Diskussion:Interreligiöser Dialog

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Interreligiöser Dialog“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

Füge neue Diskussionsthemen unten an:

Klicke auf Abschnitt hinzufügen, um ein neues Diskussionsthema zu beginnen, und unterschreibe deinen Beitrag bitte mit Signatur und Zeitstempel oder --~~~~.

Papst

Den Papst als "Hauptakteur" des interreligiösen Dialogs zu bezeichnen, wo er doch einer Organisation vorsteht, die Jahrhundertelang "Dialog" mit Bücher- und Menschenverbrennung führte, halte ich (um es nett auszudrücken) für übertrieben.--84.177.46.82 23:24, 13. Jun 2005 (CEST)

Niemand ist verpflichtet, den einen oder anderen oder überhaupt einen Papst zu mögen. Vor Tatsachen sollte man aber nicht die Augen verschließen. Dein Argument könnte man auch z.B. auf die Friedensbemühungen eines deutschen Außenministers anwenden und sein Bemühen wegen der Vergangenheit des Dritten Reiches abwerten. Da wärst Du vermutlich der erste, der aufschreit... --robby 20:06, 21. Jun 2005 (CEST)

Der Papst ist mit Sicherheit einer der symbolischen Hauptakteure des interreligiösen Dialoges weltweit! Allerdings geht es mir im Artikel noch etwas arg durcheinander - wir springen da von Land zu Land, von Religion zu Religion. Mein Vorschlag: wir bauen die Dialogbegründungen der verschiedenen Religionen Absatz für Absatz auf und machen dann auch je einen eigenen Absatz über Kritik am Dialog und nationale wie internationale Dialogorganisationen. Meint Ihr, das könnte so gehen? Iktisat

Im Prinzip natürlich schon,... versuchs doch mal. Grüße --robby 13:16, 8. Sep 2006 (CEST)

Interreligiöser Dialog - Dialog der Religionen

Ich hab das jetzt mal bei Dialog der Religionen so angelegt. Ist aber natürlich sehr theologisch und religionshistorisch. Hier in interreligiöser Dialog sollte es ja mehr praktisch und konkret sein, also den Dialog (christlich-islamisch, christlich-jüdisch, buddhistisch-christlich etc.) beschreiben, der auch an der Basis stattfindet. Von der Türkei aus lässt sich das aber schlecht leisten... Iktisat

Ohne mir jetzt die aktuellen Versionen der beiden Artikel richtig angeschaut zu haben, möchte ich hier kurz anmerken, dass es wenig sinnvoll ist, zwei Artikel zum selben Thema zu haben. "Interreligiöser Dialog" und "Dialog der Religionen" sind IMO Synonyme. Beide Begriffe werden sowohl im theologischen, historischen und institutionellen Kontext wie auch für den ganz persönlichen Dialog der einzelnen Gläubigen verwendet. Man sollte die Artikel darum zusammenlegen (+ Redirect) und kräftig überarbeiten und strukturieren, damit all diese Aspekte abgedeckt werden. Übrigens habe ich selbst einige Einblicke in die verschiedenen Formen des praktisch-konkreten Dialogs hier in Deutschland... --Mipago 13:45, 8. Sep 2006 (CEST)

Ich stimme @Mipago da eher zu. Es hat zwar schon einen unterschiedlichen Klang, meint aber am Ende das Gleiche. Allerdings ist Dialog der Religionen m.E. in der Öffentlichkeit der bekanntere Begriff, während das eher technische interreligiöse Dialog schon ein wenig eher aus dem Bereich der Spezialisten stammt. Und die Listung von @Iktisat mit den Haltungen der verschiedenen Religionen finde ich ziemlich gut und erhaltenswert (bzw. ausbaubar)! @Mipago, da Du selber Dialog-Erfahrung hast - würdest Du die beiden Begriffe zusammenfügen? VaticanumII 19:54, 9. Sep 2006 (CEST)

Ich bin der auffassung, daß es sich hierbei um synonyme Begriffe handelt und daher eine Zusammenlegung sehr zu begrüßen wäre. Die richtige bezeichnung wäre "Interreligiöser dialog" da diese Begriff der gängigere ist. Von "Dialog der religionen könnte ja eine weiterleitung gelegt werden.

Innerreligiöser Dialog

Das ist der Dialog innerhalb einer Religion. Kann man von der Qualität des innerreligiösen Dialogs auf die Qualität des interreligiösen Dialogs schliessen? Austerlitz 88.72.10.12 16:04, 19. Sep 2006 (CEST)

2007

"Von den zentralen religiösen Akteuren (wie Moses, Buddha, Jesus und Mohammed) sind fast ausnahmslos Gespräche mit Andersglaubenden überliefert, in denen nicht die Bekehrung des anderen im Mittelpunkt steht, sondern Respekt, Frieden und gegenseitiges Lernen, aber auch die Feststellung von Unterschieden und die Wahrung der eigenen Identität."

Dieser Abschnitt ist m.E. falsch. Hier werden alle in moderner Sicht erstrebenswerten Haltungen gegenüber anderen Menschen aufgezählt und unterschiedslos den meisten großen Religionsstiftern von 1200 v.Chr bis 600 n.Chr. zugeschrieben. Aber das ist reines Wunschdenken, und insbesondere im Falle Mohammeds eine Verkehrung der historischen Wirklichkeit. Aber auch Jesu Umgang mit Samaritanern war vielleicht liebevoll, doch auch von klarem Überlegenheitsbewußtsein geprägt.

Für die Abschnitte "Grundannahmen..." und "Die religionsgeschichtliche Haltung..." fehlen jegliche Quellen. Wie beim Thema "Interreligiöser Dialog" wird viel behauptet und leider wenig belegt.--84.191.101.141 21:28, 21. Feb. 2007 (CET)

Alphabet

Im Bereich Praxis des interreligiösen Dialogs ist eine Einigung über die 'Vorrangsregel' sinnvoll, damit es zu keinen Edit-Blechschäden kommt: christlich-jüdisch oder jüdisch-christlich etc. sollen keinen Anlass für einen Glaubenskrieg geben. Wenn es einen Gegenvorschlag zur alphabetischen Lösung gibt, bitte hier deponieren. (Und bitte keine historischen und historisierenden Debatten) --Gakuro 07:35, 15. Mär. 2007 (CET) Ich bion der Meinung, mann sollte die gängigeren Formen wählen, daß heißt christlich-jüdischer D. bzw. christlich-islamischer D. --Grenzgänger 19:45, 2.Mai 2007

Hinduismus

Habe den Abschnitt Hinduismus etwas überarbeitet: Von "Heilsinklusivismus" kann hier keinesfalls die Rede sein, im Gegenteil betont man die Heilsfähigkeit innerhalb aller Glaubenssysteme. Und wo wird behauptet, dass andere Religionen als "barbarische Vorstufen der eigenen Wahrheit" betrachtet würden? Buddhismus,Jainismus und Sikhismus gelten als weitere Wege von vielen innerhalb der hinduistischen Religionen – nicht als „Abweichungen vom reinen Hinduismus“, da es den Begriff vom "reinenHinduismus" nicht gibt (auch keinen vergleichbaren). Das Motto ist vielmehr die "Einheit in der Vielfalt". - "...manchmal wird auch die Mission von Menschen außerhalb Indiens und Indonesiens abgelehnt" ist überflüssig, denn da der Hinduismus keine Heilsexklusivität beansprucht, kennt er generell keinen Missionsauftrag (obwohl verschiedene Gruppen in neuerer Zeit sehr wohl missionieren). - Und dass "Missionierende Religionen" von vielen Menschen als "bedrohliche Eindringlinge" gelten, könnte in jedem Abschnitt stehen - oder heißt etwa die katholische Kirche und ihre Gläubigen in westlichen Ländern andere missionierende Religionen herzlich willkommen?--Durga 02:34, 23. Mär. 2007 (CET)

Hallo Durga, ich begrüße Deine Änderungen sehr. Allerdings scheinst Du den Begriff des Heilsinklusivismus nicht verstanden zu haben. Im Gegensatz zum Heilsexklusivismus bedeutet Heilsinklusivismus ja gerade, dass andere Religionen und Anschauungen in das eigene Glaubenssystem ohne weiteres integriert werden können, ohne dass deren Bedeutung, Wahrheitsgehalt oder Erleuchtungspotential in Abrede gestellt wird. Ich habe daher den Begriff in Klammern wieder eingefügt. --Mipago 09:50, 23. Mär. 2007 (CET)
Du hast recht, meine Aufmerksamkeit hatte früh um zwei schon stark nachgelassen.--Durga 12:24, 23. Mär. 2007 (CET)

Wo wird dieser Link bzw. Info am besten platziert?

Amma war zum interreligiösen Dialog zwischen Nahem Osten und Asien eingeladen worden, der unter dem Motto "Rückbesinnung auf Spiritualität zum Aufbau gegenseitigen Verständnisses und Friedens" vom Interfaith-Zentrum New York vom 12.-14. November in Beirut im Libanon ausgerichtet wurde.

Bisher hatte ich von diesem Zentrum Interfaith-Zentrum nichts gehört, und kann deshalb seine Relevanz für die Hauptseite nicht einschätzen.

Austerlitz -- 88.72.7.195 19:01, 17. Mär. 2007 (CET)

Hier ist die Website [2], noch nicht gecheckt inhaltlich.

Austerlitz -- 88.72.7.195 19:08, 17. Mär. 2007 (CET)

Angeblicher Ausschluß der Baha'i aus dem interreligiösen Dialog in Hamburg

Der Text "Einen Rückschlag erlebt die aktuelle interreligiöse Dialogatmosphäre in Deutschland Mitte Mai 2007, nachdem bekannt wurde, dass der Dachverband der Muslime (Schura) mit derzeit gut 40 Moscheen in Hamburg die Hamburger Bahai nicht am interreligiösen Dialog teilhaben lassen will. Die Bahai werfen der Schura vor, nicht auf dem Boden des Grundgesetzes zu stehen und die Verfolgungspolitik Irans gegen ihre Religion in Deutschland fortzusetzen: "Die Schiiten gestehen anderen nicht zu, was sie selbst in Anspruch nehmen, nämlich den Paragrafen 4 des Grundgesetzes: die Religionsfreiheit", sagt ein führender Vertreter der Bahai in Hamburg. Dies sei eine "Menschenrechtsverletzung auf deutschem Boden" (vgl. SPIEGEL ONLINE, 18.Mai 2007: "Hamburger Schiiten grenzen Bahai aus" [3])"

wurde von mir gelöscht, da er auf einer Fehlinformation beruht. Richtig ist folgender Sachverhalt: Hamburger Baha'i hatten (aus welchem Grund auch immer)einen Aufnahmeantag in die örtliche islamische Dachorganisation der Muslime, die Schura, gestellt. Da die Baha'i sich (im allgemeinen) nicht als Muslime verstehen, wurde dieser Antrag abgelehnt. Von einem Ausschluß aus dem interreligösen Dialog kann keine Rede sein.--Grenzgänger 14:45, 31. Mai 2007 (CEST)

Wieso sollten die Bahai einen Aufnahmeantrag in die muslimische Schura stellen? Wäre das tatsächlich der Fall (was dem Selbstverständnis der Bahai widerspräche), würde das auch im referenzierten Spiegelartikel stehen. Bitte die Quelle beachten! Von einem Ausschluss aus dem interreligiösen Dialog in Hamburg kann demnach durchaus gesprochen werden. Fraglich ist allerdings, ob dieser Vorfall, der sich offensichtlich auf Hamburg beschränkt, genug Relevanz hat, um hier im Artikel genannt zu werden... --Mipago 18:23, 31. Mai 2007 (CEST)

Material

Folgendes Material kann so nicht im Artikel stehen bleiben, da Handlungsanweisungen keine enzyklopädischen Charakter haben. Verwertbares bitte in anderer Form wieder einbauen.

