Frankenstein (Roman)

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Deutsche Erstausgabe, Max Altmann, Leipzig 1912
Frankenstein (Ausgabe 1831)

Frankenstein, auch Frankenstein oder Der moderne Prometheus, (Original: Frankenstein or The Modern Prometheus) ist ein Roman von Mary Shelley, der am 1. Januar 1818[1] erstmals anonym veröffentlicht wurde. Er erzählt die Geschichte des jungen Schweizers Viktor Frankenstein, der an der damals berühmten Universität Ingolstadt einen künstlichen Menschen erschafft. Dabei wird die Handlung durch eine Mischung aus Briefroman und klassischer Ich-Erzählsituation vermittelt. Der Protagonist erzählt dem Leiter einer Forschungsexpedition, zugleich Eigner des Schiffes, das ihn in der Arktis rettet, seine Geschichte.

Der Schauerroman hatte großen Einfluss auf Literatur und Populärkultur und gehört zu den bekanntesten Vertretern des Horrorgenres. 2015 wählten 82 internationale Literaturkritiker und -wissenschaftler ihn zu einem der bedeutendsten britischen Romane.[2]

Inhalt

Die Geschichte beginnt mit den Briefen von Robert Walton an seine Schwester. Er ist mit einem Schiff unterwegs, um eine Passage zum Nordpol zu entdecken, jedoch hat das Eis der Arktis ihn und die Mannschaft eingeschlossen. Während der Wartezeit beobachten sie, wie eine riesenhafte Person auf einem Hundeschlitten in Richtung Norden eilt. Am nächsten Morgen nehmen sie einen Mann an Bord, der schwerkrank und am Ende seiner Kräfte ebenfalls auf dem Weg nach Norden war. Es ist Viktor Frankenstein, der von Walton die nächsten Tage gesund gepflegt wird. Als er sich langsam erholt und den tödlichen Ehrgeiz in den Augen seines Retters erkennt, beginnt er, ihm seine Lebensgeschichte zu erzählen.

Viktor war bereits in seiner Kindheit in Genf überaus intelligent und von einem unstillbaren Wissensdurst getrieben. Bereits früh kam er in Kontakt mit den Werken des Alchemisten Cornelius Agrippa und seiner Gesinnungsgenossen Albertus Magnus und Paracelsus. Doch bald erkannte er, dass deren Wissen weit überholt und fehlgeleitet war. Mit 17 reiste er nach Ingolstadt, um an der dortigen Universität Naturwissenschaften zu studieren. Während seiner Arbeiten fand er wieder Zugang zu seinen alten Mentoren und in Verbindung mit den derzeitigen Möglichkeiten entdeckte er das Geheimnis, wie man toten Stoffen Leben einhaucht.

Begeistert von dieser Erkenntnis beschloss er, ein menschliches Wesen zu erschaffen. Monatelang trug er die notwendigen Materialien und Apparaturen zusammen und verzehrte sich bei seiner Aufgabe. Groß und mächtig sollte es werden, doch Viktor schlampte bei der Zusammenstellung, und so war er von seiner Schöpfung bei ihrem ersten Atemzug angeekelt, so hässlich und furchteinflößend wirkte sie. Entsetzt floh er aus dem Labor und traf dabei auf seinen Jugendfreund Henri Clerval. Dieser war ihm nachgereist, um gemeinsam mit ihm zu studieren, und weil er sich wegen des Ausbleibens von Nachrichten Sorgen um Viktor machte. Dieser fürchtete sich davor, seinem Freund die Wahrheit zu offenbaren, doch als sie in Viktors Wohnung und Labor eintrafen, war das Wesen verschwunden.

Viktor, von der monatelangen Überarbeitung und dem Schock schwer mitgenommen, erkrankte an Nervenfieber, und nur der fürsorglichen Pflege Henris war es zu verdanken, dass er überlebte. Nachdem er wieder genesen war, widmete er sich gemeinsam mit seinem Freund den Studien und verdrängte alle Gedanken an seine Schöpfung. Kurz bevor er im nächsten Sommer seine Familie besuchen wollte, erreichte ihn ein Brief seines Vaters mit der Mitteilung, dass sein junger Bruder Wilhelm ermordet worden war. Noch in der Nacht seiner Ankunft erblickte er eine riesenhafte Gestalt und war sofort davon überzeugt, dass seine Schöpfung der Täter war. Doch an deren Stelle wurde Justine, das Hausmädchen und Gesellschafterin der Frankensteins, des Mordes bezichtigt, weil ein Medaillon, das Wilhelm zum Zeitpunkt seines Todes getragen hatte, bei ihr gefunden wurde. Trotz der nachdrücklichen Fürsprache von Viktor und dessen Adoptivschwester Elisabeth wurde Justine für schuldig befunden und hingerichtet.

Viktor, der den wahren Täter kannte, verging in den nächsten Tagen förmlich vor Schuldgefühlen und Selbstmitleid, wagte es jedoch nicht, die Wahrheit zu offenbaren. Stattdessen unternahm er weite Streifzüge in die Umgebung, um sich abzulenken. Dabei traf er auf das von ihm geschaffene Wesen. Dieses erzählte ihm, dass es durch das versteckte Beobachten einer Bauernfamilie sprechen und lesen gelernt hatte. Doch obwohl es der Familie im Winter durch das Hacken von Brennholz und die Beseitigung des Schnees heimlich geholfen hatte, gerieten die Bauern in Panik, als es sich ihnen schließlich offenbarte. Sie schlugen es und flohen dann vor ihm. Wütend und enttäuscht machte es sich daher auf den Weg zu seinem Schöpfer.

Dessen Lebensgeschichte und Wohnort kannte es durch Viktors Tagebuch, das es bei seiner Flucht aus dem Labor zufällig mitgenommen hatte. Der Unhold gab zwar zu, dass er Wilhelm erwürgt habe, doch konnte man dies auch als unglückseligen Unfall betrachten, da er nur die Hilfeschreie des Knaben verhindern wollte und seine Kräfte zu stark waren. Auch betrachtete er sich nur als Opfer der widrigen Umstände, und nur die Ablehnung der Menschen habe in ihm das Böse entfacht. Daher bat er Viktor, ein zweites Geschöpf zu erschaffen, eine Frau. Er erhoffte sich, durch ein ebenso hässliches Geschöpf, wie er es ist, Liebe und Zuneigung zu erfahren. Gemeinsam sollten sie weitab jeder menschlichen Zivilisation ihr restliches Leben verbringen. Von den Worten des Wesens gerührt und um sich von seiner Schuld ihm gegenüber reinzuwaschen, willigte Viktor ein.

