Artus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von König Arthus)

König Artus (walisisch Arthur ['arθir]) ist eine Sagengestalt, die in vielen literarischen Werken des europäischen Mittelalters in unterschiedlichem Kontext und unterschiedlicher Bedeutung auftaucht. Sein Herrschaftsgebiet wird in Britannien verortet. Seit dem späten 9. Jahrhundert überliefern britische Chroniken eine führende und erfolgreiche Teilnahme des Königs in den Kämpfen gegen die dort um 500 n. Chr. eindringenden Angeln, Jüten und Sachsen (Angelsachsen). Seit dem 12. Jahrhundert wurde diese Geschichte in der höfischen Literatur ausgeschmückt und in ihre klassische Form gebracht. Ob Artus ein reales historisches Vorbild hatte, ist ungewiss.

Mythos und Geschichte

Artus ist eine wichtige Figur in der Mythologie Britanniens (Matière de Bretagne). In seiner inspirierenden Wirkung auf die Literatur ist er vergleichbar mit Richard Löwenherz und Robin Hood. Artus wird aber auch mit anderen Mythenkreisen wie den Sagen um Merlin, den Heiligen Gral und die Wilde Jagd in Verbindung gebracht.

Der historische Kern der Artus-Geschichte dürfte in der Völkerwanderungszeit zu suchen sein, als sich die römisch-britische Restbevölkerung nach dem Abzug der römischen Legionen gegen rebellische Angelsachsen zur Wehr setzen musste. Allerdings ist keine Quelle aus so früher Zeit bekannt, die einen König Artus belegen würde; bei Gildas im 6. Jahrhundert trägt der Anführer der Briten vielmehr den römischen Namen Ambrosius Aurelianus. In den frühesten historischen Quellen, die Artus erwähnen, etwa der Historia Brittonum („Geschichte der Briten“) aus dem späteren 9. Jahrhundert, taucht er dann als ein britischer Heerführer der Zeit um 500 n. Chr. auf. Erst aus dem Hochmittelalter sind ausführlichere Darstellungen bekannt. Als älteste überlieferte Artusgeschichte gilt die Historia Regum Britanniae („Geschichte der Könige Britanniens“) des Geoffrey of Monmouth (um 1135).[1] In der Folgezeit wurde die Artusgeschichte Gegenstand zahlreicher französischsprachiger höfischer Versepen und Prosaromane. Diese französisch-englische Artusepik befruchtete vom 12. bis zum 14. Jahrhundert die volkssprachlichen Literaturen fast ganz Europas. Zahlreiche Motive traten erst später hinzu, so die berühmte Tafelrunde erstmals in Waces Roman de Brut (Roman über Brutus) um 1190. Viele mittelalterliche Vorstellungen von ritterlichen Tugenden wurden von dem französischen Dichter Chrétien de Troyes um 1170 eingeführt.

Zur Entstehung und zum allmählichen Anwachsen des Legendenstoffs schrieb der Sprachwissenschaftler Wolfgang Meid:

„Die Artussage selbst ist ein merkwürdiges Beispiel für das sich ganz im Untergrund vollziehende Wachsen und Anschwellen einer literarisch nicht tradierten Überlieferung aus verschwindend geringen Anfängen – der historisch nicht beglaubigte Arthur soll als dux bellorum in Kriegen der Briten gegen die Angelsachsen zwölf siegreiche Schlachten geschlagen haben – zu ins Gigantische gesteigerten Ausmaßen, die als märchenhaftes Phantasieprodukt in die kontinentaleuropäischen Literaturen gelangt und dort, gelöst von ihren mythischen keltischen Ursprüngen, ein Eigenleben entfaltet.“[2]

Die Artussage

Die Sage spielt vor dem Hintergrund realer Ereignisse im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr., sie passt dieses spätantike Szenario allerdings mittelalterlichem Denken an: Britanniens Machthaber (in der Sage handelt es sich um Könige) sind untereinander zerstritten, das Land wird bedroht von Sachsen und Pikten. Die früheren Schutzherren, die Römer, haben sich zurückgezogen, sie überlassen die Verteidigung der Insel den romanisierten Bewohnern. Deren „Hochkönig“ ist Ambrosius Aurelianus, sein Berater und Freund der (sagenhaft von einer Aura des Geheimnisvollen umgebene) Druide Merlin, dessen Vater ein Geisterwesen ist. Merlin war es auch, der den Steinkreis in Stonehenge errichtete. Ein himmlisches Zeichen in Gestalt eines Drachen bedeutet ihm, dass Ambrosius bald sterben und Uther Pendragon (Drachenhaupt) dessen Nachfolge antreten werde. Merlin verkündet Uther dieses Ereignis und verspricht ihm einen Sohn mit überragender Macht.

Datei:MerlinsCave.jpg
Merlins Höhle, Tintagel, wo der Legende nach Arthur von Merlin aus dem Meer gerissen wurde.

Bei Uthers Krönung lernt dieser Igraine (Igerne) kennen, die Gemahlin des Herzogs Gorlois von Cornwall, und verliebt sich in sie. Der Herzog verlässt daraufhin, ohne Zustimmung des neuen Königs, mitsamt seiner Gemahlin und seinen Leuten den Hof. Wutentbrannt folgt ihm Uther und fällt mit seinem Heer in Cornwall ein. Gorlois bringt Igraine nach Tintagel, seiner uneinnehmbaren Burg, lässt sie dort bewachen und zieht gegen Uther. Der bittet Merlin um seinen Rat. Merlin verwandelt daraufhin Uther in das äußere Ebenbild des Herzogs von Cornwall. So gelingt es dem König, unangefochten Tintagel zu betreten und bei Igraine zu liegen, die ihn für ihren Gemahl hält. In derselben Nacht fällt der Herzog im Kampf, und kurz darauf vermählt sich Uther mit Igraine, die sein Kind erwartet. Nach der Geburt nimmt Merlin den Knaben in seine Obhut und bringt ihn zu Ector, einem vertrauenswürdigen Ritter, bei dem das Kind, das den Namen Arthur (Artus) erhält, aufwächst. Die folgenden Jahre der Regierungszeit Uthers sind ausgefüllt mit ständigen Kriegen gegen Sachsen, Schotten und Iren, und als er stirbt, brechen die alten Feindseligkeiten unter den britischen Kleinkönigen erneut aus.

