Fluorvesuvianit
Fluorvesuvianit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Chemische Formel | Ca19(Al,Mg,Fe2+)13(SiO4)10(Si2O7)4O(F,OH)9 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Silicate und Germanate |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
9.BG.35 (8. Auflage: VIII/C.26) 58.02.04.03 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol | ditetragonal-dipyramidal 4/m 2/m 2/m[1] |
Raumgruppe | P4/nnc[2] |
Gitterparameter | a = 15,5295 Å; c = 11,78084 Å[2][1] |
Formeleinheiten | Z = 2[2][1] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 6 |
Dichte (g/cm3) | 3,43[3] |
Spaltbarkeit | keine |
Bruch; Tenazität | spröde |
Farbe | farblos, seidenweiß |
Strichfarbe | weiß |
Transparenz | durchsichtig |
Glanz | Glasglanz, Seidenglanz |
Fluorvesuvianit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silicate und Germanate“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca19(Al,Mg,Fe2+)13(SiO4)10(Si2O7)4O(F,OH)9[4] und findet sich in Form nadeliger bis faseriger Kristalle oder radialstrahliger Mineral-Aggregate von bis zu 1,5 mm Größe.
Größere Kristalle zeigen sich farblos mit glasglänzenden Kristallflächen. Bei faseriger Ausbildung erscheint Fluorvesuvianit jedoch aufgrund der Lichtstreuung weiß und glänzt seidenmatt.
Etymologie und Geschichte
Benannt wurde das Mineral in Bezug auf seine nahe Verwandtschaft mit dem Vesuvianit, allerdings mit dem Unterschied des Fluorüberschusses in der chemischen Zusammensetzung.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Fluorvesuvianit noch zur allgemeinen Abteilung der „Gruppensilikate (Sorosilikate)“, wo er zusammen mit Manganvesuvianit, Vesuvianit und Wiluit eine eigene Gruppe bildet.
Seit der Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage ist auch diese Abteilung präziser unterteilt nach der Art der in der Verbindung auftretenden Silikatkomplexen und der Koordinierung der beteiligten Kationen. Der Fluorvesuvianit steht entsprechend zusammen mit der an zugeordneten Mineralen unveränderten Vesuvianitgruppe in der neuen Unterabteilung der „Gruppensilikate mit gemischten SiO4- und Si2O7-Gruppen; Kationen in oktahedraler [6] und größerer Koordination“.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Fluorvesuvianit ebenfalls in die Abteilung der Gruppensilikate, dort allerdings in die Unterabteilung der „Gruppensilikate mit insularen, gemischten, einzelnen und größeren Tetraedergruppen und Kationen in [6] und höherer Koordination; Einzel- und Doppelgruppen (n=1,2)“, wo er ebenfalls zusammen mit Manganvesuvianit, Vesuvianit und Wiluit eine eigene Gruppe, die Vesuvianitgruppe, bildet.
Bildung und Fundorte
Über die genauen Bildungsbedingungen können noch keine näheren Angaben gemacht werden, da das Mineral bisher nur an seiner Typlokalität, der „Lupikko Mine“ bei Pitkjaranta in der russischen Republik Karelien, nachgewiesen wurde. Es trat dort in calcitangereicherten Drusen des in der Gegend vorkommenden Diopsid-Magnetit-Skarn auf.[3]
Kristallstruktur
Fluorvesuvianit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P4/nnc (Raumgruppen-Nr. 126) mit den Gitterparametern a = 15,5295 Å und c = 11,78084 Å[5] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c Webmineral – Fluorvesuvian (englisch)
- ↑ a b American Mineralogist Crystal Structure Database – Fluorvesuvianite (englisch, 2003)
- ↑ a b Fluorvesuvianite bei mindat.org (engl.)
- ↑ IMA/CNMNC List of Mineral Names - Fluorvesuvianite (englisch; PDF 1,8 MB; S. 99)
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Fluorvesuvianite (englisch, 2003)