Unter einem Vorwand reiste er gemeinsam mit Henri nach England und weiter nach Schottland, um auf einer kleinen Insel der Orkneys sein Werk zu vollenden. Doch er bekam Zweifel und befürchtete, dass das zweite Wesen genauso schlecht und böse werden würde wie das erste. Außerdem argwöhnte er, die beiden Kreaturen könnten Kinder zeugen, die Generationen später eine Bedrohung für die Menschen werden könnten. Daher vernichtete er sein fast vollendetes Werk vor den Augen des Unholds, der ihm heimlich gefolgt war. Rasend in seinem Zorn und voller Wut erwürgte dieser aus Rache Henri und versuchte, den Mord Viktor in die Schuhe zu schieben, was jedoch misslang. Daraufhin kehrte Viktor nach Genf zurück und heiratete seine geliebte Elisabeth. Doch der Unhold, empört über Viktors abermaligen Versuch, Trost und Liebe zu finden, während er selbst für den Rest seines Lebens allein und ausgestoßen bleiben musste, ermordete die Braut noch in der Hochzeitsnacht. Als wenige Tage später Viktors Vater, durch die vielen schweren Unglücksfälle gezeichnet, an gebrochenem Herzen starb, machte sich Viktor auf, um sein Geschöpf zu jagen und zur Strecke zu bringen. Wild entschlossen folgte er der Spur, die der Unhold ihm hinterlassen hatte, bis in die weiten Eiswüsten der Arktis. Abgezehrt und schwerkrank traf Viktor schließlich auf das Schiff Waltons.

Ab hier führen abermals Waltons Briefe die Geschichte weiter, denn Viktor Frankenstein stirbt nur wenig später. Nachdem das Eis Waltons Schiff wieder freigegeben hat, sieht sich dieser auf Grund einer nahenden Meuterei gezwungen, gegen seinen eigenen Willen die Heimkehr anzutreten. In einer darauffolgenden Nacht kommt Frankensteins Kreatur an Bord und findet ihren Schöpfer tot. In tiefer Trauer um ihre schlechten Taten und Abscheu vor sich selbst, kehrt sie auf das Eis zurück, um im Feuer eines Scheiterhaufens den Tod zu finden.

Personen

Viktor Frankenstein (im englischen Original: Victor)
Viktor Frankenstein wird als erstes Kind von Caroline und Alphonse Frankenstein in Neapel geboren[3] und wächst in Genf auf. Bereits als Kind ist er überaus intelligent und erfüllt von unbändigem Wissensdurst. Er liest intensiv die Schriften des Agrippa von Nettesheim und des Arztes und Alchemisten Paracelsus. Dieser Wissensdurst führt ihn an die Universität Ingolstadt, wo er in seinem unüberlegten Eifer das Monster erschafft. Als er das Ausmaß seiner hybrischen Tat begreift, schlägt seine Begeisterung in Ekel, Bestürzung und Selbstvorwürfe um. Durch den Versuch, sich der Verantwortung für sein Handeln zu entziehen, wird er schuldig. Der Untertitel des Buches bezeichnet ihn als „modernen Prometheus“.

Frankensteins Monster (Unhold) (im englischen Original: creature oder daemon)
Welche Materialien Viktor Frankenstein für das Wesen verwendet und auf welche Weise er es zum Leben erweckt, wird nicht näher beschrieben. Wollte er sein Wesen anfangs noch schön und wohlproportioniert formen, konzentrierte sich Viktor in seinem Eifer zu sehr auf sein eigentliches Ziel, Leben zu erschaffen, sodass er diesen Bereich vernachlässigte.

Künstlerische Darstellung des Unholds durch Makeup, Foto: Derrick Tyson (2005)

Aussehen
„Die gelbliche Haut verdeckte nur notdürftig das Spiel der Muskeln und das Pulsieren der Adern. Das Haupthaar war freilich von schimmernder Schwärze und wallte überreich herab. Auch die Zähne erglänzten so weiß, wie die Perlen. Doch standen solch Vortrefflichkeiten im schaurigsten Kontraste zu den wässrigen Augen, welche nahezu von derselben Farbe schienen wie die schmutzig weißen Höhlen, darin sie gebettet waren, sowie zu dem runzeligen Antlitz und den schwarzen, aller Modellierung entbehrenden Lippen.[4]

Zudem ist es etwa 8 Fuß (ca. 2,40 m) groß und besitzt außerordentliche Kräfte. Kälte und Hitze erträgt es viel leichter als normale Menschen und es benötigt weitaus weniger Nahrung als diese.

Charakter
Das Monster ist anfangs weder böse noch gut, sondern eher naiv. Erst mit der Zeit lernt es, nimmt seine Umwelt wahr und macht – hierin einem Kind gleich – Erfahrungen, die schließlich dazu führen, dass es eine Identität, ein „Ich“ herausbilden kann. Es stößt jedoch trotz seiner freundlich gemeinten Annäherungsversuche mehrmals auf feindliches Verhalten der Menschen. Enttäuschung, Traurigkeit und Selbstmitleid finden kein Ventil und schlagen in Hass und tätige Wut gegen den Schöpfer (Viktor Frankenstein) um. Es erkennt, dass das größte Problem seiner missratenen Existenz seine Einsamkeit ist. Es macht sich daher auf die Suche nach seinem Schöpfer, damit dieser ein zweites Geschöpf, eine Frau, schaffen solle. Es erhofft sich von einem ihm ähnlichen, abschreckenden Geschöpf Liebe und Zuneigung. Als sich diese Hoffnung jedoch nicht erfüllt, kippt das schwankende Gefühlsleben endgültig in den negativen Bereich: Das Monster beschließt, sich an seinem Schöpfer zu rächen. Dabei will es seinen Schöpfer jedoch nicht töten, sondern ihm so viel Schmerz bereiten, wie es selbst erleidet. Dass es deswegen andere Menschen tötet, die ausschließlich aus dem Umfeld Viktors stammen, ist nur Mittel zum Zweck.

Eine Schlüsselszene in „Frankenstein“ ist das Zusammentreffen des „Monsters“ mit seinem Schöpfer in den Alpen. Hier kann man sehr viel über den durchaus tiefgründigen Charakter des Wesens erfahren. Die Identitätskrise des „Monsters“ spielt aufgrund der unerklärlichen Herkunft und des Andersseins als andere eine große Rolle. So bekommt das Wesen während des gesamten Romans keinen Namen. Aber auch die Integrationsprobleme des „Monsters“ in die Gesellschaft sollten als eine Mahnung verstanden werden, die das sogenannte Monster viel weniger zu einem Wesen des Schreckens machen als zu einem hilflosen und verzweifelten Geschöpf, das den gesellschaftlichen Normen nicht entspricht und deshalb nicht akzeptiert wird. Tatsächlich macht Mary Shelley im Original Victor Frankenstein keinen direkten Vorwurf, weil er die Kreatur „erschaffen“ hat. Sie wirft ihm vielmehr vor, ein schlechter Vater zu sein, der sein Kind einfach fallen lässt, weil er es zu hässlich findet.

Umgangssprachlich wird Frankensteins Monster oft fälschlicherweise selbst als „Frankenstein“ bezeichnet.

Robert Walton
Robert Walton ist ein ehrgeiziger junger Mann mit dem unbändigen Drang, Großes zu vollbringen. Daher hat er eine Expedition ausgerichtet, um den Nordpol zu erreichen. Während sein Schiff vom Eis eingeschlossen ist, trifft er auf den schwerkranken Viktor Frankenstein, den er pflegt und der ihm seine Geschichte erzählt. Waltons Briefe an seine Schwester umrahmen die eigentliche Handlung.

