Dies ist ein als exzellent ausgezeichneter Artikel.

Daodejing

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dàodéjīng (
道德經
) – kl. Siegelschrift

Das Daodejing (chinesisch 

道德經

 / 

道德经

, Pinyin

, W.-G.

Tao4 Te2 Ching1

, Jyutping

Dou6dak1ging1

) ist eine Sammlung von Spruchkapiteln, die der chinesischen Legende nach von einem Weisen namens Laozi stammt, der nach Niederschrift des Daodejing in westlicher Richtung verschwunden sei.

Es beinhaltet eine humanistische Staatslehre, die die Befreiung von Gewalt und Armut und die dauerhafte Etablierung eines harmonischen Zusammenlebens und letztlich den Weltfrieden zum Ziele hat. Die Entstehungsgeschichte ist ungewiss und Gegenstand sinologischer Forschung.

Ungeachtet weiterer Übersetzungen bedeutet Dao (

) Weg, Fluss, Prinzip und Sinn, und De (

) Tugend, Güte, Integrität und innere Stärke (Charakterstärke). Jing (

 / 

) bezeichnet ein kanonisches Werk, einen Leitfaden oder eine klassische Textsammlung.

Die beiden namengebenden Bezeichnungen stehen für etwas nicht letztgültig Bestimmbares, auf dessen eigentliche Bedeutung das Buch hindeuten möchte. Aus diesem Grund werden sie auch oft unübersetzt belassen. Das Werk gilt als die Gründungs­schrift des Daoismus. Obwohl dieser verschiedene Strömungen umfasst, die sich von den Lehren des Daodejing erheblich unterscheiden können, wird es von den Anhängern aller daoistischen Schulen als kanonischer, heiliger Text angesehen.

Das Buch

Schreibweisen

In der chinesischen Schrift existieren neben verschiedenen Rechtschreib- auch verschiedene Schriftsysteme. Außer diversen Schriftarten unterscheidet man heute allgemein schon im Kaiserreich benutzte Langzeichen, die nur noch in Hongkong, Macau und Taiwan amtlich sind, und in der Volksrepublik geschaffene Kurzzeichen, welche in Festlandchina, Singapur und Malaysia als offizieller Standard gelten. In älteren historischen Quellen wird das Daodejing in Langzeichen wiedergegeben, neuere Quellen geben es auch in Kurzzeichen wieder. Auch für die Umschrift der Zeichen in das lateinische Alphabet gibt es verschiedene Systeme; das für Hochchinesisch am weitaus häufigsten benutzte und inzwischen in allen Staaten mit chinesischer Amtssprache offizielle ist das Hanyu-Pinyin-System (meist kurz: Pinyin).

Zeichen Couvreur Lessing-Othmer Pinyin Stange Tongyong Pinyin Unger Wade-Giles Wilhelm Yale
tao dau dào tao dào tao tao tao dau
de têh te de
king djing jīng king jing king ching king jing

Quellen zur Tabelle: [1][2][3]
Anmerkung: „

 / 

“ auch möglich als Ging

Sprachhistoriker des Sinitischen sind sich erstaunlich einig, dass es in der altchinesischen Sprache noch gar keine Töne (d. h. Toneme), sondern nur segmentale Phoneme (Konsonanten und Vokale) gab. Nach der StarLing-Datenbank[4] von Sergei und George Starostin wurde 道德經 im vorklassischen Altchinesischen „lhūʔ tǝ̄k kēŋ“ ausgesprochen und im klassischen Altchinesischen „lhū́ tǝ̄k kēŋ“.

Urheberschaft

Lǎozǐ ist ein Ehrentitel und heißt sinngemäß der alte Meister und bezeichnet den vermeintlichen Autor des Daodejing, gelegentlich aber auch das Buch selbst. Außer dem Werk selbst liegen uns über die als Autor vorgestellte Person nur eine kurze Legende und einige Erwähnungen späterer Geschichtsschreiber (Sima Qian) sowie mehrere fiktive Gespräche (geschrieben von Schülern des Konfuzius und des Zhuangzi) vor. Dass es den „Beamten“ Li Er, Gelehrtenname Bo Yang (Graf Sonne), später Lao Dan (alter Lehrer), der mit dem Ehrennamen Laozi bezeichnet worden sei, wirklich gegeben hat, wird heute daher stark angezweifelt. „Und doch spricht uns aus den vorliegenden Aphorismen eine originale und unnachahmliche Persönlichkeit an, unseres Erachtens der beste Beweis für ihre Geschichtlichkeit.“ (R. Wilhelm) Dieser Behauptung von Richard Wilhelm muss alleine schon aus dem Grund widersprochen werden, als die einzelnen Kapitel des Daodejing erhebliche Unterschiede im Sprachstil aufweisen, so dass der Text sicherlich nicht aus einer Feder und auch nicht aus einer Lebenszeit eines einzelnen Menschen stammt. Da die chinesische Sprache allgemein nicht zwischen Singular und Plural unterscheidet, könnten mit der Bezeichnung Laozi auch einfach die alten Meister gemeint sein.