Inzwischen schmiedet Merlin ein herrliches Schwert, dessen Klinge er unter Zuhilfenahme seiner Zauberkräfte in einen gewaltigen Stein hineintreibt. Der Name des Schwertes ist je nach Legende Excalibur oder Caliburn, und auf seinem Griff steht in goldenen Buchstaben geschrieben: „Wer dieses Schwert aus dem Stein zu ziehen vermag, ist der rechtmäßige König Britanniens.“ Von nah und fern strömen nun alle Edlen zusammen, um ihre Kraft zu erproben, doch keinem gelingt es. Während eines Turniers, an dem Sir Ector, sein Sohn Keie und Arthur als dessen Knappe teilnehmen, vermisst Keie sein Schwert und trägt Arthur auf, es ihm zu holen. Arthur findet es nicht, entdeckt stattdessen das Schwert im Stein, zieht es ohne Mühe heraus und bringt es seinem Stiefbruder. Als diese Tat bekannt wird, erscheint Merlin und verkündet Arthurs wahre Abstammung. Daraufhin wird er zum Hochkönig von Britannien gekrönt. Gegen den Rat Merlins heiratet Arthur Guinevere (Ginevra), die Tochter des Königs Leodegrance. Guinevere bringt als Hochzeitsgeschenk ihres Vaters einen gewaltigen runden Tisch, welcher zum Herzstück der neuen Burg Camelot wird, die sich Arthur erbauen lässt.

Aber Ruhe ist dem jungen Paar nicht vergönnt. Arthur sieht sich gezwungen – wie einst Uther – die ins Land einfallenden Sachsen zu bekämpfen. In vielen blutigen Schlachten bezwingt er sie; die letzte, bei dem Berg Badon, bringt den endgültigen Sieg. Arthur darf sich endlich friedlichen Aufgaben widmen. Er ruft edle Ritter an seinen Hof, veranstaltet glanzvolle Turniere und schart die besten Männer des ganzen Reiches um sich. Sie versammeln sich regelmäßig um den runden Tisch, und bald nennt man sie die „Ritter der Tafelrunde“. König Arthurs Ansehen steigt, er übt Gerechtigkeit gegen jedermann und schickt seine Ritter aus, Unrecht und Willkür zu bekämpfen. Sie bestehen viele Abenteuer, ihre Namen sind unter anderen: Lancelot, Gawain, Keie, Gaheris, Balin, Parzival, Bors, Iwein, Erec u. v. a. Tapferkeit und höfisches Benehmen zeichnen sie aus, und der runde Tisch macht alle ohne Abstufung gleich.

Nach langen Friedensjahren naht das Ende. Ein Abgesandter Roms erscheint und verlangt von Arthur Tributzahlungen. Der König weigert sich. Er ernennt seinen Neffen Mordred zum Verwalter des Reiches und Beschützer der Königin und zieht mit seinem Heer gegen Rom. In Gallien erhält er die Nachricht vom Verrat Mordreds, der die zurückgebliebenen Vasallenkönige gegen Arthur aufgewiegelt und die Königin gefangen genommen hat. Arthur kehrt zurück. In der Schlacht von Camlann, in der die besten und berühmtesten seiner Ritter fallen, entscheidet sich auch Arthurs Schicksal. Es gelingt ihm zwar, Mordred im Zweikampf zu töten, er selbst aber wird schwer verwundet auf die geheimnisvolle Insel Avalon entrückt. Von dort, so weiß die Sage zu berichten, kehrt er eines Tages zurück, denn er ist nicht gestorben. In einer anderen Version enthüllt Mordred dem König den Ehebruch Guineveres mit Lancelot. Die Liebenden fliehen und Arthur sieht sich gezwungen, Krieg gegen den ehemaligen Freund zu führen.

Entstehung, Geschichte und Inhalt der Artussage

Die ersten Artussagen dürften folgendermaßen entstanden sein: Im späten 5. Jahrhundert flüchteten viele Briten vor den Angelsachsen auf das Festland in die heutige Bretagne (damals Aremorica), übten Einfluss auf die Kultur der dortigen Bewohner aus und brachten gewiss auch Sagen und mündliche Überlieferungen von der Insel mit sich. Ab 1066 kamen Bretonen und bretonische Kultur gemeinsam mit den normannischen Eroberern zurück nach England, wodurch die keltisch-britische Tradition erneut belebt wurde, die sich in Wales und Cornwall ohnehin erhalten und unabhängig weiterentwickelt hatte. Mehrere insel- und festlandkeltische Traditionen verdichteten sich dann wohl im späten 11. Jahrhundert zu einer einzigen Sagengestalt namens Artus, die Geoffrey von Monmouth weiterentwickelte.

Der anglonormannische Dichter Wace schrieb eine Reimchronik (Roman de Brut) über die „Geschichte Britanniens“ in altfranzösischer Sprache, die auf dem Werk des Geoffrey of Monmouth basiert, und erweiterte sie um einige Motive, wie zum Beispiel die Tafelrunde oder die Entrückung Artus’ nach Avalon. Reisen lebender Personen in eine andere Welt waren ein fester Topos der keltischen Mythologie, und bereits der spätantike griechische Geschichtsschreiber Prokopios von Caesarea hatte im 6. Jahrhundert berichtet, die Kelten glaubten daran, dass die Seelen der Toten nachts zu einer geheimnisvollen Insel gebracht würden (Historien 8,20,47–57).