Elisabeth Lavenza
Als Tochter einer Deutschen, die im Wochenbett starb, und eines Mailänder Edelmannes wuchs Elisabeth Lavenza bei Pflegeeltern in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit fünf Jahren wird sie von der Familie Frankenstein adoptiert und als Viktors Cousine aufgezogen. Sie ist ruhig und befasst sich mit den Werken der Poeten. Mit dem gleichaltrigen Viktor verbindet sie eine enge Beziehung, die in eine Heirat mündet. In der Hochzeitsnacht wird sie von dem Monster aus Rache ermordet.

Alphonse Frankenstein
Alphonse Frankenstein ist der Vater von Viktor und dessen Brüdern. Er war früher ein angesehener Ratsherr, ist nun aber alt und kränklich. Die vielen Unglücksfälle setzen ihm schwer zu, und er stirbt nur wenige Tage nach dem Mord an Elisabeth an gebrochenem Herzen.

Wilhelm Frankenstein (im englischen Original: William)
Wilhelm Frankenstein ist der jüngste Bruder von Viktor. Als er beim Versteckspiel mit Ernest auf das Monster trifft, wird er von diesem erwürgt. Es wird nicht eindeutig ersichtlich, ob es sich dabei um einen vorsätzlichen Mord oder um ein Unglück handelt, weil das Monster seine Kräfte nicht richtig kontrollieren konnte. So oder so ist Wilhelm sein erstes Opfer, und es erkennt, dass es auch Trübsal und Unglück verbreiten kann und nicht nur erleiden muss.

Justine Moritz
Justine Moritz wird mit zwölf Jahren von Caroline Frankenstein in den Haushalt aufgenommen und ist von da an als Dienerin und Gesellschafterin tätig. Sie ist der gesamten Familie sehr zugetan und macht sich daher sofort auf die Suche nach dem vermissten Wilhelm. Als sie vor Erschöpfung in einer Scheune einschläft, schiebt das Monster ihr Wilhelms Medaillon unter. Justine wird des Mordes an dem Knaben schuldig gesprochen und hingerichtet.

Henri Clerval (im englischen Original: Henry)
Henri Clerval ist der Sohn eines Genfer Handelsmannes. Im Gegensatz zu Viktor interessiert er sich eher für die großen Themen des gesellschaftlichen Lebens – Abenteuer, Moral, Ethik, Politik. Trotzdem verbindet die beiden seit ihrer gemeinsamen Schulzeit eine überaus enge Freundschaft. Er folgt Viktor an die Universität Ingolstadt und begleitet ihn später auch nach England und Schottland, um sich dort weiterzubilden. Von dessen geheimen Aktivitäten weiß er nichts. Als Viktor sein zweites Geschöpf noch vor dessen Vollendung zerstört, erwürgt das Monster Henri aus Rache. Sein Versuch, diesen Mord Viktor in die Schuhe zu schieben, misslingt.

Ernest Frankenstein
Ernest Frankenstein ist sieben Jahre jünger als Viktor und der mittlere der Brüder. Er spielt in der Geschichte keine große Rolle, ist am Ende jedoch der Einzige der Familie Frankenstein, der die Tragödie überlebt.

Originalskript von Mary Shelley

Entstehung

Mary Godwin begann den Roman in der Villa Diodati in der Nähe des Genfersees. Bei Lord Byron und dessen Leibarzt John Polidori verbrachte sie mit ihrer Stiefschwester Claire Clairmont und ihrem zukünftigen Ehemann Percy Bysshe Shelley den Sommer 1816. Dieses Jahr ging aufgrund des Ausbruchs des Vulkans Tambora im Jahr zuvor als das Jahr ohne Sommer in die Geschichte ein. Aufgrund des extrem schlechten Wetters konnten die Anwesenden das Haus oft nicht verlassen. So beschlossen sie, jeweils eine Schauergeschichte zu schreiben und den anderen vorzutragen.

Mary Shelley begann hier mit den Arbeiten zum Roman Frankenstein und setzte diese den ganzen Sommer über fort. Zurück in London, im Winter des Jahres, überarbeitete sie den ersten Entwurf.[5] Nach einer Unterbrechung fertigte sie im Frühjahr 1817 die Endfassung an. Und im Sommer 1817 ging sie auf die Suche nach einem Verleger für den Roman, bei der Percy Shelley sie aktiv unterstützte. Er handelte einen sehr vorteilhaften Vertrag mit Lackington, Allen und Co aus. Das Buch wurde im Januar 1818 veröffentlicht.[6]

John Polidori verfasste die Anfänge seiner Erzählung Der Vampyr – eine Vampirgeschichte (lange vor dem Entstehen von Bram Stokers Dracula), die er erst später beendete.

Hintergründe

Mary Shelleys Ehemann Percy war als Schüler häufig beim schottischen Arzt James Lind gewesen, der sich im Gefolge von Luigi Galvani mit „Froschschenkelexperimenten“ beschäftigte – wie auch viele andere zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Vorausgegangen war bereits im Jahr 1800 die Erfindung der weltweit ersten elektrischen Batterie. In Gestalt der Voltaschen Säule, benannt nach dem italienischen Physiker Alessandro Volta, hatte das Zeitalter der Elektrizität begonnen. Mit Voltas Apparatur, die etwa einen halben Meter hoch war, konnten Spannungen bis zu 100 Volt erzeugt werden, was völlig ausreichte, um damit an toten Tierkörpern ebenso wie an menschlichen Leichen Muskelbewegungen auszulösen. Auch Galvanis Neffe Giovanni Aldini gehörte zu den Galvanisten und führte ungewöhnliche Experimente durch. Am Leichnam des am 18. Januar 1803 in London hingerichteten Doppelmörders George Forster rief er heftige Muskelreaktionen hervor. Die Anwesenden erschraken so sehr, dass sie meinten, der Hingerichtete würde geradezu zum Leben wiedererweckt; nach Angaben des Newgate-Kalenders verstarb sogar einer der Anwesenden kurz darauf zuhause.

Somit war im Jahr 1818 grundsätzlich die Zeit reif für eine literarische Verarbeitung eines solchen Themas. Darüber hinaus dürfte die junge Autorin aber auch einen sehr konkreten und persönlichen Zugang zu ihrem Stoff gehabt haben – und zwar schon ein halbes Jahrzehnt vor dem anonymen Erscheinen ihrer Geschichte. Durch ihren Ehemann Percy Shelley, den sie 1813 im Alter von sechzehn Jahren kennengelernt hatte und 1816 heiratete, hatte Mary Shelley einen Kenner der Materie in ihrer allernächsten Umgebung, der mit ihr über die Galvani-Experimente sprach. Die Elektrizität spielt angesichts ihrer Entdeckung zu Anfang des 19. Jahrhunderts eine zentrale Rolle im Roman, wo sie als Instrument der Wiederbelebung genutzt wird. Als weitere Quelle der Inspiration Shelleys gelten die Experimente von Andrew Ure sowie der Arzt Erasmus Darwin, Großvater von Charles Darwin.[7]

In Ingolstadt, einem der Handlungsorte, erinnert heute noch eine nächtliche Frankenstein-Stadtführung (seit 1995) an den berühmten fiktiven Studenten. 1800 wurde die Universität nach Landshut und 1826 nach München verlegt – die mittelbare Nachfolgerin der Universität Ingolstadt ist somit die heutige Ludwig-Maximilians-Universität München.