Dieses Material (siehe unten) ist im Grunde sehr wertvoll. Ich bin mir 90 % sicher, es stammt aus dem Umfeld eines Bundesministeriums. Ich versuche mal, die darin enthaltenen Erkenntnisse einfacher zu formulieren, insgesamt alles extrem zu kürzen und in den neuen Artikel (siehe ganz unten) einzubauen --Wdrkk 20:50, 3. Sep. 2007 (CEST)

Notwendige Klärungen

Begriffsklärung

Für den interreligiösen Dialog ist es wichtig zu klären, was unter verwendeten Begriffen (Gott, Gebet, Sünde, Erlösung, Opfer) verstanden wird. Besonders zwischen Judentum, Christentum und Islam führen gleiche Begriffe, die aber mit unterschiedlichen Glaubensinhalten gefüllt sind, leicht zu Missverständnissen.

Es ist aber auch zu beachten, wer die "Definitionsmacht" hat und in welchem Bezugsrahmen man sich befindet. So waren „Judentum“ und das „jüdische Volk“ zu christlichen Konstrukten geworden, ohne jegliche Beziehung zu dem, was jüdisches Selbstverständnis an sich beinhaltet.

Häufig findet man eine unausgeglichene Situation vor, in der der eine Teilnehmer eine gewisse Macht vorweisen kann, während der andere sich in einer eher abhängigen Position befindet. Angehörige einer Minderheit nehmen häufig eine gewisse Bedrohung ihres Status wahr. Das kann daher rühren, dass eine reale langanhaltende, bisweilen gesetzliche legitimierte Diskriminierungssituation besteht (z.B. im Falle alteingesessener christlicher Minderheiten in islamischen Ländern). Das Gefühl kann sich auch einstellen oder verstärken, wenn die Angehörigen der Minderheitsreligion aus Einwanderern besteht, die sich als relative Neuankömmlinge in der "Gastgesellschaft" sehen, bisweilen sogar dann, wenn sie bereits seit mehreren Generationen ansässig sind. Auch die Furcht vor dem Verlust der eigenen Identität durch Assimilation oder Akkulturation an die Mehrheitsgesellschaft kann eine Rolle spielen. Angehörige einer Minderheit beginnen nicht auf der gleichen Grundlage und fühlen oft die Zerbrechlichkeit ihrer Position im Gegenüber des anderen. Die Repräsentanten der "Gastgeberkultur" bemerken diese Unsicherheit auf Seiten des "Minderheitenpartners" mitunter nicht.

Risiken

Wer in einen interreligiösen Dialog treten will, sollte sich auch über die Risiken bewusst werden. Das erste Risiko ist, überhaupt in den Dialog einzutreten. Eine unausgeglichene Dialogsituation kann bei der Minderheit Skepsis nähren, wenn nicht genügend Einfühlungsvermögen gezeigt wird. Kopftuch tragende Frauen, die zu Dialogveranstaltungen eingeladen werden, können evtl. tiefe Demütigungen erleben. Christliche Dialogpartner können sich aus dem christlich-islamischen Dialog zurückziehen und tief verletzt sein, wenn das Artikulieren ihrer Furcht vor muslimischen jugendlichen und/oder religiös motivierten Gewalttätern nicht ernst genommen und als Rassismus zurückgewiesen wird. Bei manchen Muslimen kann das Solidaritätsgefühl mit den Palästinensern oder auch Israelhass dazu führen, jedes Treffen mit Juden verdächtig zu machen. Damit zwei Seiten einander begegnen können, muss eine Symmetrie hergestellt werden, die erreicht werden kann, wenn der Unterschied zwischen intellektuellen, emotionalen, geistigen und politischen Lasten erkannt und anerkannt wird. Auch Unterschiede der Handlungs- und Meinungsfreiheit, wie sie zwischen Vertretern liberaler und konservativer Kulturen bestehen, können zu Missverständnissen führen.

Menschen mit regelmäßiger Erfahrung im Dialog erleben häufig, dass sie mit ihren Dialogpartnern mehr gemeinsam haben als mit anderen Menschen. Dies sollte nicht überraschen, da Menschen, die diese Form des Dialogs für sinnvoll halten, wahrscheinlich ähnliche Gedanken teilen. Denn der Wunsch, den anderen zu treffen, oder die Überzeugung, dies sei wichtig, ist bereits eine Gemeinsamkeit. In der Begegnung gibt es häufig eine Art doppeltes Wachstum. Der religiöse „Schub“ des Treffens entlässt die Teilnehmer mitunter offen und neugierig zurück in ihre eigene Tradition. Dialogbefürworter finden sich selbst zuweilen missverstanden oder gar des Verrats angeklagt, was sie verletzt, da sie den Dialog als Weg sehen, mit dem sie ihrer eigenen Gemeinschaft zu einem besseren Ausdruck ihrer Werte verhelfen als auch eine neue und positive Beziehung zu anderen gewinnen können.

Auch heute gibt es Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus, religiös "legitimierten" Terrorismus und anderen Missbrauch menschlicher Würde. Selbst wenn offene Gewalt nicht die Regel ist, besteht die Gefahr, dass Extremismus und Terrorismus Polarisierungen ganzer Gesellschaften mit sich bringen. Dialogaktivisten glauben, dass sie die gefährlichen Einstellungen durch ihre Dialogaktivitäten beeinflussen können.

Wichtig ist jedoch zu erkennen, dass Dialog und gegenseitiges Kennenlernen nicht per se zu besserem Verständnis oder mehr Akzeptanz führen müssen. Insofern Religionen und Kulturen eben auch intolerante, diskriminierende, gewaltverherrlichende, rassistische und andere negative Elemente enthalten können, die auch im Dialog zu Tage treten, ist es durchaus möglich, dass das Unwissen um konkrete Inhalte der Glaubenswelt des "Anderen" zu einem positiveren Urteil führt als eine genaue Einsicht in die fremde Gedankenwelt. In diesem Fall hat der Dialog zwar möglicherweise eine aufklärerische, aber keine versöhnende Funktion, insofern er die Fremdheit des Anderen und Unterschiede erst so recht ins Bewusstsein rückt. Von daher lernen sich im Alltagsleben und in der Zusammenarbeit am Arbeitsplatz Menschen oft unbefangener und ganzheitlicher kennen als in einer initiierten Dialogsituation mit ihren zahlreichen dos and don'ts. Besonders im christlich-islamischen Dialog ist zudem auffällig, dass Dialogangebote, z.B. Foren, häufig von Teilnehmer/-innen genutzt werden, die extreme Positionen vertreten und dass moderate und liberale Dialoginteressierte eher abgeschreckt als eingebunden werden. Gerade die Foren werden nicht selten zu kontraproduktiven Plattformen für Positionen, die sonst kaum Gehör fänden. Dies dürfte auch dem Interesse derjenigen entsprechen, die durch Dialog nicht zu einem besseren Zusammenleben beitragen wollen, sondern aus verschiedenen Gründen an einer Verschärfung der Konflikte interessiert sind. Problematisch ist dabei auch eine gewisse betriebsbedingte Blindheit der vom Dialog Beseelten. So kann ein Staat, der auf Integration von Migranten vor allem durch die Finanzierung von interreligiösen Dialogaktivitäten setzt, u.U. eines Tages vor dem Problem stehen, dass er unbeabsichtigt die Verschärfung von Konflikten und ungewollt Segregation statt Integration gefördert hat. Auffällig ist auch, dass trotz zunehmender Dialogförderung in Deutschland immer mehr konfessionelle und weltanschauliche Schulen entstehen, Eltern also eher auf Abgrenzung setzen, weil der Staat und die staatlichen Schulen insbesondere bezüglich des Problems der Jugendgewalt offenbar nicht mehr überzeugen können. Vor diesem Hintergrund entsteht auch die Frage, ob der Dialog vor bestimmten Problemen die Augen verschließt bzw. sie für ihn nicht erkennbar sind, weil sie nicht in seine genormten Schemata passen. So wird z.B. im christlich-islamischen Dialog häufig die Kopftuch tragende Muslima diskutiert (und als Legitimation für den Dialog angeführt), die gedemütigt wurde, nicht aber der nicht-muslimische, z.B. als "Hurensohn" gedemütigte Jugendliche. Wer dieses Problem anspricht, muss damit rechnen, selbst verunglimpft zu werden, weil der Dialog häufig in zwar gut meinenden, tendenziell jedoch eher kinderlosen akademischen Kreisen fernab sozialer Brennpunkte stattfindet. Scharfmacher jeglicher Couleur machen sich gerade die Tabuthemen des akademischen Dialogs zu eigen, um z. B. Hass, Fremden-, Demokratie- oder Intellektuellenfeindlichkeit zu säen. Hier ist teilweise auch ein Scheitern des staatlich geförderten christlich-islamischen Dialogs in Deutschland zu beobachten, der es nicht schafft, sich von seiner letztendlich bequemen, teilweise gefährlichen und insgesamt hilflosen Haltung (wer den Dialog kritisiert, ist ein Dialogfeind - ein Recht zu Kritik hat nur, wer es besser macht - Abschmettern von Kritik, z. B. an der Aggressivität mancher junger Muslime in sozialen Brennpunkten, mit dem Hinweis, dass Rechtsextremisten schließlich auch nicht besser sind u. Ä.) zu verabschieden. Statt den notwendigen ersten Schritt zu tun und ein Umdenken einzuleiten, um kompetent und glaubwürdig, also überzeugend auf aktuelle Situationen reagieren zu können (und sich so Anerkennung und Förderung zu erarbeiten), werden weiter die alten Wege beschritten (s. o.) und die mangelnde finanzielle Unterstützung des Dialogs beklagt. Hier wird der zweite Schritt vor dem ersten getan. Leidtragende der Fehlentwicklungen sind vor allem jene Jugendlichen in sozialen Brennpunkten, die, egal welchen Glaubens, welcher Weltanschauung oder welcher Herkunft friedlich mit- oder nebeneinander leben möchten.

Ziele

Im interreligiösen Dialog sollte man sich über seine Ziele im Klaren sein. Diese sind sehr unterschiedlich, je nach dem auf welcher Ebene der Dialog angesiedelt ist. Auf hoher Ebene zwischen Verbänden ist Präsentieren sehr wichtig, hohe Vertreter haben bedingt durch ihre Stellung nur bedingte Handlungsfreiheiten, das Gesicht zu wahren ist sehr wichtig. Hier hat man es meist mit „Dialog-Profis“ zu tun, der Nachteil ist, dass diese Art Dialog nur wenige Menschen erreicht und den Eindruck von „Alibi-Veranstaltung“ erwecken könnte. Dialog an der Basis erreicht evtl. mehr Menschen und die Erlebnisse sind oft intensiver, möglicherweise jedoch auch negativer. Zudem ist zu bedenken, dass durch die Medien mehr Menschen erreicht werden, als durch einzelne Vor-Ort-Treffen. Auch fehlen häufig Organisatoren, die Erfahrungen mit Dialogveranstaltungen haben. Dies und die Tatsache, dass immer wieder „Dialog-Anfänger“ dazustoßen, kann leicht zu Problemen oder Scheitern führen. Durch Unachtsamkeit oder Unkenntnis kann schnell das Anfangsinteresse zerstört werden. Daran wird deutlich, wie problematisch solchermaßen initiierte Dialogaktivitäten sein können.

Zumindest sollte Übereinkunft darüber bestehen, was mit der Dialogveranstaltung erreicht werden sollte, zum Beispiel: Erstes Kennenlernen, Vertiefen des Vertrauens, Vertiefung eines speziellen Themas, Erweiterung der eigenen Kenntnisse über die Religion des jeweils anderen, Spannungsabbau im Konfliktfall etc.

Auch die Vermittlung des eigenen Glaubens kann ein Ziel von Dialogveranstaltungen sein. Neben dem Zuhören, der Auseinandersetzung mit der Überzeugung des anderen und deren Prüfung vor dem Hintergrund des eigenen Glaubens bietet der Dialog auch die Chance des Weitergebens und Vermittelns der eigenen Religion, insbesondere auch in Unterscheidung zu anderen. Dadurch können evtl. falsche Vorstellungen ausgeräumt werden. Das Risiko ist, dass solche Dialogveranstaltungen zu Missionsveranstaltungen mit stark apologetischem Charakter werden können.