In Wace’ Version ist Artus der Sohn von Uther und Igraine und wird mit 15 Jahren König von England und Wales. Seine Ritter versammelt er an einem runden Tisch, um Rangstreitigkeiten zu vermeiden. Gegen die Sachsen führt er zahlreiche erfolgreiche Abwehrschlachten und gegen Irland, Island, Norwegen und Gallien Eroberungskriege. In Gallien besiegt er den römischen Tribun Frollo und hält in Paris Hof. Er heiratet Guinevere, eine Tochter aus einer edlen römischen Familie. In der „Stadt der Legionen“ hält er einen Hoftag für ganz Europa ab. Wegen seiner Angriffe auf das römische Imperium wird er vom römischen Kaiser herausgefordert und erschlägt auf dem Weg nach Rom den Riesen vom Mont Saint-Michel. Die entscheidende Schlacht gegen die vom Procurator Lucius Tiberius befehligten Römer gewinnt er bei Saussy. Beim Weitermarsch nach Rom erhält er aber die Nachricht, dass sein Neffe Mordred daheim die Herrschaft übernommen und die Königin in seinen Besitz gebracht hat. Artus kehrt zurück und gewinnt zwei Schlachten gegen Mordred, bei der dritten fällt Mordred, doch Artus wird lebensgefährlich verwundet. Er wird zur Genesung auf die Insel Avalon gebracht.

Was den Tod Artus’ betrifft, hielt sich Wace an die Mythologie von Merlin, dem Zauberer: Er selbst zweifle am Tode des Königs, der dereinst wiederkehren werde.

Später wurden die Sagen um König Artus mit anderen keltischen Sagen (u. a. der Sage vom Heiligen Gral) verknüpft und entwickelten sich von einem Lebensbericht einer möglicherweise im Kern historischen Figur endgültig zu einer Sammlung von Heldentaten und zur Beschreibung eines idealen mittelalterlichen Königs, wie ihn sich viele wünschten.

Einige Versionen unterscheiden sich dabei voneinander in der Schilderung sittlichen Verhaltens. Während in der vornehmen Fassung Artus das legitime Kind Uthers und seiner Frau ist, Mordred der Neffe Artus’ und Lancelot Guinevere einfach nur verehrt (Hohe Minne), besucht Uther in der volkstümlichen Fassung die Frau eines Herzogs in dessen Gestalt, Lancelot und Guinevere begehen Ehebruch und Mordred (sowie manchmal auch Lancelot) ist der Sohn aus einer inzestuösen Verbindung zwischen Artus und seiner Schwester Morgan le Fay. Und in der walisischen Legende Ymddiddan Arthur a’r Eryr („Die Unterredung Arthurs mit dem Adler“) wird Artus, im Gegensatz zum üblichen christlichen Hintergrund, sogar als Heide dargestellt, dem erst ein Adler – sein verstorbener und in einen Adler verwandelter Neffe Eliwlad – das Christentum näher bringt.

Am Endpunkt der Ausschmückungen stellte sich die Sage in etwa so dar: Artus wird als Säugling von Merlin von seinen Eltern weggeholt und von Merlins Freund Hector zusammen mit dessen Sohn Keie erzogen. Artus hält sich für den Sohn Hectors. In Roberts de Boron Merlin, später gefolgt von Thomas Malory, erlangte Artus den Thron, nachdem er ein Schwert aus einem Stein gezogen hat. In diesem Bericht kann diese Tat nur durch den „wahren König“ vollzogen werden, was den vorausgesagten König und wahren Erben von Uther Pendragon bedeutet. Dieses Schwert ist vermutlich das berühmte Schwert Excalibur (oder Caliburn); seine Identität wird später in der so genannten Vulgate Merlin beschrieben. In der Post-Vulgate Merlin’s Continuation steht dann geschrieben, dass Excalibur vielmehr von einer Hand, die aus einem See kam, überreicht wird und es Artus' Vater Uther von einer jungfräulichen Zauberin, der Herrin vom See, kurz nach dessen Regierungsbeginn gegeben worden ist. Als Uther seinen Tod nahen sieht, stößt er das Schwert in einen Stein mit den Worten, dass nur der rechtmäßige König das Schwert wieder aus dem Stein ziehen kann. In dieser Post-Vulgata-Version kann die Klinge durch jedes Material schneiden, und seine Scheide macht den Träger unsichtbar, nach anderer Überlieferung unverwundbar. Gegen den Rat Merlins, der Unglück voraussieht, heiratet Artus Guinevere, die manchmal die Tochter des Königs eines Nachbarreiches ist.

Datei:Winchester RoundTable.jpg
König Artus Runder Tisch in der Großen Halle von Winchester Castle

In den höfischen Versionen der Sage, die mit dem beginnenden 12. Jahrhundert populär wurden, ruft Artus die Ritter der Tafelrunde (Englisch: Round Table) zusammen (Iwein, Erec, Lancelot, Gawain, Galahad und andere). An seinem Hof, der am häufigsten in Camelot gehalten wird, können auch der Zauberer Merlin und der Ritter Parzival gefunden werden. Die Ritter beschäftigen sich mit fabelhaften Suchen, wie zum Beispiel der nach dem Heiligen Gral, oder der Jagd auf das „Questentier“ Glatisant sowie den Eber Twrch Trwyth. Andere Geschichten aus der keltischen Sagenwelt wurden später mit Artus assoziiert, wie die Sage von Tristan und Isolde. Merlin beschützt ihn bei all seinen Unternehmungen, bis er von seiner Geliebten auf ewig zurückgehalten wird. Danach werden fast keine Großtaten König Artus’ mehr berichtet.

Die Romanze zwischen Artus’ bestem Ritter Lancelot und der Königin Guinevere ist der zentrale Grund für den Fall der Welt Artus’: Guinevere soll wegen eines Ehebruchs mit Lancelot (nach anderen Angaben, weil sie einem der Ritter angeblich einen vergifteten Apfel geschenkt hat) auf dem Scheiterhaufen hingerichtet werden. Lancelot befreit sie und tötet dabei zwei Brüder Gawains, der bis dahin ein guter Freund Lancelots war. Dieser schwört Rache. Obwohl sich Artus später wieder mit Guinevere versöhnt, verfolgt sein Heer auf Gawains Drängen hin den aus der Tafelrunde ausgestoßenen Lancelot. Gawain verzeiht Lancelot, als dieser ihn in einem Zweikampf besiegt und ihn dennoch nicht tötet. Trotzdem ist die Krise noch nicht zu Ende. Artus erhält die Nachricht, dass Mordred unter dem Vorwand, Artus sei tot, Guinevere zur Frau genommen hat und sich nun „König Britanniens“ nennt. Artus kehrt nach Hause zurück. Schließlich tötet er Mordred in der blutigen Schlacht von Camlann, wird aber selbst tödlich verwundet. Er bittet einen der letzten Ritter, die noch am Leben sind, sein Schwert, das er von der „Dame vom See“ erhalten hat, dieser zurückzugeben, was der Ritter, nachdem er mehrmals versucht hat, Artus zu belügen und das Schwert zu behalten, auch tut. Dann wird Artus von drei Priesterinnen der Andersweltinsel Avalon abgeholt. Ob er dort stirbt oder überlebt, wird in den meisten Sagen nicht näher erklärt.