Der chinesischen Tradition zufolge soll Laozi zur Zeit der Frühlings- und Herbstannalen im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben. Die Zeit war von Unruhen und Kriegen geprägt und eine Blütezeit der chinesischen Philosophie, da viele Gelehrte sich Gedanken machten, wie wieder Frieden und Stabilität erreicht werden könnten. Der Legende nach war Laozi ein kaiserlicher Archivar und Bibliothekar. Es wird etwa von Zhuangzi erzählt, dass Konfuzius ihn aufsuchte, um von ihm zu lernen.[5] Um den Wirren der Zeit zu entfliehen, soll Laozi sich in die Einsamkeit der Berge zurückgezogen haben. Der Grenzwächter des Bergpasses soll ihn jedoch aufgefordert haben, der Welt seine Weisheit nicht vorzuenthalten, woraufhin Laozi das Daodejing schrieb und dem Grenzwächter überreichte. Diese Geschichte wird heute ebenso wie die anderen Teile der Biographie des „alten Meisters“ von den meisten als Legende betrachtet.

Textgestalt

Daodejing (
道德經
) – Mawangdui-Seidenbuch „Fassung B“ (
馬王堆帛書乙本
)

Zeit

Da die Autorschaft unklar ist, gehen die Meinungen der Forschung über die genaue Entstehungszeit des Daodejing sehr auseinander: Die Schätzungen reichten von 800 bis 200 vor unserer Zeitrechnung; nach heutigen Erkenntnissen (linguistisch, Zitierbelege etc.) ist der Text vermutlich um 400 v. Chr. entstanden. Zwar finden sich Zitate aus dem Daodejing in vielen anderen Überlieferungen dieses Zeitraums, es lässt sich aber nicht mit Sicherheit klären, wer wen zitiert hat. Das Daodejing enthält eine Handvoll expliziter Zitate, jedoch nicht die Namen der Urheber und auch keinerlei historische Bezüge. Allerdings erscheint die Zeitbestimmung des Textes wenig bedeutsam für die „zeitlose“ Lehre darin.

Form

Den Titel Daodejing bekam das Werk erst durch den Han-Kaiser Jing (157–141 v. Chr.). Auch die heutige Einteilung in 81 Abschnitte erhielt der Text erst im 3. Jahrhundert. Man vermutet, dass der Text die schriftliche Fassung einer älteren mündlichen Überlieferung ist und er weitere Überlieferungen aufgegriffen und integriert hat.

Die überlieferte Form des Textes ist nicht die einzige, die je existierte. In einem Grab in Mawangdui wurden 1973 zwei parallele Textfassungen (ca. 206 v. Chr. und 179 v. Chr.) gefunden, die inhaltlich erstaunlich wenig, zumeist nur grammatikalisch, vom tradierten Text abweichen. Die Fassung A (

甲本

) ist in einer Schriftform zwischen der Siegelschrift und Kanzleischrift verfasst, während die Fassung B (

乙本

) als Kanzleischrift niedergeschrieben wurde. Ähnliches gilt für den erst Anfang der 1990er Jahre entdeckten, sogenannten Guodian-Text (ca. 300–280 v. Chr.), der etwa ein Drittel des Textes (32 Kapitel ganz oder teilweise) auf ca. 100 Jahre an das Original heranführt. Beide Funde wurden im Westen primär von dem amerikanischen Sinologen Robert G. Henricks zeichenweise analysiert und mit dem tradierten Text vergleichend dargeboten.[6] Eine in deutscher Sprache verfasste Arbeit gleichen Typs wurde von Ansgar Gerstner erstellt.[7]

Merkmale

Das Daodejing beinhaltet nicht weniger als eine Kosmologie, zugleich eine Art Leitfaden zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung und auch einen politischen Leitfaden zur Haltung des Herrschers und der Entwicklung des Staates. Stil und Wortschatz sind typisch für das klassische Chinesisch. Die aufgrund der linguistischen Struktur des klassischen Chinesisch bereits vorhandene Informationsdichte wird durch die Form des Textes als ursprünglich zu ca. 80 % gereimtes Gedicht noch verstärkt. Es besteht eine extreme Kontextabhängigkeit zur Interpretation des Textes. Auch enthält der Text einige auf den ersten Blick rätselhafte Textstellen, die schwierig zu verstehen, inzwischen aber Gegenstand wissenschaftlicher Ergründungen sind.