Chancen

In Zeiten, in denen die Angst gegenüber dem Fremden stark ist (bzw. heutzutage im Zeitalter der Globalisierung nicht die Angst vor "dem Fremden", sondern die Angst vor religiös begründeter Gewalt) und Menschen ihre eigene Identität gefährdet sehen, kann der Dialog möglicherweise zum Abbau von Ängsten und Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts führen. Durch die Auseinandersetzung und "Prüfung" des Anderen aus der eigenen Sicht kann es zu einer Selbstprüfung, zu Reflexion und Vertiefung des Eigenen vor dem Hintergrund des Fremden kommen. In diesem Fall würden fremde Religionen als Wirkungsbereich Gottes gesehen werden, der zur Vertiefung des Glaubens oder sogar erst zur eigenen Identitätsfindung im Glauben führen kann.

Mystik

In der Mystik, einem populären Modell der pluralistischen Religionstheologie, wird von einer mystischen Transzendenzerfahrung ausgegangen, die im Schweigen durch die Meditationswege aller Religionen erreicht werden kann und die sich auf einer Ebene abspielt die über allem Trennenden liegt. Die Ausrichtung auf das Göttliche ist vorrangig, religiöse Lehren und Überzeugungen, v.a. diejenigen die die materielle Welt betreffen, treten an zweite Stelle. Die Ursache sämtlicher Unterschiede zwischen Religionen wird in der Verschiedenheit der Menschen, deren Lebenswelt, Sprache und Erfahrungen gesehen. Bei diesem Modell liegt die Gefahr nahe sämtliche Unterschiede zwischen den Überzeugungen unterzubewerten, alles verschmelzen zu lassen und einen mystischen Monismus zu schaffen. Dies soll nicht das Ziel des Dialogs sein. Dennoch sollte die Gefahr der Vereinheitlichung hier nicht die Suche nach Gemeinsamkeiten auf einer mystischen Ebene verdammen, nur darf die Anerkennung der Gemeinsamkeit auf einer mystischen Ebene nicht die Unterschiede auf anderen Ebenen ignorieren. Wenn ähnliche Erfahrungen auf einer transzendenten Ebene bei Dialogpartner erlebt wurden, dann könnten gerade diese eine gute Basis für den Dialog und den realistisch-achtungsvollen Umgang mit Unterschieden sein.

Ethik

Für das friedvolle und spannungsfreie Zusammenleben der Religionen ist die Suche nach interreligiösen Gemeinsamkeiten im ethischen Bereich sinnvoll. Aber auch dies ist nicht unproblematisch, denn Definition und Stellenwert des Sittlichen unterscheidet sich von Religion zu Religion. Gerade im Entscheidenden, in der Heilsfrage gehen die Ansichten der Religionen auseinander. Eine Zeitlang hat man ein Schlagwort der frühen innerchristlichen Ökumene "Die Lehre trennt, aber der Dienst eint" (Doctrine divides, service unites; Edinburgh 1910) auf den inter-religiösen Dialog zu übertragen gesucht. Problematisch ist hierbei, dass oft gerade in der Ethik extreme und unüberbrückbare Unterschiede bestehen wie die gegenwärtigen Diskussionen mit dem Islam über die Einstellung zur Gewalt, zur Rolle der Frau, der Rechte von Minderheiten usw. zeigen. Im Gegensatz zu den metaphysischen Fragen, in denen mit Friedrich d. Gr. "jeder nach seiner Fasson selig werden" mag, ist in der Ethik in gemischtreligiöser Gesellschaften eine solche Toleranz oft nicht denkbar. Dennoch scheint interreligiöse Ökumene am ehesten im ethischen Bereich sinnvoll und notwendig. Der Dialog, der dem pluralitätsfähigen Umgang mit Religionsvielfalt dienen soll, hat hier die wichtige Aufgabe, eine Basis für das Zusammenleben und gemeinsames Handeln der Religionen zu suchen. Voraussetzung ist, dass in allen Religionen allgemeingültige, uneinschränkbare, ethische Grundgebote zu finden sind. Tatsächlich scheint es auch eine gemeinsame ethische Basis zu geben. Das Projekt „Weltethos“ von Hans Küng ist ein Versuch eine Grundlage von gemeinsamen Werten und Maßstäben, dem alle Religionen zustimmen können, zu formulieren und zu verwirklichen. Die Teilnehmer des zweiten Weltparlaments der Religionen 1993 in Chicago haben dieses Projekt angenommen und die Möglichkeit einer formulierten ethischen Basis der Religionen realisiert. Darüber hinaus muss man bedenken, dass ethisches Handeln in Religionen zwar eine große Rolle spielt, aber Ethos nicht religiösen Ursprungs sein muss und v.a. nicht auf die Religionen beschränkt ist.

Vorschlag zur Neustrukturierung des Artikels:

Eingangsteil

Interreligiöser Dialog von lat. inter, zwischen; lat. religio Gottesfurcht (Bedeutung und Herkunft des Wortes Religion sind nicht ganz geklärt) und Dialog von altgriech. dialégesthai, sich unterhalten, sich unterreden.

Je schneller die Fortbewegungs- und Kommunikationsmittel werden (Globalisierung, Migration), desto öfter begegnen sich die Anhänger der verschiedenen Religionen, und desto öfter stellt sich auch die Grundfrage des interreligiösen Dialogs: Wie umgehen mit anderen Religionen?

Durch interreligiöse Dialoge wird versucht, diejenigen Konflikte (Terrorismus, Krieg, Diskriminierung, gegenseitige Ängste...) zu entschärfen, die direkt oder indirekt etwas mit den Konflikten zwischen Religionsgemeinschaften zu tun haben.

Der Begriff umfasst auch Gespräche zwischen zwei Religionen, zum Beispiel

Der Begriff umfasst jedoch nicht inner-religiöse Dialoge (z.B. Ökumene). Der Begriff umfasst auch nicht den Dialog zwischen religiösen und nichtreligiösen Menschen. Einzelne Theologen (z.B. Hans Küng) vertreten die Meinung, das Gespräch zwischen Juden, Christen und Muslimen sei im Grunde kein interreligiöser Dialog, sondern Ökumene (abrahamitische Ökumene).

Interreligiöser Dialog ist weder Synkretismus noch Mission.

1. Theorieansätze und Grundhaltungen

a. Theorieansatz Exklusivismus. Beispiel im Christentum: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich! (Johannes-Evangelium, Kapitel 14, Vers 6). Siehe auch Absolutheitsanspruch. Diese Meinung wird von konservativen Christen außerhalb und innerhalb der großen Kirchen vertreten.

b. Theorieansatz Inklusivismus: z.B. nach Karl Rahner: Anonyme Christen sind diejenigen, welche das Christentum nicht kennen oder es sogar bewusst ablehnen, aber dennoch den moralischen Prinzipien folgen. Auch der barmherzige Samariter (Lk 10,25-37) war kein Jesus-Jünger und wird doch von Jesus gelobt. Auch die großen Kirchen verteten in offiziellen Stellungnahmen diesen Ansatz: Zweites Vatikanisches Konzil, Erklärung "ad gentes", Artikel 4: Der Geist Gottes ist auch in anderen Religionen wirksam; der Andersgläubige ist in seiner Würde als Person und als Geschöpf Gottes wahrzunehmen.

c. Theorieansatz Pluralismus. Nach dieser Lehre haben im Grunde alle Religionen denselben Kern - und führen den Menschen letztlich zum selben Ziel. Die Anhänger dieser Lehre berufen sich dabei oft auf angeblich gemeinsame Transzendenz-Erfahrungen (Mystik). Die Gegner dieses Ansatzes sagen: Die Anhänger der verschiedenen Religionen machen im Grunde nicht dieselben Transzendenz-Erfahrungen.

d. Ansatz "praktische Zusammenarbeit" auf verschiedenen Ebenen: auf hoher Ebene bei ethischen Grundfragen (z.B. Projekt Weltethos, bei humanitären Hilfseinsätzen, beim Einsatz gegen Gewalt (Krieg, Terror... ); aber auch auf "unterer Ebene" im alltäglichen Zusammenleben und Zusammenarbeiten verschieden-religiöser Menschen.

e. Grundhaltung "Ergebnisoffenes Gespräch", die Bereitschaft dem anderen Zuzuhören und den anderen zu verstehen, ohne Vorbedingungen.

f. Theorie der axiomatischen Systeme (Jochen Frank): Jede Weltanschauung basiert auf bestimmten Grunderfahrungen bzw. Grundannahmen (Axiomen). Darum kann nach dieser Theolrie ein Gespräch nie von einer neutralen Position aus geführt werden, sondern kann immer nur von den eigenen Grundannahmen aus geführt werden.

2. Geschichte und Gegenwart des interreligösen Dialogs

Es liegt noch keine Abhandlung über die Geschichte des interreligiösen Dialogs vor. Gespräche zwischen Anhängern verschiedener Religionen gibt es schon in der Antike.

Als erste glaubensübergreifende Zusammenkunft von Bedeutung gilt heute eine vom Weltparlament der Religionen im Jahre 1893 in Chicago durchgeführte Konferenz. Seitdem wurden viele interreligiöse Organisationen gegründet.

Der Begriff "interreligiöser Dialog" stammt aus den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. In dieser Zeit haben sich die Kirchen für den Dialog mit anderen Religionen geöffnet, siehe Zweites Vatikanisches Konzil: "Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nicht-christlichen Religionen", bald darauf (1971) trat auch der Ökumenische Rat der Kirchen in den Dialog ein.

3. Noch ungelöste Fragen und Schwierigkeiten in der Praxis

a. Kommunikationsprobleme (z.B. tiefgreifendes Misstrauen) zwischen religiösen Mehrheiten und religiösen Minderheiten, besonders wenn zwischen verschiedenen Gruppen nicht nur religiöse Konflikte bestehen, sondern zugleich auch soziale und politische Konflikte.

b. Begriffe die zwar in verschiedenen Religionen gebraucht werden (Gott, Schöpfung, Ethik, Erlösung...), die aber in jeder Religionen etwas anderes bedeuten.

c. Die Frage, ob bestimmte Religionen (z.B. polytheistische Religionen) grundsätzlich offener für den interreligiösen Dialog sind als andere Religionen (z.B. monotheistische Religionen).

d. Die Frage, wie der Dialog zwischen einerseits fest organisierten Religionen und andererseits nur lose organisierten religiösen Bewegungen (z.B. Esoterik) sinnvoll gestaltet werden kann.

e. Eine Erfahrung in der Praxis: Nicht jeder Dialog führt automatisch zu mehr Akzeptanz. Manchmal erkennt man erst im Gespräch, dass ein Gesprächspartner intolerante oder rassistische Gedanken hat. Im Alltagsleben und in der Zusammenarbeit am Arbeitsplatz lernen Menschen sich oft unbefangener kennen als in einer künstlichen Dialogsituation.

f. Lokale Diskussionsforen werden nicht selten von Vertretern extremer Positionen genutzt, die auf diese Weise ihre Ansichten verbreiten wollen.

g. Ein Problem bei Dialogen, die auf hoher Ebene geführt werden: hochrangige Religionsvertreter dürfen oft keine persönlichen Gedanken äußern, sondern müssen die Position ihrer Glaubensgemeinschaft vertreten. Man hat es auf der hohen Ebene meist mit Kommunikationsprofis zu tun.

h. Es gibt Rückwirkungen des Dialogs auf die Beteiligten: Die einen Gesprächsteilnehmer nähern sich mit der Zeit der anderen Religion an (das ist der Fall z.B. bei Perry Schmidt-Leukel), die anderen werden sich während des Dialoges der eigenen religiösen Identität immer bewusster.

i. Interreligiösen Gebete: Über diese Form des Gebets gibt es in der Kirche sehr verschiedene Meinungen.

