Diskussion:Alphabet
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Ursprung des Alphabetes
Zitat: die auf die Phönizier zurückgeführt wird
So ganz ist das nicht richtig. Der Ursprung wird keineswegs auf die Phönizer zurückgeführt. Diese sind nur die Schnittstelle zu den Griechen und werden daher bei den Griechen als Erfinder des Alphabetes angesehen. Erste Anfänge und Vorläufer findet man bereits um 1800 vor Christus auf dem Sinai. Ein bereits vollständiges Alphabet hat man in Ugarit (Hochzeit 1400-1200 v. Chr.). Dabei handelt es sich um ein Keilschriftalphabet, das auf Ton geschrieben worden ist und deshalb erhalten blieb. Die Phönizer treten erst im 1. Jahrtausend vor Christus auf.
Ubrigens geht Alpha auf das Alpum/Aliph zurück. Gemeinsemitisch für ein Rindvieh. Beta auf Bitum/Bait= Haus, Delta auf Daltum = Tür etc.
Epsilon ist eine eigene Erfindung der Griechen. -- Werwick 12:12, 3. Feb. 2006
- es steht ja nicht da, dass sie es erfunden haben, nur dass man es auf sie zurückführt, weil man es aus mangel an kenntissen nicht weiter zurückführen kann. so ist es jedenfalls gemeint. die phönizier waren praktisch denkende leute, die viel in der welt herum gekommen sind. deshalb - so die meinungen die ich kenne- ist es sehr wahrscheinlich, dass sie tatsächlich die erfinder waren, wenngleich nicht unbeeinflusst vom damaligen stand der erkenntnis. "erfindung" ist vielleicht nicht das richtige wort, "entwicklung" wäre besser. ekuah 13:57, 3. Feb 2006 (CET)
- Phönizier vs. Ugarit: Ich habe die Version rückgängig gemacht. Die Phönizische Schrift als Alternative zur Ugaritischen darzustellen, ist falsch, schon allein aufgrund des Alters. Nachweislich besteht die Ugaritische Schrift aus im wesentlichen den gleichen Lauten (die in der gleichen Reihenfolge angeordnet waren) wie die phönizische - nur eben mit anderen Zeichen - und ist um einige Jahrhunderte älter... --Judit Franke 17:11, 19. Mai 2008 (CEST)
Die Phönizier waren mit Sicherheit nicht die Erfinder oder Entwicklers des Alphabetes und aus Mangel an Erkenntnissen etwas zu postulieren ist eher gefährlich. Wie oben geschrieben ist das erste vollständig erhaltene Alphabet bereits in Ugarit bezeugt. Und es gibt Zwischenstufen.
Dann fällt bei einem Quervergleich der Artikel auf:
- Liste der Alphabete nach Zeiten: Aramäische Schrift 1500 v. Chr.
- Aber Arämische Schrift: "Die ältesten Funde des Aramäischen reichen bis ins 9. Jh. v. Chr. zurück. Hierbei handelt es sich um eine Schrift König Salmanassar III. (858-824). Auch in den später entstandenen Schriften des 7. Jh. v. Chr. sind kaum Änderungen zu den bisherigen phönizischen Schriftzeichen zu bemerken."
Oder kurz, dieser Teil des Artikels sollte überarbeitet werden. (nicht signierter Beitrag von 92.79.129.131 (Diskussion) 14:17, 10. Feb. 2011 (CET))
- Ursprung des Alphabetes: siehe Protosemitisches Alphabet. (nicht signierter Beitrag von 194.55.1.235 (Diskussion) 13:59, 13. Mai 2011 (CEST))
Definition Alphabet: Reihenfolge, nicht "Menge"!
Die hier verwendete Definition des Begriffs "Alphabet" scheint mir bestenfalls umgangssprachlich stimmig zu sein ("Ein Alphabet ... ist eine Menge von Zeichen zur schriftlichen Darstellung von Wörtern einer Sprache"). Vielmehr bezeichnet "Alphabet" die Art und Weise, wie die Buchstaben einer Sprache sortiert werden. Auch sonst gibt es einige Ungenauigkeiten (Buchstaben als "Symbole"), die ich gerne verbessern würde... Martin Beesk 14:31, 8. Sep. 2008 (CEST)
- dito. ich kürze das mal eben zusammen, das ist arg irreführend. --Janneman 22:40, 24. Sep. 2011 (CEST)
- ojwej, das müsste man komplett neu schreiben. --Janneman 22:44, 24. Sep. 2011 (CEST)
- Martins Kritik von 2008 bezog sich auf diese Version: [1], in der Zwischenzeit wurden die zusätzlichen Merkmale "geordnete und abgeschlossene (Menge)" hinzugefügt.
