Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb

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Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH

Rechtsform GmbH
Gründung als GmbH 1. Jänner 1998
(als Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft 1856)
Sitz Graz, Österreich
Leitung Franz Weintögl (seit 1998)
Mitarbeiterzahl etwa 450
Umsatz 35.674.849,53 € (Umsatzerlös 2020)
Branche Eisenbahnunternehmen
Website www.gkb.at

Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (Kurzform GKB) ist ein österreichisches Verkehrsunternehmen. Es betreibt in der Steiermark die Eisenbahnstrecken GrazLiebochKöflach (Köflacherbahn) und Graz – Lieboch – Wies-Eibiswald (Wieserbahn) sowie 26 Omnibuslinien.

Die GKB ist ein Unternehmen im Eigentum der Republik Österreich, sie wird allerdings rechtlich als Privatbahn behandelt, weil sie nicht im Bundesbahngesetz erwähnt ist.[1] Die Gesellschaft hat nationale und internationale Beteiligungen und Tochterfirmen (LTE, Adria Transport), sie bietet auch europaweit Eisenbahndienstleistungen an.

Das Unternehmen hat seit September 2012 das Recht, das Landeswappen der Steiermark zu führen.[2]

2020 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzerlös von 35.674.849,53 Euro.[3]

Eisenbahnstrecken der GKB
Graz Hauptbahnhof–
Graz Köflacherbahnhof–Lieboch–Köflach
Lieboch–Wies-Eibiswald
Geografische Daten
Kontinent Europa
Land Österreich
Bundesland Steiermark
Streckenbezogene Daten
Streckennummer:Kursbuchstrecke 550
Streckenlänge:91,257 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Traktion: Diesel
Inbetriebnahme: 22. Juni 1859
Art der Bahn: Hauptbahnmäßig betriebene
Nebenbahnen
Betreiber: Graz-Köflacher Bahn und
Busbetrieb GmbH

Unternehmensgeschichte

Konzessionsurkunde vom 26. August 1855, (Seite 3 von 9)

Die heutige Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH kurz „GKB“ steht in einer langen Reihe von Umstrukturierungen und Umbenennungen, die bereits vor der Gründung ihren Anfang nahm.

Am Anfang stand die Voitsberger-Köflacher-Maria Lankowitzer Steinkohlengewerkschaft und ihr Wunsch, die abgebaute Kohle aus den weststeirischen Revieren abzutransportieren. Am 26. August 1855 erhielt diese das kaiserliche Privilegium zum Bau und Betrieb einer „Locomotiv-Eisenbahn“ von Köflach nach Graz, heute übrigens eine der ältesten erhalten gebliebenen Eisenbahnurkunden.[4] Daraufhin wurde die Gewerkengesellschaft in eine Aktiengesellschaft mit der Bezeichnung Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft umgewandelt, die am 16. Jänner 1856 ihre erste Generalversammlung in Wien abhielt. Angesichts der niedrigen Selbstkosten schien auch der Wiener Markt von Interesse als Absatzgebiet von Kohlenlieferungen.[5] Die Gesellschaft führte die Eisenbahnstrecke von der Eröffnung am 3. April 1860 bis 1878 im Eigenbetrieb, ein provisorischer Betrieb war bereits 1859 aufgrund des Krieges in Italien durch die Militärverwaltung veranlasst worden.[6] Ein Pachtvertrag mit der Südbahngesellschaft war nicht zustande gekommen, sodass für diesen Eigenbetrieb vier neue Personenwagen und 15 Kohlenwagen gekauft worden waren. Weitere drei Lokomotiven, zwei Tender, vier große Kastenwagen, mehrere Kohlenwagen und ein Schneepflug wurden von der Staatsbahn gemietet. Reparaturen erfolgten in den Werkstätten der Südbahn.[7] Elektrische Signale gab es nicht, an Sicherheitsvorkehrung war eine gegenseitige Verständigung der auf Sichtweite voneinander entfernt stehenden Wächterhäuschen vorgesehen.[8] Ständiger Mangel an Personenwagen führte dazu, dass für den Pfingstenverkehr am 23. Mai 1860 auch Güterwagen zum Personentransport eingesetzt werden mussten.[9]

Vom 9. September 1878 bis zum 31. Dezember 1923 wurden die Strecken durch die vormalige Südbahngesellschaft geführt. Das Verhältnis zur Südbahn war nicht friktionsfrei, erste Streitigkeiten über die Auslegung des Betriebsvertrages begannen 1911.[10] Vom 1. Jänner 1924 bis zum 30. Juni 1924 führten die Österreichischen Bundesbahnen den Betrieb. Am 1. Juli 1924 übernahm die GKB wieder den Eigenbetrieb durch eine eigens dafür geschaffene Eisenbahndirektion in Graz unter Direktor Hermann Hunna. 1928 übernahm dann die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft die Aktienmehrheit der GKB. Die wirtschaftliche Lage der GKB folgte jener ihrer Kunden. Einem Niedergang in der Krise der Zang-Bergbaue folgte 1923–1926 eine Krise, in der die GKB durch die Montangesellschaft unterstützt werden musste. Die GKB wurde ab 20. November 1926 von der Alpine-Montangesellschaft und der Boden-Credit-Anstalt treuhändig verwaltet.[11] Ein nennenswerter Anteil an dieser Krise wird den „fragwürdigen Geschäftspraktiken“ und „undurchsichtigen Machenschaften“[11] des damaligen Präsidenten der GKB, Viktor Wutte, zugeschrieben, die letztlich auch zu seiner Verhaftung und strafgerichtlichen Anklage führten. 1928 ging die Aktienmehrheit endgültig an die Montangesellschaft über.[12] Das Land Steiermark hatte sich erfolglos für eine Übernahme durch das Land eingesetzt, auch parteiübergreifende Proteste und Volksversammlungen blieben erfolglos.[13] 1932 erfolgte auch die Betriebsübernahme der Lokalbahn Leibnitz–Pölfing-Brunn (Sulmtalbahn).[14] Ab dem 1. August 1940 bestand eine Güterwagengemeinschaft mit der Deutschen Reichsbahn und die GKB wurde in die Hermann-Göring-Werke eingegliedert. Zudem mietete das Unternehmen in den Jahren 1942 bis 1949 zwölf ehemalige Wiener Stadtbahnwagen von der Staatsbahn an.[15]