4. Quellen, Links, Literatur

Literatur zu Dialogen, die "nur" zwei Religionen betreffen (z.B. den buddhistisch-christlichen Dialog), wird nicht hier aufgeführt sondern im entsprechenden Artikel (z.B. beim Artikel Christlich-buddhistischer Dialog). Literatur zum jüdisch-christlich-islamischen Gespräch siehe abrahamitische Ökumene. --Wdrkk 19:44, 16. Sep. 2007 (CEST)

hallo Wdrkk! mach einfach, wenn es einem nicht passt wird er sich schon melden und mitwirken. hab mut, viel erfolg und aus fehlern lernt man imho am besten. :) lg --.א.מ.א 06:29, 24. Sep. 2007 (CEST)
Ich verstehe nicht wie du mit dieser Gliederung den Artikel umgestalten willst. Viele Inhalte des jetzigen Artikels kann ich deiner neuen Struktur gar nicht mehr zuordnen. Willst du z. B. die Ausführungen zur Haltung der Einzelnen Religionen zu ID ganz rausnehmen? Oder willst du die von dir hier aufgeführten Punkte ergänzen?--WerWil 10:45, 24. Sep. 2007 (CEST)
Erstmal danke, dass Du Dich mit dem Vorschlag beschäftigt hast! Das Problem ist, dass der alte Artikel völlig uferlos ist. Konturlos. Abschweifend. Deshalb steht oben im Artikel der rote Schraubenschlüssel! Besonders der Abschnitt, in dem gesagt wird, welche Religionen offener sind für den Dialog und welche weniger offen sind. Diese Informationen gehören in die Artikel, in denen es um die jeweilige Religion geht, also in den Artikel "Christentum" , "Buddhismus", "Judentum".... Ich habe außerdem den Eindruck, was da über die einzelnen Religionen gesagt wird, ist sehr subjektiv geschrieben. Der ganze Artikel muss gekürzt und gründlich umgebaut werden. Mein VORSCHLAG: Unter Punkt 4c könnte man zwei oder drei Sätze dazu schreiben, welche Religionen sich zum interreliösen Dialog wie verhalten. Außerdem steht in dem Artikel auffällig oft, dass die Bundesregierung den christlich-islamischen Dialog fördere. Ich wette, eine Person aus dem Umfeld des Ministeriums hat das geschrieben. Da würde meines Erachtens ein Link genügen. --Wdrkk 09:37, 25. Sep. 2007 (CEST)

Hab den Artikel nur überflogen, aber m.E. wäre es angebracht etwas zu kürzen und besser zu strukturieren und der oben genannte Vorschlag liest sich in dieser Hinsicht flüssiger--Maya 21:38, 11. Okt. 2007 (CEST)

Ich habe jetzt die Passagen, in denen es um den jüdisch-christlichen Dialog geht in den Artikel jüdisch-christlicher Dialog verschoben. Die Passagen, in denen es um die Verdienste der Bundesregierung um den Interrel. Dialog geht habe ich in den zukünftigen Artikel "interrel. Dialog" übernommen. Die Passagen, in denen es um die kleineren deutschen Dialog-Organisationen "Aktion Sühnezeichen" geht, habe ich in den Artikel Liste interreligiöser Organisationen verschoben. ERGEBNIS des ganzen Verschiebens: Im zukünftigen Artikel "Interrel. Dialog" steht nur noch das Wesentliche. --Wdrkk 13:41, 14. Okt. 2007 (CEST)

Artikel ist jetzt überarbeitet, gekürzt, strukturiert

Wichtige Inhalte des alten Artikels habe ich entweder in den neuen Artikel übernommen oder in andere Artikel verschoben. Zum Beispiel habe ich alles, was den christlich-islamischen Dialog betrifft in den entsprechenden Artikel verschoben. Auf diese Weise habe ich die Länge des Artikels ungefähr halbiert. Außerdem gibt es jetzt seit ein paar Tagen auch den neuen Artikel Liste interreligiöser Organisationen. Mit freundlichen Grüßen! --Wdrkk 22:36, 14. Okt. 2007 (CEST)

Hier die alte Version (war zu lang, ausschweifend, unübersichtlich)

Interreligiöser Dialog und Dialog der Religionen (von altgriech. dialégomai: sich unterhalten) sind Bezeichnungen für den absichtsvollen, im Idealfall gleichberechtigten, respektvollen, aber auch kritischen Meinungsaustausch, die Begegnung oder auch die Zusammenarbeit in Alltag und Theologie zwischen Vertretern bzw. Angehörigen verschiedener Religionen. Der interreligiöse Dialog kann mehrere Religionen gleichzeitig einbeziehen, häufiger sind jedoch Begegnungen zwischen zwei Religionen.

Aktuelle Bedeutung

Vor dem Hintergrund von Globalisierung, weltweiter Migration und damit globaler Pluralisierung, aber auch religiös legitimierter Konflikte und schließlich des sich zunehmend religiös verstehenden Terrorismus haben der Dialog der Religionen und der interreligiöse Dialog wieder an Bedeutung gewonnen und werden in jüngster Zeit von fast allen Demokratien und vielen Religionsgemeinschaften gefordert und gefördert. Seit 2002 finanziert die Bundesregierung Projekte des christlich-islamischen Dialogs jährlich in Höhe von 425.000 Euro. Dazu gehören z. B. Dialogseminare für Imame (jährlich 50.000 Euro), die Unterstützung des KCID (seit seiner Gründung jährlich 40.000 Euro, projektbezogen) und der Muslimischen Akademie (60.000 Euro jährlich seit 2004).

Zudem werden Organisationen wie die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) finanziert, die sich, wie auch die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) u. a. im interreligiösen Dialog engagieren. Auch Universitäten fördern den interreligiösen Dialog, beispielsweise durch dialogpraktische Seminare.

Der Interreligiöse Arbeitskreis des Vereins "Interkultureller Rat in Deutschland" , in dem Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), des Zentralrats der Juden in Deutschland, des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), der Föderation der Aleviten-Gemeinden in Deutschland, der Deutschen Buddhistischen Union, des Nationalen Geistigen Rats der Baha’i und des Vereins Weltkonferenz der Religionen für den Frieden (WCRP)vertreten sind, strebt als gemeinsames Ziel eine Kultur der sozialen Solidarität an. Im Abrahamischen Forum des Rates erörtern Vertreter des Zentralrats der Juden in Deutschland, der ACK, des ZMD, der DITIB u. a. interreligiöse Fragestellungen und die Arbeit Abrahamischer (Juden, Muslime und Christen) und anderer Interreligiöser Teams. Sie sind in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit tätig.

Das friedliche Zusammenleben in Deutschland zu stärken ist auch Ziel des Projekts "Weißt du, wer ich bin?" Es unterstützt den Dialog der Religionen auf Basisebene, indem es den Erfahrungsaustausch zwischen Juden, Christen und Muslimen fördert. Beteiligt sind die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), der Zentralrat der Juden (ZMD), der Zentralrat der Muslime und die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB). Das Bundesinnenministerium unterstützt das Projekt seit seiner Entstehung 2004 jährlich mit ca. 40.000 Euro.

Die über 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit ca. 20.000 Mitgliedern und ihr Dachverband, der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, entstanden in Deutschland nach Nationalsozialismus und Holocaust, setzen sich für die Aussöhnung zwischen jüdischen und nichtjüdischen Deutschen, Verständigung zwischen Christen und Juden und ein friedliches Zusammenleben von Völkern und Religionen sowie gegen Antisemitismus und Rechtsradikalismus ein. Seit ihrer Gründung haben sowohl die Einzelgesellschaften als auch ihr Dachverband jeweils eine/n jüdische/n, eine/n evangelische/n sowie eine/n katholische/n Vorsitzende/n. Der Deutsche Koordinierungsrat ist die größte Vereinigung unter den 32 Mitgliedern des Internationalen Rats der Christen und Juden| Internationalen Rats der Christen und Juden (ICCJ).

Seit 1976 besteht die Islamisch-Christliche Arbeitsgruppe (ICA), in der verschiedene islamische Organisationen und die römisch-katholische, evangelische und griechisch-orthodoxe Kirche vertreten sind. Sie führt Tagungen und Konferenzen durch, berät über interreligiöse Projekte und hat den Austausch über Sachfragen zum Ziel.

Christlich-islamische Dialogorganisationen haben sich im "Koordinierungsrat der Vereinigungen des christlich-islamischen Dialoges in Deutschland (KCID)" zusammengeschlossen, dessen größte und älteste Mitgliedsorganisation die Christlich-Islamische Gesellschaft ist.

Auf Dialog durch konkretes Handeln setzen Organisationen wie die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (seit 1958), die Grünhelme (seit 2003) oder auch die Fokolar-Bewegung (seit 1943), die eine weltweite Geschwisterlichkeit durch den Dialog von Menschen verschiedener Konfessionen, Religionen und nicht-religiöser Weltanschauungen zum Ziel hat, die sich in sozialen und humanitären Initiativen konkretisiert. Versöhnung, Vertrauen und Respekt durch praktische Zusammenarbeit zu fördern ist auch das Ziel kleinerer Projekte wie z. B. "fischen versöhnt", wobei versucht wird, die Ursache eines Konflikts aufzugreifen und in diesem Bereich nach einer praktischen Lösung zu suchen, die beide Konfliktparteien einbezieht.<ref>http://www.ems-online.org/fileadmin/download/darum-journal/Darum-Reg-2004-06_Web.pdf</ref>

Grundannahmen von Dialogbefürwortern und -kritikern

Über Sinn und Erfolgsaussichten des Dialoges der Religionen gibt es seit Beginn religiöser Aufzeichnungen Auseinandersetzungen. Von den zentralen religiösen Akteuren (wie Moses, Buddha, Jesus und Mohammed) sind fast ausnahmslos Gespräche mit Andersglaubenden überliefert, in denen nicht die Bekehrung des anderen im Mittelpunkt steht, sondern Respekt, Frieden und gegenseitiges Lernen, aber auch die Feststellung von Unterschieden und die Wahrung der eigenen Identität.

Befürworter wie Kritiker des Dialogs der Religionen gehen im Regelfall entweder von essentialistischen oder funktionalistischen Annahmen aus, so dass sich die Diskussion grob in vier Teile gliedern lässt.

1. Essentialistische Befürworter

Grundannahme dieser Position ist, dass die Religionen in ihrer eigentlichen Substanz die gleiche Wahrheit anstreben und der Streit zwischen ihnen durch historische Einflüsse, mangelndes Wissen und Missbrauch für Zwecke der Politik entstanden ist. Aufgabe des Dialoges sei es, diese tiefe Einheit wieder ans Licht zu bringen.

Kritiker bemängeln an dieser Position, sie akzeptiere keine Unterschiede und könne sie auf Dauer kaum tolerieren. Vielmehr vereinnahme sie schon in ihrem Ansatz die Dialogpartner und verprelle damit jene Menschen, die ihre Grundannahme nicht teilen.

2. Essentialistische Kritiker

Grundannahme dieser Position ist, dass die Religionen eine je unterschiedliche Substanz besitzen, die nicht veränderbar ist. Meist wird dabei angenommen, dass die eigene Religion Wahrheit, die der anderen aber letztlich Unwahrheit verkündet. Dialog sei gefährlich, weil er die Unterschiede zwischen wahr und unwahr vernebele und er sich evtl. in den Dienst der Unwahrheit stelle. Das Gespräch mit Andersglaubenden müsse Unterschiede betonen und letztlich auf deren Bekehrung zielen.

Die Kritik an dieser Position lautet, sie ermögliche ein friedliches Zusammenleben allenfalls um den Preis der lebensweltlichen Trennung (Segregation); man ginge sich (in Dialogfragen) möglichst aus dem Weg, um Konflikte zu vermeiden. Darüber hinaus könne sie in Verschwörungstheorien münden, da freundliches und liebenswertes Verhalten Andersglaubender evtl. als Teil der Unwahrheit einsortiert werden müsse.

3. Funktionalistische Befürworter

Vor allem - aber nicht ausschließlich - von Politikern wird der Dialog befürwortet, weil er den inneren Frieden sichere, Familienwerte hochhalte, Integration fördere, das kulturelle Leben bereichere.

Kritik an dieser Position: Sie übergehe den Anspruch der verschiedenen Religionen, wonach aus Wahrheit Frieden erwachse (und nicht umgekehrt). Gläubige sähen sich zudem in der Regel nicht als Vertreter reiner Meinungs- und Neigungsvereine, die gelegentlich Sozialarbeit betreiben, sondern fühlten sich ihrem jeweiligen Glauben verpflichtet. Zum Dialog entschieden sie sich nur freiwillig. Eine Verbesserung des Zusammenlebens durch interreligiösen Dialog stelle sich erst nach sehr langer Zeit ein. Der Dialog tauge daher nicht für Funktionalisierungen in der Hoffnung auf kurzfristige Erfolge bei der Sicherung des sozialen Friedens.