- Ansonsten ja, da sollte etwas geschehen, ich bin nur nicht ganz sicher, wie man das am besten anpackt.
- Es gibt auch noch einen Artikel Alphabetschrift, der weniger unbeholfen formuliert ist. Ein eigenes Lemma Alphabet sollte m.E. nur als Weiterleitung (zu Alphabetschrift) oder BKL (mit Verlinkung zu Alphabetschrift, Alphabet (Informatik), Internationales Phonetisches Alphabet) oder allenfalls als Wortartikel behalten werden, der die konkurrierenden Definitionen oder Verwendungsweisen erläutert. Mit dem Etikett "umgangssprachlich" oder zuminedest mit dessen wertendem Gebrauch wäre ich dabei zurückhaltend.
- Im fachsprachlichen Gebrauch der Geisteswissenschaften, wie ich ihn kenne, wird der Begriff üblicherweise mit den Merkmalen "phon(em)ographisch" und "in der Reihenfolge durch Konvention geordnet" (das Merkmal "endlich" oder abgeschlossen ist in diesem Zusammenhang eher trivial) für die Zeicheninventare der historischen Buchstaben- oder eben Alphabetschriften verwendet, unter Abzug ihrer zusätzlichen logographischen oder sonstigen Hilfszeichen, und in Abgrenzung gegen die Zeicheninventare der antiken Segmental- und Silbenschriften. Aber auch in den Geisteswissenschaften spricht man zuweilen in erweiterter Bedeutung von Hieroglyphenalphabet oder Keilschriftalphabet und meint dann auch nicht unbedingt nur deren sonograpische Teilinventare oder phonemographische Adaptionen wie die meroitischen Hieroglyphen. D.h. die Merkmale "geordnet" und phonemographisch, ja sogar das übergeordnete Merkmal "sonographisch" oder "exklusiv sonographisch" können vernachlässigt werden. Einen Wortartikel zu schreiben traue ich mir aus dem Stegreif allerdings nicht zu (und meine aktuelle Herumleserei im Themengebiet Zahlzeichen, Zahlensystem, Zahlschrift ist mir bereits ausreichende Quälerei)! --Otfried Lieberknecht 08:55, 25. Sep. 2011 (CEST)
Zunächst mal: Nein, Martin liegt mit seiner Kritik falsch. Mit Alphabet bezeichnet man nicht die Art und Weise der Anordnung, sondern eben das (geordnete) Inventar eines alphabetischen Schriftsystems. Was die Vorzüge einer Weiterleitung auf Alphabetschrift sein sollen, weiß ich nicht genau (höchstens dass es für weniger Verwirrung bei überforderten Artikelschreibern sorgt, die umseitige Liste Die verschiedenen Alphabete, nach Zeitalter gehört nämlich eindeutig in den Artikel Alphabetschrift). Könnte man schon machen, ähnlich wie man Abgeordneter als Redirect zu Parlament umgestalten könnte. Würde ich aber nicht bevorzugen, weil man beispielsweise den Artikel Alphabet mit didaktischem Material bespielen könnte. Schließlich war es jahrhundertelang vorrangige Aufgabe von Pädagogen, Kindern das Erlernen des Alphabets einzutrichtern. --Mai-Sachme 11:19, 25. Sep. 2011 (CEST)
- Zu Martins Kritik: im Prinzip hast Du recht, aber es gibt durchaus Definitionen, die den speziellen Ordnungstyp des griechischen und der ihm nachfolgenden Alphabete als entscheidend für die Anwendbarkeit des Begriffs ansetzen: so wurde es z.B. in der Runenforschung im Anschluß an Klaus Düwel und an dessen Kritik an der mittelalterlichen Übertragung des Begriffs "abecedarium" auf das Futhark diskutiert.