Mit Ende des Zweiten Weltkrieges war der Graz-Köflacherbahnhof zu 90 % vernichtet, 138.000 m² waren durch 182 Bombeneinschläge verwüstet. Mehrere Mitarbeiter waren den Luftangriffen zum Opfer gefallen. Durch Luftangriffe auf Züge wurden sieben Lokomotiven durch Tiefflieger abgeschossen und die Lokmannschaften getötet oder schwer verletzt.[16]

Am 10. Mai 1945 bekam die GKB schließlich per Gesetz einen öffentlichen Verwalter. Der Firmenwortlaut wurde am 5. Juli 1945 in Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbau Gesellschaft geändert und auf Grund des Verstaatlichungsgesetzes gingen die Anteilsrechte 1946 in das Eigentum der Republik Österreich über. 1947 wurde mit 5,5 Mio. eine Rekordzahl an Passagieren befördert. Das war darauf zurückzuführen, dass viele Grazer zwecks Lebensmitteleinkäufen in die Weststeiermark fuhren und auch Besatzungssoldaten bzw. Kriegsteilnehmer (Heimkehrer) transportiert wurden. Danach sanken die Passagierzahlen wieder, aber die Frachttransporte stiegen an. 1955 wurden 2,9 Mio. Tonnen Fracht (größtenteils Kohle) befördert.[17] Die Konzession wurde 1958 verlängert. 1960 feierte die Bahn ihr 100-jähriges Bestehen,[18] das Ende der Konzession am 8. April 1961 galt aber als sicher. Ein entsprechender Abschiedsartikel mit einer Reihe von Bildern der damals noch betriebenen alten Dampflokomotiven war bereits erschienen.[19] Die Konzession wurde 1961 aber erneut verlängert, sie war dann bis 1966 befristet. In diesem Jahr wurde sie wiederum um ein Jahr verlängert. Als Gründe dafür sind publiziert, dass die ÖBB Bedenken gegen eine rasche Übernahme der GKB hatten und auch eine große Versicherung durch die Übernahme einen großen Kunden verloren hätte. Es wurde aber auch 1966 mit einer Übernahme gerechnet und das Verschwinden der damals bereits historischen Lokomotiven und Waggons der GKB nach einer Betriebsübernahme durch die ÖBB bedauert. Allerdings gab es für die bei der GKB noch vorhandenen Lokomotiven der Baureihe 29 schon mehr Interessenten als es überhaupt Maschinen gegeben hätte.[20] Bis in die frühen 1970er-Jahre hatte die GKB für ihre Züge auch noch Dampflokomotiven gekauft.[17] Am Beginn der 1970er-Jahre war die Passagierzahl auf 2,2 Mio. jährlich gesunken, um 1975 war die Frachtmenge erstmals unter das Niveau der Kriegsjahre zurückgefallen.[17] Im Jahr 1977 wurde die Konzession der GKB um weitere zehn Jahre verlängert.[21] Danach wurde die Konzession mehrfach, teilweise ebenfalls wiederum nur um ein Jahr verlängert, die letzte Verlängerung erfolgte 2000 bis zum Jahr 2025.[22]

Mit Wirksamwerden des Fusionsgesetzes kam es 1973 zur Verschmelzung der Oesterreichisch-Alpine Montangesellschaft und der VOEST, die GKB wurde zu deren Tochter und per 1. Jänner 1998 wurde die GKB in zwei rechtlich selbstständige Unternehmen aufgegliedert: in die GKB-Bergbau GmbH und die GKE, die Graz-Köflacher Eisenbahn GmbH, die seit dem 14. Jänner 2004 mit dem Firmenwortlaut Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH, kurz „GKB“, im Firmenbuch eingetragen ist.[23]

Die GKB war am Betrieb der Lavamünder Bahn beteiligt, nachdem der öffentliche Betrieb auf dieser Bahnstrecke eingestellt war und seit 2002 nur noch eine Nostalgiebahn mit gelegentlichem Güterverkehr geführt wurde. Das war nicht erfolgreich. Die Gesellschaft der Lavamünder Bahn (LBB), deren Anteile sich ab 2012 vollständig im Besitz der GKB befinden, wurde 2013 ruhend gestellt, ihr Sitz nach Graz zum Sitz der GKB verlegt.[24]

Personenverkehr

Die GKB ist das bedeutendste Verkehrsdienstleistungsunternehmen der Weststeiermark. Die Eisenbahngesellschaft wird von den Fahrgästen – vor allem von Pendlern und Schülern – sehr gut angenommen. Die jährlichen Beförderungszahlen liegen gegenwärtig bei rund 6,3 Mio. Fahrgästen im Schienenverkehr und bei rund 6 Mio. Fahrgästen im Busbetrieb.[25] Die GKB ist Teil des Verkehrsverbundes Steiermark. Alle Reisezüge führen nur die zweite Wagenklasse. Darüber hinaus bietet die GKB in allen Zügen kostenlose Fahrradbeförderung an.

GKB Stadler Gelenktriebwagen (5063 008) und VT 70 (5070 010)

S-Bahn

Die Strecken der GKB sind seit dem 9. Dezember 2007 Teil der neuen S-Bahn Steiermark. Die Strecke Graz – Lieboch – Köflach (Köflacherbahn) wird als Linie S-Bahn Steiermark und die Strecke Graz – Lieboch – Wettmannstätten – Wies-Eibiswald (Wieserbahn) als Linie S-Bahn Steiermark geführt. Seit dem 13. Dezember 2010 wird die S-Bahn Steiermark von Graz über die Südbahn und Koralmbahn nach Wies-Eibiswald geführt. Damit ergibt sich eine Verkürzung der Fahrzeit von Deutschlandsberg in die Landeshauptstadt von 55 auf rund 40 Minuten. Auch wird seither der neue Bahnhof Hengsberg an der Koralmbahn und der Bahnhof Werndorf bedient.

