Daniel Zillmann

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Daniel Zillmann (2013)

Daniel Zillmann (* 18. Januar 1981 in West-Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher und Sänger.

Leben

Daniel Zillmann wuchs als Sohn von Krankenpflegern in Berlin-Neukölln auf.[1] Er absolvierte eine Schauspielausbildung bei Kristiane Kupfer am Special Coaching Actors Studio in Berlin[2] und gab 2005 sein Kinodebüt in Leander Haußmanns Film NVA.[3]

2006 spielte er in der auf wahren Begebenheiten beruhenden Komödie Schwere Jungs unter der Regie von Marcus H. Rosenmüller in der Rolle des Toni ein Mitglied eines Bobteams, das an den Olympischen Winterspielen 1952 teilnimmt. Außerdem war er als Satanist Arnold in dem Episodenfilm Schwarze Schafe zu sehen. 2008 übernahm er die Hauptrolle des chaotischen Musikers Nick in der interaktiven Pro7-Comedy-Serie Check It Out. 2009 war er an der Seite von Teresa Weißbach und Sebastian Ströbel in dem Mysterythriller Gonger – Das Böse vergisst nie zu sehen. In dem ARD-Märchenfilm Die kluge Bauerntochter (2009) spielte er die komische Rolle des Vetters, der nach dem Königsthron giert.

Zillmann hatte 2007–2008 eine durchgehende Serienhauptrolle in der Krimiserie Deadline – Jede Sekunde zählt, wo er als Schmidt ein Mitglied des vierköpfigen Kriseninterventionsteams spielte, und hatte eine wiederkehrende Serienrolle als Streifenpolizist Stefan Mahler in der ZDF-Serie KDD – Kriminaldauerdienst (2007–2008). Er übernahm weiterhin verschiedene Episodenrollen in weiteren Fernsehserien, unter anderem in Im Namen des Gesetzes (2008), Doctor’s Diary und Der letzte Bulle (2013).

Weitere Rollen in Kinofilmen wie Buddy von Bully Herbig, Zettl von Helmut Dietl, Heute bin ich blond von Marc Rothemund, Sommer in Orange von Marcus H. Rosenmüller, Die Wilden Kerle 6 von Joachim Masannek, Die Vampirschwestern 3 von Tim Trachte und zahlreiche Fernsehproduktionen folgten.[4]

Von 2011 bis 2013 gehörte er zum festen Ensemble der von Dennis Prinz moderierten Talk-Sendung Schaumschau.

Außerdem wirkte Zillmann in mehreren Kurzfilmen und Hochschulfilmen mit. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler arbeitet Zillmann auch als Synchronsprecher und Sprecher für Hörspiele, so unter anderem für die Hörspielfassung zu dem Film 13 Semester. In dem Computeranimationsfilm Baymax – Riesiges Robowabohu (2015) spricht er die Rolle Wasabi No-Ginger (Stimme von Damon Wayans Jr.). Als Synchronsprecher ist er unter anderem in Merida – Legende der Highlands, Zoomania als Clawhauser sowie in Hotel Transsilvanien, Hotel Transsilvanien 2 und Hotel Transsilvanien 3 als Murray zu hören.

2015 stand Daniel Zillmann als Tobias Preuss für den ZDF-Mehrteiler Der gleiche Himmel von Oliver Hirschbiegel vor der Kamera, der 2017 auf der Berlinale seine Premiere hatte.[5]

Er war der Leadsänger der Band Norma Jeane Baker und Mitglied des Berliner Künstlerkollektivs „HüKST“, mit dem er unter anderen die Serie Crème Frech entwickelte und neben Maxim Mehmet eine der Hauptrollen übernahm. Zillmann hatte sich mit der Produzentin und Songautorin Luci van Org für das Musikprojekt KiNG MAMI zusammengeschlossen.[6] Auf der Fotogena-Tour 2018/2019 der Band Laing war KiNG MAMI der Support.[7] In der Zeit zwischen den Dreharbeiten und dem Theater nahm er im Studio Lieder für ein kommendes Album auf.[8][9] Am 22. November 2019 wurde mit My Time das erste offizielle Musikvideo von KiNG MAMI veröffentlicht.

Für seine Rolle als Ork Ogrosch in der Webserie World of Wolfram wurde er beim Los Angeles Web Series Festival 2017 (LAWEBFEST) in der Kategorie „Outstanding Actor“ nominiert.[10]

Im Februar 2021 outete sich Zillmann im Rahmen der Initiative #actout im SZ-Magazin mit 184 anderen lesbischen, schwulen, bisexuellen, queeren, nicht-binären und trans* Schauspielern.[11][12]

Theater

Seit 2014 ist Daniel Zillmann regelmäßig im Theater zu sehen. An der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz übernahm Zillmann in der Frank-Castorf-Inszenierung von Henrik Ibsens Schauspiel Baumeister Solness die Doppelrolle Frau Solness/Ragnar Brovik und wurde vom Feuilleton anschließend u. a. als „Entdeckung des Abends“ gefeiert.[13] Ebenfalls unter der Regie von Frank Castorf spielte Daniel Zillmann den Alexej in Dostojewskis Die Brüder Karamasow neben Marc Hosemann (als Dmitrij), Alexander Scheer (Iwan), Sophie Rois (Pawel Smerdjakow) und Hendrik Arnst (der alte Karamasow). Das Stück hatte bei den Wiener Festwochen im Mai 2015 seine Premiere.[14] Am 25. Februar 2017 hatte Daniel Zillmann mit dem Stück Ich kann nicht mehr am Schauspielhaus Hamburg seine Premiere; es war seine zweite Zusammenarbeit mit dem Regisseur René Pollesch.[15] Im März 2017 fand die Premiere von Frank Castorfs Faust mit Zillmann als Monsieur Bordenave an der Volksbühne Berlin statt.[16] Im Juni 2017 sprang Zillmann kurzfristig für einen erkrankten Kollegen in Castorfs letzter Volksbühnen-Inszenierung von Dostojewskis Novelle Das schwache Herz ein.[17] Nach nur einer Probe spielte Daniel Zillmann die Premiere und erhielt durchweg sehr positive Kritiken in der Presse.[18][19][20][21][22]

