Christoph 7

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Christoph 7

EC 135 T2i
EC 135 T2i
Christoph 7 – Außenlandung in Wellerode

Luftrettungszentrum Daten
Betreiber: Bundesministerium des Innern
Träger: Regierungspräsidium Gießen[1]
Hubschraubertyp: Eurocopter EC 135 T2i
Ehemaliges LFZ*: bis 2008: Bölkow Bo 105
Inbetriebnahme: 17. Dezember 1974
Standort: Tags: Rotkreuz-Krankenhaus,
Hansteinstraße 29,
34121 Kassel
Nachts: Bundespolizei-Fliegerstaffel,
Niedervellmarsche Straße 50,
34233 Fuldatal
Einsatzbereitschaft: Sonnenaufgang (frühestens ab 7 Uhr) bis Sonnenuntergang
Besonderheiten: Abends kehrt der Hubschrauber nach Fuldatal in den Hangar zurück, da der Platz am Rotkreuz-Krankenhaus nur als Landeplatz dient.
Koordinaten: 51° 18′ 42,4″ N, 9° 27′ 12,5″ OKoordinaten: 51° 18′ 42,4″ N, 9° 27′ 12,5″ O
Besatzung
Pilot: Bundespolizei-Fliegerstaffel
34233 Fuldatal
Arzt: Rotkreuz-Krankenhaus Kassel
HEMS Technical Crew Member: DRK Kassel
*LFZ = Luftfahrzeug

Christoph 7 ist der vom Bundesministerium des Innern am Kasseler Rotkreuz-Krankenhaus betriebene Rettungshubschrauber. Die dreiköpfige Besatzung fliegt jährlich rund 1.300 Einsätze. Im Januar 2008 wurde ein neuer Hubschrauber vom Typ Eurocopter EC 135 T2i in Dienst gestellt, der die alte Bo 105 ersetzte.

Geschichte

Als Christoph 9 wurde mit dem Kennzeichen D-HDFK eine Bo 105 C am 17. Dezember 1974 in Kassel in Dienst gestellt. Die Nummerierung erfolgte damals nach der Indienststellung, also war der heutige Christoph 7 der damals neunte Rettungshubschrauber, der in Dienst gestellt wurde. Damals war die Bo 105 noch in gelber Farbe lackiert. Sie startete anfangs vom Hof der Wittich-Kaserne in Kassel. 1975 zog der Rettungshubschrauber auf das Dach des Rotkreuz-Krankenhauses. Dort wurde der erste Dachlandeplatz auf einem Gebäude in Hessen errichtet.[2] In dieser Zeit wurde die Maschine in Orange lackiert. Wenn die Bo 105 nicht einsatzbereit war, wurde sie durch eine Bell UH-1D oder Alouette II des Bundesgrenzschutzes ersetzt. Die Bell war dann in der Wittich-Kaserne stationiert.

Anfang 2008 wurde die Bo 105 durch eine neue Maschine des Typs EC 135 der Firma Eurocopter ersetzt.

Hubschrauber

Seit Januar 2008 ist am Luftrettungsstandort Kassel ein Eurocopter EC 135 T2i stationiert. Die 6,5 Millionen Euro teure Maschine (inklusive der medizinischen Ausstattung) hat eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h und ist damit 10 km/h schneller als der Vorgänger; der Verbrauch liegt bei 225 Liter Kerosin pro Flugstunde. Zu den technischen Besonderheiten des EC 135 gehören ein Hinderniswarnsystem Hellas, um beispielsweise Freileitungen frühzeitig zu erkennen, und ein Anti-Kollisionssystem. Der größte Vorteil der neuen Maschine ist ihre Größe: Konnte der Notarzt im alten Hubschrauber nur den Oberkörper des Patienten erreichen, so erreicht er heute die Knie. Die medizinische Ausrüstung des Rettungshubschraubers entspricht einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF). Obwohl der neue Hubschrauber nachtflugtauglich ist, wird Christoph 7 nur von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang eingesetzt. Von März 2011 bis März 2012 war Christoph 7 auch tagsüber bei der Bundespolizei-Fliegerstaffel in Fuldatal stationiert, weil der Dachlandeplatz und das LRZ am Rotkreuz-Krankenhaus saniert wurden.[3] Die Alarmierung erfolgt über die "Leitfunkstelle Kassel", diese wird von Stadt und Landkreis Kassel über die Berufsfeuerwehr in Kassel betrieben.

