Manganvesuvianit
Manganvesuvianit | |
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Manganvesuvianite, Fundort: N'Chwaning Mines, Kuruman, Kalahari manganese fields, Nordkap, Südafrika | |
Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen |
IMA 2000-040 |
Chemische Formel | Ca19(Al,Mg,Fe2+)13(SiO4)10(Si2O7)4O(F,OH)9 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Silicate und Germanate |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
9.BG.35 (8. Auflage: VIII/C.26) 58.02.04.04 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol | tetragonal-dipyramidal 4/m[1] |
Raumgruppe | P4/n[2] |
Gitterparameter | a = 15,575 Å; c = 11,824 Å[2][1] |
Formeleinheiten | Z = 2[2][1] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 6 bis 7[3] |
Dichte (g/cm3) | 3,404[3] |
Spaltbarkeit | keine |
Bruch; Tenazität | muschelig, spröde |
Farbe | rot, rotbraun, schwarz |
Strichfarbe | rötlichweiß |
Transparenz | durchsichtig bis undurchsichtig |
Glanz | Glasglanz |
Kristalloptik | |
Brechungsindizes | nω = 1,735 nε = 1,724[3] |
Doppelbrechung | δ = 0,012[3] |
Optischer Charakter | einachsig negativ |
Manganvesuvianit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Silicate und Germanate“. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ca19(Al,Mg,Fe2+)13(SiO4)10(Si2O7)4O(F,OH)9[4] und findet sich in Form dünner, prismatischer Kristalle von wenigen Millimetern bis einigen Zentimetern Länge und roter, rotbrauner oder schwarzer Farbe.
Etymologie und Geschichte
Benannt wurde das Mineral in Bezug auf seine nahe Verwandtschaft mit dem Vesuvianit, allerdings mit dem Unterschied des Manganüberschusses in der chemischen Zusammensetzung.
Erstmals entdeckt wurde der Manganvesuvianit im Jahre 2000 in der „Wessels Mine“ bei Hotazel in der südafrikanischen Kalahari und beschrieben durch T. Armbruster, E. Gnos., R. Dixon, J. Gutzmer, C. Hejny, N. Döbelin und O. Medenbach.
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) gehört der Manganvesuvianit noch zur allgemeinen Abteilung der „Gruppensilikate (Sorosilikate)“, wo er zusammen mit Fluorvesuvianit, Vesuvianit und Wiluit eine eigene Gruppe bildet.
Seit der Überarbeitung der Strunz'schen Mineralsystematik in der 9. Auflage ist auch diese Abteilung präziser unterteilt nach der Art der in der Verbindung auftretenden Silikatkomplexen und der Koordinierung der beteiligten Kationen. Der Manganvesuvianit steht entsprechend zusammen mit der an zugeordneten Mineralen unveränderten Vesuvianitgruppe in der neuen Unterabteilung der „Gruppensilikate mit gemischten SiO4- und Si2O7-Gruppen; Kationen in oktahedraler [6] und größerer Koordination“.
Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Manganvesuvianit ebenfalls in die Abteilung der Gruppensilikate, dort allerdings in die Unterabteilung der „Gruppensilikate mit insularen, gemischten, einzelnen und größeren Tetraedergruppen und Kationen in [6] und höherer Koordination; Einzel- und Doppelgruppen (n=1,2)“, wo er ebenfalls zusammen mit Fluorvesuvianit, Vesuvianit und Wiluit eine eigene Gruppe, die Vesuvianitgruppe, bildet.
Bildung und Fundorte
Manganvesuvianit bildet sich durch hydrothermale Vorgänge aus primären Mangan-Erzadern und Drusen.
Außer an seiner Typlokalität, der „Wessels Mine“ in Südafrika konnte das Mineral nur noch in der „Harstigen Mine“ bei Pajsberg/Filipstad in Schweden nachgewiesen werden (Stand: 2009).[3]
Kristallstruktur
Manganvesuvianit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe P4/n (Raumgruppen-Nr. 85) mit den Gitterparametern a = 15,575 Å und c = 11,824 Å[5] sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c Webmineral – Manganvesuvianite (englisch)
- ↑ a b American Mineralogist Crystal Structure Database – Manganvesuvianite (englisch, 2003)
- ↑ a b c d e Manganvesuvianite bei mindat.org (engl.)
- ↑ IMA/CNMNC List of Mineral Names – Manganvesuvianite (englisch, PDF 1,8 MB)
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database – Manganvesuvianite (englisch, 2003)