Filmografie (Auswahl)

Kinofilme

Fernsehen

Synchronarbeiten

Theaterrollen

Hörspiele

  • 2014: Jörg Buttgereit: Das Märchen vom unglaublichen Super-Kim aus Pjöngjang – Regie: Jörg Buttgereit (Hörspiel – WDR)
  • 2018/2021: Axel Ranisch und Paul Zacher: Anton & Pepe – Eine Hörspielserie in 5 Folgen – Regie: Axel Ranisch (Hörspiel – NDR Kultur)

Weblinks

Commons: Daniel Zillmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Patrick Wildermann: Der Pfefferkuchenkönig. In: Der Tagesspiegel Online. 2. August 2016, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 21. Februar 2022]).
  2. Daniel Zillmann bei filmportal.de, abgerufen am 24. November 2021
  3. Leander Haußmann: NVA. 29. September 2005, abgerufen am 10. April 2017.
  4. Daniel Zillmann. Abgerufen am 10. April 2017.
  5. | Berlinale | Programm | Programm – Der gleiche Himmel | The Same Sky. Abgerufen am 10. April 2017.
  6. KiNG MAMI – ZCKRSCHWEIN live @ Dr Billy’s Pflegestation. In: youtube.com. King Mami, abgerufen am 15. April 2019.
  7. Christian Reder: Laing in Essen. In: deutsche-mugge.de. 25. Januar 2019, abgerufen am 15. April 2019.
  8. Edition Roter Drache feiert Geburtstag! in: Orkus vom 25. Mai 2015. Abgerufen am 14. Oktober 2015
  9. Über Luci. Internetpräsenz Luci van Org. Abgerufen am 14. Oktober 2015
  10. 2017 LAWEBEST AWARD NOMINEES.4.3.17.13THREV.pdf. Abgerufen am 10. April 2017 (englisch).
  11. Carolin Emcke, Lara Fritzsche: »Wir sind schon da«. 4. Februar 2021, abgerufen am 5. Februar 2021.
  12. Kampagne #actout: Diese 185 Schauspielstars haben sich geoutet. Abgerufen am 27. August 2021 (deutsch).
  13. Mein Wiedereintritt in die Castorf-Kirche. Aufführungskritik in: DIE WELT vom 24. Mai 2014
  14. Die tanzenden Derwische Aufführungskritik in: DIE ZEIT vom 11. Juni 2015. Abgerufen am 14. Oktober 2015
  15. http://schauspielhaus.de/de_DE/kalender/ich_kann_nicht_mehr.14043422
  16. Archivlink (Memento vom 3. März 2017 im Internet Archive)
  17. Volksbühne Berlin: Volksbühne Berlin. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 2. Juni 2017 (Seiten nicht mehr abrufbar).@1@2Vorlage:Toter Link/www.volksbuehne-berlin.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  18. Christian Rakow: Sag zum Abschied leise Bobok. Abgerufen am 2. Juni 2017.
  19. Berliner Morgenpost – Berlin: Der allerletzte Castorf an der Volksbühne ist eher durchschnittlich. (morgenpost.de [abgerufen am 2. Juni 2017]).
  20. Castorfs letzte Aufführung – Wirr, chaotisch – und unwiderstehlich. In: Deutschlandfunk Kultur. (deutschlandfunkkultur.de [abgerufen am 2. Juni 2017]).
  21. Schlussapplaus für Frank Castorf. (bz-berlin.de [abgerufen am 2. Juni 2017]).
  22. SWR Kulturinfo Abgerufen am 2. Juni 2017
  23. Baumeister Solness nach Henrik Ibsen (Memento vom 29. August 2015 im Internet Archive) Internetpräsenz der Volksbühne Berlin. Abgerufen am 14. Oktober 2015
  24. Volksbühne Berlin: Volksbühne Berlin. (Nicht mehr online verfügbar.) In: volksbuehne-berlin.de. Archiviert vom Original am 25. März 2016; abgerufen am 23. März 2016.
  25. Die Kabale der Scheinheiligen. Das Leben des Herrn de Molière nach Michail Bulgakow. (Nicht mehr online verfügbar.) In: volksbuehne-berlin.de. Archiviert vom Original am 17. Juni 2016; abgerufen am 17. Juni 2016.
  26. Archivlink (Memento vom 16. März 2017 im Internet Archive)
  27. http://schauspielhaus.de/de_DE/kalender/ich_kann_nicht_mehr.14043422
  28. Archivlink (Memento vom 3. März 2017 im Internet Archive)
  29. Archivlink (Memento vom 14. April 2017 im Internet Archive)
  30. Volksbühne Berlin: Volksbühne Berlin. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 2. Juni 2017 (Seiten nicht mehr abrufbar).@1@2Vorlage:Toter Link/www.volksbuehne-berlin.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)