Fernverkehr

In Kooperation mit dem tschechischen Eisenbahn- und Fernbusbetreiber Regiojet bot die GKB ab Dezember 2017 bis Dezember 2019 (jeweils Datum der Kursbuchumstellungen) Zugverbindungen zwischen Wien und Prag an. Die GKB zeichnete dabei für die Betriebsführung auf österreichischem Gebiet verantwortlich. Es wurden vier Zugpaare zwischen Prag und Wien Hauptbahnhof mit Zwischenhalten in der mährischen Hauptstadt Brünn, dem Grenzbahnhof Břeclav und Pardubice geführt.[26]

Es war eine Ausweitung dieses Angebots auf die Relation Praha–Graz angedacht, womit die von der GKB geführten gelben RegioJets zur Alternative zu den von ÖBB und ČD betriebenen Railjets geworden wären.[27] Die Kooperation mit Regiojet wurde jedoch mit Dezember 2019 beendet, die Regiojet-Züge werden ab damals mit der Westbahn geführt.[28]

Von Erwin Wurm künstlerisch gestalteter Doppelstockwagen an der Spitze des GKB-Kunstzugs (2002)
GKB-Werkstättengebäude in Lieboch mit der Skulptur von Manfred Wakolbinger (2008)

Internationalisierung im Güterverkehr

Im Zuge der Liberalisierung des Eisenbahnverkehrs hat die GKB eine europaweite Konzession erlangt und führt damit Gütertransporte durch ganz Österreichs und darüber hinaus durch.[29] Innerhalb Österreichs wurden mit der Durchführung von Verschubarbeiten auf privaten Anschlussbahnen sowie der Reaktivierung von Gütertransporten auf bereits stillgelegten Strecken neue Marktnischen gefunden.

Der Bestand an unternehmenseigenen Güterwagen hatte sich ursprünglich zu einem großen Teil aus offenen Güterwagen für den Kohletransport zusammengesetzt, um 1960 gab es bei der GKB insgesamt 766, meist in grauer Farbe gestrichene, Güterwagen. Diese Zahl verringerte sich in den nächsten Jahrzehnten auf rund 120 Wagen, die in der in Österreich üblichen braunen Farbe gehalten waren[30] und ist seitdem weiter gesunken.

Kunst und Kultur

Seit 1998 hat sich die GKB auch ein Image als Kunst- und Kulturbahn aufgebaut, das im Gegensatz zum alten Bild der „schwarzen Züge“ und der Kohlezüge steht. Sogar zwei alte Brücken wurden für Kunst und Kultur zur Verfügung gestellt: Eine als Objekt für das oststeirische Brückenmuseum[31], eine zweite für eine riesige Skulptur von Hans Schabus nahe beim Dorf Ohne, die die deutschen Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen verbinden soll.[32]

Kunstzug

Plakativstes Beispiel war der Kunstzug, der im Rahmen des Jahres 2003 (Graz als Kulturhauptstadt Europas) entstand. Unter der künstlerischen Leitung von Edelbert Köb und realisiert durch die Werkstatt Kollerschlag wurden fünf Doppelstockwagen von den Künstlern Siegrun Appelt/Gerold Tagwerker, Eva Schlegel, Erwin Wurm, Otto Zitko und Heimo Zobernig gestaltet. Für dieses Projekt wurde die GKB 2005 mit dem steirischen Kultursponsoringpreis „Maecenas“ ausgezeichnet. Ab Herbst 2013 wurden die Kunstfolien der Doppelstockwagen – aus Altersgründen – sukzessive durch die neue GKB-Folierung ersetzt.

Skulpturen und Plastiken

Im öffentlichen Raum wurden Werke von Matt Mullican (in Graz Köflacherbahnhof), Chris Burden im Bahnhof Deutschlandsberg (Poured Concrete Bunker, im Zug der Neugestaltung des Bahnhofs 2021 abgetragen), Franz Polansek sen. im Bahnhof Voitsberg und Manfred Wakolbinger im Bahnhof Lieboch neben dem Infrastruktur-Werkstättengebäude aufgestellt.

Darstellende Kunst

Die Förderung von Musikgruppen, Konzerten und CD- und DVD-Produktionen, welche im Bezug zum Unternehmen, der Region oder der Eisenbahn stehen ergänzen das Engagement der GKB in Bereich Kunst und Kultur. So wurden in den letzten Jahren Produktionen der Eisenbahnmusik Wiener Neustadt, der Gruppe Lonsperch Roffler und Aniada a Noar oder der WOLFRAM Berg- und Hüttenkapelle St. Martin im Sulmtal unterstützt.

Übernahme der Infrastruktur durch die ÖBB

Vor dem Hintergrund, dass die Konzession der GKB im Jahr 2025 ausläuft und über eine Verlängerung bis Juli 2022 noch nicht entschieden war, liefen ab Ende August 2021 auch Verhandlungen zur Übernahme der Strecken durch die ÖBB. Ergebnis war, dass die GKB-Infrastruktur (Verkehrsinfrastruktur), also Bahnhöfe, Brücken, Tunnel, Schienennetz, Dienstvorschriften-Regelwerke und Betriebsleittechnik, nicht aber die Gesellschaft als solche (Eisenbahnverkehrsunternehmen-EVU: Betrieb, Fahrpläne, Leistungsangebote), zur ÖBB kommen solle.[33] Eine derartige Aufteilung gibt es bei anderen österreichischen Eisenbahnunternehmen, speziell bei den ÖBB, bereits seit längerer Zeit. Der Teilbetrieb Infrastruktur der GKB wird in die ÖBB-Infrastruktur AG eingegliedert werden, zu diesem Zweck wurde ein Spaltungs- und Übernahmevertrag auf Grundlage eines eigenen Bundesgesetzes vorbereitet. Dieser Vertrag soll vor dem 30. September 2022 in das Firmenbuch eingetragen und die Übertragung rückwirkend mit 1. Jänner 2022 wirksam werden.[34]

Der Betriebsrat der GKB befürchtet langfristig den Verlust von Arbeitsplätzen im Betrieb und die Eigenständigkeit des Betriebs überhaupt, eine Betriebsversammlung am 15. September 2021 und andere Protestmaßnahmen finden statt, von der FPÖ wurde ein Fünf-Punkte-Forderungspaket zum Erhalt der Arbeitsplätze und zum Schutz vor Versetzungen aufgestellt.[35] Im Bundesrat wurde eine parlamentarische Anfrage eingebracht. Nach deren Beantwortung steht es außer Frage, dass die Zukunft der GKB GmbH als national und international erfolgreich tätiges Bahnunternehmen gesichert bleiben muss. Der Bereich der Infrastruktur ist getrennt von den Absatzbereichen der GKB GmbH sowie ihrer Tochterunternehmen LTE und Adriatransport zu betrachten. Weiterer Grundsatz der in Auftrag gegebenen Analyse war, dass es für keine Mitarbeiter zu Verschlechterungen kommt.[34][36]

Eisenbahnbetrieb

Wagen 63167 der GKB, erbaut 1929 von der Maschinen- und Waggonbau-Fabrik in Simmering (Bauart N28), aufgenommen in Köflach, Mai 1989

Im Eisenbahnbereich betreibt die GKB die am 22. Juni 1859 nur für den Kohlenverkehr und am 3. April 1860 für den Gesamtverkehr eröffnete Strecke Graz–Köflach („Köflacherbahn“ oder „Graz–Köflacher Eisenbahn“), die am 9. April 1873 eröffnete Flügelbahn Lieboch–Wies-Eibiswald („Wieserbahn“) sowie die Nebenbahn Bärnbach–Oberdorf und unter anderem die Anschlussbahn Pölfing-Brunn–Gleinstätten, einen noch erhaltenen Rest der am 13. Oktober 1907 eröffneten, ehemaligen Sulmtalbahn. Nachdem die Sulmtalbahn vorerst von der Südbahngesellschaft und nach deren Auflösung von den Österreichischen Bundesbahnen betrieben wurde, übernahm die GKB ab 1. April 1930 bis zu ihrer Einstellung am 27. Mai 1967 ebenfalls die Betriebsführung auf dieser Strecke.

Personenzüge der GKB führten bis zu vier Klassen, wobei die vierte Klasse (Stehplätze) im April 1872 eingeführt und 1891 wieder aufgelassen wurde. Die zehn zweiachsigen Wagen dieser Klasse waren für je 60 Personen vorgesehen.[37] Die 1. Wagenklasse wurde 1922 aufgelassen, die 2. Klasse 1932, die 3. Klasse wurde 1956 in 2. Klasse umbenannt.[38]

Erste (Dampf-)Lokomotiven der Graz-Köflacher Eisenbahn
Erster Name Anzahl Hersteller Bauart Baujahre
GRAZ 5 WRB 2B n2 1848
MUR 1 William Norris/Philadelphia 2B n2 1846
KÖFLACH 4 StEG C n2 1862–1871
WIES 13 StEG C n2 1872–1873
LANKOWITZ 2 Sigl/Wien B n2t 1870

Die Lokomotiven aus der Maschinenfabrik der StEG waren eigens für Braunkohlen-[Lignit]-Feuerung gebaut und mit einer kurzen, tiefen Feuerbüchse aus Kupfer ausgestattet.[39] Sie waren damit für Kohle mit vergleichsweise geringem Heizwert verwendbar: Der Heizwert von Kohle aus den Bergbauen in Lankowitz wurde mit 3977 kcal/kg, jener aus Pichling mit 3638 und aus Rosental mit 4407 kcal/kg angegeben (zum Vergleich: Kohle aus Wies 4960, Eibiswald 5322 oder Trifail 4136 kcal/kg[40], der Heizwert von Braunkohle ist je nach Herkunft etwa ein bis zwei Drittel niedriger als der von Steinkohle). Vier dieser Lokomotiven waren auch 1960 noch im Einsatz, die Lokomotive 671 aus dieser Serie ist auch 2019 noch betriebsfähig, wird für Sonderfahrten verwendet und gilt als dienstälteste Dampflokomotive der Welt. Seit ihrem Bau im Jahr 1860 wurde sie nie außer Dienst gestellt und steht seit 2004 unter Denkmalschutz.

Der Personenverkehr auf der Bahn wird seit 2011 mit Gelenktriebwagen der Type GTW 2/8 der Firma Stadler betrieben. In den Stoßzeiten werden zudem Züge als Wendezug mit Doppelstockwagen geführt. Die GKB war ab April 1993 das erste Eisenbahnunternehmen in Österreich, das Doppelstockwagen einsetzte. Züge für Pendler von und nach Graz waren bis 1993 mit zweiachsigen Personenwagen (Spantenwagen und ältere Wagen der Bauart N28) geführt worden, die teilweise noch aus der Zeit um 1928 stammten („schwarze Züge“). 1993 wurden zehn Doppelstockwagen und fünf Doppelstock-Steuerwagen in Betrieb genommen.[41] Die ÖBB folgten erst später dieser Entwicklung.

Blick auf den Graz Köflacherbahnhof mit dem Schlossberg im Hintergrund (2006)
Mit dem Roten Blitz in die schöne Weststeiermark, Graz, Mai 1989

Infrastruktur

Die GKB hat für den Arbeitsmarkt der Weststeiermark große Bedeutung: 1960 stammten 60 % des Mitarbeiterstandes von damals noch ca. 1200 Bediensteten aus der Weststeiermark.[42]

Die Gesamtlänge des Streckennetzes der GKB beträgt rund 92 km (Graz–Lieboch 16 km / Lieboch–Köflach 25 km / Lieboch–Wies-Eibiswald 51 km). Dazu kommt noch die 1,638 km lange, derzeit wegen Baufälligkeit nicht benutzbare Nebenbahn Bärnbach–Oberdorf in Steiermark und die 4,664 km lange, als Anschlussbahn betriebene Strecke Pölfing-Brunn–Gleinstätten, dem verbliebenen Reststück der ehemaligen Sulmtalbahn.[43] Ursprünglich war Eigentümer die Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft (damals „GKB“, heute „GKB-Bergbau“), die ebenso den Kohlebergbau durchführte. Die GKB errichtete in unmittelbarer Nähe des Grazer Hauptbahnhofs einen eigenen Bahnhof, der noch heute unter dem Namen „Graz Köflacherbahnhof“ (innerbetriebliche Abkürzung „Gkf“) bekannt ist.

Die Strecke nach Köflach führt durch ein früheres Bergbaugebiet (Braunkohle: Lignit). Da sich unter der Bahntrasse abbauwürdige Kohlevorkommen befanden, wurde die Trasse zweimal verlegt (1935 und 1952). Bei der zweiten Verlegung wurde der 241 Meter lange Rosentaltunnel (auch: Rosentaler Tunnel, Rosenthaltunnel) errichtet.[44]

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte durch den langsamen Rückgang des Kohleabbaus und durch das steigende Mobilitätsbedürfnis eine Umorientierung zum Personenverkehr. Am 29. April 1987 endeten Kohlelieferungen nach Graz (zum Fernheizwerk), als letzter Zug fuhr der Güterzug G 79858 von Bärnbach nach Graz.[22]

Insgesamt gibt es 16 Bahnhöfe, 16 Haltestellen und zwei Ladestellen. Der Bahnhof Bärnbach hatte bis 1955 den Namen Oberdorf Schacht (früher Oberdorf I, Oberdorf).[44] Die Strecken der GKB wurden 2015 noch von 127 Eisenbahnkreuzungen gequert, von denen 75 eine technische Sicherung aufwiesen (66 Lichtzeichen-, 7 Vollschranken- und 2 Sperrschrankenanlagen). Im Netz der GKB sind 204 Weichen eingebaut. Es führt über 124 Brücken und Durchlässe und weist zwei Tunnel auf. Die Zahl der technisch ungesicherten Bahnübergänge wird laufend verringert, allein im Rahmen der Neugestaltung der Bahnhöfe Lannach, Oisnitz-St. Josef und Preding-Wieselsdorf mit barrierefreien Zugängen und längeren Bahnsteigen wurden 2022 vier Eisenbahnkreuzungen dauerhaft geschlossen und eine Reihe anderer mit Schrankenanlagen oder Warnsignalen gesichert.[45]

Die GKB verzeichnet 16 Stellwerke elektrischer Bauart. Das gesamte Streckennetz der GKB ist mit einer durchgehenden Gleisfreimeldung (Bahnhöfe und Strecke) sowie mit Streckenblockung der Bauart ZG 62 ausgestattet.

