Henrymeyerit
Henrymeyerit | |
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Allgemeines und Klassifikation | |
Andere Namen | |
Chemische Formel | Ba(Ti4+7Fe2+)O16 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Oxide und Hydroxide |
System-Nr. nach Strunz und nach Dana |
4.DK.05b (8. Auflage: IV/D.08) 07.09.01.06 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol | tetragonal-dipyramidal; 4/m |
Raumgruppe | I4/m (Nr. 87) |
Gitterparameter | a = 10.219 Å; c = 2.963 Å[3] |
Formeleinheiten | Z = 1[3] |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 5 bis 6 |
Dichte (g/cm3) | gemessen: 4,0; berechnet: 4,2 |
Spaltbarkeit | keine |
Bruch; Tenazität | splitterig |
Farbe | Schwarz, in reflektiertem Licht leicht gräuliches Braun[3] |
Strichfarbe | rötliches Braun |
Transparenz | opak |
Glanz | Diamantglanz[4] |
Henrymeyerit ist ein sehr seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Er kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ba(Ti4+7Fe2+)O16. Das Mineral bildet bis zu 0,2 mm große Kristalle.[3]
Etymologie und Geschichte
Henrymeyerit wurde 2000 von Roger H. Mitchell, Viktor N. Yakovenchuk, Anton R. Chakhmouradian, Peter C. Burns und Yakov A. Pakhomovsky zum ersten Mal beschrieben. Schon vor der Veröffentlichung wurde es 1999 als 16. Mineral von der CNMNC anerkannt. Es ist nach Henry Oostenwald Albertjin Meyer (1937–1995) benannt, um ihn für seine Verdienste im Bereich der Petrologie und Mineralogie von Xenolithen und Kimberlit zu ehren.[4]
Klassifikation
In der veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz wird Henrymeyerit in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort in die Gruppe „Verhältnis Metall zu Sauerstoff 1:2“ eingeordnet. Dort ist es in der Kryptomelan-Gruppe zu finden, zu der neben Kryptomelan auch Cesàrolith, Coronadit, Hollandit, Manjiroit, Mannardit, Priderit, Redledgeit, Strontiomelan gehören.
In der neueren, umfassend überarbeiteten 9. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz wird Henrymeyerit ebenfalls in die Klasse der „Oxide und Hydroxide“ und dort in die Gruppe „Verhältnis Metall zu Sauerstoff 1:2“ eingeordnet. Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Größe der Kationen, sodass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Untergruppe „Mit großen oder mittelgroßen Kationen“ zu finden ist. Dort bildet es mit Akaganeit, Coronadit, Hollandit, Manjiroit, Mannardit, Priderit, Redledgeit die Hollandit-Gruppe.
In der Systematik der Minerale nach Dana findet sich Henrymeyerit ebenfalls bei den Oxiden und Hydroxiden, dort in der Gruppe der „mehrfachen Oxide“. Innerhalb der Gruppe steht es ebenfalls in der „Kryptomelangruppe“ und hat die Systemnummer 07.09.01.06.
Kristallstruktur
Henrymeyerit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe Raumgruppe I4/m (Raumgruppen-Nr. 87) mit den Gitterparametern a = 10.219 Å und c = 2.963 Å sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[3]
Bildung und Fundorte
Von dem Mineral sind nur sehr wenige Fundstellen bekannt. Diese befinden sich auf der russischen Halbinsel Kola in der Oblast Murmansk in den Chibinen (englisch: Khibiny massif), im Kowdor-Massiv und im Lowosero-Tundra-Massiv, in der Tschechischen Republik in Mähren und in den USA im Bundesstaat Montana.[5]
Siehe auch
Literatur
- Roger H. Mitchell, Viktor N. Yakovenchuk, Anton R. Chakhmouradian, Peter C. Burns, Yakov A. Pakhomovsky: Henrymeyerite, a new hollandite-type Ba–Fe titanate from the konvor complex, russia In: Canadian Mineralogist, Vol. 38, Juni 2000, S. 617–626 (PDF)
- Lia N. Konarko, Gero Kurat, Theodoros Ntaflos: Henrymeyerite in the metasomatized upper mantle of eastern antarctica In: Canadian Mineralogist, Vol. 45, Nr. 3, 2007, S. 497–501
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Mineralienatlas:Henrymeyerit
- ↑ The new IMA List of Minerals, Stand September 2014
- ↑ a b c d Handbook of Mineralogy - Henrymeyerite (PDF, englisch)
- ↑ a b Roger H. Mitchell, Viktor N. Yakovenchuk, Anton R. Chakhmouradian, Peter C. Burns, Yakov A. Pakhomovsky: Henrymeyerite, a new hollandite-type Ba–Fe titanate from the konvor complex, russia In: Canadian Mineralogist, Vol. 38, Juni 2000, S. 617–626 (PDF)
- ↑ Mindat - Henrymeyerite