Einige Interpreten sehen in Frankensteins Monster ein Symbol für die jakobinische Schreckensherrschaft, in der die Ideale der Französischen Revolution „nur deshalb verzerrt und verraten wurden, weil die Verantwortlichen aus dem Volk selbst niemals zuvor eine menschenwürdige Existenz erfahren hatten“.[8]

In jenem Abschnitt des Buches, in dem das Monster Frankenstein um die Erschaffung einer Gefährtin bittet, was ihm die Verwirklichung seiner utopischen Vision ermöglicht hätte, kommt der sozialkritische Vegetarismus, dem sowohl Mary als auch Percy Shelley sowie Lord Byron anhingen, zum Ausdruck. Das Monster sagt zu Frankenstein: „Meine Nahrung ist anders als die der Menschen; ich töte weder Lamm noch Zicklein, um meinen Hunger zu stillen. Eicheln und Beeren genügen mir. Da auch meine Gefährtin meine Natur besäße, wäre sie mit derselben Kost zufrieden. Aus trockenen Blättern werden wir uns ein Bett bauen, und wie auf die Menschen wird die Sonne auch auf uns scheinen und unsere Nahrung reifen lassen. Das Bild, das ich dir entwerfe, ist friedlich und vernunftsgemäß; du wirst selbst spüren, dass du mir meine Zukunft nur mutwillig und mit Gewalt und Grausamkeit verweigern kannst.“[9]

Wie bereits der Untertitel des Buches ("Der neue Prometheus") nahelegt, weist Mary Shellys Frankenstein eine ausgeprägte Antikenrezeption auf. Abgesehen von den Bezügen zu Prometheus sind es etwa die Doppelbiographien Plutarchs, mit Hilfe derer Frankensteins Geschöpf versucht, die Menschheit zu ergründen.[10]

Johann Konrad Dippel als Vorbild Frankensteins

1968 vermutete ein David T. Russell in einem Leserbrief an das Magazin Life, dass der Roman Frankenstein durch die Burg Frankenstein bei Darmstadt inspiriert sein könnte.[11] Dabei beruft er sich aber offenbar auf eine nur oberflächliche und ungenaue Wiedergabe der schon früh belegten Sage vom Ritter Georg von Frankenstein.[12]

Der Historiker Radu Florescu stellte dann 1975 eine Verbindung zu dem auf der Burg geborenen Alchemisten Johann Konrad Dippel her.[13] Demnach besuchte Shelley die Burg und hörte Legenden über den Alchemisten, die sie zu ihrem Roman inspirierten.

Der Journalist Walter Scheele, der auch als Touristenführer auf der Burg tätig ist, ergänzte Florescus These um die Behauptung, es gebe einen Brief, den Jacob Grimm an Shelleys Stiefmutter gerichtet habe und in dem Grimm von einer Schauergeschichte über einen Zauberer berichtet, der auf Burg Frankenstein lebt und aus gestohlenen Leichenteilen ein neues Wesen erschafft.[14]

Neuere Recherchen[15][16][17] haben jedoch gezeigt, dass die Schlussfolgerungen von Florescu und Scheele von falschen Prämissen ausgehen. So war z. B. Shelleys Aufenthalt in dem hessischen Hafen Gernsheim viel zu kurz, um einen Abstecher zur Burg Frankenstein zu machen,[15] und der Grimm-Brief, auf den Scheele sich bezieht, existiert gar nicht.[18]

Unabhängig von historischen Tatsachen hat Dippels Status als Prototyp Frankensteins Eingang in die Populärkultur gefunden – ähnlich Graf Draculas ebenso fragwürdiger Identifizierung mit dem historischen Vlad III. Drăculea. Neben dem spekulativen Werk Florescus ist die Dippel-Frankenstein-Verschmelzung Gegenstand mehrerer fiktionaler Werke:

  • Robert Anton Wilsons Fantasy-Roman Und die Erde wird beben zeigt Dippel als Monster-Erzeuger, der sich Frankenstein nennt.[19]
  • Der Science-Fiction-Roman The Frankenstein Murders von Kathlyn Bradshaw porträtiert Dippel als Assistenten von Viktor Frankenstein.[20]
  • Topps vierteilige Comicserie Mary Shelley's Franckenstein stellt Dippel als eine der wesentlichen Inspirationen für Shelleys Frankenstein dar.[21]
  • Warren Ellis' Comic Frankenstein's Womb stellt die Hypothese auf, dass Shelley tatsächlich Burg Frankenstein besuchte und von Dippel vor dem Schreiben ihres Romans hörte.[22]
  • Christopher Farnsworths Debüt-Roman Blutiger Schwur: Ein Nathaniel-Cade-Roman beschreibt einen Vampir, der versucht, einen unsterblichen Dippel von der Erschaffung einer Frankenstein-ähnlichen Armee abzuhalten.[23]
  • G.M.S. Altmans Roman Dippel's Oil zeigt einen gutherzigen Dippel in modernen Zeiten, verwirrt über seinem Einfluss auf den Frankenstein-Mythos.[24]
  • Larry Correias Roman Monster Hunter Vendetta bezieht sich auf Dippel als Schöpfer eines rätselhaften Charakters, des Agent Franks.[25]
  • Kenneth Oppels Roman aus dem Jahr 2011, Düsteres Verlangen: Die wahre Geschichte des jungen Victor Frankenstein, führt einen Zwillingsbruder Viktor Frankensteins ein, Konrad, benannt nach dem Alchimisten Dippel.

Auch verschiedene Sachbücher über das Leben von Mary Shelley benennen Dippel als möglichen Anknüpfungspunkt.[26][27] Die Literaturwissenschaftlerin Miranda Seymour behauptet, Mary Shelley spräche in ihrem Tagebuch kurz nach ihren Reisen durch die Region um Burg Frankenstein von „gods (making entirely) new men“. Sie hält den Zusammenhang für mehr als lediglich zufällig.[28] Tatsächlich trifft Shelley diese Aussage allerdings bereits mehrere Tage bevor sie sich der Region um Burg Frankenstein auch nur nähert. Außerdem trifft sie diese Aussage im Zusammenhang mit dem heruntergekommenen Erscheinungsbild einiger Mitreisender, nicht im Zusammenhang mit einer Monstersage.[29]

Literaturwissenschaftliche Deutungen

Richard Holmes sieht in dem Roman eine Studie über spirituelle Einsamkeit, Isolation und Ausgestoßensein. Er weist darauf hin, dass die Kraft der Sexualität, die die Menschen zusammenführt und in einer menschlichen Gesellschaft hält, hier durch die jeweilige Tötung der Gefährtin, der Geliebten des jeweils Anderen durch Frankenstein einerseits und durch das Monster andererseits, zerstört wird, ebenso wie ihre beiderseitige Hoffnung auf sexuelles Glück, und dass in Folge beide ihre Verbindung zur menschlichen Gesellschaft verlieren. Beide werden zu Außenseitern, zu Ausgestoßenen, die innerlich gequält werden durch das Wissen um ihre Taten und ihr Verlangen nach Rache.[30]