Elektrifizierung

Bis zum Jahr 2028 soll die Elektrifizierung der GKB-Strecken vollständig abgeschlossen sein, sie war ursprünglich bereits bis 2025 geplant.[46][47][48] Am 12. Juli 2022 wurde in Deutschlandsberg feierlich der erste Oberleitungsmast versetzt.[49]

Die Elektrifizierung erfolgt in mehreren Abschnitten: Zuerst werden bis Ende 2025 der 33 km lange Abschnitt der Wieserbahn Wettmannstätten–Wies-Eibiswald und der Graz Köflacherbahnhof fertig gestellt, dann folgen die Abschnitte Graz–Lieboch, Lieboch–Wettmannstätten und Lieboch–Köflach bis Ende 2028. Insgesamt werden rund 133 km Strecken- und Bahnhofsgleise mit der Oberleitung überspannt. Begleitend zu diesen Arbeiten werden auch eine Reihe von Bahnhöfen umgebaut, der Kremser Tunnel und der Rosentaler Tunnel adaptiert und zwischen der Wetzelsdorferstraße und der Grottenhofstraße in Graz 1,2 Kilometer der Strecke zweigleisig ausgebaut. Ein weiteres zweigleisiges Stück entsteht zwischen dem zukünftigen Bahnhof Weststeiermark und Frauental.[50] Die Haltestellen Wetzelsdorf und Webling sollen zu Nahverkehrsdrehscheiben zu den Grazer Linien mit Unterführungen werden. Als Ziel der Arbeiten wurde veröffentlicht, dass künftig ein durchgängiger 30-Minuten-Takt zwischen der Weststeiermark und Graz möglich werden solle.[51]

Triebfahrzeuge

Neuer Stadler GTW in Graz Köflacherbahnhof.
GKB 2016 922 in Graz Köflacherbahnhof.
Schienenbusgarnitur der GKB im Mai 1989
Die GKB 671 – die dienstälteste Dampflok der Welt
Verschub der neuen Lok 1216 920 der ADRIA Transport durch GKB 1700.1 und GKB 1500.3 am Graz Köflacherbahnhof

Von 1953 bis 1993 prägten Uerdinger Schienenbusse das Bild des Personenverkehrs der GKB. Aufgrund ihrer Farbgebung und (im Vergleich zu den Dampflokomotiven) Schnelligkeit wurden sie „Roter Blitz“ genannt. Die ersten dieser Fahrzeuge waren einmotorig, später wurden zweimotorige Fahrzeuge beschafft, insgesamt waren es 13 Triebwagen. Dazu kamen 19 Beiwagen für Personenbeförderung und zwei Postbeiwagen gleicher Farbgebung. Weitere Triebwagen und Beiwagen wurden von der Deutschen Bundesbahn gebraucht gekauft. Mit dem Triebwagen VT 10.09 wurde 1968 der letzte Schienenbus gekauft, mit ihm endete auch die Produktion dieser Fahrzeuge. Ab 1981 wurden die Garnituren des „Roten Blitzes“ durch neue Triebwagen der Baureihe VT 70 verdrängt, der letzte fahrplanmäßige[17] Einsatz einer Schienenbusgarnitur fand am 22. Mai 1993 statt.[52]

Die erste Diesellokomotive für den Streckendienst wurde ab Jahresbeginn 1965 verwendet. Sie hatte die Nummer DE 750.1.[53]

In den 1970er Jahren wurden die Strecken der GKB vermehrt zum Anziehungspunkt für Eisenbahnliebhaber und -fotografen, da die GKB eine der letzten Bahnverwaltungen in Österreich war, die im Rangier- und Verschubdienst sowie teilweise noch im Streckendienst Dampflokomotiven einsetzte. So führte eine Lokomotive der Reihe 50, die 50.685, noch am 6. Mai 1975 einen Zug von Graz nach Wies-Eibiswald.[54] Die Dampflokomotiven 56.3115 (mit Stand 2010 nicht betriebsbereit) und die 671 (Baureihe 29), Baujahr 1860 und damit eine der ältesten betriebsfähigen und die dienstälteste Dampflokomotive der Welt, blieben erhalten. Sie werden betreut vom Verein „Steirische Eisenbahnfreunde“ (StEF), der in enger Zusammenarbeit mit der GKB steht. Die Lokomotive 671 wurde 2004 unter Denkmalschutz gestellt.

Im täglichen Regionalzugeinsatz stehen seit 2011 die neuen, modernen Stadler Gelenktriebwagen der Type 2/8 und die bekannten Doppelstockzüge, die meist mit Lokomotiven der Baureihe DH 1500 bespannt werden. Die früher verwendeten Triebwagen der Reihe VT 70 schieden im Laufe des Jahres 2013 aus dem Dienst, der letzte Zug nach Fahrplan mit einer dieser Garnituren fuhr am 1. Juli 2013[55], eine Sonderfahrt am 11. August 2013.[41] Für Güterzüge werden Maschinen der Baureihen DH 1700, DH 1500 und DH 1100 eingesetzt, im Rangierdienst neben oben genannten vor allem Loks der Baureihe DH 600. Überdies stehen noch einige Bahndienstfahrzeuge im Dienst der GKB und Schienenbusse der Reihe VT 10, die jedoch nicht mehr im Planverkehr eingesetzt und von den „Steirischen Eisenbahnfreunden“ für Sonderfahrten betreut werden.