- Die Gründe für eine Weiterleitung (oder BKL) wären die von Dir angesprochenen: da es sich anscheinend um ein besonders oft aufgerufenes Lemma handelt, muß man damit rechnen, daß ein Artikel "Alphabet" immer wieder redundant zu Alphabetschrift ausgebaut wird. Davon abgesehen wäre es aber selbstverständlich gerechtfertigt und sicher auch sinnvoll gestaltbar, einen Artikel "Alphabet" mit eigenen inhaltlichen Schwerpunkten zu entwickeln. --Otfried Lieberknecht 09:21, 26. Sep. 2011 (CEST)
in Ordnung, dann ist es wohl doch kein Totalschaden, obwohl ich hier zumindest zwei Werke im Regal stehen habe, eins davon der Duden, außerdem noch nen alten DDR-Schinken, die als Definition tatsächlich nur "Reihenfolge" anbieten. Belassen wir also erstmal alles beim alten, Neuschrieb wär ja doch eine etwas längere Angelegenheit...--Janneman 10:25, 27. Sep. 2011 (CEST)
- Danke für die Hinweise auf Alphabet als feste Reihenfolge nach griechischem Vorbild, diese Leseart war mir unbekannt. Da war ich wohl zu einseitig informiert, das sollte man sicher auch im Artikel vermerken. Wobei ich gestehen muss: Die Feste-Reihenfolge-Leseart erscheint mir für meinen Privatgeschmack arg etymologisierend und ihr analytischer Mehrwert sehr begrenzt. Im Grunde müsste dann ja auch das IPA schleunigst umbenannt werden. --Mai-Sachme 18:53, 27. Sep. 2011 (CEST)
- "Alphabeth als feste Reihenfolge nach griechischem Vorbild" sollte ja wohl sein "Alphabeth als feste Reihenfolge nach phönizischem Vorbild", denn die Griechen übernahmen - mit gewissen Veränderungen - die phönizische Reihenfolge der Buchstaben. --Horstbu 00:11, 28. Sep. 2011 (CEST)
- Ja, hätte ich auch schreiben können. Da man sich aber gar nicht mal so ganz sicher ist, ob wirklich die Phönizier zuerst A vor B angeordnet haben, hab ich's mal bei Griechisch belassen (wie mir auch die Position von Düwel auf Google Books referiert wurde, find grad den Link nicht mehr). --Mai-Sachme 09:52, 28. Sep. 2011 (CEST)
- Tut mir leid, daß ich da mit der Formulierung vom "speziellen Ordnungstyp des griechischen und der ihm nachfolgenden Alphabete" gepatzt habe. Die phönizische Buchstabenordnung wurde herkömmlich indirekt aus den Abecdearien unter den alttestamentlichen Psalmen hergeleitet, mindestens das hätte mir geistig präsent sein sollen, und seit den 1940ern kennt man auch ugaritische ABC-Tafeln, die, wenn ich das jetzt nicht schon wieder falsch erinnere, die ältesten ABC-Inschriften sind (was aber nicht heißen muß, daß die phönzische Anordnung nicht älter ist). Näheres bei Dietrich/Loretz, Die Keilalphabete, Münster 1988, p.30ff. Für einen Separatartikel "Alphabet" wäre das (Zusammenfassung des Kenntnisstandes über Entstehung und Entwicklung der Buchstabenordnung) ein schönes Unterthema!