Für Susanne Schmid stellt der Roman eine Kritik „am männlichen Kunstschaffen und den übermenschlich starken Helden der Dichter“ aus Mary Shelleys Umkreis dar. Nach Schmids Auffassung wendet sich Mary Shelley auch gegen die Meinung, die Frauen kreative Schöpfungskraft absprach. Sie sieht im Monster „einen Unglücksgriff eines männlichen Schöpfers“ für den der Schöpfer nun keine Verantwortung mehr übernehmen will, wodurch das Monster letztlich in seine Zerstörungswut getrieben wird.[31]

Psychologische Deutung

Im Buch Frankenstein und Belle de Jour von Stephan Doering und Heidi Möller wird die Figur des Viktor Frankenstein nach modernen psychotherapeutischen Erkenntnissen analysiert und ihm eine Schizotypische Persönlichkeitsstörung bzw. eine Borderline-Schizophrenie attestiert. Frankenstein weist einige für das Krankheitsbild ICD-10: F21 typische Verhaltensweisen auf wie Verwahrlosung, Rückzug von sozialen Kontakten und Isolation. Seine Gedankenwelt ist beherrscht von Pseudowissenschaften und magischem Denken, er neigt zu paranoiden Ideen, Halluzinationen und ist zeitweilig offenbar depressiv und latent suizidal. Laut der Einschätzung der Autoren ist sein „Ungeheuer“ ein Teil seiner eigenen Persönlichkeit, die Frankenstein von sich selbst abgespalten hat.[32] Zu einer ähnlichen Deutung kam bereits Martin Tropp 1976 in seinem Werk Mary Shelley′s Monster: The story of Frankenstein, der in Frankenstein einen narzisstischen Schizophrenen oder Paraphreniker (d. h. unter leichter Schizophrenie mit paranoiden Wahnvorstellungen leidend)[33] sah. Das Monster wäre demnach eine Form von Spaltungsfantasie.[34]

Verfilmungen

Das Buch wird in einem kurzen Frankenstein-Film bereits 1910 von den Edison Studios adaptiert. Das Monster hat hier noch ein eher dämonisches Aussehen, mit Krallen und groteskem Körperbau. Erschaffen wird es von Frankenstein hier nicht aus Leichenteilen, sondern durch einen alchemistischen Prozess, der mit den tricktechnischen Mitteln der Zeit aufwendig in Szene gesetzt wurde.

1931 verarbeitet dann James Whale in dem Film Frankenstein den Stoff relativ frei für Universal Pictures unter Aufgriff filmexpressionistischer Ästhetik und Verfahrensweisen mit Boris Karloff in der Hauptrolle und verhilft dem Wesen durch die Arbeit der Maskenbildnerlegende Jack Pierce zu seinem bis heute charakteristischen Antlitz. 1935 folgt die Fortsetzung Frankensteins Braut, welche die im vorangegangenen Film übersehenen Aspekte der literarischen Vorlage aufgreift und nahtlos an die Ereignisse des ersten Films anschließt. In dem folgenden Film Frankensteins Sohn tritt Boris Karloff zum letzten Mal auf der Kinoleinwand als Frankensteins Monster auf.

In einigen weiteren Universal-Filmen der 1930er und 1940er Jahre wird der Stoff kommerziell für zum Teil nur zweitklassige Produktionen ausgeschlachtet. Erst 1958 gelingt es den britischen Hammer-Studios mit dem Film Frankensteins Fluch, das Motiv unter Rekurs auf die klassischen Filme der Universal-Periode wieder zu popularisieren. Der Film nimmt in vielerlei Hinsicht eine Schlüsselposition ein: Er ist nicht nur Auftakt einer kaum überschaubaren Serie von Horrorfilmen und Fortsetzungen, für die der Name der Produktionsgesellschaft trotz zahlreicher Ausflüge in andere Genre bis heute Synonym ist, er stellt auch die Weichen der eng miteinander verknüpften Karrieren von Peter Cushing und Christopher Lee. Beide sind in den folgenden Jahren oft, meist als Antipoden, vor der Kamera zu sehen. Ferner wird das erstmalige Auftauchen von tiefrotem Blut in diesem Film von der heutigen Kulturwissenschaft als das Anheben des Splatterfilms gewertet. Dem großen finanziellen Erfolg des Films folgen weitere Fortsetzungen, in denen die Geschichte lose weitererzählt, aber auch stark variiert wird. Eine dieser Fortsetzungen ist Frankensteins Schrecken von 1970, der sich nochmals direkt auf den Originalroman bezieht; den Frankenstein spielt hier, zum einzigen Mal bei Hammer, Ralph Bates anstelle von Peter Cushing, David Prowse ist als Monster zu sehen.

In den 70er Jahren kommt die Serie schließlich, wie auch der klassische Horrorfilm an sich, unter den Eindrücken des erstarkenden Splatterfilms und den ungleich spekulativeren so genannten Eastern zum Erliegen. Der Stoff scheint ausgebrannt und nur mehr für zweitklassige Fernsehstücke verwertbar. Direkte Verfilmungen des Buches fürs TV waren unter anderem Frankenstein (1973) von Dan Curtis mit Bo Svenson als Kreatur, sowie ebenfalls 1973 der Zweiteiler Frankenstein, wie er wirklich war von Jack Smight, mit Michael Sarrazin als das Monster.

Im Jahr 1994 kommt schließlich der Film Mary Shelley’s Frankenstein mit Robert De Niro als Kreatur in die Kinos, der sich damit Legitimation verleiht, die Geschichte erstmals dicht an der literarischen Vorlage filmisch aufzubereiten. Trotz einiger deutlicher Abweichungen kann der Film vor dieser Selbsteinschätzung im Wesentlichen standhalten. Regie führte Kenneth Branagh, der auch die Rolle des Viktor Frankensteins übernahm.
Auf der Grundlage von Shelleys Frankenstein entstand 2004 eine weitere filmische Adaption als 204-minütige Fernsehserie unter dem deutschen Titel Die Kreatur – Gehasst und gejagt von Kevin Connor.
Unter dem Titel Victor Frankenstein – Genie und Wahnsinn erschien 2015 eine weitere Filmadaption, die sich zwar in Grundzügen an der Romanvorlage orientiert, allerdings in vielen Punkten von dieser abweicht. So wird, bis auf seinen Vater, Frankensteins Familie nicht weiter erwähnt. Auch hat er keine Verlobte bzw. Ehefrau, die Handlung wurde außerdem nach London verlagert. Die ebenfalls nicht im Roman vorkommende Figur des verkrüppelten Gehilfen Igor spielt hier außerdem eine zentrale Rolle. Der Humunkulus wird, wie auch schon im Kinofilm von 1994, mittels Elektrizität zum Leben erweckt. Die Hauptrollen übernahmen James McAvoy (Frankenstein) und Daniel Radcliffe (Igor), Regie führte Paul McGuigan.

Die Entstehung des Buches (siehe Abschnitt: Entstehung) diente Ken Russell als Vorlage für seinen Film Gothic.