Übersetzungen

„Schau! – Doch es ist nicht zu sehen.
Sein Name lautet «unsichtbar».
Horch! – Doch es ist nicht zu hören.
Sein Name lautet «unhörbar».
Greif′ danach! – Doch es ist nicht zu fassen.
Sein Name lautet «unfassbar».“

Daodejing 14

Das Daodejing gilt als der meistübersetzte Text nach der Bibel – es gibt ca. 300 englische, über 100 deutsche und mindestens 300 weitere Übersetzungen (davon ca. 70 auf Spanisch, 60 auf Französisch, je 50 auf Italienisch und Niederländisch),[8] mit einer immer noch rasch steigenden Anzahl sowohl guter wissenschaftlicher Arbeiten, als auch rein interpretierender Fassungen durch Amateure.

Der Umgang mit Übersetzungen dieses Textes ist problematisch: Schon im Chinesischen bereiten Überlieferungsschäden und die inhaltliche Vieldeutigkeit chinesischer Schriftzeichen den Interpreten Schwierigkeiten, weshalb mehrere hundert Kommentare zum Text entstanden. Durch die Übersetzung in eine andere Sprache verliert die Schrift nochmals an Klarheit und schließlich lässt es sich kaum vermeiden, dass der Übersetzer in dem Bestreben, einen lesbaren Text zu liefern, mit seiner Übersetzung zugleich nur eine von mehreren möglichen Deutungen vorlegt, oder aber in dem Bestreben, unterschiedliche Deutungsansätze in einen Ausdruck zu fassen, dann kaum mehr flüssig lesbare Wortschöpfungen entstehen; darum sind neuere Arbeiten mit Angaben zu der Arbeitsweise und der Erstellung der Übertragung ein wichtiger Anhaltspunkt für Leser und westliche Daoisten.

Die erste Übersetzung des Daodejing in eine westliche Sprache war die des Jesuiten Jean-François Noëlas um ca. 1720 ins Lateinische.[9]

Der Inhalt

Dao und De

Der heutige Titel des Werks – „Das Buch vom Dao und vom De“ – verweist auf die beiden zentralen Begriffe der Weltanschauung Laozis. Es gibt verschiedene Übersetzungen dieser beiden Worte; relativ verbreitet (zum Beispiel bei Debon) sind „Weg“ und „Tugend“, die schon im 19. Jahrhundert Verwendung fanden. Richard Wilhelm hielt das moralisierende „Tugend“ für abwegig und sah weitreichende Übereinstimmung mit den Begriffen „Sinn“[10] und „Leben“,[11] was ihm einige Kritik einbrachte. Die Bezeichnungen Dào und Dé werden in allen Richtungen chinesischer Philosophie verwendet, erhalten im Daodejing aber eine besondere Bedeutung, wo sie erstmals im Sinne einer höchsten oder tiefsten Wirklichkeit und eines umfassenden Prinzips gebraucht wurden. Das Daodejing nähert sich dem Dao nicht definitorisch, sondern grenzt es durch Verneinungen ein: Wenn es schon nicht möglich ist, positiv anzugeben, was es ist, so kann man doch aussagen, was es nicht ist. Als Ursprung, durch Wandel gestaltende Urkraft und immanenter Zusammenhang allen Seins durchzieht das Dao alle Erscheinungen der Welt, es durchdringt als sich durch die tiefe Einsicht in die Erscheinungen erschließendes Prinzip alles, was es gibt und was geschieht. Dadurch, dass es anders als partielle Gedanken und Vorstellungen allem Sein zugrunde liegt, ist es immerwährend. Dies veranschaulicht das Daodejing anhand von Gleichnissen.(1, 4, 8, 9, 14, 15, 16, 18, 21, 23, 25, 32, 34, 41, 53, 77)

„In des Menschen Tiefe ruht die Möglichkeit eines Mitwissens mit dem Ursprung. Ist die Tiefe verschüttet, gehen die Wogen des Daseins darüber hin, als wenn sie gar nicht wäre.“

Karl Jaspers: München 1957, S. 910

Der Mensch vermag sich mit dem Dao in der Stille und Selbstbesinnung zu verbinden. Dann offenbaren sich ihm alle Erscheinungen in ihrem wahren, unverfälschten Wesen.