4. Funktionalistische Kritiker

Vor allem aus dem säkularen Bereich heraus wird die Kritik geäußert, der Dialog diene lediglich dem Machterwerb religiöser Akteure, der Missionierung der je eigenen, möglicherweise indifferent werdenden Glaubensgemeinschaft und könne soziale Probleme ohnehin nicht lösen. Der Dialog gebe Anleitungen und Vorschriften, was nicht funktioniere. Menschen möchten mit anderen Menschen aus individuellen Gründen heraus unabhängig von deren Religionszugehörigkeit zusammenkommen, nicht, weil sie Dialog ausüben wollen oder sollen. Soziale Probleme seien durch Engagement für Bildung, eine gerechtere Verteilung von Wohlstand, eine bessere Politik u.ä. zu lösen. Aus diesen Bereichen gelte es Vertreter der Religionen herauszuhalten.

Kritiker dieser Position wenden ein, der Dialog der Religionen sei grundsätzlich eine religiöse Tätigkeit wie Beten, Meditieren, Predigen und falle damit unter das Menschenrecht der Religionsfreiheit. Friedenstiftende Effekte des Dialoges, etwa sich verbessernde Wahrnehmungen voneinander, seien wissenschaftlich nachweisbar. Ob ein Staat den Dialog fördere oder nicht, gehöre zwar in die politische Entscheidungsfreiheit. Den Dialog verbieten könne jedoch nur ein totalitärer Staat.

Praktische Entwicklung, Erfahrung

Der praktische interreligiöse Dialog entwickelt sich meist in eine mittlere Position hinein: es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede festgestellt und zu respektieren gelernt. Konkrete Ereignisse, etwa ein Krieg oder Attentat, führen meist zu einer erhöhten Nachfrage nach dem Dialog der Religionen, aus dieser besonderen Situation heraus verbleiben meist einige Personen und Institutionen mit längerfristigem Engagement im Dialog. Die Kritik am Dialog wird dabei im Regelfall aufgenommen, indem erkannt und eingeräumt wird, dass Religion zwar ein wichtiger, keinesfalls aber der einzige handlungsleitende Faktor im menschlichen Leben ist und sich also Menschen auch nicht nur durch ihre jeweilige Religionszugehörigkeit definieren lassen.

Die religionshistorische Haltung verschiedener Religionen zum Dialog

In historischer Reihenfolge der Existenz der Religionsgemeinschaften.

Dialog der Religionen im Hinduismus

Der Hinduismus bildet weniger ein geschlossenes Glaubenssystem, als vielmehr einen Strom sehr verschiedener Gemeinschaften und Grundannahmen. Innerhinduistisch gibt es starke Traditionen des Dialoges miteinander, des Aushaltens von Unterschieden und des Bekennens grundlegender Gemeinsamkeiten. Fremde Religionen wurden und werden häufig als Aspekte der eigenen Wahrheit betrachtet und toleriert („Heilsinklusivismus“).

Andere innerindische Religionen wie der Buddhismus, Jainismus oder Sikhismus müssen seit ihrer Entstehung gegenüber ihrem hinduistischen Umfeld immer wieder ihre eigenständige Identität betonen, um nicht aufgesogen zu werden. So deuteten hinduistische Gelehrte den Buddha als Verkörperung (Avatar) des Gottes Vishnu, was neben dem Vordringen des Islam weitgehend zum Erlöschen des Buddhismus in Indien beitrug. Auf manchen modernen hinduistischen Altären sind auch schon Votivbilder etwa von Christus oder Mutter Theresa zu finden, integriert mit anderen hinduistischen Gottheiten und Heiligen, ohne dass die entsprechend Betenden daraus einen Widerspruch oder gar Glaubenswechsel ableiten würden. Viele hinduistische Vertreter beteiligen sich gerne am Dialog der Religionen, betonen dabei aber oft ein Verständnis von Einheit, von dem sich Andersglaubende vereinnahmt fühlen.

Hinduistische Kritiker des Dialoges dagegen sehen in diesem vor allem Missionsversuche, weshalb sie Befürwortern manchmal Naivität unterstellen.

Dialog der Religionen im Judentum

Das Judentum beansprucht keine Heilsexklusivität und sieht daher auch keinen Missionsauftrag: auch Angehörige anderer Glaubensrichtungen können „Anteil an der kommenden Welt“ erlangen, wenn sie bestimmte moralische Grundregeln (siehe Noachidische Gebote) einhalten. Laut Talmud hat Gott den Menschen und Völkern durchaus verschiedene Wege gewiesen bzw. erwählt.

Entsprechend gelten die an Adam und Noah ergangenen Gebote für alle Menschen, ehrt Abraham den fremden Priesterkönig Melchisedech, lässt sich Moses von seinem Schwiegervater, dem midiantischen Priester Jithro beraten und wird der persische König Kyros sogar als Messias beschrieben, der von Gott einen Auftrag (die Erlaubnis der Rückkehr der Juden aus dem babylonischen Exil und Unterstützung beim Wiederaufbau des Tempels) erhält und durchführt.

Bis heute beteiligen sich jüdische Vertreter daher häufig am Dialog der Religionen, insofern sie sich nicht vereinnahmt fühlen müssen. Statt eines auch theologischen Dialogs befürworten sie jedoch häufiger die praktische Zusammenarbeit, da nach jüdischer Überzeugung das Handeln wichtiger ist als der abstrakte Austausch über den letztlich doch das Verständnis übersteigende Gott. (Orthopraxie)

Jüdische Kritiker des Dialoges befürchten meist Vereinnahmung oder auch direkte Missionsabsichten der christlichen oder auch islamischen Gesprächspartner.

Dialog der Religionen im Buddhismus

Der Buddhismus versteht sich mehrheitlich nicht als exklusive Religionsgemeinschaft, sondern als Wahrheitslehre, die sich dem Lernenden und Übenden durch eigene Einsicht und Erfahrung erschließen soll.

Entsprechend gehören Gespräche und Diskussionen des Buddha und nachfolgender Mönche vor allem mit hinduistischen Brahmanen bereits zum ältesten Bestand buddhistischer Schriften. Dabei geht es jedoch eher um eine Weitergabe der Lehre als um einen gleichberechtigten Austausch. So können Götter aus buddhistischer Sicht durchaus geachtet werden, stellen jedoch selbst auch nur vorläufige Existenzen dar. Ob dies aus buddhistischer Sicht auch für den einen Gott der Abrahamitischen Religionen gilt, oder ob dieser wie das Nirwana eine unfassbare Wirklichkeit bezeichnet, ist ein häufiges Thema des Dialoges Andersglaubender mit dem Buddhismus.

Buddhistische Vertreter beteiligen sich daher häufig am Dialog der Religionen, sprechen jedoch mit wenigen Ausnahmen (wie dem Dalai Lama) meist nur für sich bzw. für kleinere, buddhistische Schulen.

Buddhistische Kritiker des Dialoges wenden ein, die Beteiligung am Dialog der Religionen impliziere, dass der Buddhismus lediglich eine Religionsgemeinschaft und ein Glaubenssystem sei. Dies entspreche aber nicht dem buddhistischen Selbstverständnis.

Dialog der Religionen im Christentum

Laut NT beschränkt Jesus die Verkündung des Evangeliums zunächst vorwiegend auf das jüdische Volk, reagiert aber auch positiv auf den Glauben anderer. So nimmt er die Samaritanerin am Brunnen an (Joh 4,7-9) und lobt den Glauben des römischen Hauptmann von Kafernaum (Mt 8,10). Im Gleichnis vom barmherzigen Samariter präsentiert er sogar einen Andersglaubenden als Vorbild für die Frommen (Lk 10,29-37), und in der Heilung der Tochter der kanaanäischen Frau lässt Jesus sich sogar dahingehend bitten, dass er seine Sendung nicht auf das Volk Israel beschränken soll(Mk 7,27-29). Schließlich spricht er auch von "anderen Schafen" (Nicht-Juden), die seinen Ruf hören werden (Joh. 10,16). Nach der Auferstehung wird das Heilsangebot schließlich auf alle Menschen übertragen ("Missionsbefehl").

Grundsätzlich gilt es zwischen liberal-ökumenischen und konservativen Strömungen zu unterscheiden. Die ökumenischen Organisationen unterstreichen die Bedeutung des interreligiösen Dialogs, so etwa die Konferenz Europäischer Kirchen in der Charta oecumenica.

Für die evangelische Kirche in Deutschland ist "Dialog auf allen möglichen Ebenen notwendig und ohne Alternative."<ref>http://www.ekd.de/ezw/42787_42920.php</ref>

Die katholische Kirche hat den Heilsexklusivismus früherer Jahrhunderte im 2. Vatikanischen Konzil aufgegeben. In Konzilstexten wie Lumen Gentium und Nostra Aetate werden (in dieser Reihenfolge) andere Christen, Juden, Muslime, Anders- und auch Nichtglaubende als auf Gottes Wahrheit hingeordnet beschrieben, insofern sie nicht ohne göttliche Gnade ein gerechtes Leben zu führen sich bemühen. Es wird anerkannt, dass sich Strahlen der Wahrheit auch in anderen Religionen finden lassen. Begegnungen mit dem Papst sind seit einigen Jahrzehnten zu den vielleicht stärksten Symbolen des Dialoges der Religionen geworden.

Konservativ orientierte Freikirchen und Gemeinden lehnen hingegen einen interreligiösen Dialog meist dahingehend ab, als daß man die Gefahr einer Aufgabe eigener Positionen und der Religionsvermischung sieht. Hierbei steht vor allem der im Neuen Testament an zahlreichen Stellen formulierte Absolutheitsanspruch Christi gemeinsamen gottesdienstlichen Handlungen entgegen.

Christliche Kritiker des Dialogs bemängeln außerdem die Art, in der interreligiöse Begegnungen vom Papst geführt werden und werfen die Frage auf, ob diese als Dialog zu bezeichnen sind. Andere fürchten die Vernebelung des Unterschiedes zwischen Wahrheit und Unwahrheit, sowie die Preisgabe der Mission. Auch eine mögliche Naivität gegenüber den "wahren" Zielen Andersglaubender im Dialog wird als Gefahr gesehen.

Dialog der Religionen im Islam

Laut Koran gelten Judentum, Christentum und unter Umständen auch andere Religionen als Vorläufer der islamischen Gemeinschaft, deren Glauben sie (laut Mehrheitsmeinung) ebenfalls zu Gott führen könne. Der Islam sei freilich der bessere und beste Weg. Neben zahlreichen Hadithen berufen sich islamische Befürworter des Dialoges gerne auf das Glaubensgespräch des Propheten Muhammad mit den Christen von Nadschaf, das zwar ohne Einigung, aber in gegenseitigem Respekt geführt und beendet wurde und auch im Koran gewürdigt wird. Einige islamische Theologen vertreten die Auffassung, dass das Wort Islam neben der Bezeichnung des konkreten Glaubenssystems auch eine Haltung der Gotteshingabe ausdrücke, die auch von Christen, Juden und anderen praktiziert werden könne. In diesem Sinne könne ein guter Gottgläubiger auch dann Islam praktizieren, wenn er sich selbst nicht als Muslim im engeren Wortsinn verstehe.

Ein weiteres Problem im Dialogverständnis des Islam ist praktischer Art. Im Islam sind für andersreligiöse Gruppen, gleichgültig ob diese in muslimisch beherrschtem Gebiet eine Mehrheit (wie im mittelalterlichen Spanien) oder eine Minderheit (z.B. in den meisten nordafrikanischen Staaten und in Ägypten nach der islamischen Eroberung dieser ehemaligen Kerngebiete des Christentums) darstellen, nur Bürgerrechte zweiter Klasse als sog. "Dhimmi" vorgesehen. Dadurch ist beim interreligiösen Gespräch im Islam stets ein starkes Machtgefälle zwischen dem moslemischen und dem andersgläubigen Vertretern gegeben, das ein freies gleichberechtigtes Gespräch im Grunde ausschließt.

