Herrnhütte
Herrnhütte Statistischer Distrikt 832 Stadt Nürnberg Koordinaten: 49° 28′ 36″ N, 11° 6′ 6″ O
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Höhe: | 317 m ü. NHN |
Eingemeindung: | 1. August 1920 |
Postleitzahl: | 90411 |
Vorwahl: | 0911 |
Lage des statistischen Bezirks 83 Marienberg in Nürnberg
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Der ehemalige Ortsteil von Ziegelstein und heutige statistische Distrikt 832 Herrnhütte ist ein Teil des statistischen Bezirks Marienberg in der Nordöstlichen Außenstadt Nürnbergs.[1] Der PLZ-Bezirk ist 90411. Herrnhütte liegt etwa 3 km nordöstlich des Zentrums von Nürnberg.
Geographie
Lage
Herrnhütte wird im Norden vom Falknerweg und Hugo-Distler-Straße, im Osten durch die Ziegelsteinstraße und Äußere Bayreuther Straße, im Süden durch Gräfenbergbahn und im Westen durch den Volkspark Marienberg begrenzt.[2]
Distrikte
Statistische Nachbardistrikte des Distrikts 832 Herrnhütte | |||||||||
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Geschichte
Nach der Zerstörung der alten Ziegelsteiner Ziegelhütte im zweiten Markgrafenkrieg gründeten die Nürnberger Ratsherren 1554 rund einen Kilometer südlich eine neue Hütte. Wegen der Initiative der Ratsherren hieß die Hütte Herrnhütte.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Herrnhütte 4 Anwesen (1 Ziegelei mit Wirtshaus und Nebengebäuden). Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was vom brandenburg-bayreuthischen Oberamt Baiersdorf bestritten wurde. Die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Bauamt der Reichsstadt Nürnberg inne.[4]
1796 wurde auch Herrnhütte preußisch und fiel 1810 an Bayern.[3] Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Herrnhütte dem 1813 gebildeten Steuerdistrikt und Ruralgemeinde Großreuth hinter der Veste und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Ziegelstein zugeordnet. Am 1. August 1920 wurde Herrnhütte in die Stadt Nürnberg eingemeindet.[5]
Zwei Jahre zuvor war die Ziegelei geschlossen worden. Das Gelände wurde Ende der 1960er Jahre mit großen Wohnhäusern überbaut. Damals erfolgte auch die Verlegung der Äußeren Bayreuther Straße, die seither durch das Grundstück der früheren Ziegelei führt.[3]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 |
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Einwohner | 26 | 47 | 69 | 85 | 141 | 119 |
Häuser[6] | 9 | 4 | 15 | 16 | ||
Quelle | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Melanchthonkirche gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Georg gepfarrt.
Verkehr
Herrnhütte verfügt mit der U-Bahn-Station Herrnhütte über einen direkten Anschluss an die U-Bahn, die die zuletzt dort verkehrende Straßenbahnlinie 3 ablöste und den direkten Anschluss zur Innenstadt und zum Flughafen ermöglicht.
Durch Herrnhütte führt die Gräfenbergbahn, deren Haltepunkt Nürnberg Nordost den Anschluss an das Bundesbahnnetz ermöglicht.
Literatur
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 126 (Digitalisat). Ebd. S. 245 (Digitalisat).
- Hermann Rusam: Herrnhütte. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 442 (online).
Weblinks
- Herrnhütte in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
- Herrnhütte im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ Stadtplandienst Nürnberg: Distrikt 832 Herrnhütte
- ↑ Herrnhütte im BayernAtlas
- ↑ a b c H. Rusam, S. 442.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 126.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 245.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1900 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 39 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 212 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1066, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1232, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1166 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1238 (Digitalisat).