Unzählige weitere Filme und Serien bedienen sich zudem der von Mary Shelley geschaffenen Figuren der Kreatur und des Dr. Frankenstein, ohne mit dem Roman selbst noch viel zu tun zu haben. (Für einen kleinen Überblick siehe auch die Kategorie Film über Frankenstein.)
Zu erwähnen ist hier etwa die amerikanische Fernsehserie aus den 60er Jahren The Munsters. Hier wird im Familienoberhaupt Herman Munster die (Film-)Figur von Frankensteins Monster in Form einer Persiflage adaptiert und – moralisch gesehen – ins Positiv-Ironische gewendet.
Frankenstein Junior (Originaltitel: Young Frankenstein) ist eine Komödie des auf Filmparodien spezialisierten Regisseurs Mel Brooks aus dem Jahr 1974. Der Film nimmt Horrorfilme der 1930er-Jahre auf die Schippe. So wurde der Film in Schwarz-Weiß gedreht; die Originalkulisse aus der Frankenstein-Verfilmung von 1931 diente als Drehort für die Laborszenen. Am 8. November 2007 hatte am Broadway eine von Mel Brooks geschriebene Musical-Version von „Frankenstein Junior“ Premiere.
In dem Horrorfilm Monster Busters von 1987 unterstützt das liebenswürdige und hilfsbereite Frankenstein-Monster eine Gruppe Jugendlicher, eine von Graf Dracula angeführte Monsterbande zu besiegen. Dabei freundet sich Frankensteins Monster mit einem kleinen Mädchen an.
Im Jahr 2004 wurde der Film Van Helsing gedreht, in dem Dr. Frankenstein und das Monster wichtige Nebenpersonen sind.
Ebenso greift der 2008 erschienene Animationsfilm Igor von Regisseur Tony Leondis den Frankenstein-Stoff auf, in dem Trickfilm erschafft der bucklige Gehilfe Igor ein weibliches Monstrum, das jedoch nett und liebenswert ist.
Motive des Frankenstein-Mythos variieren die beiden Serien Penny Dreadful (2014 bis 2016) und The Frankenstein Chronicles (2015 bis 2017).

Über die genannten Verfilmungen hinaus fand der Name „Frankenstein“ als allgemeiner Inbegriff des Gruseligen Eingang in Liedtexte (z. B. Feed My Frankenstein von Alice Cooper) und andere Filme.

Bekannte filmische Freiheiten

  • Wiewohl die Bezeichnung Frankensteins Monster oder Unhold ausgehend von der literarischen Vorlage die passende wäre, bürgerte sich im Zuge der zahlreichen Filme auch für die Kreatur selbst der Name Frankenstein ein – eine Verschiebung, die von den Filmen nach Whales Erfolgsfilm weitergeführt wurde: Dort taucht der Name mithin bereits im Titel als Synonym für die Kreatur selbst auf (Beispiel: Frankenstein trifft den Wolfsmenschen von 1943).
  • Für die erste Tonfilmfassung setzte man dem Monster große Stromanschlüsse seitlich in den Hals. Außerdem versah man es mit wulstigen Narben, überbreiten Schultern, Plateauschuhen und einem abgeplatteten Kopf mit hoher Stirn. Dieses Aussehen, das sich nicht mit den Beschreibungen der Romanvorlage deckt, sollte dem Monster auch in Schwarz-weiß eine unheimliche, unnatürliche Anmutung verleihen.
  • In der Buchvorlage fällt zwar in der schicksalhaften Novembernacht Regen, jedoch wird nicht näher beschrieben, wie Viktor Frankenstein die Kreatur tatsächlich zum Leben erweckt. Die bekannten mächtigen Blitze samt langer Blitzableiter, zusammen mit den Lichtbogen überschlagender Elektrizität, sind daher wohl in erster Linie filmische Effekthascherei, im Hinblick auf die „Froschschenkelexperimente“ jedoch einigermaßen nachvollziehbar.
  • Den vielgeliebten und -zitierten Ausruf „Es lebt! Es lebt!“ schrie Henry Frankenstein (Namensänderung) erst 1931 im Film Frankenstein. Im Buch ist Viktor Frankenstein jedoch quasi „sprachlos“ vom „Erfolg“ seiner Bemühungen. Es folgt kein Triumph, sondern nacktes Entsetzen.
  • Frankensteins unheimlicher Gehilfe ist ebenfalls eine Erfindung der Filmindustrie. In der Verfilmung von 1931 spielte Dwight Frye den buckligen Gehilfen Fritz, der im Laufe der Handlung vom Monster ermordet wird. In Frankensteins Sohn, dem dritten Teil der Reihe, kehrte die Figur unter dem Namen Ygor zurück, gespielt von Bela Lugosi. Im Gegensatz zu Fritz wurde Ygor allerdings wegen Grabschänderei zum Tode verurteilt und gehängt, überlebte die Hinrichtung mit gebrochenem Rückgrat und erhielt dadurch seinen bezeichnenden Buckel, weshalb davon auszugehen ist, dass Fritz und Ygor unterschiedliche Gehilfen Frankensteins sind. Im Roman arbeitete Viktor Frankenstein vollkommen alleine an seinem Projekt.
  • Viktor Frankenstein hatte keine Geliebte, und seine Frau wurde noch in der Hochzeitsnacht ermordet. Es existieren daher keinerlei Nachkommen von ihm. Ernest Frankenstein (sein jüngerer Bruder) ist der einzige Überlebende der Familie, jedoch könnten auch dessen Nachkommen kein Wesen erschaffen, da sämtliche Aufzeichnungen darüber vernichtet wurden.
  • Alphonse Frankenstein, der Vater Viktors, war Ratsherr und bekleidete mehrere öffentliche Ämter (genauso wie seine Vorfahren). Weder er noch seine Söhne waren Barone, Fürsten oder sonstige Adelige.
  • Viktor Frankenstein arbeitete an seinem Wesen in einer Kammer seines Hauses mitten in Ingolstadt. Da dieses Gebäude nicht näher beschrieben wird, kann man davon ausgehen, dass es sich nicht wesentlich von all den anderen Häusern in seiner Umgebung unterschied. Die in den Filmen so gerne gezeigten Burgen und großartigen Gemäuer (intakt oder halb verfallen), meistens hoch über einer Stadt thronend oder mitten in der Wildnis, sind demnach frei erfunden.
  • Viktor Frankenstein studierte in Ingolstadt Naturwissenschaften, insbesondere Chemie, später Orientalistik. Ob er tatsächlich Arzt/Mediziner werden wollte und/oder den Titel Doktor erlangte, ist nicht schriftlich belegt. Es entsteht allerdings der Eindruck, dass er seine Studien nie abgeschlossen hat.
  • Im Roman erwähnt Viktor, dass er die Materialien vom Schlachter erhielt (Faules Fleisch). Mehr erfährt man nicht. Die Vorstellung der Grabplünderung und die Verwendung menschlicher Leichen kam erst später auf. Auch in der Verfilmung 1931 wird gesagt, dass der Körper der Kreatur niemals gelebt hat, also künstlich erstellt wurde.