Der Ursprung des Lebens wird bei Laozi als weiblich oder mütterlich umschrieben. Der Religionswissenschaftler Friedrich Heiler vermutet, dass Laozi aus einem mutterrechtlichen Kulturgebiet stammte.[12]

Indem ein Mensch sein Leben nach dem Dao ausrichtet, erhält er sein De. Das De geht in der Sprache des klassischen Chinesisch ursprünglich wahrscheinlich auf Vorstellungen einer Kraft zurück, wie sie im China der Shang-Dynastie mit der Gestalt der Schamanen assoziiert war, die eine magische Kraft besaßen, die mit der Vorstellung des Qi (氣 qì, Ch'i) verbunden ist. Der erste Teil des Schriftzeichens 德 dé, 彳 chì mit der ursprünglichen Bedeutung „Wegkreuzung“, deutet darauf hin, dass es sich auf die Art und Weise bezieht, wie man auf Menschen und Dinge zugeht, welchen „Weg“ man nimmt. 直 zhí bedeutet „auf geradem Wege“; es kommen auch die Augen in diesem Zeichen vor, sich also nach dem richtigen Weg zu orientieren. Das ausführende Organ ist das Herz 心 xīn, was alle Funktionen der Geist-Seele (Verstand, Bewusstsein, Wahrnehmung, Empfindung) umfasst. Das alte Wörterbuch Shuowen Jiezi erklärt die Bedeutung so: „Im Äußeren den (anderen) Menschen erreichen, im Inneren das eigene Selbst erreichen“. Gemeint ist also der angemessene, aufrichtige, gerade, direkte Weg, zum eigenen Herzen und dem anderer, die Fähigkeit, sich selbst und anderen begegnen zu können und eine echte Berührung zu ermöglichen.

Der Weise

Ein Gutteil des Daodejing befasst sich mit der Figur des Weisen, Heiligen (Shengren,

聖人

 / 

圣人

,

shèngrén

) oder Berufenen, der die Berücksichtigung des Dao in seinem Wirken zur Meisterschaft gebracht hat. Zahlreiche Kapitel enden damit, welche Lehren er aus den gemachten Beobachtungen ziehe.(2, 7, 22, 49, 58, 64) Natürlich möge sich gerade ein Regierungsoberhaupt an diesem Vorbild orientieren, da seine Entscheidungen die Geschicke Vieler beeinflussen.

Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Zurückstellen seines Selbst bis hin zur Selbstentäußerung. Gerade, dass er nichts Eigenes wolle, bedinge die Vollendung seines Eigenen.(7) Er beanspruche seine Erzeugnisse und Werke nicht für sich. Vielmehr ziehe er sich anschließend zurück (weshalb er nicht verlassen bleibe).(2) Eben das Nicht-Verharren bei dem vollbrachten Werk sei das Dao des Himmels, womit die positive Wirksamkeit dieser Vorgehensweise noch unterstrichen ist.(9) Diese stelle sich ganz von selbst ein, ohne Streiten, ohne Reden, ohne Winken.(73) Der Weise verweile im Wirken ohne Handeln (Wu Wei). Dessen Wert liege in der Belehrung ohne Worte, die besonders schwer zu erreichen sei.(43) Sie wird nicht weiter erläutert, man muss also seine eigene Vorstellungskraft benutzen, um diesen Ausdruck mit Bedeutung zu versehen.

Wu Wei

Zeichen Pinyin Jyutping Bedeutung
mou4 ohne, nicht, kein
wéi wai4 (zu)tun, (zu)handeln

Quelle: Siehe Unten[13][14][15][16]

Eine Grundlage, die sich aus der Kenntnis um das Dao ergibt, ist das Nicht-Handeln (Wu Wei). Dieses Nicht-Eingreifen in allen Lebensbereichen erscheint dem westlichen Leser zunächst utopisch und weltfremd. Es beruht auf der Einsicht, dass das Dao, welches aller Dinge Ursprung und Ziel ist, von selbst zum Ausgleich aller Kräfte und damit zur optimalen Lösung drängt. Tun ist für Laozi ein (absichtliches) Abweichen vom natürlichen Gleichgewicht durch menschliche Maßlosigkeit. Jede Abweichung hat darum eine (absichtslose) Gegenbewegung zur Folge, die das gestörte Gleichgewicht wiederherzustellen sucht.

„Die eigentliche Unabsichtlichkeit, die in ihrer Einfachheit das Rätsel ist, ist vielleicht niemals im Philosophieren so entschieden zur Grundlage aller Wahrheit des Handelns gemacht worden wie von Laotse.“

Karl Jaspers: München 1957, S. 908

Wessen Regierung still und unaufdringlich ist, dessen Volk ist aufrichtig und ehrlich. Wessen Regierung scharfsinnig und stramm ist, dessen Volk ist hinterlistig und unzuverlässig. Das Unglück ist’s, worauf das Glück beruht, das Glück ist es, worauf das Unglück lauert. Wer erkennt aber, dass es das Höchste ist, wenn nicht geordnet wird? Denn sonst verkehrt die Ordnung sich in Wunderlichkeiten, und das Gute verkehrt sich in Aberglaube. Und die Tage der Verblendung des Volkes dauern wahrlich lange.(58)

