HMS Sealion (N72)

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HMS Sealion (N72)
Royal Navy
HMS Sealion im Dezember 1942
Allgemeine Daten
Schiffstyp: U-Boot
Schiffsklasse: Shark-Klasse (S-Klasse)
Marine: Royal Navy
Bauwerft: Cammell Laird (Birkenhead)
Kiellegung: 16. Mai 1933
Stapellauf: 16. März 1934
Indienststellung: 21. Dezember 1934
Verbleib: Am 3. März 1945 vor Isle of Arran als Sonarübungsziel versenkt.
Technische Daten
(siehe Shark-Klasse)

HMS Sealion (N72)[1] war ein U-Boot der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg.

Geschichte

Die Sealion (engl.: Seelöwe) gehörte zur zweiten Baugruppe der erfolgreichen S-Klasse. Dieses Baulos wird auch als Shark-Klasse bezeichnet. Sie wurde am 16. Mai 1933 bei Cammell Laird in Birkenhead auf Kiel gelegt, lief am 16. März 1934 vom Stapel und wurde von der Royal Navy am 21. Dezember 1934 in Dienst gestellt.

Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 wurde das U-Boot in der Nordsee eingesetzt.

Am 6. November 1939 griff die Sealion auf der Doggerbank auf der Position 55° 10′ N, 2° 11′ O das deutsche U-Boot U 21 erfolglos mit sechs Torpedos an.

Das britische U-Boot wurde nach der als Unternehmen Weserübung bezeichneten deutschen Invasion in Dänemark und Norwegen im April 1940 vor Norwegen eingesetzt. Bei den Einsätzen wurden zwei gegnerische Transporteinheiten versenkt und ein zuvor gestrandetes Schiff zerstört.

Datum Angriffe und Kampferfolge nach dem Unternehmen Weserübung
11. April 1940 Das deutsche Transportschiff August Leonhardt (2593 BRT) wird im Skagerrak auf der Position 56° 29′ N, 11° 43′ O mit Torpedos versenkt.
6. Mai 1940 HMS Sealion greift 19 NM südwestlich von Vaderob (Norwegen) auf der Position 58° 30′ N, 10° 30′ O den deutschen Transporter Moltkefels (7862 BRT) an. Alle drei Torpedos verfehlen ihr Ziel.
3. Juli 1940 Vor dem Boknafjord (Norwegen) wird ein deutscher Geleitzug mit sechs Torpedos erfolglos angegriffen. Die Geleitschiffe belegen anschließend die Sealion mit Wasserbomben.
8. Juli 1940 Vor Obrestadt (Norwegen) wird der gestrandete deutschen Transporter Palime torpediert und zerstört. Der Frachter war am 5. Juni 1940 auf eine von dem Porpoise-Klasse-U-Minenleger HMS Narwhal gelegte Seemine gelaufen.
29. Juli 1940 Südwestlich von Stavanger wird U 62 auf der Position 58° 21′ N, 4° 24′ O zuerst mit Torpedos und anschließend mit dem Deckgeschütz angegriffen. Das deutsche U-Boot entkommt unbeschadet.
4. August 1940 Die Sealion versenkt vor dem Homborsund auf der Position 58° 17′ N, 8° 38′ O den norwegischen Frachter Toran (3318 BRT)[2].
6. August 1940 Vor Kristiansand wird auf der Position 57° 51′ N, 7° 24′ O der deutsche Transporter Cläre Hugo Stinnes (5295 BRT) erfolglos mit vier Torpedos angegriffen.

Nach dem deutsch-französischen Waffenstillstand am 22. Juni 1940 wurde die Sealion nicht mehr nur in der Nordsee, sondern auch in der Biskaya eingesetzt. Bis Ende 1941 konnten sechs weitere gegnerische Schiffe versenkt werden.

Datum Angriffe und Kampferfolge
5. Februar 1941 Vor Honningsvåg wird der unter deutscher Kontrolle stehende norwegischen Frachter Ryfylke (1151 BRT)[3] versenkt.
30. Mai 1941 In der Biscaya wird auf der Position 46° 58′ N, 4° 12′ W das deutsche U-Boot U 74 mit sechs Torpedos erfolglos angegriffen.
7. Juli 1941 Die Sealion versenkt vor Ouessant die beiden französischen Fischereifahrzeuge Gustav Eugene (120 BRT) und Gustav Jeanne mit Bordartillerie.
8. Juli 1941 Vor Ouessant wird das französische Fischereifahrzeug Christus Regant (28 BRT) mit dem Deckgeschütz versenkt.
9. Juli 1941 Die Sealion versenkt vor Ouessant das französische Fischereifahrzeug St Pierre d'Alcantara (329 BRT) mit Artillerie.
18. November 1941 Vor dem Laksefjord wird auf der Position 70° 57′ N, 26° 50′ O der norwegische Tanker Vesco (331 BRT)[4] versenkt.
5. Dezember 1941 HMS Sealion versenkt auf der Position 71° 7′ N, 27° 54′ O den norwegischen Frachter Island. (638 BRT)[5]

Die HMS Sealion wurde am 3. März 1945 vor der Isle of Arran als Sonarübungsziel versenkt.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Britische S-Klasse-U-Boote – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg. Motorbuchverlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01252-9.
  • Robert Hutchinson: KAMPF UNTER WASSER – Unterseeboote von 1776 bis heute. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02585-X.
  • Anthony Preston: Die Geschichte der U-Boote. Karl Müller Verlag, Erlangen 1998, ISBN 3-86070-697-7.

Erläuterungen und Referenzen

  1. HMS ist die Abkürzung für His/Her Majesty’s Ship und der Namenspräfix britischer Schiffe. HMS bedeutet Seiner/Ihrer Majestät Schiff.
  2. Siehe Toran auf www.warsailors.com/homefleet. (englisch)
  3. Siehe Ryfylke auf www.warsailors.com/homefleet. (englisch)
  4. Siehe Vesco auf www.warsailors.com/homefleet. (englisch)
  5. Siehe Island auf www.warsailors.com/homefleet. (englisch)