Fahne und Wappen des Kantons Glarus

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Wappen des Kantons Glarus
Fahne des Kantons Glarus

Die Fahne und das Wappen des Kantons Glarus stellt den Glaubensboten Fridolin von Säckingen mit goldenem Nimbus, Stab und Buch auf rotem Grund dar.

Das Glarner Wappen ist das einzige der 26 Schweizer Kantone, das einen Menschen abbildet. Die Standesfarben sind Rot, Schwarz, Weiss und Rot.

Fridolin, der im sechsten Jahrhundert lebte, hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Einwohner des Kantons Glarus: Viele von ihnen wurden zu Christen. Einer Sage zufolge wurde Fridolin ein grosser Teil des Glarnerlandes zugesprochen. Fridolin gilt heute im Kanton Glarus als Schutzpatron vor Erbschleicherei.[1]

Die Stadt Glarus führt ein anderes Wappen als der nach ihr benannte Kanton.

Blasonierung

Die offizielle Blasonierung des Glarner Wappens lautet:

«
In Rot der nach rechts schreitende, schwarzgewandete Glaubensbote Fridolin, mit dem Beschauer zugewandtem barhäuptigen Kopf mit goldenem Nimbus, in der Rechten einen goldenen Stab, in der Linken ein goldenes Buch haltend.
»
[2]

Geschichte

Das Wappen von Glarus geht zurück auf die Schlacht bei Näfels, wo die Glarner unter einem Fridolins-Banner kämpften, da ihr altes Banner von den Rapperswilern erbeutet worden war. Im 15. und 16. Jh. benutzten die Glarner dann Fridolins-Banner als Feldzeichen. Die Darstellung des Heiligen konnte dabei beträchtlich variieren, mit oder ohne Bibel oder Heiligenschein, mit einem Bischofsstab oder mit einem einfachen Pilgerstab. Diebold Schilling der Ältere zeigt in seiner Darstellung der Schlacht von Murten in der Zürcher Chronik (1480er) das Glarner Banner mit dem Heiligen in Schwarz, nicht unähnlich dem modernen Wappen. Die Luzerner Chronik von 1513 zeigt das Banner bei der Schlacht von Nancy in ähnlicher Form, mit zusätzlichem weissem Kreuz als Feldzeichen, bei der Schlacht bei Grandson dagegen mit der Gestalt des Heiligen in weiss.

Das Wappen erhält erst im 17. Jahrhundert eine feste Form, zunächst mit einer Darstellung des Heiligen als Pilger (nicht als Bischof), in weiss. Johann Siebmacher (1605) zeigt einen silbernen Pilger im roten Feld, mit Pilgerstab und Pilgerabzeichen an Hut und Mantel, aber ohne Bibel oder Heiligenschein. Jacob August Franckenstein beschreibt das Wappen als «Schild, im rothen Feld, ein silberner Pilgrim, mit einem güldenen Schein um das Haupt, in der rechten einen güldenen Pilgrims-Stab, und in der linken ein güldenes Buch haltend, wegen des heiligen Friedlins».

Im 19. Jahrhundert wurde der Heilige dann wieder in schwarz dargestellt, dies wohl im Hinblick auf ein im Freulerpalast in Näfels ausgestelltes Banner, das angeblich mit dem 1388 verwendeten identisch sein soll.[3] So erscheint er in der Bundeshauskuppel (ca. 1900). Die heute gültige offizielle Form des Wappens datiert auf 1959.

Literatur

  • Louis Mühlemann: Wappen und Fahnen der Schweiz. 3. Auflage. Bühler-Verlag, Lengnau 1991, ISBN 3-9520071-1-0.

Weblinks

Einzelnachweise