Im Juni 2006 wurden von der GKB Dieseltriebwagen des Typs Desiro erprobt. Am 20. Februar 2009 sind aber 13 klimatisierte dieselelektrische Triebwagen des Typs GTW 2/8 bestellt worden, die mit einer Leistung von zweimal 382 kW 140 km/h erreichen und 141 Sitzplätze sowie 13 Klappsitze bieten.[56] Gegenüber dem ÖBB 5022 werden Verbesserungen des Sitzkomforts, der Einstiegssituation und der behindertengerechten Ausstattung genannt. Das offizielle Roll-In der ersten Garnitur erfolgte am 26. August 2010 am Graz Köflacherbahnhof. Die neuen Triebwagen sind mit dem Fahrplanwechsel 2010/2011 in Betrieb gegangen. Mittlerweile verkehren auf den Linien S-Bahn Steiermark, S-Bahn Steiermark und S-Bahn Steiermark 16 Zuggarnituren des GTW 2/8.

Anfang Mai 2021 übernahm die GKB eine Lokomotive des Types ER20 (2016 922) der LTE Logistik- und Transport, am 3. Mai 2021 wurde erstmals die neue Lokomotive auf der S-Bahn Steiermark vor Doppelstockwendezügen eingesetzt. Weitere Lokomotiven dieser Reihe sollten noch folgen.[57]

Zwei Iveco Crossway der GKB. Links: Lackschema vor der Ausschreibung von RegioBus Steiermark. Rechts: Lackschema, welches von Regiobus Steiermark vorgeschrieben wird.

Busbetrieb

Ehemalige Linienbusse der GKB in der damals charakteristischen Lackierung (2008)

Der Busbetrieb wurde 1935 aufgenommen und wird seit den 1990er-Jahren im Rahmen des Steirischen Verkehrsverbundes betrieben. Das Unternehmen betrieb etwa 40 Buslinien, wovon ca. die Hälfte gemeinsam mit Dr. Richard Steiermark (ehemals Watzke) geführt wird.[58] Neben dem Linienbetrieb, der vor allem Schüler und Pendler aus der Weststeiermark zu den Arbeits- und Schulzentren bis nach Graz bringt, werden auch Sonder- und Reisefahrten angeboten. Dazu stehen mit Stand 2018 insgesamt 48 Busse mit einem Durchschnittsalter von fünf Jahren im Einsatz. Außer dem Graz Köflacherbahnhof mit der Verwaltung des Busbetriebs und der Autobuswerkstätte werden vom Busbetrieb noch die Kraftwagenbetriebsstätten in Stainz und Köflach betrieben.

Im Busfuhrpark der GKB befinden sich hauptsächlich Iveco Crossway LE line sowie einige wenige Setra S418 LE business. Bis zu den Ausschreibungen von RegioBus Steiermark beheimatete das Unternehmen ebenfalls verschiedene Busse von Irisbus.[59]

Autobuslinien der GKB
Linie Strecke Betrieben durch
606 Wies-EibiswaldLeibnitz GKB-Logo 2020.svg
643 Preding-Wieselsdorf Bahnhof – St. Nikolai im Sausal
701 KöflachVoitsberg über Rosental & Pichling GKB-Logo 2020.svg Logo Dr. Richard.svg
702 Köflach – Voitsberg über Bärnbach
703 Voitsberg – Bärnbach – Kainach b. Voitsberg
704 Köflach – Maria Lankowitz – Pichling – Köflach
708 Voitsberg – Tregist / Lichtenegg
709 Voitsberg – Kowald
710 Graz Hauptbahnhof – Söding-Mooskirchen Bahnhof
711 Graz Hauptbahnhof – Premstätten-Tobelbad Bahnhof
712 Graz Hauptbahnhof – Hitzendorf – St. Bartholomä
713 Bahnhof Graz Don Bosco – Hardt LFS Grottenhof-Hardt
714 StallhofenLieboch – Premstätten-Tobelbad Bahnhof
716 Stallhofen – St. Bartholomä – Aichstern (– Hitzendorf)
717 Hitzendorf Poppenhans – Tobelbad – Hitzendorf
718 Hitzendorf – Rein
719 Söding-Mooskirchen Bahnhof – Stallhofen – Geistthal
720 Graz Griesplatz – Lieboch – Voitsberg
721 Stallhofen – Voitsberg; Stallhofenberg – Stallhofen
722 Köflach – Pack
725 Krottendorf-Ligist Bahnhof – Kleingaisfeld / Ligist
726 Köflach – Salla (– Gaberl)
728 Köflach – Edelschrott
740 (Graz Griesplatz –) Stainz – Lieboch GKB-Logo 2020.svg
742 Lieboch – Lannach
743 St. Stefan ob Stainz – Steinberg
744 St. Stefan ob Stainz – Greisdorf
746 Stainz – Marhof
747 Stainz – Preding-Wieselsdorf
748 Stainz – St. Josef / Ettendorf – Stainz
749 Stainz – Groß Florian
753 Gleinstätten – Groß St. Florian
760 Graz Griesplatz – Stainz – Deutschlandsberg – Schwanberg

Teilstrecke: Frauental – Gleinz & Aichegg – Hollenegg

763 Oberbergla – Frauental (– Krottendorf)
765 Deutschlandsberg – Wildbach
767 Schwanberg – Kornbin
769 Wies-Eibiswald – Deutschlandsberg

Teilstrecke: Wies – Oberhart

782 Wies-Eibiswald – Soboth

Teilstrecke: Eibiswald – Unterhaag / Aichberg Filatsch

783 Wies Markt – Wielfresen
Quelle: [1]

Technisches Eisenbahnmuseum Lieboch

Technisches Eisenbahnmuseum Lieboch (TEML)

In Lieboch betreuen die „Steirischen Eisenbahnfreunde“ das Technische Eisenbahnmuseum Lieboch (TEML), das am 4. September 2004 im renovierten Heizhaus des Bahnhofs Lieboch eröffnet wurde. Neben einer permanenten Ausstellung historischer Exponate werden überdies Sonderausstellungen gezeigt.

Anlässlich der Eröffnung des Eisenbahnmuseums wurde ebenso das neu errichtete Werkstättengebäude der GKB in Lieboch eröffnet.[60] Mit seiner futuristischen Gestaltung ergibt dieses einen spannenden Kontrast zum benachbarten Heizhaus. Im neuen Gebäude sind neben Büros Werkstätten für die Bahnmeisterei und den Sicherungsdienst untergebracht. Die moderne Architektur wird durch eine Skulptur des Künstlers Manfred Wakolbinger weiter hervorgehoben. Das gesamte Ensemble mit dem TEML und dem ebenfalls aufgestellten historischen Wasserkran wurde damit zu einem weiteren Wahrzeichen der Marktgemeinde Lieboch.