Multimediale Umsetzungen

Frankenstein – through the eyes of the monster ist ein von der Firma Interplay im Jahr 1996 entwickeltes Computerspiel, das in erster Linie die Geschichte „durch die Augen des Monsters“ erzählt: Der Protagonist erwacht, nach Vollstreckung seines Todesurteils und der darauffolgenden Wiederbelebung durch Victor Frankenstein, in dem Labor einer verlassenen Burg. Er erfährt über die dunklen Machenschaften Richter Rothebuschs und des Doktors, der durch Maschinen und Leichenteile Tote zum Leben erweckt. Im Laufe des Spiels trifft er auf Sarah, die ihm bei der Flucht helfen möchte. Das Spiel nimmt kaum Bezug auf die Romanvorlage. Da die Geschichte mit der Wiederbelebung des Monsters beginnt und mit der Flucht Victor Frankensteins endet, ist es als dessen Vorerzählung zu sehen, die die Situation des Monsters intensiver zu erklären versucht.

Adaption durch Dean Koontz

Am 25. Januar 2005 erschien der erste Band von Frankenstein, im Originaltitel „Prodigal Son“, in den USA. Ursprünglich sollte Dean Koontz ein Drehbuch für eine Fernsehserie schreiben, die Mary Shelleys Frankenstein neu aufarbeitet. Jedoch entschloss sich Koontz, als die Macher Veränderungen an seiner Geschichte beschlossen, aus dem Projekt auszusteigen und das Drehbuch als Roman zu veröffentlichen. In der Serie ist die Geschichte in die jetzige Zeitepoche verlegt, wobei Viktor von Frankenstein deutlich negativer dargestellt wird als im Ursprungsroman. Inzwischen erschienen die weiteren Bände „City of Night“, „Dead and Alive“, „Lost Souls“, und „The Dead Town“. Marcus Nispel verfilmte das erste Buch als 88-minütige Pilotfolge einer nicht realisierten Fernsehserie, veröffentlicht unter dem deutschen Titel Frankenstein – Auf der Jagd nach seinem Schöpfer.

Theater und Oper

Der Ventriloquist, Puppenspieler und Spezialeffektkünstler Phil Nichols führt bei der im Oktober 2012 anlaufenden Theater-Adaption im Country Playhouse in Houston, Texas die Regie.[35] Daneben inszeniert er zudem mit The Sick and Twisted Tale of Frankenstein: The Undying Monster, eine Spielfilmumsetzung.[36]

Das Royal National Theatre in London zeigte eine Theater-Version,[37] die bis 2. Mai 2011 aufgeführt wurde. Das Stück wurde von Nick Dear geschrieben, Regie führte Danny Boyle. Jonny Lee Miller und Benedict Cumberbatch spielten die Rollen des Victor Frankensteins und der Kreatur, wobei sie sich pro Spieltag abwechselten. Am 17. und 24. März wurden Live-Aufführungen in Kinosäle übertragen.

Auch als Oper wurde der Stoff bereits mehrfach auf die Bühne gebracht. Musikalische Fassungen gibt es beispielsweise von Gordon Kampe (UA: Berlin, 2018)[38], Jan Dvorak (UA: Hamburg, 2018)[39] oder Mark Grey (Frankenstein, UA: Brüssel, 2019).[40]

Verwendung des Begriffs Monster

Der Molekularbiologe Sol Spiegelman erschuf im Jahr 1965 ein System sich selbst entwickelnder chemischer Moleküle. In Analogie zu Frankensteins Monster, das aus Unbelebtem zusammengesetzt ist, sind diese Moleküle als Spiegelmans Monster bekannt geworden.

Ausgaben (Auswahl)

Verschiedene Ausgaben im Regal. – This Monster This Things, Giorgio Sadotti, Ikon Gallery, Birmingham (2013)[41]
  • Mary Shelley: Frankenstein oder der Moderne Prometheus – Die Urfassung 1818 – Roman. Aus dem Englischen übersetzt und in neuer Überarbeitung herausgegeben von Alexander Pechmann, mit einem Nachwort von Georg Klein. Manesse, München 2017, ISBN 978-3-7175-2370-3.
  • Mary Shelley: Frankenstein oder Der moderne Prometheus. Hrsg.: Alexander Pechmann. dtv, München 2013, ISBN 978-3-423-14184-0.
  • Mary Shelley: Frankenstein or The Modern Prometheus. Hrsg.: Andreas Gaile. Reclam, Ditzingen 2013, ISBN 978-3-15-019838-4 (Annotierte originalsprachliche Ausgabe mit Nachwort des Herausgebers).
  • Mary Shelley: Frankenstein oder der neue Prometheus. Roman. Anaconda, Köln 2009, ISBN 978-3-86647-376-8 (englisch: Frankenstein or the modern Prometheus. Übersetzt von Friedrich Polakovics).
  • Mary Shelley: Frankenstein. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-90187-6.
  • Mary Shelley: Frankenstein. In: Maren Bonacker (Hrsg.): Mitternachtsbibliothek. Arena, Würzburg 2008, ISBN 978-3-401-06113-9 (englisch: Frankenstein or the modern Prometheus. Übersetzt von Friedrich Polakovics, Lizenz Hanser Verlag, München / Wien).
  • Mary Shelley: Frankenstein. Arena, Erftstadt 2006, ISBN 3-89996-836-0 (deutsche Übersetzung: Hanser, München/Wien 1970).
  • Mary Shelley: Frankenstein oder Der moderne Prometheus. Aus dem Englischen übersetzt von Ursula und Christian Grawe. Anmerkungen und Nachwort von Christian Grawe. Reclam, Stuttgart 1986. Neuausgabe im ECON Taschenbuch Verlag, Reihe Unterhaltung – Filmbuch, Düsseldorf 1994. ISBN 3-612-27159-8

Hörbücher

  • 2006: Frankenstein. Starke Stimmen. Brigitte Hörbuch-Edition (gelesen von Katharina Thalbach), Random House Audio, ISBN 978-3866041837
  • 2010 (Audible): Frankenstein (gelesen von Werner Wawruschka), Carl Ueberreuter Verlag, ISBN 978-3800080540

Literatur

  • Antonia Kostretska: Der künstliche Mensch. Vergleich auf der Grundlage der Texte von Goethe, Shelley und Bulgakow. Akademischer Verlag München 2011, ISBN 978-3-86924-083-1.
  • Martin Tropp: Mary Shelley's monster. The story of Frankenstein. Houghton Mifflin, Boston, MA 1976, ISBN 0-395-24066-2 (Dissertation Boston University Graduate School of Arts & Sciences 1973).
  • Karin Kaltenbrunner: Mad Medicine. Zur Repräsentation des Wissenschaftlers im Frankenstein-Zyklus der Hammer Film Productions (1957–1974). LIT Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-643-50562-0.
  • Gudrun Boch: Mary W. Shelley: Frankenstein, or the Modern Prometheus. In: Hartmut Heuermann (Hrsg.): Der Science-Fiction-Roman in der angloamerikanischen Literatur. Interpretationen. Bagel, Düsseldorf 1986, S. 15–30. ISBN 3-590-07454-X.
  • Christa Habrich (Hrsg.): Frankenstein: Symbolgestalt biotechnischer Grenzüberschreitung, Deutsches Medizinhistorisches Museum, Ingolstadt 2006, DNB 982640579 (= Kataloge des Deutschen Medizinhistorischen Museums Ingolstadt, Band 29).
  • Jesse Weiner, Benjamin Eldon Stevens, Brett M. Rogers (Hrsg.): Frankenstein and its Classics. The Modern Prometheus from Antiquity to Science Fiction. Bloomsbury, London / New York 2018, ISBN 978-1-350-05487-5