Obgleich Muslime häufig den Dialog der Religionen befürworten, brauchen Andersglaubende oft viel Geduld, um wirklich auf eine Ebene des gleichberechtigten Austauschs zu gelangen. Hierbei gilt es insbesondere zu beachten, dass gläubige Muslime sich einer Missionierungspflicht, der sog. Dawa, unterworfen sehen. Auch finden sich Juden und Christen im Dialog mit Muslimen häufig als Vorläufer des Islam einsortiert, deren Übereinstimmungen mit dem islamischen Glauben zwar vorgeblich gewürdigt, abweichende Haltungen aber als bedauerliche Verfälschungen abgetan werden. Nachfolgende Religionsgemeinschaften wie Bahai, Drusen oder Aleviten sehen sich häufig entweder vereinnahmt oder als vom Glauben Abgefallene (Apostaten), denen als solche die Todesstrafe droht, abgelehnt. Dennoch haben einige islamische Reformer und Basisinitiativen neue Ansätze des Dialoges auf den Weg gebracht, die es jedoch wegen der konfliktreichen Weltlage derzeit sehr schwer haben.

Muslimische Kritiker des Dialoges halten diesen für eine Taktik des Westens, um die islamische Welt zu spalten und den Islam zu vernichten. Muslimen, die sich am Dialog beteiligen, werfen sie daher Naivität oder sogar Verrat vor. Entgegen anderslautenden Suren des Koran betrachten diese Kritiker zudem Juden oft pauschal als von Gott Abgefallene und Christen vor allem wegen der Dreieinigkeit und der bildlichen Darstellungen in Kirchen als Polytheisten. Sie haben die Bekehrung Andersglaubender zum Ziel, und damit eine Gemeinsamkeit mit christlichen Fundamentalisten.

Praxis des interreligiösen Dialogs

Interreligiöser Dialog kann viele Formen annehmen: Gespräche im Alltag, Konferenzen von Religionsführer/-innen oder Theolog/-innen, Führungen in der eigenen Kirche, gemeinsame Frauengruppen, Austausch von Lehrer/-innen (auch für einzelne Lektionen), gemeinsame soziale Projekte, Mitarbeit in interreligiösen Organisationen.

Gottesdienste unter Beteilung Angehöriger verschiedener Religionen werden oft auch von Befürworter/-innen eines interreligiösen Dialogs abgelehnt, da sie darin ein Überspielen der tatsächlich vorhanden Unterschiede und eine vorgetäuschte Einigkeit sehen, die zu mehr Konflikten führen kann als ein realistisches Anerkennen der Unterschiede.

Am meisten fortgeschrittene Beziehungen bestehen heute zwischen Judentum und Christentum, die eine gemeinsame Anfangsgeschichte und im Alten Testament und dem Tanach ein weitgehend identisches Heiliges Buch haben.

Während gemeinsames Gebet und gemeinsame Gottesdienste oft abgelehnt werden, haben sich z. B. beim Unterricht Möglichkeiten der Zusammenarbeit aufgezeigt: ein jüdischer Lehrstuhl für Alttestamentliche Theologie an einer theologischen Fakultät, gemeinsamer Hebräisch-Unterricht oder gemeinsames Studium des Alten Testaments können zum gegenseitigen Verständnis beitragen.

Als einer der Hauptakteure im Dialog der Religionen galt der verstorbene Papst Johannes Paul II., der bereits 1986 gegen heftige innerkatholische Widerstände hinweg ein Weltgebetstreffen der Religionen nach Assisi einberief. Die Nachfolgetreffen, die seither jedes Jahr von der Gemeinschaft Sant'Egidio veranstaltet werden und neben hochrangigen Religionsführern auch nicht-religiöse Intellektuelle zusammenbringen, haben das Vertrauen der Religionsführer zueinander gestärkt und zu konkrete Initiativen des interreligiösen Zusammenarbeit für Frieden und Menschlichkeit geführt: So schuf etwa der Besuch der Teilnehmer, darunter auch muslimischer Geistlicher, im Konzentrationslager Auschwitz (nach dem Friedensgebet 1989 in Warschau, Polen) erstmals in der muslimischen Welt ein Bewusstsein für die Realität der Shoah. Das Friedensgebet 1986 im rumänischen Bukarest ermöglichte den späteren Besuch von Papst Johannes Paul II., der mit Rumänien zum ersten Mal ein mehrheitlich orthodoxes Land besuchte. Auch die Initiative für Friedensverhandlungen für Mosambik und Algerien gingen von diesen Friedenstreffen aus.

Weitere bekannte Vertreter sind der Theologe Hans Küng mit dem von ihm propagierten Weltethos und der Theologe Eugen Drewermann mit seinem kontinuierlichen Eintreten für ein respektvolles, friedliches und verständnisvolles Miteinander von Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen, das mit dem Erich-Fromm-Preis 2007 gewürdigt wurde.

Als ein Höhepunkt des interreligiösen Dialogs in Deutschland gilt der Besuch des Dalai Lama auf dem ersten ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin.

Ein wichtiger Vertreter des dialogbereiten Islam ist der türkische Gelehrte Fethullah Gülen, der seit Jahren eine bedeutende Rolle beim interreligiösen Dialog in der Türkei einnimmt.

Bireligiöser Dialog

Die häufigsten Formen des konkreten interreligiösen Dialogs sind:

Literaturangaben etc. --Wdrkk 08:46, 15. Okt. 2007 (CEST)

Welche grundsätzliche Struktur soll der Artikel haben?

Ich fand die frühere Struktur des Artikels besser. Einfacher. Übersichtlicher. Bis einschließlich der Version vom 10. Januar 2008 war der Artikel gut. Dann kam der kurzzeitige Benutzer "Zehnfinger". Er hat sich inzwischen schon lange wieder abgemeldet. Dieser kurzzeitige Benutzer hat einen Löschantrag gestellt. Daraufhin hat der Benutzer "Stefan" - der ansonsten soweit ich sehe mit religiösen Themen absolut nichts zu tun hat - eine Uralt-Version des Artikels (aus dem Jahre 2006) wieder eingestellt. Ich dagegen habe 14 Semester lang heftig evangelische Theologie in Tübingen studiert. (Ich gehöre jetzt zum "liberalen Flügel" der evangelischen Kirche.) Außerdem bin ich hier in der Stadt, in der ich wohne, immer mal wieder beteiligt am christlich-muslimischen Dialog. Einer meiner besten Freunde hat seine Dissertation (kath. Theol, TÜ) über das Thema interrel. Dialog geschrieben, und wir haben viel darüber diskutiert. Was ich damit sagen will: Ich weiß ungefähr, worüber ich schreibe. Und meine deshalb weiterhin: Die Uralt-Version des Artikels (aus dem jahr 2006), die jetzt wieder drin steht, ist nicht gut, weil uferlos, unstrukturiert, unübersichtlich. Meine Version, die bis circa 10. Januar 2008 drinstand, war besser. Mit Belegstellen, Quellenangaben und allem was einen guten Wikipedia-Artikel ausmacht. WICHTIGE FRAGE: Wie denkt Ihr darüber? Wie denkst Du darüber? (Falls in den nächsten Wochen keine Reaktion kommt, stelle ich "meine" Version wieder ein.) --Wdrkk 17:35, 26. Apr. 2008 (CEST)

/* Weblinks */ Überarbeiten

Die Liste der Weblinks zur Artikelinhaltvertiefung ist zu umfangreich. Bitte deutlich reduzieren nach den Kriterien von WP:WEB und WP:WWNI.--Blaufisch 09:20, 9. Mai 2008 (CEST)

Erledigt--Grenzgänger 19:33, 10. Mai 2008 (CEST)

Syntaxfehler: Man sollte sich entscheiden, ob man einen Weblink oder einen Wikilink verwenden will, jetzt ist da der Weblink wirksam: "Internationalen Rats der Christen und Juden| Internationalen Rats der Christen und Juden (ICCJ)". --Willibaldus 05:49, 18. Dez. 2008 (CET)

Wikilink

Nostra Aetate.

Austerlitz -- 88.75.88.8 12:37, 4. Feb. 2009 (CET)

Beginn der christlich-jüdischen Gespräche durch Leo Baeck

Hier [4] ist das Jahr 1919 als Beginn genannt, im Lebenslauf des Deutschen Historischen Museums der Zeitraum zwischen 1919 und 1933, ebenso wie auf der Seite des Zentralrates der Juden in Deutschland. Dass die Gespräche Anfang der 30er Jahre begonnen haben, ist eine Annahme von mir. Näheres über diese Gespräche konnte ich bisher nicht finden. -- 88.75.200.229 19:56, 5. Feb. 2009 (CET)

Dieser Artikel gehört zu den 100 schlechtesten Wikipedia-Artkeln

Man sollte diesen Artikel komplett löschen und neu schreiben. Er ist unstrukturiert und voll von persönlichen Meinungen. In jedem theologischen Lexikon wird der Begriff "Interreligiöser Dialog" besser erklärt als in diesem Wikipedia-Artikel. Jemand der sich auskennt, jemand der vielleicht Religionswissenschaften oder Theologie studiert hat, sollte diesen Artikel bitte gründlich überarbeiten. --Wdrkk 21:36, 30. Sep. 2010 (CEST)

"Trialog"?

Das 'Di' in Dialog heißt nicht etwa 2, nein Dialog kommt von dia=durch und logos=Wort, Rede. "Trialog" horribile lectu! Und das von Theologen, die doch eigentlich des Altgriechischen mächtig sein sollten. Wikipedia sollte sich unbedingt dieser Missgeburt von Wortschöpfung entledigen. Das ist ungefähr so, als würde man das 'Demo' in Demokratie als Abkürzung für Demonstration sehen. (nicht signierter Beitrag von 178.10.36.79 (Diskussion) 00:08, 12. Aug. 2012 (CEST))

  • Unsere Wörterbücher sind voll von Worten, die aufgrund solcher Missverständnisse und Verballhornungen entstanden sind. Der Begriff beginnt sich in der Praxis allmählich durchzusetzen, vielleicht gerade WEIL er sprachlich "unsinnig" und damit auch historisch unbelastet ist. Ich kann an ihm nichts Schlimmes, Diskriminierendes, Missverständliches erkennen - und das ist in dieser hochsensiblen Debatte schon viel! Anders die abrahamitische Ökumene, die sehr viel mehr Ideologie und Vorfestlegungen transportiert, als der "Trialog", der ja lediglich sagen will (wenn auch sprachlich falsch), dass sich hier Drei auf Augenhöhe begegnen. Sich "dieser Missgeburt von Wortschöpfung" aus Gründen der altphilologischen Korrektheit zu "entledigen" würde bedeuten: Gelebte Sprache zu zensieren. Nasewais (Diskussion) 09:52, 1. Feb. 2015 (CET)

2016/17: Vorschläge zur Neustrukturierung des Abschnitts 3

Als unvoreingenommene "Erstleserin" dieses Artikels halte ich die obenstehende Kritik von Wdrkk ("...gehört zu den 100 schlechtesten Artikeln...") für zu pauschal. Aber ich stimme mit Wdrkk darin überein, dass manche Abschnitte zu wenig strukturiert sind. Dies scheint mir insbesondere für den Abschnitt 3 (Praxis des interreligiösen Dialogs) zu gelten. Hier mischt sich Grundsätzliches mit einem bunten Sammelsurium von Einzelpersonen. Gemessen an der Aktualität und hohen Relevanz des Themas scheint mir eine Neustrukturierung dieses vierten Abschnittes sehr wünschenswert zu sein.

Kommentierter Entwurf einer möglichen Struktur des Abschnittes 3

3. Praxis des interreligiösen Dialogs (hier als Einleitung ausschließlich Allgemeines, keine Namen, keine konkreten Akteure)

3.1 Konkrete Formen des bi- und trilateralen Dialogs

3.2 Institutionelle Grundlagen des interreligiösen Dialogs (international) (Dieser Abschnitt wäre wünschenswert, fehlt im Moment noch völlig)

3.3 Institutionelle Grundlagen des interreligiösen Dialogs (in Deutschland) (Unter diese Überschrift habe ich längere Abschnitte verschoben, die sich bisher im Eröffnungsteil des Artikels unter "aktuell" befanden. Sie schienen mir in ihrer bisherigen Platzierung im Anfangsteil des Artikels erheblich zu stark gewichtet.)

