Twedt
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
Koordinaten: 54° 36′ N, 9° 40′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Schleswig-Flensburg | |
Amt: | Südangeln | |
Höhe: | 16 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,52 km2 | |
Einwohner: | 505 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 40 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24894 | |
Vorwahl: | 04622 | |
Kfz-Kennzeichen: | SL | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 59 097 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Toft 7 24860 Böklund | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Alexander Schmidt (CDU) | |
Lage der Gemeinde Twedt im Kreis Schleswig-Flensburg | ||
Twedt (dänisch Tved) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein.
Geografie
Geografische Lage
Das Gemeindegebiet von Twedt erstreckt sich im Süden vom Naturraum Angeln auf Höhenlagen zwischen 4 und 35 Metern über Normalhöhennull südöstlich der Wellspanger-/Boholzer Au.[2][3] Der Bachlauf geht im weiteren Verlauf in die Loiter Au über, die weitestgehend die östliche Gemeindegrenze abbildet. Sie mündet als Füsinger Au weiter südlich beim namengebenden Ortsteil der Gemeinde Schaalby in die Kleine Breite der Schlei.[3]
Gemeindegliederung
Neben dem Dorf gleichen Namens befinden sich auch die weiteren Dörfer Grumby und Buschau (dänisch Boskov (tlw. auch Burskov genannt)), weiterhin unter anderem die Hofsiedlung Lücke (dänisch Løkkegaarde) und das Gut Alttolkschuby im Gemeindegebiet.[4]
Nachbargemeinden
An das Gemeindegebiet von Twedt grenzen:[5]
Struxdorf | Böel | Süderbrarup (OT Brebel) |
Tolk | Nachbargemeinden | Loit |
Taarstedt |
Geschichte
Die Siedlung Twedt wurde erstmals 1231 im Waldemar-Erdbuch erwähnt. Das Dorf war teilweise im Besitz des dänischen Königs. Später gehörten drei Höfe und zwei Katen dem Schleswiger Domkapitel. Im Jahr 1777 wurde der Ort der Struxdorfharde (Strukstrup Herred) unterstellt. Der ältere südliche Siedlungsteil ist als Runddorf angelegt, der nördliche später um die neue umgehende Straße gebaut worden.[6] Administrativ unterstand der Ort in der dänischen Zeit dem Kirchspiel Tolk in der Struxdorfharde.
Der Ortsname Twedt geht auf dän. tved in der Bedeutung Rodung zurück (vgl. altnorw. þveit zu altnord. þeuta, neunorw. tveita, schwed-dialektal tveta für abhauen).[7][8] Grumby ist ebenfalls 1231 erstmals über das Waldemar-Erdbuch schriftlich dokumentiert. Der Ortsname bedeutet Dorf des Grummi, ein ursprünglicher Beiname, der auf altdän. und norw. grum in der Bedeutung stolz, prächtig verweist.[9][10] Buschau (Boskov od. Burskov) wurde erstmals 1601 erwähnt und bedeutet bogenförmiger Wald zu dän bue für Bogen und skov für Wald.[11] Der Hofname Elkier (Ellekjær) ist erstmals 1804 verzeichnet und bezeichnet einen Erlenbruch zu dän. elle für Erle.[12] Der Dreiseithof Lücke (Løkkegård) wurde 1760 als Meierhof des Kanzleigutes Grumby angelegt.[13] Vörbarg wurde erstmals 1804/05 bei du Plat genannt; der Name ist niederdeutsch, zurückgehend auf angeldän. fyr für Föhre (Kiefern, neudän. fyrre).[14][15]
Eingemeindungen
Die Gemeinde Twedt entstand am 1. August 1970 durch die Zusammenlegung der Gemeinden Grumby und Buschau.[16]
Politik
Gemeindevertretung
Von den neun Sitzen in der Gemeindevertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2013 fünf Sitze, die Wählergemeinschaft BGT hat vier. Bürgermeister ist Alexander Schmidt (CDU).
Wappen
Blasonierung: „Von Blau und Gold schräglinks geteilt, darauf ein Welleninnenbord und eine Urne in verwechselten Farben.“[17]
Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftsstruktur
Die Wirtschaftsstruktur in der Gemeinde ist traditionell durch die landwirtschaftliche Urproduktion geprägt.[18] Es dominiert heute der Ackerbau.
Mittlerweile stärkt auch die Erzeugung von Erneuerbarer Energie mittels Windkraftanlagen oder in einer Biogasanlage die örtliche Wirtschaftskraft. In der Gemeinde befindet sich der Windpark Twedt.[19]
Verkehr
Die Bundesstraße 201 führt im Abschnitt von Schleswig über Süderbrarup nach Kappeln direkt durch die Dorflage von Grumby und, weiter in östlicher Richtung, nordwestlich unmittelbar an jener vom namenstiftenden Ortsteil vorbei.[3]
In Süderbrarup besteht der nächstgelegene Übergang in den Schienenpersonennahverkehr im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein auf der Bahnstrecke Kiel–Flensburg (Regionalexpress (RE)-Linie 72 (Kiel–Flensburg)), am Bahnhof Schleswig in selbigen auf der Bahnstrecke Neumünster–Flensburg (RE 7 (Flensburg–Hamburg) und RE 74 (Husum–Kiel)).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 12, abgerufen am 5. Juni 2021.
- ↑ a b c Digitaler Atlas Nord. Abgerufen am 5. Juni 2021.
- ↑ Eine detaillierte Aufstellung aller Wohnplätze findet sich unter Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (PDF) Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, 1992, S. 94f, abgerufen am 5. Juni 2021.
- ↑ Relation: Twedt (1149340) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 5. Juni 2021.
- ↑ Berthold Hamer: Topographie der Landschaft Angeln. Bd. 2, Husum 1995, S. 368
- ↑ Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Auflage. Neumünster 1992, S. 660.
- ↑ Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland. Band 2. København 1867, S. 418 (dänisch).
- ↑ Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Auflage. Neumünster 1992, S. 294.
- ↑ Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland. Band 2. København 1867, S. 152 (dänisch).
- ↑ Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Auflage. Neumünster 1992, S. 195.
- ↑ Berthold Hamer: Topographie der Landschaft Angeln. Band 1. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 1994, S. 171.
- ↑ Berthold Hamer: Topographie der Landschaft Angeln. Band 2. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 1995, S. 42.
- ↑ Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. 2. Auflage. Neumünster 1992, S. 668.
- ↑ Berthold Hamer: Topographie der Landschaft Angeln. Band 2. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 1995, S. 338.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 184.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Hans Bühmann: In Harmonie leben. In: Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 10: Timmaspe - Ziethen. Band 10. Wachholtz Verlag/Flying-Kiwi-Media GmbH, Flensburg 2008, ISBN 978-3-926055-92-7, S. 70.
- ↑ Weitergehende Information siehe Liste der Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein