Güsseldorf
Güsseldorf Stadt Spalt Koordinaten: 49° 11′ 34″ N, 10° 56′ 41″ O
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Höhe: | 446–472 m ü. NHN |
Einwohner: | 66 (1. Aug. 2015)[1] |
Postleitzahl: | 91174 |
Vorwahl: | 09175 |
Güsseldorf (umgangssprachlich: Gissldoaf[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Spalt im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Geografische Lage
Das Dorf befindet sich am Fuß des Hagenbergs (476 m ü. NHN), der sich südwestlich des Ortes erhebt. Im Nordwesten liegt das Waldgebiet Winkel, im Nordosten Am Bergel und im Südosten Bei den Sieben Brunnen. Die Kreisstraße RH 6 führt nach Spalt zur Staatsstraße 2223 (2,3 km südwestlich) bzw. nach Mosbach (2 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Massendorf zur Kreisstraße RH 39 (1,2 km nordwestlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde 1294 als „Tvostingsdorf“ erstmals urkundlich erwähnt,[4][5] als der Eichstätter Bischof Reinboto von Meilenhart vom Regensburger Bischof Heinrich II. von Rotteneck u. a. die Vogtei über dieses Dorf eintauschte. Zuvor hatte die Burggrafschaft Nürnberg diese Orte vom Regensburger Bischof zu Lehen bekommen.[6] 1384 wurde der Ort als „Gussingsdorf“ erwähnt, 1669 als „Gißeldorf“.[7]
Im Salbuch für das Hochstift Eichstätt, das 1407 aufgestellt wurde, gab es in Güsseldorf 9 Anwesen, die eichstättisch waren.[4] Im Jahre 1671 gab es im Ort 7 Anwesen, von denen 4 dem Kastenamt Spalt, 2 dem Spitalamt Heilig Geist der Reichsstadt Nürnberg und 1 Anwesen dem Vogtamt Absberg des Deutschen Ordens unterstanden.[8]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Güsseldorf 7 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das eichstättische Pflegamt Wernfels-Spalt aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Spalt inne. Grundherren waren das Kastenamt Spalt (2 Ganzhöfe, 2 Halbhöfe), das Spitalamt Heilig Geist der Reichsstadt Nürnberg (1 Köblergut) und das Vogtamt Absberg des Deutschen Ordens (1 Gütlein).[9]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Güsseldorf dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Mosbach und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Mosbach zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde diese am 1. Mai 1978 nach Spalt eingemeindet.[10]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 11⁄2: Wegkreuz
- Haus Nr. 12: Hopfenbauernhaus mit Scheune
- Wegkapelle
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2015 |
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Einwohner | 55 | 68 | 62 | 64 | 89 | 59 | 69 | 82 | 63 | 63 | 63 | 66 |
Häuser[11] | 10 | 10 | 15 | 15 | 13 | 14 | 13 | 13 | ||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Religion
Der Ort ist auch nach der Reformation überwiegend römisch-katholisch geblieben. Die römisch-katholischen Einwohner sind nach St. Emmeram (Spalt) gepfarrt, die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession nach St. Georg (Georgensgmünd).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Güßldorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 432 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 393, 477–478.
- Georg Paul Hönn: Gißeldorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 204 (Digitalisat).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, S. 392.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 24.
Weblinks
- Güsseldorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Güsseldorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 22. September 2019.
- Güsseldorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Einwohnerzahlen auf der Website grossweingarten.de
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 24. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: gísldǫɘf.
- ↑ Güsseldorf im BayernAtlas
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 96.
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 24. Die Bedeutung des Ortsnamens ist unklar.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 89 f.
- ↑ W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 392.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 101.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 393.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 477 f.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 33 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 217 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1257, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1191 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1264 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1302 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1126 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 825 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 349 (Digitalisat).