- Ein Link mit Quellenangabe zu Düwels terminologischer Unterscheidung findest Du hier: [2]. --Otfried Lieberknecht 11:39, 29. Sep. 2011 (CEST)
Ich finde die Definition von Alphabet nach wie vor problematisch. Zum einen scheint sie mir zu lang und ausufernd, so daß man nicht weiß, was notwendigerweise zur Definition des Begriffs dazugehört und was eher erläuterndes Beiwerk ist. So finde ich eine Definition, wie sie z.B. im Deutschen Universalwörterbuch (von Duden; 6. Aufl.) zu finden ist, viel "knackiger" und eingängiger: festgelegte Reihenfolge aller Schriftzeichen einer Sprache. Das was an solch einer kurzen Definition unklar bleibt, scheint mir auch durch unsere lange, umständliche Definition nicht wirklich klarer oder präziser zu sein. Deshalb: Zum anderen bleiben Dinge unklar bzw. fragwürdig. Geht es wirklich um eine abgeschlossene Menge? (Wörter wie Œuvre und ČSSR können doch auch in deutschen Wörterbüchern alphabetisch einsortiert werden!) Die Ebenen von Sprachsystem (z.B. lateinische Schrift) und Einzelsprache müssten sauberer auseinandergehalten werden. (Wenn beispielsweise é nicht zum deutschen Alphabet gezählt wird, warum dann aber y??) Ebenso Buchstabe/Grafem/Schriftzeichen..., die Frage nach "Grundbuchstaben"/Buchstaben mit Diakritika usw. Außerdem sollte ernster genommen werden, daß der Begriff "Alphabet" tatsächlich unterschiedlich gebraucht werden kann. Gemeinhin wird beispielsweise gesagt (z.B. in didaktischen Darstellungen), das deutsche Alphabet hätte "26 Buchstaben" und laute "A B ... Y Z" - ä, ö, ü, ß werden dann nicht dazugezählt. Den Aspekt des Sortierens und den Aspekt "Menge aller Buchstaben einer Sprache" in einer Definition zu haben, ist nur bei genauer Klärung haltbar (vgl. das oben genannte Verhältnis von é zu y!): Welche "Buchstaben" gehören zu einer Sprache? Welche zum gesamten Schriftsystem? (Hier könnte und müsste dann z.B. auch einiges zu Unicode gesagt werden!); Nicht alle Buchstaben einer Sprache müssen in der alphabetischen Sortierfolge einen Platz "ersten Ranges" haben, gehören aber mit zum aphabetischen Inventar (und können nach bestimmten Regeln sortiert werden), umgekehrt können auch Buchstabengruppen ihren (Sortier-)Platz im Alphabet haben: z.B. ch im Tschechischen, ll im Spanischen, dzs im Ungarischen; ... Ich schlage daher vor, zunächst eine kurze Definition und dann die unterschiedlichen Aspekte des Wortgebrauchs zu bringen (oder aber gleich zwei bzw. mehrere Definitionen zu bringen). Martin Beesk (Diskussion) 14:36, 29. Nov. 2012 (CET)
- Ich halte die Definition im Duden („Reihenfolge“) für ein Unding. Der englische Artikel erwähnt das Merkmal der Reihenfolge bei der Definition gar nicht (a standard set of letters which is used to write ...) und geht erst am Ende der Einleitung auf diesen Aspekt ein – mit vorsichtiger Formulierung: Alphabets are usually associated with a standard ordering of their letters. Das finde ich genau richtig. Man muß bedenken: Die Einordnung der Umlaute und des ß im deutschen Alphabet ist nicht festgelegt, vgl. Deutsches Alphabet#Reihenfolge und Sortierung.
- Da es aber nun diese Duden-Formulierung gibt und die DWDS-Formulierung auch so ähnlich klingt, habe ich „Reihenfolge“ als alternative Definition mit untergebracht, mit der gehörigen Distanzierung und mit zurückweisendem Kommentar im Fall von Duden.
- Eine bessere Lösung fällt mir im Moment nicht ein. Man könnte auch Duden und DWDS ignorieren nach dem Motto „Wikipedia hat eine bessere Definition, Murks wird nicht erwähnt“. Aber dann bräuchte man zumindest ein, zwei reputable Referenzen für die Definition „geordnete Gesamtheit der Buchstaben“. Lektor w (Diskussion) 09:47, 1. Nov. 2015 (CET)
Auf dieser Seite fehlen Verlinkungen. Meines Erachtens liegt die Lösung darin, ein oder zwei Vorlagen zu schreiben, die dann mit ein paar Buchstaben Quelltext am Fuß aller Seiten zum Thema „Schriftsysteme“ eingefügt werden können. Ich meine damit so etwas wie die ausklappbaren Vorlagen en:Template:Writing systems und en:Template:List of writing systems, die in vielen Artikeln der englischen Wikipedia durch bloßes Einfügen des Texts „{{Writing systems}}“ bzw. „{{List of writing systems}}“ erscheinen, unter anderem am Ende des Artikels en:Writing system. Es wäre toll, diese Vorlagen an die deutsche Wikipedia anzupassen und dann in die vielen Artikel einzufügen. Diese Anpassung muss anfangs nicht komplett und perfekt sein, sondern kann später zentral ohne weitere Bearbeitung der einzelnen Artikel ausgebaut werden. Verlinkungsziele, die es zum Erstellen der Vorlagen braucht, finden sich hier. Gleichzeitig sind das natürlich auch die Seiten, in denen die Vorlagen eingefügt werden können.
Konkret: Es könnten die Seiten Vorlage:Schriftsysteme und Vorlage:Liste der Schriftsysteme durch klicken auf die noch roten Links kreiert werden, so dass diese Vorlagen später per „{{Schriftsysteme}}“ bzw. „{{Liste der Schriftsysteme}}“ eingefügt werden können. (Bitte die Texte in Anführungszeichen nicht einfach kopieren, denn ich habe durch Einfügen eines unsichtbaren Zeichens zwischen den beiden öffnenden geschweiften Klammern gerade verhindert, dass mein Text als Vorlage interpretiert wird.) LiliCharlie (Diskussion) 05:18, 1. Sep. 2013 (CEST)
Verwendung von den alphabeten?
Wie kann man denn im artikel meinen dass das arabische alphabet seit dem 8.Jhrdt. verwendet wurde, wenn das koran schon im 6.-7. Jhrdt auftaucht? Rofl (nicht signierter Beitrag von 2.247.69.108 (Diskussion) 21:12, 9. Jan. 2016 (CET))
- zu dieser Zeit wurde noch eine ältere Schrift verwendet, die Kufische Schrift, die den späteren arabischen Schriftformen aber schon ziemlich ähnelt. Das Alphabet wurde weiterentwickelt, weil die älteren Schriftformen in vielem mehrdeutig war. Der Koran also bedingte die Weiterentwicklung der Schrift zum heutigen arabischen Alphabet und ist älter als das Alphabet. Wie immer in diesen Dingen gibt es eine längere Übergangsperiode, so dass die alten und neuen Schriften zeitweise parallel laufen.--Giftzwerg 88 (Diskussion) 14:02, 18. Okt. 2016 (CEST)
Datierung "althebräisch" ziemlich fraglich, Zitierung?
Woher stammt die Datierung bzw. die Liste "Die verschiedenen Alphabete (Auswahl)", eine Zitierung wäre nicht schlecht!
Wenn die hebräische Schrift laut dem Artikel "aramäische Schrift" (mit Nachweisen belegt) von dieser abgeleitet ist, wie kann dann die althebräische Schrift ungefähr 1000 v.Chr. entstanden sein - vor allem, wenn der erste Fund ca. auf Jahr 700 v.Chr. datiert wird, die ersten aramäisch Funde aber vor 8 Jh. auftauchen? Die Funde, die älter als althebräisch sind, nennt man doch auch "althebräisches Alphabet" oder"paläohebräisches Alphabet".... (nicht signierter Beitrag von 217.185.64.14 (Diskussion) 02:24, 2. Okt. 2016 (CEST))
- Ich denke, das Problem liegt hauptsächlich in der schwierigen Abgrenzung der eng verwandten Schriften für die eng verwandten kanaanäischen Sprachen voneinander. Es gibt alle möglichen Übergänge und es lässt sich nicht immer sagen, welche Schriftvariante phönizisch und welche hebräisch genannt werden kann – selbst, wenn die mit dieser Variante geschriebene Sprache einer Inschrift klar identifizierbar ist. Siehe hierzu z. B.: M. O’Connor: Epigraphic Semitic Scripts. in: Peter D. Daniels & William Bright: The World’s Writing Systems. New York/Oxford: Oxford University Press, 1996, S. 88–107. Dort finden sich zahlreiche vergleichende Tabellen zur Entwicklung der Schriftzeichen, aber man beachte auch FIGURE 4. Family tree of ancient Semitic Scripts (S. 89), wo der Begriff Phoenician in vier verschiedenen Bedeutungen auftaucht und Aramaic in dreien.