Fortleben des Mythos

Lange Zeit glaubten jedenfalls die Briten – und nicht nur sie – an eine Wiederkehr Artus’ (vergleiche Friedrich Barbarossa). Für die gegen die Engländer rebellierenden Waliser war Artus ein Idol.

Und im 12. Jahrhundert noch fragte der Gelehrte Alanus:

„Wo ist ein Ort innerhalb der Grenzen des Christenreiches,
zu dem die beflügelten Lobpreisungen des Briten Artus
noch nicht gelangt sind?
Geht und verkündet, dass Artus tot sei. Ihr werdet kaum
unbeschädigt davonkommen, ohne von den Steinen eurer Zuhörer
zerschmettert zu werden.“

König Artus und der Heilige Gral

König Artus wird immer wieder mit dem Heiligen Gral in Verbindung gebracht. In einer Fassung der Sage soll die „Tafelrunde“ immer an dem Königshof gestanden haben, dessen Ritter nach dem Gral suchten. Das sei zuerst Uther Pendragon gewesen, dann Guineveres Vater Leodagan und schließlich Artus.

In der anonym überlieferten Dichtung Quête du saint Graal, die Teil des Prosa-Roman-Zyklus Lancelot-Graal (geschrieben um 1215/30) ist, fanden schließlich drei von Artus’ Rittern, nämlich Perceval, Bors de Ganis und Galahad, der Sohn des Lancelot, den Gral und brachten ihn an seinen Platz in einer Kirche im Nahen Osten.

Literaturgeschichte der Artussage

Früheste Überlieferungen von Artus

Sollte Artus auf eine historische Person zurückgehen, müsste diese im späten 5. oder frühen 6. Jahrhundert, also in der Spätantike, gelebt haben. Allerdings kennt weder die Historia ecclesiastica gentis Anglorum („Kirchengeschichte des Volkes der Angeln“) von Beda Venerabilis, die um 731 entstand, noch die Anglo-Saxon Chronicle aus dem späten 9. Jahrhundert einen König Artus, obwohl beide ausführlich über Vorgänge des 5. und 6. Jahrhunderts berichten. Auch das Werk De Excidio Conquestu Britanniae („Über den Ruin und Fall von Britannien“), das um die Mitte des 6. Jahrhunderts vom britischen Mönch Gildas geschrieben wurde, erwähnt ihn nicht, noch sonst andere Texte aus so früher Zeit. Allerdings erwähnt Gildas die Schlacht von Badon, die auch in späteren Quellen im Zusammenhang mit Artus auftaucht.

Historia Brittonum

Die früheste Quelle zu Artus ist die Historia Brittonum („Geschichte der Briten“), die traditionell dem walisischen Mönch Nennius zugeschrieben wurde und jedenfalls um das Jahr 830 entstanden ist. Darin wird Artus als dux bellorum („Anführer in Schlachten“) bezeichnet, also als Heerführer, nicht als König. Er soll laut Kapitel 56 (Arthuriana) der Historia Brittonum in 12 Schlachten siegreich gegen die Sachsen gekämpft haben:[3][4]

  • Die erste Schlacht habe an der Mündung des Flusses Glein stattgefunden.
  • Die nächsten vier Schlachten seien, an einem von den Britonen Dubglas genannten Fluss, in der Region Linnuis ausgetragen worden; das letztgenannte Gebiet wurde später vom erstmals ausführlich über Artus berichtenden Geoffrey von Monmouth mit Lincolnshire identifiziert, allerdings gilt seine Darstellung der frühen britischen Geschichte als historisch äußerst unzuverlässig.
  • Die sechste Schlacht sei laut dem Harleianischen Manuskript der Historia Brittonum am Fluss Bassas erfolgt, während eine vatikanische Handschrift derselben Geschichtsquelle diesen Fluss Lusas nennt.
  • Die siebte Schlacht habe Artus im Kaledonischen Wald (der sich in Schottland befand) geschlagen, und dieser Wald sei von den Briten Cat Coit Celidon genannt worden.
  • Das Kampfgebiet der achten Schlacht sei das Guinnion Castle gewesen; Artus habe dabei das Bild der Jungfrau Maria auf seinen Schultern getragen und durch Gottes Hilfe die Sachsen in die Flucht getrieben und viele von ihnen getötet.
  • Die neunte Schlacht habe sich bei der City of the Legion ereignet, die Geoffrey mit Caerleon identifiziert, doch kommt z. B. auch Chester in Betracht.
  • Der Ort der zehnten Schlacht sei das Ufer des Flusses Tribruit gewesen, der auch unter dem Namen Trywruid in einem frühen walisischen Gedicht als Kampfplatz von Artus und seinen Männern erwähnt wird.
  • Die elfte Schlacht habe Artus auf dem Berg Agned gewonnen; diese Erhebung wird in manchen Handschriften der Historia Brittonum aber Bregion oder Breguoin genannt; nach einer Randglosse habe sich das Gefecht in Somersetshire zugetragen.
  • Als zwölfte und letzte kriegerische Auseinandersetzung wird die bereits von Gildas – allerdings ohne Bezugnahme auf Artus – erwähnte Schlacht am Mons Badonicus (Badon Hill) beschrieben, in der Artus allein durch die Gnade Gottes 960 Gegner erschlagen habe. Der Berg Badon wurde in der Forschung u. a. in Anlehnung an die Darstellung von Geoffrey von Monmouth mit Bannesdon Hill bei Bath gleichgesetzt,[5] doch hält dies der britische Mediävist Oliver James Padel für unwahrscheinlich. Einer Glosse zu Gildas zufolge lag der Berg Badon hingegen am Severn. Padel plädiert für eine Identifizierung von Badon mit einer der Badbury genannten Bergfesten in Südengland.[3]

Manche Forscher vermuten, dass diese Liste von 12 Schlachten auf ein altes walisisches Gedicht zurückgehen könnte, das die Artus zugeschriebenen Siege verherrlichte. Einige der hier angeführten Kämpfe könnten in Wirklichkeit von einem anderen Heerführer ausgefochten und erst später Artus zugerechnet worden sein. Auch die Zahl zwölf als Anzahl der von Artus gewonnenen Schlachten erscheint etlichen Historikern verdächtig; vielleicht soll Artus, um ebendiese Summe zu erreichen, an einem einzigen Ort vier Gefechte bestanden haben. Es gab zahlreiche Bemühungen, die angeführten Kampfplätze zu lokalisieren, die letztlich in ganz Großbritannien verortet wurden, ohne zu allgemein akzeptierten Resultaten zu führen. Einige hierbei gemachte Vorschläge stehen in vorstehender Liste; manche Namen wie Bassas, Dubglas, Guinion und Agned sind ansonsten entweder überhaupt nicht oder jedenfalls nicht als Schlachtenorte bekannt; und nur die zehnte und zwölfte Schlacht werden auch in anderen frühen Quellen mit Artus in Verbindung gebracht. Keine befriedigende Erklärung fand bisher bei der Annahme eines historisch realen Artus die Tatsache, dass der zeitlich kurz nach der Schlacht von Badon schreibende Gildas Artus nicht erwähnt und vielmehr Ambrosius Aurelianus als Feldherrn der Britonen in diesem kriegerischen Ereignis zu betrachten scheint.[3] Die dritte Fassung der Historia Brittonum, wie sie im Codex Harleianus 3859 und einer vatikanischen Handschrift vorliegt, verzeichnet ferner Wunder Britanniens, von denen zwei in Anlehnung an walisische Legenden Bezug auf Artus nehmen.[6]

Annales Cambriae

Auch die um 950 abgeschlossenen, allerdings lediglich in Abschriften ab dem frühen 12. Jahrhundert erhaltenen Annales Cambriae („Annalen von Wales“) erwähnen Artus als Sieger der Schlacht von Badon, die sich laut dieser Quelle im Jahr 516 ereignete. Die hier aufgestellte Behauptung, dass Artus vor der Schlacht das Kreuz Christi drei Tage und drei Nächte auf seinen Schultern getragen habe, klingt an die Schilderung der achten Schlacht in der Historia Brittonum an, der zufolge Artus das Bild der heiligen Jungfrau auf seinen Schultern trug. Dies führte zu der Annahme, dass die Annales Cambriae zumindest indirekt teilweise von der Historia Brittonum abgeleitet sind, somit nicht als unabhängiges frühes Zeugnis für die historische Existenz von Artus gewertet werden können. Nach den Annales Cambriae soll Artus im Jahr 537 gemeinsam mit Medraut (dem späteren Mordred) in der – von der Historia Brittonum nicht erwähnten – Schlacht von Camlann gefallen sein. Diese scheint nicht zu Artus’ Kämpfen gegen die Angelsachsen gehört zu haben. Geoffrey von Monmouth identifizierte Camlann mit Camelford in Cornwall, doch könnte es sich dabei beispielsweise auch um das am Hadrianswall gelegene römische Militärlager Camboglanna in Cumbria handeln. Im Wesentlichen bilden die Bemerkungen der Historia Brittonum und den Annales Cambriae die einzigen verwertbaren Angaben für Artus, falls dieser eine reale historische Persönlichkeit des 6. Jahrhunderts war.[7]

Weitere Quellen

Kurz vor Geoffrey von Monmouth, der im 12. Jahrhundert in Oxford die Historia Regum Britanniae verfasste, in der Artus erstmals ausführlich behandelt wird, erzählt William of Malmesbury, der im Gegensatz zu Geoffrey als relativ zuverlässiger Historiker gilt, in seiner Gesta Regum Anglorum, dass Artus den Kriegsherrn Ambrosius Aurelianus im Kampf gegen die Angeln unterstützt habe.

Nach Caradoc von Llancarfans Vita Gildae („Das Leben des Gildas“) wird Gwenhwyfar/Guinevere von Melwas (Meleagant), dem König von Somerset, als Siegespreis im Zweikampf gegen Cei fab Cynyr (Sir Keie) erobert, entführt, vergewaltigt und auf seiner Festung Glastonbury gefangen gehalten. Arthur belagert ein Jahr lang mit einer Armee Melwas’ Festung, bis der Heilige Gildas eine friedliche Lösung vermittelt und Melwas Guinevere an Artus zurückgibt.

Artus wird mehrfach in früher walisischer Literatur erwähnt, die oft als ursprünglichste Überlieferung des Stoffes interpretiert wird. Allerdings ist keine der überlieferten Ausgaben dieser Werke älter als die mittelalterlichen Artusromane des 12. Jahrhunderts. Im ältesten überlieferten walisischen Gedicht, dem Y Gododdin, schreibt der Dichter Aneirin (um 600) über eine seiner Personen, dass sie „schwarze Raben über Wälle führte, obwohl sie nicht Artus war“. Aber dieses Gedicht, wie es heute existiert, besteht aus vielen Interpolationen, und es ist nicht möglich, zu entscheiden, ob diese Passage wirklich ursprünglich ist oder ein Einschub aus einer späteren Periode. Das älteste noch erhaltene walisische Manuskript, das Artus erwähnt, ist das Schwarze Buch von Carmarthen (Llyfr Du Caerfyrddin), das um 1250 entstand (siehe Pa ŵr yw’r porthor? – „Wer ist der Torwächter?“). Weitere frühe Manuskripte sind das Buch von Taliesin (Llyfr Taliesin) aus der Zeit um 1300 (mit der Erzählung Preiddeu Annwfn, „Die Beraubung von Annwfn“) und das Rote Buch von Hergest (Llyfr Coch Hergest) um 1400. Letzteres enthält unter anderem die Geschichte von Culhwch und Olwen (Culhwch ac Olwen), das linguistischen Analysen zufolge im 10. Jahrhundert entstanden ist. Artus erscheint auch im Mabinogion und in Teilen der Trioedd Ynys Prydein (Walisische Triaden). Ein spätes Prosa-Fragment aus dem 14./15. Jahrhundert ist Von Arthurs Geburt und wie er König ward.

Ausbreitung der Artussage und Artusromantik

Geoffrey von Monmouths 1136 in Oxford geschriebene Historia Regum Britanniae hatte den Charakter eines „Bestsellers“ und lieferte anderen Schriftstellern wie Wace und Layamon die Vorlage, ihrerseits die Geschichten um Artus zu erweitern. Geoffrey Monmouths Geschichte machte neben Artus auch Merlin und Guinevere, das Schwert Excalibur und den Ort Avalon bekannt. Geoffrey selbst behauptete, er habe den alleinigen Zugang zu einer keltischen Quelle, auf der seine Geschichte basiere.[8]

Während viele Gelehrte glauben, die mittelalterliche Bedeutung Artus’ gehe auf Geoffrey zurück, argumentiert zumindest Roger S. Loomis, dass viele der Sagen um Artus eher aus bretonischen mündlichen Überlieferungen stammen, die über die königlichen und adligen Höfe Nordfrankreichs und Britanniens durch professionelle Geschichtenerzähler (Jongleurs) verbreitet worden seien. Der französische Dichter Chrétien de Troyes arbeitete nach der Mitte des 12. Jahrhunderts Geschichten aus dem Mythos in eine literarische (Roman-)Form um, wie auch Marie de France es in ihren kürzeren Erzählgedichten (Lais) tat. Auf jeden Fall scheinen die Geschichten dieser beiden Autoren teilweise von Geoffrey von Monmouth unabhängig zu sein.

Der Artusmythos breitete sich – zunächst mit den Normannen – weit über den Kontinent aus. Ein Bild von Artus und seinen Rittern, die eine Festung angreifen, wurde zwischen 1099 und 1120 über dem nördlichen Durchgang der Kathedrale von Modena, Italien, in eine Archivolte gehauen. Ein Mosaikpflaster in der Kathedrale von Otranto nahe Bari, auch Italien, wurde 1165 mit der rätselhaften Beschreibung Arturus Rex erstellt, der ein Zepter hält und eine Ziege reitet. Erst am Ende des 12. Jahrhunderts setzt nach der französischen auch in anderen Teilen Europas eine spezifisch literarische, bis heute andauernde[9] Rezeption ein, zunächst am Niederrhein, dann in Oberdeutschland (Hartmann von Aue, Ulrich von Zatzikhoven, Wolfram von Eschenbach, Wigalois des Wirnt von Grafenberg). Gleichzeitig findet der Stoff auch schon in Skandinavien Verbreitung. Zunächst erscheinen Motive, auf die schon Geoffrey zurückgegriffen haben muss, in Saxo Grammaticus' Gesta Danorum, wobei die Artusfigur dort noch Hotherus genannt wird.[10] Hotherus nimmt eine doppelte Entwicklung, er wird einerseits zum eingedeutschten Hether,[11] andererseits aber auch zu Artus, der den Sachsenkönig Hilderich erschlägt.[12] In Skandinavien finden sich die klassischen Artus-Sagen später auch in übersetzten Riddarasögur, etwa Ívens saga, Tristrams saga ok Ísöndar, oder Erex Saga.

Die spätmittelalterliche Hanse scheint eine Hochburg der Artus-Verehrung gewesen zu sein. Händler des 15. Jahrhunderts bauten zu Artus’ Ehren den Artushof in Danzig, heute Polen. Die Geschichten um Artus fanden auch im mittelalterlichen Tirol Verbreitung und sind dort hauptsächlich durch Wandmalereien dokumentiert. So findet sich Artus zwischen 1388 und 1410 in der Burg Runkelstein dargestellt, auch eine vorzüglich erhaltene Darstellung seiner Tafelrunde (um 1393) findet sich dort.

Spätestens in der Barockzeit scheint das „Wissen“ um König Artus dann zur Allgemeinbildung gesellschaftlich Höherstehender gehört zu haben.

„Darauf wischte Olivier mit seinem notfesten Schwert, welches Haar schure (und wohl des Königs Arturi von England Caliburn verglichen werden möchte) von Leder […]“

schreibt beispielsweise Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen in seinem Simplicissimus Ende des 17. Jahrhunderts und stellt Artus damit in eine Reihe mit ebenso beiläufig erwähnten antiken Persönlichkeiten wie Julius Caesar.

Die Mythen um König Artus wurden auch von anderen Herrschern verwendet, um sich selbst populärer zu machen. Beispiele dafür sind der Orden vom Goldenen Vlies, der Artus’ Tafelrunde nachgebildet sein soll, und König Richard Löwenherz, dem der Besitz Excaliburs nachgesagt wurde.

Nacherzählungen beinhalten auch Arbeiten von Sir Gawain und der Grüne Ritter und Thomas Malorys Le Morte d'Arthur.

König Artus wird manchmal als Führer der Wilden Jagd bezeichnet (statt des Jägers Herne), nicht nur auf den britischen Inseln, sondern auch in der Bretagne, Frankreich und Deutschland.

Im Parzival Wolframs von Eschenbach wird der gleichnamige junge Ritter mit Artus in Verbindung gebracht.

Neuzeitliche Verwertung und Umformung des Stoffes

Die Faszination der Artussage blieb über die Jahrhunderte ungebrochen und nahm mit der Industrialisierung noch zu. Mit dem 19. Jahrhundert stieg die Zahl der Nacherzählungen des Sagenstoffs an, um im 20. und 21. Jahrhundert ein vorher ungekanntes Ausmaß und Vielfalt zu erreichen. Mit dem Entstehen neuer Medien wie Film, Comic und Computerspiel nahmen auch diese den Stoff auf und wandelten ihn gemäß ihrer Gesetzmäßigkeiten und den Anforderungen neuer Generationen um. Während manche Autoren, wie Rosemary Sutcliff, sich auf eine Nacherzählung der Sage beschränken, ändern andere mehr am Stoff oder bauen nur einzelne seiner Motive in eigene Arbeiten ein. Aus dem 20. Jahrhundert am bekanntesten sind möglicherweise Die Nebel von Avalon von Marion Zimmer Bradley und John Boormans Film Excalibur; im Jahr 2004 erschien Jerry Bruckheimers Film King Arthur, der versucht, den historischen Hintergründen nachzugehen.