Indem der Mensch tut, was spontan den natürlichen Gegebenheiten entspricht, greift er nicht in das Wirken des Dao ein und wählt damit den segensreichen Weg. Ein Mensch, so Laozi, der von gewolltem Tun ablässt, wird nachgiebig und weich. Er stellt sich an die unterste Stelle und erlangt dadurch den ersten Platz. Weil er weich und biegsam ist wie ein junger Baum, überlebt er die Stürme der Zeit. Weil er nicht streitet, kann niemand mit ihm streiten.(66) Auf diesem Wege lebt ein Mensch in Übereinstimmung mit dem Ursprung des Lebens. Doch das Leben schließt auch den Tod in sich ein. Und doch heißt es bei Laozi, wer gut das Leben zu führen weiß habe keine sterbliche Stelle.(50)

Des Wassers Güte

Das Daodejing erkennt im Wasser Eigenschaften des Dao wieder. Es gebe nichts Weicheres und Schwächeres als das Wasser. Doch dem Harten setze es unvergleichlich zu.(78) Das Weiche und Schwache siege über das Harte und Starke.(36) Ein neugeborenes Lebewesen sei weich und schwach, doch wenn es sterbe, sei es hart und stark.(76) Das Starke und Große sei unten. So auch das Wasser: Weil es sich gut unten halten könne, ergössen sich Bergbäche und Talwasser in Ströme und Meere. So verhalte sich auch das Dao zur Welt.(66, 32) Das Dao sei immer strömend,(4) ja überströmend,(34) und verleihe den stets aufstrebenden Wesen Harmonie.(42) Höchste Güte sei wie das Wasser: Es nütze allen Wesen ohne Streit.(8) Auch das Dao verweigere sich ihnen nicht;(34) auch der Weise nicht.(2)

Moral ist Dürftigkeit

Ein Mensch des Dao lässt sowohl von persönlichen Wünschen und Begierden, als auch von gesellschaftlich anerkannten Zielen und Regeln ab. Insofern versucht er auch nicht mehr, moralisch gut zu sein. Moral ist bei Laozi bereits die Endstufe des Verfalls der Motive: Ist der SINN [Dao] verloren, dann das LEBEN [De]. … dann die Liebe. … die Gerechtigkeit. … die Sitte. Die Sitte ist Treu und Glaubens Dürftigkeit und der Verwirrung Anfang.(38) Erst wenn das Dao verloren sei, erfänden die Menschen Sitten und Gebote, was sie noch weiter vom natürlichen Tun entferne. Die Regierung soll dem nicht Vorschub leisten: Tut ab die Sittlichkeit, werft weg die Pflicht, so wird das Volk zurückkehren zu Kindespflicht und Liebe.(19)

Hiermit steht Laozi in starkem Gegensatz zu der einflussreichen Sittenlehre des Konfutse, der Sitte und Gesetz als Ausformungen der letzten Wahrheit hochhielt und pflegte. Desgleichen spricht Konfutse davon, bei der Regierungskunst seien zunächst die „Namen“ (Worte) richtigzustellen, von denen Laozi wiederum sagt, sie seien nicht zu entbehren, um zu überschauen alle Dinge,(21) aber sie träfen nicht deren ewiges Wesen.(1) Er empfiehlt den Verzicht: Macht selten die Worte, dann geht alles von selbst.(23) Der SINN als Ewiger ist namenlose Einfalt.(32) Aber viele Worte erschöpfen sich daran. Besser ist es, das Innere zu bewahren.(5)

Menschenliebe

Das Daodejing fordert aber nicht nur das Nicht-Eingreifen, sondern auch das Eintreten für den Mitmenschen, die Güte und Nachsicht, ähnlich der christlichen Nächstenliebe und Feindesliebe. Dazu das Kapitel 49 (in der Übersetzung von Viktor Kalinke):

„Herz und Geist des Weisen sind nicht dauernd gleich
Herz und Geist des Volkes erhebt er zu seinem
Dem Guten begegne ich gut
dem Üblen ebenfalls gut
Tugend ist Güte
Dem Aufrichtigen begegne ich aufrichtig
dem Unaufrichtigen ebenfalls aufrichtig
Tugend ist Aufrichtigkeit
Regiert der Weise unterm Himmel:
zurückhaltend hält er zurück
greift ein, sich Herz und Geist nach
mit allen unterm Himmel zu einigen auf Einfaches
Im Volk strengen alle ihre Ohren und Augen an
Der Weise begegnet ihnen wie Kindern“

Regierung

Beinahe die Hälfte der 81 Kapitel des Daodejing beziehen sich in irgendeiner Form explizit auf das Volk, die Folgen verschiedener Weisen des Regierens und das Verhältnis zum Militär. Es folgt daher eine Zusammenstellung von zentralen politischen Positionen, ohne die sie stützenden Argumente im Einzelnen zu erläutern, und Einsichten und Empfehlungen für den potenziellen Herrscher (oder die Herrscherin, König, Regierungschef …), der sich eben derartige Informationen von diesem Buch erhoffen mag.