- Bei O’Connor sind Hebrew (linear) und Phoenician die beiden Töchter des ältesten Phoenician, Hebrew (Paleo) und Samaritan die Töchter von Hebrew (linear). Hebrew (square) und Aramaic sind die Töchter eines Aramaic, das Schwester von Ammonite ist, deren Mutter heißt selbst auch wieder Aramaic und ist mit ihrer Schwester Phoenician Tochter des oben genannten Phoenician, das Schwester von Hebrew (linear) und Tochter des ältesten Phoenician ist. (Ein Phoenician, das Schwester von Punic ist, habe ich hier der Einfachheit halber einfach weggelassen.) — Diese Terminologie mit gleichen Begriffen in unterschiedlichem Sinn ist ohne Schaubild fast nicht zu begreifen und selbst mit einem solchen noch ziemlich verwirrend.
- Da sich das grundlegende System der Schrift nicht geändert hat – u. a. sind Zahl und Reihenfolge der Schriftzeichen konstant geblieben – und nur die Zeichen im Laufe der Zeit eine etwas andere Form angenommen haben (ähnlich wie in der Geschichte der lateinischen Schrift), gibt es Stimmen, die meinen, es handele sich lediglich um unterschiedliche writing systems von ein und demselbem script (vgl. auch diesen Thread der Unicode-Mail-List).
- P.S.: Mir selbst widerstrebt es, ein Abjad als Alphabet zu bezeichnen; ich bin das einfach nicht gewohnt. Lieben Gruß —LiliCharlie (Disk.) 04:05, 2. Okt. 2016 (CEST)
- Gleiche Frage, etwas andere Antwort hier. --Qumranhöhle (Diskussion) 19:54, 3. Okt. 2016 (CEST)
- Nun, wir haben immerhin beide darauf hingewiesen, dass Paläohebräisch und hebräische Quadratschift auf unterschiedlichen Entwicklungslinien liegen. Mein Beitrag war sicher ziemlich verwirrend.
- Als ich am Schluss mit Unicode anfing, wollte ich auch darauf hinweisen, dass es außer der Sicht des Paläographen, der nach Unterscheidbarem sucht, auch eine etwas andere gibt, die den Schwerpunkt auf Gemeinsamkeiten bzw. auf das System legt und nicht auf die Glyphen. (Vgl. in der Unicode-Terminologie die Definitionen von character vs. glyph. — Man könnte diese abstraktere Herangehensweise in Anlehnung an das Adjektiv phonematisch vielleicht als graphematisch bezeichnen.) Wegen dieser Gemeinsamkeiten und fehlenden Systemunterschiede ist es u. a. möglich, alle hebräischen, phönizischen, aramäischen usw. Computerschriften als hebräische Schriften zu kodieren (wie z. B. hier geschehen), was vor allem praktisch gesehen ein immenser Vorteil ist, da hebräische Eingabesysteme zu allen Betriebssystemen dazugehören und nur aktiviert werden müssen, egal, wie die Hardware-Tastatur beschriftet ist. Lieben Gruß —LiliCharlie (Disk.) 20:53, 4. Okt. 2016 (CEST)
Naja - Erfinder der ganzen Sache waren die Phönizier. Warum also soll das ganze "Schriftfeld" dann global als "hebräisch" bezeichnet werden? Wäre ja schmücken mit fremden Federn. --Horstbu (Diskussion) 22:19, 12. Okt. 2016 (CEST)
- Wenn es nach dem Alter geht, muss diese Gruppe von Schriften nach den Kanaanitern benannt werden, was sie in der Tat oft ist, vgl. z. B. en:Kanaanäische und Aramäische Inschriften. Die Phönizier sind lediglich für unseren Kulturkreis so wichtig, weil aus ihnem Abdschad (=abjad) die Griechen ihr Alphabet (=alphabet) abgeleitet haben, voraus die altitalischen Alphabete und schließlich das lateinische Alphabet entstanden sind. Lieben Gruß —LiliCharlie (Disk.) 22:49, 12. Okt. 2016 (CEST)
- "Erfinder der ganzen Sache waren die Phönizier" - das war lange Stand der Forschung, ist aber überholt. Wenn man so will, kommen dafür eher "Kanaanäer" in Frage. Nur hat das nichts mit KAI (Kanaanäische und Aramäische Inschriften) zu tun, dort geht es um die Inschriften und deren sprachliche Zugehörigkeit, nicht um Schrift. --Qumranhöhle (Diskussion) 13:36, 18. Okt. 2016 (CEST)
- Das ist natürlich richtig, nur hatte ich „diese Gruppe von Schriften“ (oder mit dem schönen Ausdruck von Horstbu: dieses „Schriftfeld“), um deren mögliche Benennung es hier geht, oben nach einem sprachlichen Kriterium auf „Schriften für die eng verwandten kanaanäischen Sprachen“ eingegrenzt, so dass alle Vorläufer – die ja nur für andere Sprachgruppen verwendet wurden – außerhalb des hier diskutierten Themas liegen.