Besatzung

Die Besatzung des Christoph 7 wird aus drei Mitgliedern gebildet:

Die Piloten stellt die Bundespolizei-Fliegerstaffel in Fuldatal. Aus dem Rotkreuz-Krankenhaus kommen die Notärzte, die DRK Rettungsdienst Kassel gGmbH stellt die Notfallsanitäter.

Standort

Christoph 7 startet zu seinen Einsätzen vom Dach des Kasseler Rotkreuz-Krankenhauses. Dort ist das Luftrettungszentrum Christoph 7 (LRZ) eingerichtet. Der Hubschrauber steht auf dem Dach des Westflügels. Mit einem Lastenaufzug wird das Obergeschoss des Westflügels erreicht, in dem für die Besatzung Ruhe- und Gemeinschaftsräume zur Verfügung stehen. Über Nacht kehrt Christoph 7 in den Hangar zur Bundespolizei-Fliegerstaffel nach Fuldatal zurück. Dort besteht die Möglichkeit, den Hubschrauber sicher unterzubringen, sowie die Möglichkeit, den Hubschrauber zu betanken. Seit April 2012 besteht auf dem Landeplatz am Rotkreuz-Krankenhaus eine Tankanlage, die es ermöglicht, Christoph 7 zu betanken. Damit wird vermieden, dass er zwischen zwei Einsätzen nach Fuldatal zum Tanken fliegen muss.[4]

Einsatzgebiet

Christoph 7 deckt die Luftrettung in Nordhessen, Teilen von Südniedersachsen, Teilen von Ostwestfalen und Teilen von Westthüringen ab. Weiter entfernte Ziele, wie beispielsweise Eisenach oder Höxter, erreicht er nach knapp 20 Minuten Flugzeit. Die meisten Einsätze fliegt Christoph 7 aber im Regierungsbezirk Kassel.

Einsatzzahlen

Pro Jahr fliegt Christoph 7 rund 1300 Einsätze und damit die meisten eines Rettungshubschraubers in Hessen. Zu Beginn der Luftrettung in Kassel waren die meisten Einsätze noch auf Unfälle zurückzuführen. Heute machen internistische Notfälle (bspw. Schlaganfall, Herzinfarkt) rund 70 % der Einsätze aus.

Seinen bisher spektakulärsten Einsatz hatte Christoph 7 beim ICE-Unfall von Eschede im Jahr 1998.

Förderverein

Seit 2002 existiert der Förderverein Luftrettungsstation „Christoph 7“ Kassel e.V. Er wurde in Zeiten knapper Haushaltskassen gegründet und verfolgt das Ziel, trotz finanzieller Probleme die Qualität von Ausrüstung und Ausbildung auf hohem Niveau zu halten. Der Verein unterhielt unter anderem auch die Internetseite von Christoph 7. Der ehemalige Christoph 7, die Bo 105, wurde durch den Förderverein restauriert und dem Technikmuseum in Kassel zur Verfügung gestellt.[5] Die Zukunft des Fördervereins war in den Jahren 2013 und 2014, nach einer Reihe von Streitigkeiten, ungewiss.[6] Anfang Juni 2015 wurde der Förderverein nach einer Neuausrichtung neuaufgestellt.[7]

Literatur

  • ADAC Luftrettung GmbH: ADAC-Stationsatlas »Christoph – bitte kommen!« München 2006, ISBN 3-933266-46-7.

Weblinks

Commons: Christoph 7 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise