Diskussion:Einheitsplural

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Die Bezeichnung Einheitsplurallinie stammt vom Landschaftsverband Rheinland (Georg Cornelissen-LVR), wie auch die Bezeichnungen Südniederfränkischen und Ostbergisch. Die Trennung zwischen dem Westfälischen und dem Niederfränkischen folgt der Einheitsplurallinie. Genaue angaben findet man beim LVR unter Amt für rheinische Landeskunde (Sprache). Ingesamt sollte das ganze Niederfränkisch im sinne des LVRs überarbeitet werden. Viele Bezeichnungen sind doppelt, wie das Kleverländisch und Südgeldersche. Ostbergisch fehlt zur Zeit. Mölmsch zählt zum Ostbergisch, hat aber schon starke Kleverländische und Südniederfränkische einflüsse.

Auszug des LVR Die durch den rheinischen Fächer gegliederten Dialektgebiete lassen sich zusammenfassen: Niederfränkisch: Kleverländisch, Südniederfränkisch, Ostbergisch Mittelfränkisch: Ripuarisch, Moselfränkisch Daran schließt sich das Rheinfränkische (Mainz, Saarbrücken) an. Als Trennlinie zum westfälischen Dialektraum wird die Einheitspluralgrenze herangezogen: Die westfälischen Dialekte zeichnen sich durch ihren Einheitsplural im Präsens der Verbformen aus; dem hochdeutschen wir machen, ihr macht, sie machen mit seinen zwei Pluraleindungen (mach-en, mach-t) entspricht im Westfälischen eine einzige („Einheits-„) Endung: -t. Die niederfränkischen und mittelfränkischen Dialekte haben, wie das Hochdeutsche, zwei verschiedene Formen. --(nicht signierter Beitrag von 217.194.34.123 (Diskussion) )

Die Bezeichnung Einheitsplural stammt nicht vom Landschaftsverband Rheinland, sondern ist in der Sprachwissenschaft schon seit dem 19. Jahrhundert verbreitet.
Der Artikel ist aktuell leider komplett verwirrt über sein Thema.
Die Ausführungen über die Eiderlinie, die Grenze zum Ostfriesischen und den Abschnitt Bad Sachsa-Ratzeburg, beschreiben zwar korrekt den Isoglossenverlauf, aber diese Isoglosse ist nicht die Außengrenze des Einheitsplurals, sondern nur eine Binnenisoglosse innerhalb des Einheitsplurals, die Einheitsplural auf "-t" von Einheitsplural auf "-en" trennt. Die im Artikel gemachte Aussage "dass die nördlichen Dialekte Schleswig-Holsteins einen Einheitsplural wie in der deutschen Hochsprache besitzen" ist totaler Quatsch, denn die deutsche Standardsprache besitzt eben _keinen_ Einheitsplural. Holstein hat "-t", "-t", "-t", Schleswig "-en", "-en", "-en" und das Standarddeutsche "-en", "-t", "-en" (<- nicht einheitlich, daher kommt der Name!). --::Slomox:: >< 14:08, 22. Nov. 2011 (CET)
Da kann ich dir nur beipflichten: Der Artikel ist total konfus und verwirrend. Ohne deinen Kommentar hätte ich das nie verstanden. Man sollte da mal etwas Struktur reinbringen und mit einer Definition des Einheitsplurals anfangen. Ein Karte der angegebenen Linien wäre auch hilfreich. --史慧开 (Diskussion) 15:03, 8. Nov. 2012 (CET)

Defekter Weblink

GiftBot (Diskussion) 05:14, 23. Dez. 2015 (CET)

Zusammentreffen mit Uerdinger und Benrather Linie

Trifft die Westfälische Linie nicht ein ganzes Stück weiter westlich als bei Hilchenbach, nämlich bereits bei Reichshof und Drolshagen auf Benrather und Uerdinger Linie (Isoglossenbündel)? Bei Hilchenbach endet die Vinxtbachlinie, vereint sich außerdem kurz darauf die das-dat-Linie mit dem Isoglossenbündel. --𝔗𝔞𝔫𝔫𝔢𝔫𝔢𝔦𝔠𝔥𝔥𝔬𝔯𝔫𝔖𝔱𝔯𝔢𝔦𝔱𝔨𝔲𝔩𝔱𝔲𝔯𝔅𝔢𝔴𝔢𝔯𝔱𝔲𝔫𝔤 17:29, 7. Mär. 2017 (CET)

nicht wirklich Regionalsprachen und nicht wirklich Hochsprache

Die schönen -en-Siffices vernachlässigen m. E. in Süddeutschland die real verwendeten:

Im Südwesten wird das hochsprachliche -en als -e [ə] gesprochen , während das hochsprachliche -e entfällt/verstummt, „I hab mai Tasch verlore“
In Gegenden des Fränkischen wird das -en zum -a, „Kenna dat i scho aba mega do i net“--Ulamm (Kontakt) 19:47, 8. Dez. 2017 (CET)
Das sind aber keine Verbpluralformen. Bitte nicht alles vermischen. --Digamma (Diskussion) 21:51, 8. Dez. 2017 (CET)
Verbpluralformen auf -a lassen sich schnell ergoogeln (auch wenn der erste zu einem Plural auf -a noch einen Plural und einen Infinitiv auf -n bietet):
  • Frithjof Gräßmann - 2016: „Ja – echt – Du g'herst zu uns – Du bist oana vo uns, und mia g'hean zu dia und mia kenna mid Dia schmatzn wia mid oam vo uns …“
  • Wein8 - Transvesting: „De oan tringa an Glühwein de andern mehr an Jagatee, des san eha de Junga, de kenna des vom Schifahrn, de andern kemma net amol bei da Weihnachtfeia vom Weißbia los.“--Ulamm (Kontakt) 22:23, 8. Dez. 2017 (CET)
Da scheint ein Phänomen drin zu stecken, dass in romanischen Sprachen wohl verbreiteter ist als im Deutschen: Von manchen Wörtern und Wortbausteinen hat man mehr als eine Variante und nimmt dann die, die besser zu den Lauten der Umgebung passt.--Ulamm (Kontakt) 22:45, 8. Dez. 2017 (CET)
Ich sehe trotzdem keinen direkten Zusammenhang zum Thema des Artikels. --Digamma (Diskussion) 22:32, 8. Dez. 2017 (CET)
Das Problem an dem Artikel ist, dass er einerseits gesprochene Mundart darstellen will, aber andererseits Mundart auf Regeln der Hochsprache trimmt.
Dieses Problem muss aber nicht an unseren WP-Kollegen liegen. Schon die Gebrüder Grimm haben ähnlich gearbeitet, alte Bäuerinnen ihre Märchen erzählen lassen, um damit die Hochsprache zu bereichern.--Ulamm (Kontakt) 22:45, 8. Dez. 2017 (CET)
Das klingt so, als hätten die Dialekte keine Grammatik. --Digamma (Diskussion) 11:05, 9. Dez. 2017 (CET)
Selbstverständlich hat auch jeder Dialekt seine Grammatik.
Die Grammatik eines Dialektes kann von derjenigen der Hochsprache abweichen.
  • Hier haben wir im Dialekt mit -a versus -(e)n zwei verschiedene Suffices für dieselben Funktionen, also eine größere Unregelmäßigkeit – die in der Verkehrs- = Hochsprache lästig wäre.
  • Beim dialektalen "gedenkt" statt hochsprachlich "gedacht" wird im Dialekt vereinfacht, in der Hochsprache die Unregelmäßigkeit als Bildungsnachweis gepflegt.
P.S.: In der Diskussion ist Theoriefindung ja erlaubt :) --Ulamm (Kontakt) 11:21, 9. Dez. 2017 (CET)
Mir ist nur noch immer nicht klar, was das alles mit "Einheitsplural" zu tun hat. --Digamma (Diskussion) 16:52, 9. Dez. 2017 (CET)
Du hast insofern Recht, dass die "-a"-Suffices in Gegenden ohne Einheitsplural verwendet werden.
Das lenkt den Blick auf einen didaktischen Mangel: Eine Einheitsplurallinie ist die Grenze eines Gebietes mit Einheitsplural. Das Lemma Einheitsplurallinie greift also einen ganzen Themenbereich von hinten auf, statt Grundverständnis zu erzeugen.
Gebraucht würde ein Artikel über den Einheitsplural oder noch besser ein Artikel über Pluralformen in deutschen Dialekten.--Ulamm (Kontakt) 20:10, 9. Dez. 2017 (CET)
Vielleicht sogar noch umfassender: Regionale Unterschiede der Konjugation in deutschen Mundarten.
Der Durchschnittsleser kennt doch kaum mehr als den Dialekt seiner Heimat, vielleicht den einer Urlaubsregion und dann die Begriffe Oberdeutsch, Hochdeutsch und Niederdeutsch--Ulamm (Kontakt) 20:34, 9. Dez. 2017 (CET)
So etwas wäre sicher interessant. Es geht hier aber um etwas anderes: nämlich ein Instrument mit dem die Dialektforschung verschiedene Mundarten oder Mundartgruppen voneinander abgrenzt. --Digamma (Diskussion) 20:39, 9. Dez. 2017 (CET)
Das Instrument der Dialektforschung ist die Isoglosse, die Einheitsplurallinie nur ein Spezialfall einer solchen. Ohne das Phänomen des Einheitsplurals könnten die Konjugations-Isoglossen genauso liegen, etwa als Grenze zwischen 3. Person Plural "-en" gegen "-ent" und "-ent" gegen "-et". Oder es hätte sich irgendwo 1. Plural "-emes" erhalten haben können gegen das heute allgemein übliche "-en".--Ulamm (Kontakt) 22:43, 9. Dez. 2017 (CET)

Niederländisch

(Sorry for English, I can read German but don't feel confident writing in it) The article says that standard Dutch used to have a separate second-person plural form in -t, but doesn't anymore. What actually happened is that the original plural form has become singular in meaning. jij/gij maakt is cognate to ihr macht but now means "du machst", jij and gij are different dialectal forms of the same pronoun. This form preserves the distinct ending -t separate from the other plural forms in -en. The new pronoun jullie (< jij lui) used to also take the ending -t, but now takes -en. So synchronically, Dutch appears to have a unity plural, but the historical development is different from the Low German and Frisian dialects, and Dutch still preserves the separate ending, just in the singular instead of the plural. Rua (Diskussion) 20:36, 20. Mai 2019 (CEST)