- Um deiner Kritik zum Trotz bei der sprachlichen Klassifikation zu bleiben: Ugaritisch ist zwar ebenfalls nordwestsemitisch, aber nicht kanaanäisch.
- Um wenigstens ein wenig auf dich einzugehen: Von Anfang an und allenthalben (schon in Sumer) ist die Schriftgeschichte voll von Beispielen dafür, dass unterschiedliche Sprachen desselben Gebiets oder von Gebieten mit ökonomisch-politisch-kulturellen Kontakten mit derselben oder einer nur leicht abgewandelten Schrift notiert werden. Das verdient auch sicher einer klarstellenden Erwähnung, obwohl jedem Wikipedianer dieses Phänomen anhand der weltweiten Verbreitung des lateinischen Alphabets vollkommen vertraut sein sollte. Schriften sind generell sprachunabhängig, und so ist z. B. die hier mitbehandelte hebräische Quadratschrift auch die Standardschrift des mit dem Deutschen eng verwandten Jiddischen. Lieben Gruß —LiliCharlie (Disk.) 17:18, 18. Okt. 2016 (CEST)
- Falls die letzte Replik an mich gerichtet gewesen sein sollte: "Ugaritisch ist zwar ebenfalls nordwestsemitisch, aber nicht kanaanäisch" - hat jemand das Gegenteil behauptet? Aramäisch ist ja auch nach gängiger Lehrmeinung nordwestsemitisch, aber sicher nicht kanaanäisch. Oder ging es um KAI? Das sind ugaritische Inschriften ja auch nicht drin. Also, der Verweis auf KAI hat hier, wo es um Schriften geht, nichts zu suchen, um mehr ging es mir nicht.
- "Schriften sind generell sprachunabhängig" - naja, trotz der vielen Beispiele dafür, dass eine Schrift für etliche Sprachen Verwendung finden kann und ebenso dem umgekehrten Phänomen, dass eine Sprache in verschiedenen Schriften verschriftet werden kann, ist das ein bißchen vereinfacht, denn verschiedene Schriftsysteme wurden nun einmal für bestimmte Sprachen gedacht und funktionieren darum am besten mit diesen, schlechter mit anderen, wie man gerade an der Keilschrift sehen kann aber auch an den verschiedenen Adaptionen des "lateinischen" Alphabets oder eben auch der speziellen Verwendung der Quadratschrift im Jiddischen.
- Aber vermutlich habe ich einfach nicht verstanden, was du sagen wolltest, und die Antwort auf die IP zu Beginn dieses Abschnittes ist ja längst gegeben. Grüße, --Qumranhöhle (Diskussion) 19:04, 18. Okt. 2016 (CEST)
Morphologie der Zeichensetzungsverfahren
Tonschriften:RundStäbchen/Vierkantstäbchen; Filigrane Symbole oft ineinandergleitend (Maya) Flusslandschaften. okkupativ Flussregionen zentral bewohnend und zentralistisch Infrastruktur abhängig.
Holzstechschriften:Stechbeitel, Messer. Minimalisierend auf reguläre Ausdrücke Waldbewohner: Jäger und Reisende, fahrendes Volk, Diebe, Waldbauern, Permakultur. Integrativ erhaltend. Holzbearbeiter. Barbaren
Papierschriften: Pinsel/Federkiel hohe Ähnlichkeit zu Tonschriften. Viehherdenhalter: Pergament: Ackerbauern: Papyrus Destruktiv wüsten-bildend zivilisierend (nicht signierter Beitrag von 80.137.0.127 (Diskussion) 11:10, 1. Jan. 2017 (CET))