Weblinks

Commons: Frankenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Weltberühmt, doch anonym – Frankenstein ist 200: Das Monster aus der Aschewolke orf.at, 31. Dezember 2017, abgerufen 31. Dezember 2017.
  2. The Guardian:The best British novel of all times – have international critics found it?, aufgerufen am 2. Januar 2016
  3. Ein kurioser Widerspruch besteht darin, dass er im ersten Satz des 1. Kapitels erklärt, er sei „Genfer von Geburt“, und fünf Absätze später behauptet, er sei als erstes Kind seiner Eltern in Neapel geboren.
  4. Frankenstein. ISBN 3-89996-836-0, S. 66.
  5. Holmes, Richard: Shelley. The Pursuit, London 1974, 2/1994, Neuauflage 2005 (Harper Perennial), S. 331.
  6. Holmes, Richard: Shelley. The Pursuit, London 1974, 2/1994, Neuauflage 2005 (Harper Perennial), S. 376 + 389.
  7. Anja Petersen, Gábor Paál: Fluss des Lebens. SWR2 Sendemanuskript, S. 6 (PDF; 67 kB)
  8. Alexander Pechmann: Mary Shelley. Leben und Werk. Artemis und Winkler Verlag, Düsseldorf 2006, ISBN 978-3-538-07239-8, S. 91.
  9. zitiert nach: Matthias Rude: Antispeziesismus. Die Befreiung von Mensch und Tier in der Tierrechtsbewegung und der Linken. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2013, S. 74. – Weiterhin heißt es dort: „Diese Vision wird nicht wahr: Statt in einen Zustand des Friedens mit Menschen, Tieren und der Natur einzutreten, findet Frankensteins vegetarisches Monster sein Ende im Feuer eines Scheiterhaufens.“
  10. Jesse Weiner, Benjamin Eldon Stevens, Brett M. Rogers (Hrsg.): Frankenstein and its Classics. The Modern Prometheus from Antiquity to Science Fiction. Bloomsbury, London / New York, ISBN 978-1-350-05487-5, S. passim.
  11. LIFE. vom 5. Apr. 1968, ISSN 0024-3019, Band 64, Nr. 14, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  12. Sagen und Geschichten – Nach Pfarrer Scriba (Nieder-Beerbach) 1893 Ritter Georg und der Lindwurm (Memento vom 31. Oktober 2007 im Internet Archive) In: muehltal-odenwald.de
  13. R. Florescu: In Search of Frankenstein, Little Brown & Co (T), ISBN 0-8212-0614-1.
  14. W. Scheele: Burg Frankenstein: Mythos, Wahrheit, Legende, Societätsverlag Frankfurt, ISBN 3-7973-0786-1.
  15. a b Any Monsters at home? Die Burg Frankenstein a.d. Bergstr. und der Roman von Mary Shelley
  16. Bernhard Lauer: Brüder Grimm-Stätten heute. Authentische Orte, alte und neue Mythen. In: Jahrbuch der Brüder Grimm-Gesellschaft. Band 13/14 (2003/2004), S. 47.
  17. Burg Frankenstein, Shelley und die Konstruktion eines Mythos. Archiviert vom Original am 12. August 2008; abgerufen am 9. Januar 2015. In: renegadenation.de
  18. Bernhard Lauer: Brüder Grimm-Stätten heute. Authentische Orte, alte und neue Mythen. In: Jahrbuch der Brüder Grimm-Gesellschaft., Band 13/14 (2003/2004), S. 47.
  19. Sphinx, Basel 1987, ISBN 3-85914-418-9; Rowohlt, Reinbek 1989, ISBN 3-499-15994-5.
  20. Kormoran Bücher, 2008, Seite 199, ISBN 978-1-897151-16-7.
  21. Roy Thomas: Mary Shelley's Franckenstein, Topps Comics, Februar ff 1995
  22. Avatar Press, 2009, ISBN 1-59291-059-9.
  23. 2010
  24. Helenenthal Books, 2009
  25. 2010, ISBN 1-4391-3391-3
  26. Dorthy und Thomas Hobbler: The Monsters: Mary Shelley and the Curse of Frankenstein, Back Bay Books, 2007
  27. Martin Garrett: Mary Shelley, Oxford University Press, 2002 ISBN 0-19-521789-6
  28. Miranda Seymour: Mary Shelley, Atlanta, GA, Grove Press, 2002. ISBN 0-8021-3948-5, S. 110–111
  29. Blöde Details. In: darmundestat.wordpress.com. 19. November 2012, abgerufen am 9. Januar 2015.
  30. Holmes, Richard: Shelley. The Pursuit, London 1974, 2/1994, Neuauflage 2005 (Harper Perennial), S. 332ff.
  31. Schmid, Susanne: Byron – Shelley – Keats. Ein biographisches Lesebuch, München 1999 (dtv), S. 249ff.
  32. Stephan Doering, Heidi Möller: Frankenstein und Belle de Jour:30 Filmcharaktere und ihre psychischen Störungen, Springer Verlag, ISBN 978-3-540-76879-1
  33. Paraphrenie, die. In: duden.de. Abgerufen am 27. Januar 2017.
  34. Gerald Baer: Das Motiv des Doppelgängers als Spaltungsphantasie in der Literatur und im deutschen Stummfilm, Editions Rodopi, ISBN 978-90-420-1874-7, S. 282.
  35. Indie Horror Month: Phil Nichols Casts His Frankenstein Stage Play and Shares Info on Juice: Zombie Alley Vol. I, Zugriff am 28. März 2012.
  36. A Sneak Peek of the Creature Sculpt for Phil Nichols' Stage and Film Frankenstein Projects. Archiviert vom Original am 12. November 2013; abgerufen am 9. Januar 2015.
  37. Frankenstein. In: nationaltheatre.org.uk. Archiviert vom Original am 23. November 2010; abgerufen am 9. Januar 2015 (englisch).
  38. Ein Monster hört Radiohead. Rezension der Oper von Gordon Kampe. In: Der Tagesspiegel, abgerufen am 17. Mai 2019.
  39. Elias Pietsch: Jan Dvořák: UA von Frankenstein. Werkinformationen beim Verlag Ricordi, abgerufen am 17. Mai 2019.
  40. Michael Struck-Schloen: Stimmungsmacher. Rezension der Oper von Mark Grey. In: Opernwelt, Mai 2019, S. 37.
  41. Giorgio Sadotti, This Monster This Things Ikon Gallery, Birmingham, UK, 1. Mai - 14. Juli 2013, abgerufen 31. Dezember 2017.