Cankova

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Cankova
Wappen von Cankova Karte von Slowenien, Position von Cankova hervorgehoben
Basisdaten
Staat Slowenien Slowenien
Historische Region Übermurgebiet / Prekmurje
Statistische Region Pomurska (Murgebiet)
Koordinaten 46° 43′ N, 16° 1′ OKoordinaten: 46° 43′ 15″ N, 16° 1′ 21″ O
Höhe 215 m. i. J.
Fläche 30,6 km²
Einwohner 2.007 (2008)
Bevölkerungsdichte 66 Einwohner je km²
Postleitzahl 9261
Kfz-Kennzeichen MS

Cankova (deutsch Kaltenbrunn, ungarisch Vashidegkút) ist eine Gemeinde und eine Ortschaft in Slowenien und liegt in der historischen Region Prekmurje, unmittelbar an der österreichischen Grenze.

Geografie

Die Kommune belegt den südwestlichen Teil des Hügellandes von Goričko bis zum Kutschenitza-Bach (slow. Kučnica potok), der die Grenze zur Steiermark markiert, reicht im Osten ins Ledava-Tal mit dem Stausee Ledavsko jezero und hat im Süden Anteile an der weitläufigen durch Mur und Ledava gebildeten Ebene von Ravensko. Das gesamte Gemeindegebiet gehört dem Dreiländerpark Raab-Goričko-Örseg an.

Die Gemeindegemarkung erstreckt sich über eine Fläche von 30,6 km² und grenzt an die Nachbargemeinden Rogašovci im Norden, Puconci im Osten und Tišina im Süden. Im Westen berührt das Gemeindegebiet den Bezirk Südoststeiermark und ist über die drei Grenzübergänge Cankova – Zelting, KorovciGoritz und GerlinciPölten mit diesem verbunden.

Die Kommune zählt ca. 2070 Einwohner in 598 Haushalten (2002) und setzt sich aus acht Ortschaften zusammen. Hinter den heutigen Ortsnamen sind die amtlichen ungarischen Exonyme von 1890 in Klammern angeführt.

Cankova Ort

Datei:Prekm. cankova 01.jpg
Josefskirche und Paveldenkmal auf dem Hauptplatz
Der Innenraum der Josefskirche

Cankova (deutsch: Kaltenbrunn, ungarisch: Vashidegkút) zählt 481 Einwohner (2002) und ist das Zentrum der gleichnamigen Gemeinde. Der Ort breitet sich auf einer Terrasse (216 m) zwischen den beiden Flussläufen Kutschenitza und Ledava am Rande der Ebene Ravensko aus. Cankova liegt ca. 15 km nordwestlich von Murska Sobota und ca. 5 km nordöstlich von Bad Radkersburg. Die Ortschaft ist über die Hauptstraße 440 GederovciKuzma leicht zu erreichen.

Am zentralen Hauptplatz des Ortes steht die katholische Josefskirche. Sie wurde im Jahre 1737 errichtet und 1754 zur Pfarrkirche erhoben. Die Pfarrei gehört heute zum Bistum Murska Sobota. Am selben Platz steht das Geburtshaus des namhaften slowenisch-ungarischen Wissenschaftlers Avgust Pavel/Ágoston Pável; hier steht auch sein Denkmal.

Auf den Wiesen zwischen dem Kutschenitzabach und der Straße zum Nachbarort Korovci blühen im Frühjahr wilde Narzissen (Narcissus stellaris), dazwischen sind vereinzelt auch Schwertlilien (Iris sibirica) zu finden. Die Regulierung der Kutschenitza, Flurbereinigung, Bodendrainage und die intensive landwirtschaftliche Nutzung haben dazu beigetragen, dass dieses prächtige Naturereignis in den letzten Jahrzehnten stark nachgelassen hat. Die Narzisse blüht auch im sprechenden Wappen der Gemeinde.

Geschichte

Durch falsche Interpretation einer Schenkungsurkunde des ungarischen Königs András II. aus dem Jahre 1212 wurde die Gründung und der Besitz von Cankova irrtümlicherweise dem Templerorden zugeschrieben. Die Urkunde bezieht sich jedoch auf Grundbesitz in der Gegend von Prešov in der Slowakei. Das Dorf Cankova entstand dagegen erst Mitte des 14. Jahrhunderts auf einem bis dahin verödeten Grenzstreifen, einem Bestandteil der Herrschaft Grad/Oberlimbach, die damals im Besitz der ungarischen Magnatenfamilie Széchy war.

Der Ort Cankova wird erstmals im Jahre 1366 urkundlich erwähnt: „villa seu possessio Kaltenprun siue Hydegkuth iuxta fluuium Olsinch“. Die deutsche Ortsbezeichnung Kaltenbrunn und der ungarische Name Hidegkút haben die gleiche Bedeutung, wobei das Gewässer Olsinch heute Kutschenitza genannt wird. Aus einem Dokument des Jahres 1499 ist die Ortsbezeichnung „Hydegkwth“ überliefert.

Nach dem Visitationsprotokoll des Bistums Győr/Raab, das im Jahr 1698 aufgenommen wurde, gehörte das Dorf „Hidegkut“ zur Pfarre „Sancti Georgij sive Szent Georgy“, dem heutigen St. Georgen/Sv. Jurij in der Gemeinde Rogašovci und hatte eine mehrheitlich evangelische Bevölkerung.

Im Jahre 1890 wird das Dorf amtlich Vashidegkút bezeichnet und hatte 441 Einwohner, davon bekannten sich 397 als Slowenen, 19 als Deutsche, 18 als Ungarn und 7 gaben eine andere Nationalität an. Der Ort gehörte zum ungarischen Bezirk Muraszómbat, heute Murska Sobota, und lag im Komitat Vas/Eisenburg.

Der Vertrag von Trianon schlug das Dorf dem Königreich SHS zu. Für den nun amtlich Cankova genannten Ort wurden bei der Volkszählung am 31. Januar 1921 folgende Daten ermittelt: 470 Slowenen, 10 Deutsche, 2 Ungarn und 3 anderer Ethnie, von diesen 485 Bewohnern bekannten sich 471 zum katholischen, 12 zum evangelischen und 2 zum jüdischen Glauben.

Bei der Zählung im Jahre 1931 wurden 460 Einwohner ermittelt, im Jahre 1961 waren es 458 und für das Jahr 1971 sind folgende Zahlen bekannt: 475 Einwohner, 100 Häuser, 124 Haushalte und 212 Dorfbewohner die ausschließlich von Einkünften aus der Landwirtschaft lebten.

Persönlichkeiten des Ortes

Literatur

  • Ivan Zelko: Historična Topografija Slovenije I. Prekmurje do leta 1500. Murska Sobota, 1982.
  • Matija Slavič: Naše Prekmurje. Murska Sobota, 1999.
  • Miha Kosi: Templarji na Slovenskem. Ljubljana 1995.
  • Atlas: Slovenije, Ljubljana, 1985.

Weblinks

Commons: Cankova – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Lumtzer, Viktor / Melich, Johann; Deutsche Ortsnamen und Lehnwoerter des ungarischen Sprachschatzes. Quellen und Forschungen zur Geschichte, Literatur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer; Verlag der Wagnerschen Universitäts-Buchhandlung Innsbruck, 1900.