Zollhaus (Nürnberg)
Zollhaus Stadt Nürnberg Koordinaten: 49° 23′ 27″ N, 11° 7′ 43″ O
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Höhe: | 371 m ü. NHN |
Einwohner: | 1 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 90471 |
Vorwahl: | 0911 |
Lage des statistischen Bezirks 37 Langwasser Südwest in Nürnberg
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Zollhaus
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Zollhaus (umgangssprachlich: Langalou bzw. Zollhaus[2]) ist ein Gemeindeteil von Nürnberg im Bezirk 37 (Langwasser Südwest) in Statistischen Stadtteil 3 “Südöstliche Außenstadt” im Süden der Gemarkung 3440.[3]
Geographische Lage
Die Einöde liegt am südlichen Ende der Straße „Am Zollhaus“, die Teil der Staatsstraße 2225 (Nürnberg – Allersberg) ist; inmitten eines Waldgebietes des Nürnberger Stadtteils Langwasser. Südlich angrenzend ist der Forst Kleinschwarzenlohe, ein gemeindefreies Gebiet im mittelfränkischen Landkreis Roth.[4]
Geschichte
Der Ort wurde in den Vetter’schen Oberamtsbeschreibungen von 1732 als „Zollhauß“ erstmals schriftlich erwähnt. Es wurde auf dem Flurgebiet „zur langen Lohe“ (=langgestrecktes Waldstück) gegründet.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Zollhaus 1 Anwesen. Das Hochgericht und die Grundherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Kornburg aus.[6] Bis 1806 war es eine markgräflich-ansbachische Zollstation, zugleich gab es dort ein Gasthaus. Offiziell hieß die Einöde „Oberlangenlohe“.
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Zollhaus dem Steuerdistrikt Großschwarzenlohe (II. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Kleinschwarzenlohe zugeordnet.[7][8]
Ausgehend vom Haltepunkt Nürnberg-Zollhaus südöstlich des Rangierbahnhofs wurde der alte Name Zollhaus, der auch in zwei Straßennamen des Distrikts 375 Langwasser Südwest fortlebt (Zollhausstraße, Am Zollhaus), auf die westlich der Rangierbahnhofsiedlung entstandene Parkwohnanlage Zollhaus übertragen. In reichsstädtischer Zeit wurde auch die Nürnberger Mauthalle nach dem dort befindlichen Zoll- und Waagamt als Zollhaus bezeichnet.
Am 1. Mai 1978 wurde Zollhaus im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Nürnberg eingegliedert.[7]
Auch heute noch ist die Gaststätte des Ortes ein beliebtes Ausflugsziel.
Baudenkmäler
- Zollhaus
- Terrasse der Gaststätte
- Saalbau der Gaststätte
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 6 | 10 | 18 | 9 | 6 | 6 | 8 | 28 | 9 | 8 | 1 |
Häuser[9] | 1 | 1 | 2 | 2 | 2 | 2 | 3 | 1 | |||
Quelle | [8] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] |
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Nikolaus (Kornburg) gepfarrt,[6] die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Zum Guten Hirten (Nürnberg).
Literatur
- Bezirksdatenblatt Nürnberg – Statistischer Bezirk 37 Langwasser Südwest, Stand 2015 (PDF; circa 120 kB)
- Johann Kaspar Bundschuh: Zollhaus. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 974 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 409, 475–476.
- Wiltrud Fischer-Pache: Zollhaus. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 1216 (online).
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, S. 354.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 41–42.
Weblinks
- Zollhaus in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Zollhaus in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 26. September 2019.
- Zollhaus im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 323 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 41. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: láŋɒlǫu bzw. dsólhàus.
- ↑ Stadtplandienst Nürnberg Stadtteilname Zollhaus
- ↑ Zollhaus im BayernAtlas
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 41f.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 409.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 475f.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 107 (Digitalisat – hiernach soll Zollhaus dem Steuerdistrikt Wendelstein zugeordnet gewesen sein.).
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 236 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1086, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1252, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1187 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1260 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1297 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1125 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 824 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 180 (Digitalisat).