Herrschaftsweisen

Tüchtige nicht bevorzugen, schwierig zu erhaltende Güter nicht wertschätzen, keine Begehrlichkeiten wecken, und das Volk streite (wetteifere), stehle und rebelliere nicht. Eine weise Regierung stärke Leib und Vitalität des Volkes, welches aber, ganz im Sinne des Wu Wei, ohne Kenntnis und ohne Wünsche bleibe, zur Schwächung des Willens und der Begierden.3 Das Daodejing lehnt Aufklärung und Klugheit ab. Durch Klugheit den Staat ordnen ist des Staates Raub.65 Die Handlungsweise der Obersten (太上 tài shàng) sei kaum bekannt. Vertrauen gegen Vertrauen. In äußerster Verschwiegenheit würden Werke vollbracht, und niemand sehe darin irgendeine Fremdeinwirkung.

Mindere Herrschaftsweisen riefen dagegen Nähe und Ruhm, Furcht oder gar Verachtung hervor.17 Und mit dem Niedergang der harmonischen Verhältnisse würden eigentlich selbstverständlich scheinende Dinge plötzlich wichtig, um damit der großen Falschheit, uneinigen Verwandten und rebellierendem Unwesen zu begegnen.18 Umgekehrt habe das Volk hundertfachen Nutzen bei Aufgabe aller Paradigmen, wie Weisheit, Klugheit, Wohlwollen, Rechtschaffenheit, Geschicklichkeit und Nutzen. Doch

bewirkt, etwas Verbindendes zu haben.
Seht die Einfachheit, umfasst die Schlichtheit (樸 pǔ)
des geringen Eigeninteresses, der wenigen Wünsche.19

Schlichtheit und dem Volk sich unterordnen

Je mehr Verbote, Werkzeuggebrauch, Kunstfertigkeiten, Richtlinien und Verordnungen, desto ärmer sei das Volk, und in Staat und Heimat wuchert das Unwesen. Die Stille lieben, nichts unternehmen, keine Wünsche haben, und das Volk entwickle sich von selbst, richte sich auf, werde reich und dennoch schlicht.57 Ganz unaufdringlich solle man regieren, nicht seine Ordnung aufzwingen, sonst verkehrten die Ordnung und das Gute sich in ihr Gegenteil, und die Tage der Menschen Verblendung werden erst recht fortgesetzt.58 Des Namenlosen Schlichtheit bewirke Wunschlosigkeit, und die Welt würde sich selbst beruhigen.37 Ein großer Staat sei äußerst behutsam zu leiten, wie man kleine Fische brät, um die Toten nicht zu beunruhigen und den Lebenden nicht zu schaden.60 Ein großer Staat, eine Regionalmacht, sollte sich unten halten, um die Menschen vereint großzuziehen.61 Der Weise ordne sich unter das Volk, und die Welt werde es nicht müde, ihn mit Freude zu unterstützen.66

Verteilungsfrage

Man bilde sich nur nichts ein: In prächtigen Palästen Kostbarkeiten im Überfluss horten, üppig leben und Waffen tragen, aber die Felder sind verwahrlost und die Getreidespeicher leer – das heißt Diebstahl (盜 dào), nicht Dao!53 Das Volk solle nicht in Armut und Enge leben müssen. Es wird eindringlich vor Rebellion gewarnt.72 Das Volk hungert, sei schwierig zu ordnen und sterbe leichtfertig, weil seine Oberen der Steuern Fülle verzehren (Umverteilung nach oben) und übertrieben ehrgeizig und verschwenderisch seien.75 Des Menschen Weg vermindere, was nicht genügt, um es dem darzubringen, das Überfluss hat. Wer aber vermag auszugleichen in der Welt? Nur, wer den Weg hat.77

Konflikte und Militär

Der Gebieter der Streitkräfte dürfe keinesfalls um seiner selbst willen die Welt leichtnehmen oder die Ruhe verlieren. Leichtfertigkeit, dann verliert man die Basis. Erregung, dann verliert man die Souveränität.26 Ein Helfer des Weges zwingt nicht durch Waffen die Welt. Deren Angelegenheiten belieben, zurückzukehren. Gesucht ist eine friedliche Konfliktlösung, fern von Zwang und den Gräueln des Krieges.30 Schwerter zu Pflugscharen entspreche dem Dao. Kein Verhängnis größer, als Genügen nicht zu kennen.46 Gegenüber Feinden wird eine militärische Deeskalations-Strategie empfohlen. Die Schwermütigen siegen, wohlgemerkt.69 Selbstjustiz sei eine gefährliche Anmaßung.74 Versöhne man große Feindseligkeit, wie bereinige man auch noch das Übrige? Wer Wirkkraft habe, halte die Verträge ein und verlangt doch nichts von den Menschen.79