Seit Juli 2008 ist im TEML auch die Mobilitätszentrale Lieboch etabliert.

Der historische Schienenbus VT 10 – „Roter Blitz“

Steirische Eisenbahnfreunde

Der Verein Steirische Eisenbahnfreunde (StEF) ist ein 1975 gegründeter Verein, der sich um die Erhaltung von historisch wertvollem GKB-Rollmaterial bemüht und von der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH unterstützt wird. Der Verein betreut die im GKB-Eigentum stehenden und noch immer für Sonderfahrten eingesetzte Dampflokomotiven GKB 671 (Südbahn-Reihe 29, Baujahr 1860, die dienstälteste Dampflok der Welt) und 56.3115 (Baujahr 1914, nicht betriebsfähig, derzeit im Technischen Eisenbahnmuseum Lieboch ausgestellt) und ist Eigentümer des Triebwagens VT 10.02 (Baujahr 1953) und einiger historischer Waggons.

Mit diesen Fahrzeugen werden häufig Sonderfahrten veranstaltet oder an Veranstaltungen teilgenommen. Außerdem betreut der Verein StEF die noch im Stand der GKB befindlichen Triebwagen der Reihe VT 10.

Galerie

PR- und Mitarbeitermagazin der GKB (GKB-Drehscheibe)

Die „Drehscheibe“ ist eine regelmäßig erscheinende Informationsschrift für Mitarbeiter, Partner und Freunde der GKB. Sie informiert über betriebliche Ereignisse und berichtet zudem über allgemeine Themen aus dem Bereich Eisenbahn mit Schwerpunkt Steiermark und Österreich. Nicht zu verwechseln ist die GKB-Drehscheibe mit einer anderen Eisenbahnzeitschrift, der Drehscheibe.

Alle bisher erschienenen Ausgaben sind als PDF-Datei auf der Webseite der GKB abrufbar.[61]

Literatur

  • Josef Slezak, Hans Sternhart: Die 100 jährige GKB – ein Leckerbissen für Eisenbahnfreunde. Geschichte, Fahrpark und Betrieb der Graz-Köflacher-Eisenbahn. Im Selbstverlag der Verfasser, Wien 1960.
  • 100 Jahre Graz-Köflacher Eisenbahn. Jubiläumsschrift anlässlich des hundertjährigen Bestehens der Graz-Köflacher Eisenbahn. Hrsg. von der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft. Für den Inhalt verantwortlich: Johann Deisinger, Graz 1960
  • Sepp Tezak: Graz-Köflacher Bahn I, Reihe: Bahn im Bild 14, Wien 1980.
  • Sepp Tezak: Graz-Köflacher Bahn II, Reihe: Bahn im Bild 15, Wien 1980.
  • Hansjürg Anlanger, Rainer Krafft-Ebing (Redaktion): 125 Jahre Eisenbahnlinie Graz – Köflach: Festschrift anlässlich der 125-jährigen Wiederkehr der offiziellen Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Graz – Köflach am 3. April 1860, Herausgeber: Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft – Verkehrsbetriebe, Graz 1985.
  • Rainer Krafft-Ebing (Redakteur): 50 Jahre Kraftwagenberieb: Festschrift anlässlich des 50-jährigen Bestandes des Kraftwagenbetriebes der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft, Herausgeber und Verleger: Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft, Direktion der Verkehrsbetriebe, Graz 1985.
  • Gerhard Artl, Gerhard H. Gürtlich, Hubert Zenz: Kohle und Bahn. 150 Jahre Graz-Köflacher Eisenbahn; Fassbaender, Wien 2010, ISBN 978-3-902575-38-8.
  • Gottfried Aldrian, Andreas Konečnik: 150 Jahre Graz-Köflacher Bahn. Sutton, Erfurt 2010. ISBN 978-3-86680-701-3.
  • Anton Reinbacher: 70 Jahre GKB – Autobusbetrieb. (PDF; 1,0 MB) In: Drehscheibe, das Mitarbeitermagazin der Graz-Köflacher-Bahn- und Busbetriebe GmbH Nr. 20, April 2005 (gekürzte und ergänzte Fassung eines Artikels aus „Omnibusspiegel“ 1992) ZDB-ID 2181683-9 S. 1–11.
  • Martin Amschl: Von der Weststeiermark nach Europa. 160 Jahre Mobilitätsdienstleister Graz-Köflacher Bahn. edition keiper, Graz 2020. ISBN 978-3-903322-25-7.