3.4 Interreligiöse Begegnungsstätten (Diesen Abschnitt habe ich neu hinzugefügt. Er kann und muss weiter ergänzt werden.)

3.5 Theologisch-akademischer Austausch (Diesen Abschnitt habe ich neu hinzugefügt und den bisherigen Unterpunkt "Österreich" dort eingebaut. Er kann und muss weiter ergänzt werden.)

3.6 Künstlerisch-kultureller Austausch (Dieser Abschnitt wäre wünschenswert, fehlt im Moment noch völlig)

3.7 Interreligiöse Gottesdienste und Friedensgebete

4. Wichtige Akteure des Interreligiösen Dialogs (Diesen Abschnitt habe ich neu hinzugefügt, die dort einsortierten Inhalte stammen aber nicht von mir sondern wurden vom bisherigen Artikel übernommen. Er muss gründlich überarbeitet, ergänzt und systematisiert werden. Ob die Auswahl der dort genannten Personen wirklich repräsentativ ist, kann und will ich nicht entscheiden)

4.1 International Dieser Abschnitt wäre wünschenswert, fehlt im Moment noch völlig

4.2 In Deutschland

Fazit

Ich würde mich gerne weiter daran versuchen, weiß aber als Wiki-Neuling nicht, welche Vorgehensweise bei einem so wichtigen, zentralen und polarisierenden Thema die richtige ist. Zunächst einen ausführlicheren Entwurf machen und hier auf der Diskussionsseite vorstellen? Oder einfach loslegen? Nasewais (Diskussion) 00:45, 30. Jan. 2015 (CET)

Zwischenberichte von den einzelnen Überarbeitungsschritten

November 2016: Dass hier mittlerweile eine Diskussion mit konkreten Änderungsvorschlägen stattfindet, ermutigt mich, meine vor langer Zeit vorgeschlagenen Änderungen nun tatsächlich nach und nach anzugehen. Allerdings werde ich dies in kleinen Schritten tun, nicht alles auf einmal, damit die Umstellungen nachvollziehbar bleiben und weil ich es auch nicht riskieren möchte, viel Arbeit hineinzustecken, die dann auf einen Schlag wieder gelöscht wird. --Nasewais (Diskussion) 23:53, 18. Nov. 2016 (CET)

Januar 2017: Mein erster Änderungs-"Testballon" wurde zumindest nicht gelöscht (irgendwelche Rückmeldungen darauf gab es allerdings auch nicht), also mache ich Schritt für Schritt weiter. Bisher habe ich, trotz der zahlreichen Schwächen, noch nichts gelöscht, sondern nur versucht, das vorhandene Material in eine sinnvollere und angemessenere Struktur zu bekommen und an einigen Stellen behutsam zu ergänzen. Bis auf eine Ausnahme: Den Hinweis auf die interreligiösen Aktivitäten der "Ahmadiyya Muslim Jamaat" habe ich gelöscht. Folgt man dem betreffenden Wiki-Link, dann kann man dort lesen, dass es sich dabei nicht um eine dialog-orientierte, sondern um eine missionierende Gruppierung handelt, die eine "Vorherrschaft des Islam" anstrebt. Nasewais (Diskussion) 11:09, 7. Jan. 2017 (CET)

Reaktionen anderer Wiki-Benutzer

Genau das ist das Problem. Ist man vorsichtig, führt man bei WP auf der Artikeldisk. oft Selbstgespräche. Schreitet man zur Tat, gibt's Aufschreie der Empörung und Revertierorgien. Da kann man schonmal die Lust verlieren.
Ob dieser Artikel zu den "100 schlechtesten" zählt, will ich jetzt nicht beurteilen, aber einen Schönheitspreis verdient er sicher nicht. Ich habe gerade mal ein paar rudimentäre Änderungen an allzu absurden Teilen der Einleitung vorgenommen (gelegentliche Sichtung wäre nett), aber jeder weitere heruntergescrollte Zentimeter eröffnet weitere Abgründe.

Einfach mal vorne angefangen beim Abschnitt "Aktuelle Bedeutung". In weiten Teilen ist der ganz einfach komplett unbelegt. Die TF blüht und gedeiht.

  • "Der Dialog der Religionen und der interreligiöse Dialog haben wieder an Bedeutung gewonnen" - wieder? Gegenüber was? Seit wann "wieder"? Und wo sind die Belege für diese Zunahme an Bedeutung sowie die vorherige Abnahme an Bedeutung?
  • "Als Faktoren dafür werden zum Beispiel genannt" - "werden genannt"? Von wem denn? Der ganze Abschnitt und sämtliche Spiegelstriche sind ganz einfach nur persönliche TF vom Feinsten.
  • Der nächste Absatz enthält einen Haufen Zahlen. Alle komplett unbelegt.
  • Dann ein Sammelsurium unterschiedlicher Arbeitskreise und Projekte, das irgendwie - ähm, wie soll ich sagen - ziemlich ergoogelt und wenig systematisch wirkt.

Man weiß, ehrlich gesagt, kaum, wo man da anfangen soll. Ich fange vielleicht mal an mit einem Belege-Baustein, das scheint mir die größte Schwachstelle des gesamten Artikels. --84.190.81.77 15:39, 19. Sep. 2016 (CEST)

Defekter Weblink

GiftBot (Diskussion) 18:03, 2. Dez. 2015 (CET)

Abschnitt "Grundannahmen von Dialogbefürwortern und -kritikern"

Dieser Abschnitt gehört eindeutig zu den problematischsten im ganzen Artikel. Er ist nicht von einem einzigen Beleg gestützt. D.h. wir haben es hier mit einem Essay aus TF pur zu tun. Sorry, aber das ist so einfach nicht tragbar.
Ich habe jetzt nicht sämtliche ellenlangen Ausführungen weiter oben gelesen, aber ich habe fast den Verdacht, dass seit der im Jahr 2007 offenbar geschehenen Straffung der ganze vorherige Wust wieder reingekommen sein könnte. Das kann's nicht sein.
Hinzu kommt ein fürchterlicher Berg an Doppelungen. Zu jedem Unterabschnitt gibt's einen Gegenabschnitt, und als ob das nicht genug wäre, wird innerhalb jedes Unterabschnitts nochmal die Position der jeweiligen Gegenposition dargestellt. Man kann's übertreiben.
Ich gehe das jetzt entfernen. Und wenn der von mir erwartete Aufschrei der Empörung kommt, dann bitte ich darum, diesem Aufschrei unbedingt gleich ein paar solide Belege beizufügen. --84.190.81.77 15:57, 19. Sep. 2016 (CEST)

Ich habe jetzt gesichtet, da eine Woche lang kein Einspruch kam, und keine Belege nachgeliefert wurden. Aber ich finde die gelöschten Ausführungen interessant, daher stelle ich sie hierher:


Text des bisherigen Artikels: Grundannahmen von Dialogbefürwortern und -kritikern

Über Sinn und Erfolgs­aussichten des Dialoges der Religionen gibt es seit Beginn religiöser Aufzeichnungen Auseinandersetzungen. Befürworter wie Kritiker des Dialogs der Religionen gehen im Regelfall entweder von essentialistischen oder funktionalistischen Annahmen aus, so dass sich die Diskussion grob in vier Teile gliedern lässt.

Essentialistische Befürworter

Grundannahme dieser Position ist, dass die Religionen in ihrer eigentlichen Substanz die gleiche Wahrheit anstreben und der Streit zwischen ihnen durch historische Einflüsse, mangelndes Wissen und Missbrauch für Zwecke der Politik entstanden ist. Aufgabe des Dialoges sei es, diese tiefe Einheit wieder ans Licht zu bringen.

Kritiker bemängeln an dieser Position, sie akzeptiere keine Unterschiede und könne sie auf Dauer kaum tolerieren. Vielmehr vereinnahme sie schon in ihrem Ansatz die Dialogpartner und verprelle damit jene Menschen, die ihre Grundannahme nicht teilen.

Essentialistische Kritiker

Grundannahme dieser Position ist, dass die Religionen eine je unterschiedliche Substanz besitzen, die nicht veränderbar ist. Meist wird dabei angenommen, dass die eigene Religion Wahrheit, die der anderen aber letztlich Unwahrheit verkündet. Dialog sei gefährlich, weil er die Unterschiede zwischen wahr und unwahr vernebele und er sich evtl. in den Dienst der Unwahrheit stelle. Das Gespräch mit Andersglaubenden müsse Unterschiede betonen und letztlich auf deren Bekehrung zielen.

Die Kritik an dieser Position lautet, sie ermögliche ein friedliches Zusammenleben allenfalls um den Preis der lebensweltlichen Trennung (Segregation); man ginge sich (in Dialogfragen) möglichst aus dem Weg, um Konflikte zu vermeiden. Darüber hinaus könne sie in Verschwörungstheorien münden, da freundliches und liebenswertes Verhalten Andersglaubender evtl. als Teil der Unwahrheit einsortiert werden müsse (vgl. z. B. den Vorwurf der Taqiyya seitens von Islamkritikern).

Funktionalistische Befürworter

Vor allem – aber nicht ausschließlich – von Politikern wird der Dialog befürwortet, weil er den inneren Frieden sichere, Familienwerte hochhalte, Integration fördere, das kulturelle Leben bereichere.

Kritik an dieser Position: Sie übergehe den Anspruch der verschiedenen Religionen, wonach aus Wahrheit Frieden erwachse (und nicht umgekehrt). Gläubige sähen sich zudem in der Regel nicht als Vertreter reiner Meinungs- und Neigungsvereine, die gelegentlich Sozialarbeit betreiben, sondern fühlten sich ihrem jeweiligen Glauben verpflichtet. Zum Dialog entschieden sie sich nur freiwillig. Eine Verbesserung des Zusammenlebens durch interreligiösen Dialog stelle sich erst nach sehr langer Zeit ein. Der Dialog tauge daher nicht für Funktionalisierungen in der Hoffnung auf kurzfristige Erfolge bei der Sicherung des sozialen Friedens.

Funktionalistische Kritiker

Vor allem aus dem säkularen Bereich heraus wird die Kritik geäußert, der Dialog diene lediglich dem Machterwerb religiöser Akteure, der Missionierung der je eigenen, möglicherweise indifferent werdenden Glaubensgemeinschaft und könne soziale Probleme ohnehin nicht lösen. Der Dialog gebe Anleitungen und Vorschriften, was nicht funktioniere. Menschen möchten mit anderen Menschen aus individuellen Gründen heraus unabhängig von deren Religionszugehörigkeit zusammenkommen, nicht, weil sie Dialog ausüben wollen oder sollen. Soziale Probleme seien durch Engagement für Bildung, eine gerechtere Verteilung von Wohlstand, eine bessere Politik u. ä. zu lösen. Aus diesen Bereichen gelte es Vertreter der Religionen herauszuhalten.

Kritiker dieser Position wenden ein, der Dialog der Religionen sei grundsätzlich eine religiöse Tätigkeit wie Beten, Meditieren, Predigen und falle damit unter das Menschenrecht der Religionsfreiheit. Friedenstiftende Effekte des Dialoges, etwa sich verbessernde Wahrnehmungen voneinander, seien wissenschaftlich nachweisbar. Ob ein Staat den Dialog fördere oder nicht, gehöre zwar in die politische Entscheidungsfreiheit, den Dialog verbieten könne jedoch nur ein totalitärer Staat.

Praktische Entwicklung, Erfahrung

Der praktische interreligiöse Dialog entwickelt sich meist in eine mittlere Position hinein: Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede festgestellt und zu respektieren gelernt. Konkrete Ereignisse, etwa ein Krieg oder Attentat, führen meist zu einer erhöhten Nachfrage nach dem Dialog der Religionen; aus dieser besonderen Situation heraus verbleiben meist einige Personen und Institutionen mit längerfristigem Engagement im Dialog. Die Kritik am Dialog wird dabei im Regelfall aufgenommen, indem erkannt und eingeräumt wird, dass Religion zwar ein wichtiger, keinesfalls aber der einzige handlungsleitende Faktor im menschlichen Leben ist und sich also Menschen auch nicht nur durch ihre jeweilige Religionszugehörigkeit definieren lassen.