Sparsamkeit, Weichheit und Gesellschaftsvision

Ohne innere Einheit müsste ein Jegliches zugrunde gehen. Das Geringe sei die Grundlage noch des Höchsten, gerade Königen sei das bewusst.39 Kein Mittel sei besser, als Sparsamkeit, dadurch frühes Vorsorgen und Sammeln der Kräfte, dann ist nichts, das nicht gelänge, und die Menschen und ihr Staat mögen lange bestehen.59 Der Herrscher sei Schutzmacht aller Menschen, auch der „Unguten“.62 Fehlentwicklungen begegne man mit viel Geduld, wissend, dass sie ihren Zenit überschreiten werden. Weich und Schwach überwinden Hart und Stark. Fisch kann nicht aus der Tiefe entrinnen. Die Instrumente des Staates könne man daher nicht den Menschen zeigen.36 Des Weichen und Schwachen Überwindung des Harten und Starken, niemand kenne das nicht, niemand vermöge, es anzuwenden. Ein Weiser habe einmal gesagt: Wer des Staates Unglück auf sich nimmt, dies ist der Welt König.78 Kleine Staaten mögen nur weniges Volk haben. Doch niemand entfalte Rüstung, Wissen und Technik. Süß sei [der Menschen] Speise, schön ihre Kleidung, friedlich ihre Wohnung, fröhlich ihre Sitten. Bis ins höchste Alter möge niemand in die Ferne reisen.80

Das Daodejing und der Daoismus

Die Religion, die heute als Daoismus bekannt ist und Laozi als Gott verehrt (siehe Drei Reine), ist keine direkte Umsetzung des Daodejing, obgleich sie mit diesem Berührungspunkte hat und den Text als mystische Anweisung zur Erlangung des Dao versteht. Sie rührt jedoch auch aus den alten schamanistischen religiösen Traditionen (siehe Fangshi) Chinas und dem Bereich der chinesischen Naturphilosophie her, deren Weisheiten und Vokabular wahrscheinlich auch im Daodejing zitiert werden. In der Lesart einer Staats- und Gesellschaftslehre wurde der Text als Anleitung für den Heiligen oder Weisen verstanden, womit man den Herrscher meinte, der durch seine Rückbesinnung auf den Weg und die Ausstrahlungskraft seiner Tugend zum Wohl der Welt beiträgt.

Des Weiteren wurde durch chinesische Kommentatoren wie Heshang Gong, Xiang Er und Jiejie um 200 bis 400 n. Chr. systematisch eine Sicht formuliert, die den Text als mystische Lehre zur Erlangung von Weisheit, Zauberkräften und Unsterblichkeit auffasst, und eng verbunden ist mit den alchemistischen Versuchen, ein Elixier der Unsterblichkeit zu finden.

Legende von der Entstehung des Daodejing

Berühmt ist Bertolt Brechts Gedicht Legende von der Entstehung des Buches Taoteking auf dem Weg des Laotse in die Emigration, das mit den folgenden Worten beginnt:

Als er Siebzig war und war gebrechlich
Drängte es den Lehrer doch nach Ruh
Denn die Güte war im Lande wieder einmal schwächlich
Und die Bosheit nahm an Kräften wieder einmal zu.
Und er gürtete die Schuh.

Es heißt dann weiter, dass Laozi von einem Grenzposten aufgehalten wurde, der ihm befahl, seine Lehre niederzuschreiben. Nach sechs Tagen war der Autor damit fertig. Brechts Gedicht[17] endet mit den Worten:

Darum sei der Zöllner auch bedankt:
Er hat sie ihm abverlangt.

Weblinks

Literatur

  • Laotse: Tao Te-King. übers. u. hrsg. von Richard Wilhelm. Eugen Diederich, Leipzig 1910, Marix, Wiesbaden 2004. ISBN 3-937715-07-X
  • Jörn Jacobs: Textstudium des Laozi, Daodejing. Frankfurt Main 2001, ISBN 3-631-37254-X (Referenzausgabe mit Anmerkungen sowie Anhängen für die praktische Arbeit)
  • Viktor Kalinke (Hrsg.): Studien zu Laozi, Daodejing. Deutsch-chinesische Ausgabe des Daodejing in 3 Bänden. Leipziger Literaturverlag, Leipzig 1999, ISBN 3-934015-00-X (Band 1), ISBN 3-934015-01-8 (Band 2), ISBN 978-3-86660-115-4 (Band 3)
  • Laotse: Tao Te King, Nach den Seidentexten von Mawangdui. Übers. u. hrsg. von Hans-Georg Möller. Fischer, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-596-12135-3
  • Gellért Béky: Die Welt des Tao. Alber, Freiburg / München 1972, ISBN 3-495-47257-6
  • Ansgar Gerstner: Das Buch Laozi: Übersetzungen mehrerer chinesischer Ausgaben mit Kommentaren. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2008, ISBN 3-639-04917-9
  • Hilmar Klaus: Das Tao der Weisheit. Laozi – Daodejing. Wortgetreu-sinngemäß-poetisch. Hochschulverlag, Aachen 2008, ISBN 978-3-8107-0041-4
  • Rainald Simon: Daodejing. Das Buch vom Weg und seiner Wirkung. Neuübersetzung. Reclam, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-15-010718-8