Weblinks

Commons: GKB – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. § 1 des österreichischen Bundesgesetzes über Leistungen für Privatbahnen (Privatbahngesetz 2004 - PrivbG), Bundesgesetzblatt I Nr. 39/2004 in der Fassung Nr. 95/2009.
  2. Weststeirische Rundschau Nr. 36, Jahrgang 2012 (7. September 2012), 85. Jahrgang, ZDB-ID 2303595-X, Seite 1.
  3. GKB Geschäftsbericht 2020. Abgerufen am 24. September 2021.
  4. 75 Jahre Graz-Köflacher Eisenbahn. In: Die Lokomotive, XXXIII. Jahrgang, Wien, Dezember 1936, Nr. 12, S. 229.
  5. Jubiläumsschrift, S. 8.
  6. Jubiläumsschrift, S. 9.
  7. Jubiläumsschrift, S. 9/10.
  8. Jubiläumsschrift, S. 13–15.
  9. Jubiläumsschrift, S. 15.
  10. Jubiläumsschrift, S. 17.
  11. a b Markus Roschitz: Die NSDAP in der Region Schwanberg 1930–1938. StudienVerlag Innsbruck-Wien 2020. ISBN 978-3-7065-6018-4, S. 41.
  12. Jubiläumsschrift, S. 17.
  13. Roschitz: NSDAP, S. 42.
  14. 10 Jahre Eigenbetrieb der Graz-Köflacherbahn. In: Die Lokomotive, XXXII.Jahrgang, Jänner 1935, Heft 1, S. 12 f.
  15. Alfred Horn: Wiener Stadtbahn. 90 Jahre Stadtbahn, 10 Jahre U-Bahn. Bohmann-Verlag, Wien 1988, ISBN 3-7002-0678-X, S. 111.
  16. Jubiläumsschrift, S. 21.
  17. a b c d Drehscheibe. Mitarbeitermagazin der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Nr. 91, September 2020. S. 12. (abgefragt 10. Oktober 2020).
  18. Hans Sternhart: 100 Jahre Graz-Köflacher-Eisenbahn (G.K.B.) In: Eisenbahn, Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird. ZDB-ID 162227-4, Jahrgang 1960, Heft 2, S. 36–39 und Heft 3, S. 59–64.
    Hans Sternhart: Verkehr und Fahrzeuge der G.K.B. In: Eisenbahn, Jahrgang 1960, Heft 3, S. 65.
  19. Johann Kössner: Abschied von der G.K.B. In: Eisenbahn, Jahrgang 1961, S. 54–55.
  20. GKB-Konzession um ein Jahr verlängert. In: Eisenbahn, Jahrgang 1966, Heft 12, S. 258.
  21. Eisenbahn, Jahrgang 1967, Heft 11, S. 204.
  22. a b Drehscheibe. Mitarbeitermagazin der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Nr. 22, August 2005. S. 9–12. (abgefragt 8. Juni 2017).
  23. GKE wird wieder GKB. In: Schienenverkehr aktuell (SVA), Verlag Pospischil, Wien. ZDB-ID 568412-2. Heft 7, Jahrgang 2003. S. 51: Die Abkürzung im Firmenwortlaut war mit Beschluss vom 31. März 2003 wieder auf GKB geändert worden, das Logo war über die Zeit der GKE ohnedies gleich geblieben.
  24. Amtliches österreichisches Firmenbuch, FN 222739h (abgerufen 10. Oktober 2019).
  25. Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH: GKB – Fortschritt aus Tradition (Memento vom 16. März 2014 im Internet Archive)
  26. diepresse.com: Ab 15 Euro: Tschechische Privatbahn verkehrt täglich zwischen Wien und Prag, 20. November 2011
  27. derstandard.at: Staatsbahn Graz-Köflacher macht ÖBB Konkurrenz, 1. Mai 2017
  28. Regiojet tauscht die Pferde. Statt Graz-Köflacher fährt Westbahn für die Tschechen. Tageszeitung Der Standard, 6. August 2019, S. 15.
  29. Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH: Der Güterverkehr der GKB (Memento vom 16. März 2014 im Internet Archive)
  30. Alfred Moser: Veränderungen im Fuhrpark der GKE. In: Schienenverkehr aktuell (SVA), Verlag Pospischil, Wien, ZDB-ID 568412-2. Heft 5, Jahrgang 2002, S. 45.
  31. Franz Polansek: IN-FW-ST: Brückenübersiedlung; in: GKB-Drehscheibe Nr. 54 - März 2011, S. 23
  32. Franz Brugner: Kunst im Großformat; in: Kleine Zeitung vom 5. Mai 2012, S. 15
  33. Mitarbeiter verunsichert, Übernahme der GKB-Infrastruktur durch ÖBB In: Kleine Zeitung, Redaktion Süd und Südwest, 1. Juli 2022. (Abgerufen am 14. Juli 2022).
  34. a b meinbezirk.at Voitsberg (Abgerufen am 14. Juli 2022).
  35. Thomas Macher: Tauziehen um GKB-Übernahme: Betriebsrat ruft zur Versammlung, Kleine Zeitung, Print, 1. September 2021, S. 14.
  36. parl. Anfrage 3912/J-BR/2021 vom 20. November 2021 samt Beantwortung (Abgerufen am 14. Juli 2022).
  37. Slezak, Sternhart: 100 jährige GKB. S. 26.
  38. Slezak, Sternhart: 100 jährige GKB. S. 40 (hintere Umschlagseite)
  39. Jubiläumsschrift, S. 28.
  40. Jubiläumsschrift, S. 42.
  41. a b G(ottfried) Aldrian, E(rnst) Suppan: 20 Jahre GKB-Doppelstockzüge. In: GKB-Drehscheibe Nr. 63 - September 2013, S. 10–11.
  42. Jubiläumsschrift, S. 49.
  43. Graz-Köflacher Eisenbahn: Übersichtskarte und Streckennetz der GKB (Memento vom 15. Oktober 2007 im Internet Archive)
  44. a b Slezak, Sternhart: 100 jährige GKB. S. 12.
  45. Offizielle Eröffnungsfeier der GKB-Bahnhöfe Lannach, Oisnitz (sic!) und Preding. In: Wochenzeitung Weststeirische Rundschau. 1. Juli 2022, Nr. 26, Jahrgang 2022. S. 1.
  46. GKB-Streckennetz wird bis 2025 elektrifiziert. steiermark.orf.at, 7. Mai 2019, abgerufen am 28. Mai 2019.
  47. Graz-Köflacher Bahn plant Elektrifizierung der Strecke bis 2025. tt.com, 6. Mai 2019, abgerufen am 8. Mai 2019.
  48. GKB setzt Region unter Strom. gkb.at, 6. Mai 2019, abgerufen am 8. Mai 2019.
  49. Graz-Köflach-Bahn steht künftig unter Strom orf.at, 12. Juli 2022, abgerufen 12. Juli 2022.
  50. GKB-Jahrhundertprojekt auf Schiene. In: Weststeirische Rundschau. Nr. 28.2022 (15. Juli 2022), 95. Jahrgang, S. 3.
  51. Informationsfolder zur Elektrifizierung (Abgerufen am 14. Juli 2022).
  52. G(ottfried) Aldrian: Jubiläum: 60 Jahre „Roter Blitz“. Ein GKB-Triebwagen erobert die Herzen der Weststeirer. In: GKB-Drehscheibe Nr. 62 – Juli 2013, S. 10/11.
  53. Erste Diesel-Streckenlokomotive für GKB. In: Eisenbahn, Jahrgang 1965, Heft 2, S. 49/50.
  54. Drehscheibe Online, abgerufen 21. Jänner 2017.
  55. Weststeirische Rundschau Nr. 27, Jahrgang 2013 (5. Juli 2013), 86. Jahrgang, ZDB-ID 2303595-X, Seite 3.
  56. Steirische Regionalbahn GKB kauft 13 Triebwagen bei Stadler Rail AG, Kleine Zeitung vom 20. Februar 2009
  57. Güterverkehr auf der GKB - Seite 9. Abgerufen am 3. Mai 2021.
  58. Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb – Stadtverkehr-Austria-Wiki. Abgerufen am 1. Juli 2022.
  59. Bilder von Bussen der GKB. In: bus-bild.de. Abgerufen am 2. Juli 2022.
  60. GKB-Drehscheibe, Folge 17 vom Oktober 2004, Seite 8: Eröffnung des TEML und IN-Werkstätte (PDF-Datei; 1,1 MB)
  61. Graz-Köflacher Eisenbahn: Die Drehscheibe online