Vielleicht findet sich wer, der das verwerten kann (und mit Belegen versehen). –– Franz Graf-Stuhlhofer, 21:37, 26. Sep. 2016 (CEST)
Ich muss Graf-Stuhlhofer recht geben, auch ich finde diese Passage sehr interessant und schlüssig. Sie liefert etwas, das in diesem Artikel ansonsten fehlt, nämlich den Versuch einer präzisen Beschreibung und Systematisierung. Das große Problem ist, dass dies alles komplett unbelegt ist. Sobald ich mein "Großprojekt" einer Neusortierung von Abschnitt 3 abgeschlossen habe, werde ich versuchen, diesen Abschnitt gründlich zu überprüfen und mit Belegen zu unterfüttern. Nasewais (Diskussion) 11:09, 7. Jan. 2017 (CET)

2017: Ausblick auf die weitere Bearbeitung

Im Verlauf der kommenden Monate möchte ich versuchen, den gesamten Artikel schrittweise und behutsam zu überarbeiten. Der (mittlerweile abgemeldete) Benutzer Wdrkk hatte dies bereits 2007 versucht und damals eine in meinen Augen sehr schlüssige Version vorgelegt (siehe Abschnitt 6 der Diskussionsseite). Mein Eindruck ist, dass er dabei möglicherweise zu forsch vorgegangen ist, zu vieles mit einem Schlag gelöscht und ersetzt hat und seine Korrekturen deshalb rückgängig gemacht wurden. Dies möchte ich vermeiden und werde deshalb kleinschrittig vorgehen. Als erstes habe ich mir eine Überarbeitung von Abschnitt 3 des Artikels vorgenommen (siehe Abschnitt 14 der Diskussionsseite). In einem zweiten Schritt möchte ich versuchen, den Abschnitt "Befürworter und Kritiker" zu überarbeiten (siehe Abschnitt 16 der Diskussionsseite). Falls diese Änderungen von der Wiki-Gemeinde akzeptiert werden, würde ich mich dann daran begeben, Punkt für Punkt die Änderungsvorschläge von Wdrkk aus dem Jahr 2007 zu überprüfen. Nasewais (Diskussion) 11:51, 7. Jan. 2017 (CET)

Ein nicht verifizierbarer Literaturhinweis

Einen Literaturhinweis, den ich nicht zu verifizieren vermochte, habe ich gelöscht, nämlich diesen: Towfigh: Apologetik oder interreligiöser Dialog - ein Widerspruch? 'Irfán-Studien zum Bahá’í-Schrifttum, Beiträge zu des Irfán –Kolloquiums, Seite 102. Denn hier ist unklar, in welchem der Bände der „Beiträge des Irfán-Kolloquiums“ / „der Irfán-Studien zum Bahá'í-Schrifttum“ dieser Aufsatz erschienen ist. Dies ließ sich nicht ermitteln

  • weder durch den KVK
  • noch durch den Index theologicus
  • noch durch die Webseite des Bahá’í Verlages

Damit der Literaturhinweis wieder eingefügt werden kann, sollten die fehlenden bibliographischen Angaben ergänzt werden:

  • Band
  • Herausgeber
  • Verlag (vermutlich der Bahá’í Verlag in Hofheim am Taunus)
  • ISBN
  • Seitenzahlen des Artikels (von – bis), nicht nur der einen Seite (S. 102)

Im Übrigen meine ich, dass der lange Kommentar zur Person von Nicola Towfigh hier (in dieser Fußnote) nicht angebracht ist. Mit freundlichem Gruß --M Huhn (Diskussion) 14:03, 9. Jan. 2017 (CET)

Anpassung Abschnitt 2.6 Bahaitum

Anpassung im Hinblick auf verschiedene Diskussionsbeiträge zu Struktur, persönliche Standpunkte und Literaturhinweise:

Im Bahaitum lautet der Auftrag an die Gläubigen „Verkehret mit den Anhängern aller Religionen im Geiste des Wohlwollens und der Brüderlichkeit“, der die Bahai zu offenem und freundschaftlichem Umgang in allen Formen des interreligiösen Dialogs ermutigt.(Baha’ullah: Briefe und Botschaften aus Akka, Kap. 7:12, Bahai-Verlag, Hofheim 2009, ISBN 978-3-87037-621-5)

Zu Beginn der Religionsgeschichte der Bahai wandte sich der Bab nur an das Volk Persiens. In der Folge richtete Baha’ullah seine Lehre von der Einheit der Menschheit an alle - gleich welchen Hintergrunds – mit dem Aufruf, diese zu verkünden und danach zu leben. Sowohl der Bab als auch Baha’ullah riefen dabei zur „selbständigen Suche nach Wahrheit“ auf und ermutigten, religiösen Aberglauben und Vorurteile aufzugeben.(Shoghi Effendi: Gott geht vorüber, Bahai-Verlag, Hofheim 2001, S. 528, ISBN 978-3-87037-634-5) Gleichzeitig warnte Baha‘ullah davor, sich über andere zu erheben oder gar Streit in religiösen Wahrheitsfragen zu suchen.

Die Teilnahme an interreligiösen Foren zu gesellschaftlichen Themen begründen Bahai mit dem Aufruf zum Dienst für das „Wohlergehen der Menschheit“.(ʿAbdul-Baha': Sendschreiben zum Göttlichen Plan, Kap. 14:2, Bahai-Verlag, Hofheim 2009, ISBN 978-3-87037-539-3) Nach ihren Lehren sind die Bahai gehalten, den Anhängern anderer Religionen nicht nur im Geiste duldender Toleranz, sondern in tiefem Respekt vor der religiösen Wahrheit in ihrer jeweiligen Heiligen Schrift zu begegnen.

In Foren des interreligiösen Dialogs, die sich mehr mit Glaubensfragen auseinandersetzen, sehen sich Bahai gelegentlich damit konfrontiert, dass ihre Lehren vom gemeinsamen Ursprung der Religionen in einem Gott, der fortschreitenden Gottesoffenbarung sowie der Relativität religiöser Wahrheit von Andersgläubigen als vereinnahmend empfunden werden. Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat in einer Botschaft an die religiösen Führer der Welt aus dem Jahr 2002 angesichts der desaströsen weltweiten Lage erklärt, dass diese durch tiefe religiöse Gräben noch verstärkt werde. In dem Schreiben wies das höchste Leitungsgremium der Bahai auf die Verantwortung des interreligiösen Dialogs hin und hob die Bedeutung der diesem zu Grunde liegenden Wahrheit hervor, wonach „es nur einen Gott gibt, und dass, jenseits aller Unterschiede in kultureller Ausprägung und menschlicher Interpretation, auch die Religion nur eine ist.“(Ein gemeinsamer Glaube, Bahai-Verlag, Hofheim 2009, ISBN 978-3-87037-449-5)

In der Praxis sind die Bahai auf verschiedenen Ebenen des interreligiösen Dialogs aktiv, so im bundesweiten Runden Tisch der Religionen in Deutschland und im Abrahamischen Forum(https://abrahamisches-forum.de/), ferner in lokalen Gruppen der Religions for Peace (RfP), in Räten der Religionen in einer Reihe von Großstädten sowie in weiteren interreligiösen Foren und Kooperationen. --Sonnenfleck (Diskussion) 15:56, 23. Dez. 2020 (CET)

Seitenangabe für das Zitat aus Ein gemeinsamer Glaube? --VKitzing (Diskussion) 20:43, 23. Dez. 2020 (CET)

Erweiterung: Anpassung Abschnitt 2.6 Bahaitum (Ausbau der Quellen)

Im Bahaitum lautet der Auftrag an die Gläubigen „Verkehrt mit allen Religionen in herzlicher Verbundenheit und Eintracht“.(8) Hierdurch sehen sich die Bahai zu offenem und freundschaftlichem Umgang in allen Formen des interreligiösen Dialogs ermutigt.

Zu Beginn der Religionsgeschichte der Bahai wandte sich der Bab nur an das Volk Persiens. In der Folge richtete Baha’ullah seine Lehre von der Einheit der Menschheit an alle Menschen - gleich welchen Hintergrunds – mit dem Aufruf, diese zu verkünden und danach zu leben.(9) Sowohl der Bab als auch Baha’ullah riefen dabei zur „selbständigen Suche nach Wahrheit“ auf und dazu, religiösen Aberglauben und Vorurteile aufzugeben.

Beim interreligiösem Engagement in gesellschaftlichen Themen berufen sich Bahai darauf, dass nach Baha’ullah der Dienst am „Wohlergehen der Menschheit“ als höchstes Gut anzustreben sei. Bahai begegnen dabei den Anhängern anderer Kulturen oder Religionen mit Wertschätzung ihrer Traditionen oder religiösen Wahrheit.(10)

In Foren des interreligiösen Dialogs über Glaubensfragen stoßen Bahai insbesondere gegenüber den anderen monotheistischen Religionen auch auf kritische Diskussionen im Hinblick auf ihre Lehre von der fortschreitenden Offenbarung Gottes und dem gemeinsamen Ursprung der Religionen in einem Gott. Nach Peter Gerlitz steht der Absolutheitsanspruch in Judentum, Christentum und Islam im Widerspruch zu der Lehre von der fortschreitenden Offenbarung, diese mache aber auch „den Weg frei für das interreligiöse Gespräch und überwindet die Gegensätze zwischen den Religionen“.(11) Manfred Hutter weist auf Gründe hin, warum sich das Bahaitum im Hinblick auf den interreligiösen Dialog „… als vierte abrahamitische Religion etablieren kann.“ Er stellt aber auch fest, dass gegenüber dem Islam der zentrale theologische Konfliktpunkt die islamische Lehre von der abschließenden Offenbarung Gottes im Koran ist.(12)

Das Universale Haus der Gerechtigkeit, das höchste Leitungsgremium der Bahai, hat in einem Aufruf an die religiösen Führer der Welt aus dem Jahr 2002 angesichts einer in vieler Hinsicht desaströsen weltweiten Lage erklärt, dass diese durch tiefe religiöse Gräben noch verstärkt werde. In dem Schreiben wies es auf die Verantwortung des interreligiösen Dialogs hin und hob die Bedeutung der diesem zu Grunde liegenden Wahrheit hervor, dass „… Gott nur einer ist und dass jenseits aller kulturellen Ausdrucksform und menschlicher Interpretation auch Religion nur eine ist.“ (13)

In der Praxis sind die Bahai in Deutschland auf verschiedenen Ebenen des interreligiösen Dialogs aktiv, so im bundesweiten Runden Tisch der Religionen in Deutschland und im Abrahamischen Forum(11), ferner in lokalen Gruppen der Religions for Peace (RfP), in Räten der Religionen in einer Reihe von Großstädten sowie in weiteren interreligiösen Foren und Kooperationen.

(8) Bahá’u’lláh: Briefe und Botschaften aus 'Akká , Kap. 7:12, Bahai-Verlag, Hofheim 2009, ISBN 978-3-87037-621-5 (9) Manfred Hutter: Iranische Religionen, Walter de Gruyter, Berlin 2019, ISBN 978-3-11-064971-0. (10) Margit Warburg: Citizens of the World. A History and Sociology of the Baha’is from a Globalisation Perspective. Brill, Leiden 2006, S. 110, ISBN 978 90 04 14373 9 (11) Peter Gerlitz: Die Baha’i-Religion, in Vielfalt der Religionen (Hg. Peter Antes), Lutherisches Verlagshaus, Hannover 2002, S. 33-34, ISBN-10 : 3785908598. (12) Manfred Hutter: Handbuch Bahā’ī. Geschichte – Theologie – Gesellschaftsbezug. Kohlhammer, Stuttgart 2009, S. 199 ff, ISBN 978-3-17-019421-2. (13) Ein gemeinsamer Glaube, Bahai-Verlag, Hofheim 2006, S. 5, ISBN 978-3-87037-449-5 (14) https://abrahamisches-forum.de/ --Sonnenfleck (Diskussion) 19:29, 28. Dez. 2020 (CET)