Einzelnachweise

  1. Institut für Sinologie und Ostasienkunde, WWU Münster – "Tabelle zur Konvertierung verschiedener Transkriptionen": [1] In: www.uni-muenster.de, abgerufen am 29. Oktober 2018
  2. Umschrifttabelle – A Non-Exhaustive Euro-Hannic Transcription Engine – "English, French, German and Chinese Romanisations of Chinese", (englisch): [2] In: www.sinistra.net, abgerufen am 29. Oktober 2018
  3. Umschrifttabelle – Hanyu Pinyin romanization system for Mandarin Chinese, (englisch): [3] In: www.pinyin.info, abgerufen am 29. Oktober 2018
  4. StarLing-Datenbank chinesischer Schriftzeichen (Hinweis: Tragen Sie einzelne Schriftzeichen in das Feld „Character“ ein.)
  5. Zhuangzi, Buch XIII, 7; Buch XIV, 5, 6 und 8
  6. Lao-Tzu Te-Tao Ching: A New Translation Based on the Recently Discovered Ma-wang-tui Texts. New York: Ballantine Books. 1989; Lao Tzu’s Tao Te Ching: A Translation of the Startling New Documents Found at Guodian; Columbia University Press, New York, 2000
  7. Ansgar Gerstner: Das Buch Laozi (s. Literatur). Dissertation. (pdf)
  8. H. Klaus, nach Prof. J.P. Gumbert (NL), der die größte Sammlung besitzen dürfte
  9. Uroffenbarung und Daoismus. Jesuitische Missionshermeneutik des Daoismus. Übersetzt von Collani, Claudia von / Holz, Harald / Wegmann, Konrad. Einleitung von Collani, Claudia von / Holz, Harald / Wegmann, Konrad, Europäischer Universitätsverlag, ISBN 978-3-89966-263-4, 145 S. 2008
  10. „Im Grunde kommt es auf den Ausdruck wenig an, da er ja auch für Laotse selbst nur sozusagen ein algebraisches Zeichen für etwas Unaussprechliches ist. Es sind im Wesentlichen ästhetische Gründe, die es wünschenswert erscheinen lassen, in einer deutschen Übersetzung ein deutsches Wort zu haben.“ Des Weiteren erklärt er in einer Fußnote: „In den chinesischen Bibelübersetzungen ist λόγος fast durchweg mit Dau wiedergegeben.“ Laotse, Tao te king, Einleitung, Der Inhalt des Tao te king, aus dem Chinesischen übersetzt und mit einem Kommentar versehen von Richard Wilhelm, Bastei Lübbe Taschenbücher, Lizenzausgabe 1978 by Eugen Diederichs Verlag, München, ISBN 3-404-70141-0.
  11. „Das chinesische Wort »de«, das in der Regel mit »Tugend« übersetzt wird, hat in Wirklichkeit eine weit umfassendere Bedeutung. Die chinesischen Kommentare erklären es: Was die Wesen erhalten, um zu entstehen, zu leben, heißt »de«. Es schließt das ganze Wesen der Persönlichkeit und die Macht, die von einer Person ausgeht, mit ein.“ Fußnote zu Buch II, Abschnitt 1, Kungfutse, Gespräche, aus dem Chinesischen übertragen und herausgegeben von Richard Wilhelm, Diederichs Gelbe Reihe, Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen / München 2008, ISBN 978-3-7205-3055-2.
  12. Friedrich Heiler: Die Religion der Chinesen. In: Friedrich Heiler: Die Religionen der Menschheit. 1991, 5.
  13. Begriff „wú – 无/無“. In: xh.5156edu.com. Abgerufen am 22. Juni 2019 (chinesisch).
  14. Begriff „wú – 无/無“. In: leo.org. Abgerufen am 22. Juni 2019 (chinesisch, deutsch).
  15. Begriff „wéi – 为/為“. In: xh.5156edu.com. Abgerufen am 22. Juni 2019 (chinesisch).
  16. Begriff „wéi – 为/為“. In: leo.org. Abgerufen am 22. Juni 2019 (chinesisch, deutsch).
  17. Bertolt Brecht – „"Legende von der Entstehung des Buches TAO TE KING auf dem Weg des Laotse in die Emigration"“ (Memento vom 9. März 2008 im Internet Archive). Als Print auch in Brechts weitverbreiteten Kalendergeschichten, abgerufen am 22. Juni 2019