Hercules K 125 BW
Hercules K 125 BW
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Basisinformation | |
Hersteller | Herkules / Fichtel & Sachs |
Modell | Hercules K 125 Military |
Produktionszeit | 1970–1996 |
Varianten | K125BW V1, K125BW V2, K180BW |
Vorgängermodell | Maico M 250 B |
Nachfolgemodell | Hercules K 180 Military KTM 400 LS-E Military KTM 640 LS-E Military |
Technische Daten [1][2] | |
Eigengewicht | 130 kg |
Nutzlast | 170 kg |
Gesamtgewicht | 300 kg |
Länge | 2035 mm |
Breite | 930 mm |
Höhe | 1060 mm |
Radstand | 1295 mm |
Watfähigkeit | 300 mm |
Leistung | 9,2 kW (12,5 PS) |
Geschwindigkeit | 100 km/h |
Kraftstoffvorrat | 17 l |
Getriebe | 5-Gang-Ziehkeilschaltung |
Elektrik | 6 Volt Lichtmaschine |
Bereifung | 3,25/3,50–18 Geländebereifung |
Die Hercules K 125 BW/Military ist ein Motorrad („Krad“) der Bundeswehr, das von 1970 bis 1990 vorwiegend für die Kradmelder hergestellt wurde; sie ist heute nur noch für Schulungszwecke bei der Bundeswehr in Gebrauch. Nachfolger wurde die von 1991 bis 1996 hergestellte Hercules K180 mit 12 kW (17 PS). Alle Hercules-Modelle werden zurzeit durch die KTM 400 LS-E Military und KTM 640 LS-E Military ersetzt. Die KTM 400 LS-E Military wird ausschließlich von Feldjägern und dem Kommando Spezialkräfte (KSK), die KTM 640 LS-E Military exklusiv vom KSK verwendet.
Hercules K 125 BW
Die erste Ausführung der Hercules wurde 1970 als Nachfolger der Maico M 250 B in 5.000 Exemplaren bei der Bundeswehr eingeführt. Sie hatte vorn eine halblange Schwinge, einen runden Scheinwerfer mit integriertem Tachometer und Zündschloss, Lenkerendenblinker (sog. Ochsenaugen), Klappgepäckträger, einen Lederkoffer auf der linken Seite und eine Bosch-Schwunglicht-Magnetzündanlage mit einer 6-V-Naßbatterie. Die Bauteile bestanden nahezu komplett aus Metall. In deutlich geringerer Stückzahl wurde die Hercules K 125 BW zwischen 1971 und 1983 auch beim Bundesgrenzschutz verwendet.
Hercules K 125 Military
Ab 1984 wurde die modernisierte Version der Hercules K 125 BW bei der Bundeswehr eingeführt. Im Gegensatz zur Vorgängerversion war die „Military“ vorn mit einer Teleskopgabel und einem rechteckigen Scheinwerfer in einem Kunststoffgehäuse ausgestattet. Dazu kamen je zwei Blinker vorn und hinten, ein starrer Gepäckträger, ein Kunststoff-Instrumententräger am Lenker und ein Kunststoffkoffer auf der linken Seite. Kotflügel und Rücklichtgehäuse bestanden bei dieser Version aus Kunststoff. Als Zündanlage war eine Motoplat-Zündung mit einem kleinen Akku eingebaut. Eine Batterie war nicht mehr erforderlich.
Technik
Die Hercules K 125 BW/Military zählt bei der Bundeswehr zu den mittleren Krafträdern. Sie hat einen luftgekühlten Einzylinder-Zweitakt-Motor von Fichtel & Sachs mit Flachkolben und 9,2 kW (12,5 PS) bei 7000/min. Der Verwirbelungsschalldämpfer ist hochgelegt. Der Kolbendurchmesser und der Kolbenhub betragen je 54 mm; daraus ergibt sich ein Hubraum von 123 cm³. Die Mehrscheibenkupplung läuft im Ölbad. Die kontaktlose Zündeinheit stammt bei der Version 2 vom Zulieferer Motoplat. Stand- und Fahrgeräusch betragen 71 dB (A)N bzw. 82 dB (A)N.
Die verschraubte Bodenschutzplatte ist mit seitlichen Sturzbügeln ausgestattet.
Die K 125 BW/Military wird mit Geländereifen der Dimension 3,25/3,5-18 ausgestattet.[3] Vorder- und Hinterrad haben Steckachsen und sind untereinander austauschbar.[4] Die Wattiefe beträgt 300 mm.[5]
Zubehör
Zur Ausrüstung zählen eine Luftpumpe, eine Werkzeugrolle, ein Tarnsatz für die Beleuchtungseinrichtungen und eine Winkerkelle. Der reguläre Koffer kann z. B. für den Fahrschuleinsatz durch ein SEM 52 S Funkgerät in einem Koffer ersetzt werden.
Weiterentwicklungen
Als Weiterentwicklung wurde von 1991 bis 1997 das Modell Hercules K 180 Military bei der Bundeswehr eingeführt.[6] Später wurden auch Motorräder ausländischer Hersteller bei der Bundeswehr angenommen.
Literatur
- Frank Rönicke: Typenkompass Deutsche Militärmotorräder ab 1905. Motorbuch Verlag, Stuttgart, 1. Auflage 2010, ISBN 978-3-613-03215-6. (Erweiterte Neuausgabe ebenfalls Motorbuch Verlag, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-613-04123-3.)
- Ernst Leverkus: Die faszinierenden Motorräder der 70er Jahre. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-613-01040-2, Seiten 100 bis 109.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Technische Daten bei moped-museum.de
- ↑ Krad Hercules K 125 bei ig-hmt.de
- ↑ TDV 2340/004-12, Stand 1987, Seite 13
- ↑ TDV 2340/004-12, Stand 1987, Seite 23
- ↑ Frank Rönicke, 1. Auflage, S. 90, 91.
- ↑ Frank Stegemann: Hercules K 180 Military Weiterentwicklung der 125er Bundeswehrmaschine. moped-museum.de, 20. April 2004, abgerufen am 21. Februar 2022.