Businessmoderation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Begriff Businessmoderation wurde von dem deutschen Pädagogen Josef W. Seifert in den 1980er Jahren geprägt. Er bezeichnet, in Abgrenzung zur Moderation von Unterhaltungssendungen in Rundfunk und Fernsehen, den sogenannten Talkshows, die Moderation von Workshops im Rahmen des Change Management etwa nach dem Open Space Ansatz oder dem Moderationszyklus. Durch diese Begriffsdifferenzierung entstand für den im englischen als Facilitator bekannten „Moderator“ im deutschen Sprachgebrauch ein Begriffs-Pendant.

Lukas Rütten definiert die Rolle des Businessmoderators bzw. Facilitator in Anlehnung an Roger Schwarz als "externe Person, die ein Team durch Dialog und das Streben nach Klarheit beim Erreichen seiner Ziele mit einem geeigneten Prozess und einer geeigneten Struktur unterstützt. Er ermöglicht den Teammitgliedern eine aktive Beteiligung und die Berücksichtigung verschiedener Perspektiven. Er gewährleistet eine geeignete Teamstruktur und einen zweckmäßigen methodischen und zeitlichen Prozess. Dies bietet einen sicheren Rahmen für die Teilnehmer, sodass diese ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse einbringen, Ideen entwickeln, Lösungen erarbeiten und Entscheidungen treffen können. Der Facilitator ist inhaltlich neutral. Er bezieht nicht Partei. Er nimmt sowohl auf der Sach- als auch auf der Beziehungsebene eine positive und empathische Grundhaltung ein. Er hat hohe methodische Kompetenz in Bezug auf Veränderungsprozesse, Teamprozesse, Konflikte und verfügt über vielseitige Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse für Problemlöse- und Entscheidungsvorgänge".[1]

Businessmoderation ist ein Konzept, das vor allem von Unternehmensberatern im Rahmen systemischer Organisationsberatung angewandt wird.

Literatur

  • Auhagen/Bierhoff (Hrsg.), Angewandte Sozialpsychologie, Beltz PVU, Weinheim Basel Berlin 2003, ISBN 3-621-27522-3
  • Alexander Myhsok, Gesprächsgruppen in Organisationen, Konstanzer Schriften zur Sozialwissenschaft, Hartung-Gorre Verlag, Konstanz, 1993, ISBN 3-89191-647-7
  • Alexander Schimansky, Die Moderationsmethode als Strukturierungsansatz effektiver Gruppenarbeit – Eine feldexperimentelle Evaluation, Pabst Scientific Publishers, Lengenreich, 2006, ISBN 978-3-89967-312-8
  • Josef W. Seifert, Visualisieren – Präsentieren – Moderieren, 36. Auflage, Gabal Verlag, Offenbach 2015, ISBN 978-3-86936-240-3

Einzelnachweise

  1. Lukas Rütten: Kreative Mitarbeiter - Springer. 2015, doi:10.1007/978-3-662-46052-8.