Erlachskirchen

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Erlachskirchen
Koordinaten: 49° 31′ 6″ N, 10° 45′ 47″ O
Höhe: 357 m ü. NHN
Einwohner: 13 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 90579
Vorwahl: 09101
Der Langenzenner Gemeindeteil Erlachskirchen
Luftbild von Erlachskirchen

Erlachskirchen (umgangssprachlich: „Eleʳskirchn“[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Langenzenn im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).

Geographie

Der Weiler liegt an der Erlach (im Unterlauf Fembach genannt), einem linken Zufluss der Zenn. Im Süden grenzt das Flurgebiet Langlänge an, im Westen das Mauerfeld. 0,5 km südwestlich liegt das Waldgebiet Im Gemeindeholz. Ein Anliegerweg führt zu einer Gemeindeverbindungsstraße (0,3 km westlich), die unmittelbar in die Bundesstraße 8 mündet bzw. nach Langenzenn zur Kreisstraße FÜ 11 (3 km südöstlich) führt.[3]

Geschichte

Der Ort wurde 1414 als „Erlach“ erstmals urkundlich erwähnt, als der Nürnberger Bürger Gerhardt Zolner seinen Hof im Ort an das Kloster Langenzenn verkaufte. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dem das mittelhochdeutsche Wort „erla“ (=Erle) mit angehängtem Kollektivsuffix „-ach“ zugrunde liegt und demnach Erlenwald bedeutet.[2]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Erlachskirchen mit der Erlachsmühle fünf Anwesen. Das Hochgericht übte teils das brandenburg-bayreuthische Fraischvogteiamt Emskirchen-Hagenbüchach, teils das brandenburg-ansbachische Stadtvogteiamt Langenzenn aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Klosteramt Langenzenn inne. Grundherren waren das Klosteramt Münchaurach (eine Mühle), das Klosteramt Langenzenn (drei Viertelhöfe) und das würzburgische Verwalteramt Burgbernheim (1 Viertelhof).[4]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Erlachskirchen zum Teil dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Laubendorf und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Laubendorf zugeordnet.[5] Der andere Teil wurde 1811 dem Steuerdistrikt Hagenbüchach und 1813 der Ruralgemeinde Hagenbüchach zugeordnet. Dieser wurde mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) in die neu gegründete Ruralgemeinde Bräuersdorf umgemeindet und wurde 1824 schließlich an das Steuerdistrikt und Ruralgemeinde Laubendorf abgegeben.[6]

Am 1. Juli 1972 wurde Erlachskirchen im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Langenzenn eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 28* 15 18 21 20 25 23 25 17 20 13
Häuser[7] 5* 3 3 3 3 3 3 3
Quelle [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [1]
* inklusive Erlachsmühle

Religion

Der Ort ist seit der Reformation überwiegend evangelisch-lutherisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Kilian (Hagenbüchach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach St. Marien (Langenzenn).

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 336 (Digitalisat).
  2. a b Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 29.
  3. Erlachskirchen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 94 (Digitalisat).
  5. Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 230 (Digitalisat).
  6. Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 197 (Digitalisat).
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 23 (Digitalisat). Der Laubendorfer Teil hat 2 Feuerstellen mit 16 Einwohnern, der Bräuersdorfer Teil 3 Feuerstellen mit 12 Einwohnern.
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 67 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1030, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1196, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1127 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1195 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1232 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 781 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).