Höfles
Höfles Statistischer Distrikt 731 Stadt Nürnberg Koordinaten: 49° 29′ 23″ N, 11° 1′ 54″ O
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Höhe: | 307 m ü. NHN |
Fläche: | 1,67 km² |
Einwohner: | 313 (31. Dez. 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 187 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. April 1928 |
Postleitzahl: | 90427 |
Vorwahl: | 0911 |
Lage der Gemarkung 3433 Höfles in Nürnberg
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Höfles ist seit 1928 ein Stadtteil von Nürnberg und bildet zusammen mit Buch und Schnepfenreuth den Statistischen Bezirk 73.
Geographie
Höfles liegt im Norden der Stadt im Knoblauchsland. Nachbarorte sind (dem Uhrzeigersinn folgend und im Norden beginnend) der Fürther Stadtteil Braunsbach, die Nürnberger Stadtteile Buch, Schnepfenreuth und Kriegsopfersiedlung sowie der Fürther Stadtteil Poppenreuth. 0,5 km westlich befindet sich der Lerchenbühl. Südlich des Ortes fließt der Poppenreuther Landgraben, der ein rechter Zufluss der Pegnitz ist.[1]
Geschichte
Entstanden ist das Dorf durch eine Rodung der Herren von Stein und zum ersten Mal unter der Bezeichnung „Houelines“ mit der Übergabe des Ortes an die Nürnberger Burggrafschaft 1281 durch König Rudolf I. urkundlich erwähnt worden. Unter dem Namen „Höfleins“ wurde das Dorf 1427 von Markgraf Friedrich I. an die Reichsstadt Nürnberg verkauft.[2] Im Ersten Markgrafenkrieg wurde das Dorf zerstört.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Höfles 22 Anwesen. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was aber von dem brandenburg-bayreuthische Oberamt Baiersdorf bestritten wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Amt der Vesten Nürnberg inne. Alleiniger Grundherr war die Reichsstadt Nürnberg: Amt der Vesten (10 Halbhöfe, 5 Gütlein, Hirtenhaus), Landesalmosenamt (2 Halbhöfe, 2 Güter) und Spitalamt (1 Hof, 1 Gut).[3]
1796 wurde Höfles wie das gesamte Knoblauchsland unter die Verwaltung Preußens gestellt und 1810 dem Königreich Bayern übergeben. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Höfles dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Buch zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Höfles. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Erlangen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 2 Anwesen von 1821 bis 1848 dem Patrimonialgericht Buchschwabach. Ab 1862 gehörte Höfles zum Bezirksamt Fürth. Die Gerichtsbarkeit ging 1862 an das Landgericht Fürth über (1879 in Amtsgericht Fürth umbenannt). Die Finanzverwaltung wurde 1871 vom Rentamt Fürth übernommen (1919 in Finanzamt Fürth umbenannt).[4] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 1,754 km².[5] Am 1. April 1928 wurde Höfles nach Nürnberg eingemeindet.[6] Seitdem ist das Amtsgericht und Finanzamt Nürnberg zuständig.[4]
Baudenkmäler
- Breitenäckerweg 2 und 6: Eingeschossige verputzte Bauernhäuser des 18./19. Jh., mit Scheunen.[7]
- Höfleser Hauptstr. 61: Ehemaliges Gasthaus
- Höfleser Hauptstr. 62, 78, 84: Schlichte eingeschossige Giebelhäuser des 18./19. Jh.; Haus Nr. 62 mit Fachwerkscheune.[7]
- Höfleser Hauptstr. 65: Eingeschossiger Sandsteinbau der Mitte des 19. Jh.; mit dreigeschossigem Giebel, in diesem Rundfenster mit Fischblase.[7]
- Höfleser Hauptstr. 66: Bauernhaus
- Höfleser Hauptstr. 69: Sandsteinmauer mit barocker Bekrönung 1. Hälfte des 18. Jh.[7]
- Höfleser Hauptstr. 71: Sandsteinmauer; Torpfosten mit klassizistischer Bekrönung, bezeichnet Wilhelm Haller / 1862.[7]
- Höfleser Hauptstr. 73: Eingeschossiges Bauernhaus mit zweigeschossigem Mäandervolutengiebel und Vasenaufsätzen, bezeichnet 1825. Hoftor mit Sandsteinpfeilern.[7]
- Höfleser Hauptstr. 74: Herrensitz von 1762, heute Gasthof „Altes Schloss“
- Höfleser Hauptstr. 82: Grundstücksummauerung
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 |
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Einwohner | 121 | 150 | 162 | 178 | 182 | 161 | 169 | 161 | 194 | 215 | 193 | 203 | 198 | 190 | 188 | 176 | 196 |
Häuser[8] | 22 | 22 | 22 | 44 | 27 | ||||||||||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [11] | [12] | [11] | [13] | [11] | [11] | [14] | [11] | [11] | [5] | [11] | [11] | [11] | [11] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Peter und Paul (Poppenreuth) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Clemens (Nürnberg) gepfarrt.
Verkehr
Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft zu einer Gemeindeverbindungsstraße bei Poppenreuth und Ronhof (1,1 km südwestlich) bzw. an Buch vorbei zur Bundesstraße 4 (1,6 km östlich). Zwei Gemeindeverbindungsstraßen verlaufen zur Kriegsopfersiedlung (1,8 km südlich).[1]
Die beiden Haltestellen der Stadtbuslinie 33 befinden sich zentral gelegen am östlichen und westlichen Ende des Ortskerns. Des Weiteren ist die Haltestelle Höfles West sowohl Start als auch Endpunkt der Stadtbuslinie 99.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Höfles. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 699 (Digitalisat).
- Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1, S. 356.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 127 (Digitalisat). Ebd. S. 240 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Höfles. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 489 (Digitalisat).
- Gustav Voit: Höfles. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 454 (online).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Höfles im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ G. Voit, S. 454.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 127.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 240. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 31 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 602 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b c d e f G. P. Fehring u. a.: Die Stadt Nürnberg, S. 356. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1925 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 42 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 90 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 153 Einwohner.
- ↑ a b c d e f g h i j k Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 172, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1028, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1192, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1123 (Digitalisat).