Eugen von Knilling

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Eugen von Knilling

Eugen Knilling, seit 1910 Ritter von Knilling (* 1. August 1865 in München; † 20. Oktober 1927 ebenda), war ein deutscher Politiker (BVP).

Leben

Nach dem Abitur 1884 am Wilhelmsgymnasium München[1] studierte er bis 1890 Rechtswissenschaften in München. Dabei war er Stipendiat der Stiftung Maximilianeum.[2] Während seines Studiums wurde er Mitglied des AGV München im Sondershäuser Verband.[3]

Knilling war während des Kaiserreichs Kultusminister des Königreichs Bayern und in der Weimarer Republik von 1922 bis 1924 bayerischer Ministerpräsident und Außenminister.

In seine Regierungszeit fallen die Hyperinflation und eine schwere Krise zwischen Bayern und dem Reich: Im Herbst 1923 rief die Reichsregierung unter Kanzler Stresemann das Ende des passiven Widerstandes gegen die Ruhrbesetzung aus. Dies nahm die bayerische Staatsregierung unter Knillings Führung zum Anlass, den Ausnahmezustand auszurufen und Gustav Ritter von Kahr zum Generalstaatskommissar mit diktatorischen Vollmachten zu ernennen, was den offenen Bruch mit dem Deutschen Reich bedeutete. In der Folge kam es im November 1923 zum Hitler-Ludendorff-Putsch, der diese Situation ebenfalls ausnutzen wollte, aber scheiterte.

Die Regierung Knilling legte im Januar 1924 die erste der vier bayerischen Regierungsdenkschriften zur Reichs- und Verfassungsreform vor, in denen föderalistische Prinzipien eingefordert wurden.

Nach den starken Verlusten bei der Landtagswahl im Mai 1924 trat Knilling zurück.

Ehrungen

Für seine Leistungen wurde er 1910 durch Prinzregent Luitpold mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone ausgezeichnet.[4] Mit der Verleihung war die Erhebung in den persönlichen Adelsstand verbunden und er durfte sich nach der Eintragung in die Adelsmatrikel Ritter von Knilling nennen. 1913 hatte Knilling außerdem den Verdienstorden vom Heiligen Michael I. Klasse erhalten.[5]

Literatur

Radiobeitrag

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht vom K. Wilhelms-Gymnasium zu München. ZDB-ID 12448436, 1883/84.
  2. Berühmte Maximer. Abgerufen am 17. Juni 2021.
  3. Otto Grübel, Sondershäuser Verband Deutscher Studenten-Gesangvereine (SV): Kartelladreßbuch. Stand vom 1. März 1914. München 1914, S. 95.
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Bayern für das Jahr 1914. München 1914. S. 26.
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Bayern für das Jahr 1914. München 1914. S. 33.