Siehe auch: Liste von Bearbeitungen des Artus-Stoffs

Interpretation der Geschichtswissenschaft

Artus – Identifikationsversuche

Von vielen Forschern wird inzwischen bezweifelt, dass Artus jemals existiert hat. Die Quellenlage für die Geschichte Britanniens zwischen dem frühen 5. Jahrhundert und dem späten 7. Jahrhundert ist derart schlecht, dass jede Annahme letztendlich spekulativ ist. Selbst wenn man die Existenz einer – wie auch immer gearteten – historischen Artusfigur akzeptiert, dürfte sich kaum jemals mehr als Hypothesen aufstellen lassen (sofern keine substantiellen, bislang unbekannten Quellen wie z. B. Inschriften hinzukommen). Es gibt aber mehrere Ansätze, die Figur des Artus oder zumindest einzelne Aspekte seiner Geschichte in die reale Geschichte einzubinden. Es ist dabei wahrscheinlich, dass mehrere legendäre und vielleicht auch historische Gestalten zur Figur des „Artus“ verdichtet wurden.[13]

Nach dieser Deutung könnten insbesondere die folgenden historischen Personen zur Entstehung der Sagengestalt „Artus“ beigetragen haben:

Andere Erklärungsansätze arbeiten ohne ein reales historisches Vorbild für Artus. Eine Theorie sieht in Artus eine halb vergessene keltische Gottheit, die sich in christlicher Zeit in eine menschliche Person (hier wird als mutmaßliche Parallele die Wandlung des Seegottes Lir in König Lear angeführt) oder eine fiktive Gestalt wie Beowulf verwandelt hat. Die Artus zugeschriebenen realhistorischen militärischen Erfolge müssten demnach von einer anderen Person auf Artus übertragen worden sein.

Ein einziges „Beweisstück“ schien die Existenz Artus' auch unter diesem Namen zu belegen. Es handelt sich um ein Grab Artus' und Guineveres, dessen Auffindung die Mönche der Glastonbury Abbey (Südwestengland) 1191 bekanntgaben. Das Grab wurde in der Reformationszeit zerstört; nach Angaben des zeitgenössischen Gelehrten John Leland fand sich bei den Überresten ein Kreuz, dessen übersetzte Inschrift lautete Hic iacet sepultus inclitus rex Arturius in insula Avalonia (lat.: „Hier liegt in seinem Grab der berühmte König Artus auf der Insel Avalon“)

Ob das Kreuz aber wirklich existierte, ist unklar; falls ja, dürfte es sich um eine mittelalterliche Fälschung gehandelt haben.

Lucius Artorius Castus

Das Motiv des aus dem Stein gezogenen Schwerts als Gottesurteil zur Erlangung der Königswürde lässt sich mit dem Volk der Sarmaten in Verbindung bringen, zu deren eigentümlichen Riten vielleicht die Verehrung eines im Boden steckenden Schwertes gehörte (siehe unten). 5500 sarmatische Lanzenreiter waren zu römischer Zeit in Britannien stationiert. Um 180 wurden sie möglicherweise von einem römischen Ritter namens Lucius Artorius Castus kommandiert, der nach einer verbreiteten Theorie eines der ältesten Vorbilder für Artus ist (siehe „Das Schwert aus dem Stein“). Artorius' militärische Laufbahn ist aufgrund seiner in Dalmatien gefundenen Grabinschrift bekannt.[14] Demnach wurde er nach seinem Militärdienst in Syrien und Pannonien 175 von Marcus Aurelius nach Britannien versetzt. Zu irgendeinem Zeitpunkt tat er sich danach bei einer militärischen Aktion besonders hervor. Kurz darauf wurde Artorius abberufen und beendete seine Karriere als Statthalter in Dalmatien. Es wird spekuliert, dass die in Britannien verbliebenen römisch-sarmatischen Truppen, die dort noch um 400 belegt sind, sein Andenken bewahrten und verklärten. Möglich ist, dass sich sogar das Motiv der Sage, der zufolge Artus nach einem großen Sieg Britannien verlässt und verschwindet, auf diese Weise erklären lässt, doch bleibt dies Spekulation. Forscher wie Guy Halsall verweisen darauf, dass Artorius in den Quellen nicht mit Sarmaten in Verbindung gebracht wird und zudem unklar ist, ob er den militärischen Sieg, den seine fragmentarische Grabinschrift erwähnt, überhaupt in Britannien errang.

Da Artorius im 2. Jahrhundert lebte, erklärt diese Hypothese zudem nicht die Verortung der Artussage in den sogenannten Dark Ages, der britischen Völkerwanderungszeit, ca. 300 Jahre später. Der gesamte historische Kontext ändert sich damit: Britannien war im zweiten Jahrhundert Provinz des römischen Reichs, in dessen Auftrag Lucius Artorius Castus handelte; erst der Abzug der römischen Truppen um 410 erzeugte ein Machtvakuum, in dem unterschiedliche Volksgruppen und Warlords um die Vorherrschaft rangen. In dieser Zeit fand auch die angelsächsische Einwanderung bzw. Rebellion statt, in deren Kontext Artus in der Sagenwelt bzw. in der späteren schriftlichen Überlieferung gehört. Nicht ausgeschlossen ist allerdings, dass Artorius in Britannien als Name eines erfolgreichen Heerführers und Verteidigers in Erinnerung blieb und man daher in der späteren Tradition seinen inzwischen sagenumwobenen Namen (bzw. Ehrentitel?) auf die Gestalt eines anderen Helden übertrug, der in diesen Sagen nicht mehr gegen die Skoten oder Aremoriker, sondern gegen die Angeln und Sachsen kämpfte.

Der Riothamus und Flavius Aëtius

Für die Mitte des 5. Jahrhunderts ist dann ein britisches „Hochkönigtum“ recht gut belegt: Nach dem endgültigen Abzug der römischen Truppen 410 mussten die im Land verbliebenen Römer und romanisierten Kelten ihre Verteidigung selbst organisieren. Es entstanden mehrere lokale Herrschaften, doch gibt es Indizien für die Existenz eines Oberherrn. So verbirgt sich hinter dem „Namen“ Vortigern, den Beda Venerabilis erwähnt, nach Ansicht mehrerer Forscher in Wahrheit der keltische Titel „oberster Herr“. Der spätantike Historiker Jordanes, der 551 eine „Geschichte der Goten“ (Getica) verfasste, berichtet dann von einem Riothamus (das heißt: „höchster Anführer“) – einige Gelehrte, vor allem Geoffrey Ashe und Léon Fleuriot, setzen diesen mit Artus gleich –, der mit 12.000 Mann dem weströmischen Kaiser Anthemius zu Hilfe geeilt sei und an anderer Stelle als „König der Brettonen“ bezeichnet wird. Unglücklicherweise ist dieser „Riothamus“ eine Schattengestalt, von der sehr wenig bekannt ist. Es ist noch nicht einmal klar, ob die „Brettonen“, die er angeführt haben soll, Briten oder Bretonen waren. Riothamus war, so eine Hypothese, vielleicht ein letzter Kommandeur von nach römischer Art organisierten Truppen in Britannien und/oder in der Bretagne. Im Jahre 471 zog Riothamus mit seinen Truppen in eine Schlacht gegen den Westgotenkönig Eurich. Riothamus unterlag zusammen mit den übrigen römischen Einheiten und deren Verbündeten und wurde selbst schwer verwundet. Riothamus starb laut einigen Quellen während des Rückzuges seiner bretonischen Armee im burgundischen Städtchen Avallon. Es wird vermutet, dass der Sterbeort Avallon in der bretonisch-britischen Überlieferung zur Insel Avalon umgedeutet wurde.

Eine historische Figur ist der römische General und Konsul Flavius Aëtius, der Gallien gegen immer neue Angriffe verteidigte. Sein Ruf als bedeutender Heerführer und die verhältnismäßige Ähnlichkeit machen auch diesen zu einem weiteren möglichen Vorbild für Artus, wobei er aber in Gallien, nicht in Britannien agierte. Riothamus und Aëtius könnten aber in der Überlieferung zu einer Gestalt verschmolzen worden sein.

Enniaun Girt, Owain Ddantgwyn und Ambrosius Aurelianus

Einige Historiker gehen heute davon aus, dass es den Namen „Artus“ als Eigenname gar nicht gab, sondern dass es sich dabei um eine Kombination aus lateinischen und keltischen Ehrennamen handelt. Bei keltischen Stammesführern oder berühmten Kriegern war es durchaus üblich, sich einen oder mehrere Beinamen zuzulegen, die sich auf spezielle Eigenarten oder Fähigkeiten der damit bezeichneten Person bezogen. Diese Tradition gab es auch noch im Mittelalter und sogar bis ins späte Barock und zwar in ganz Europa. Beim Namen „Artus“ glauben daher einige Forscher, dass er sich aus dem keltischen Art (Bär) und dem lateinischen Ursus, das ebenfalls Bär bedeutet, zusammensetzt. Demnach lautete der Name ursprünglich also Art-Uursus und wurde irgendwann zum heute bekannten Artus gekürzt. Diese Doppelbenennung sei notwendig gewesen, um sowohl die Anhänger der alten keltischen Traditionen als auch die latinisierten Briten zufriedenzustellen. Diese Interpretation würde auf die These hindeuten, dass Artus einer der letzten römischen Statthalter bzw. ein Keltenfürst war, der sich auf die römische Tradition berief. Der Bär galt den Inselkelten als „Königstier“, vergleichbar etwa dem Löwen als „König der Tiere“ in der Fabel. Gegen die Hypothese spricht unter anderem, dass keine vergleichbaren Beispiele für einen keltisch-lateinischen Doppeltitel bekannt sind – zu erwarten wäre vielmehr, dass der fragliche Anführer sowohl Art als auch Ursus genannt wurde, aber nicht beides zugleich. Der Sprachwissenschaftler Stefan Zimmer geht von einem keltischen Beinamen oder Ehrentitel namens Arto-rīg-ios (von arto-rig, „Bärenmann“) aus, das zu Artorius latinisiert worden sei.[15]

Einen Titel „König“ im Sinne eines allgemeinen Oberhauptes aller Briten kannte man im poströmischen Britannien offenbar noch nicht. Jeder Stammesfürst war auf seinem Gebiet sein eigener Herr. Lediglich zu Kriegszeiten, wenn es galt, mehrere Stammesverbände unter ein gemeinsames Kommando zu stellen, wurde einer von ihnen offenbar nach römischer Tradition zum Feldherren (lat.: imperator) ausgerufen, der dann oft auch noch einen mythologischen Titel bzw. Kampfnamen zugesprochen bekam.

Tatsächlich gibt es so schriftliche Hinweise auf einen britischen Feldherrn im 5. Jahrhundert, den man als den „Bären“ bezeichnete. Sein tatsächlicher Name lautete wohl Enniaun Girt, und er stammte aus Nordbritannien. Von ihm ist überliefert, dass es ihm gelang, genügend britische Krieger zusammenzubekommen, um den Sachsenfürst Hengest (dessen Existenz allerdings vielfach bezweifelt wird) und seine Krieger zu besiegen. Enniaun Girt trug nicht den Titel eines Königs. In hochmittelalterlichen walisischen Quellen wird er als Amerauder (von lateinisch imperator) bezeichnet. Ein Königtum ist in dieser Zeit nicht belegt; stattdessen wurde Britannien offenbar gemeinsam vom Rat der Stämme und dem Comes Britanniarum (Gouverneur Britanniens) regiert, dessen Name ebenfalls überliefert ist: Ambrosius Aurelianus, ein romanisierter Brite hohen Ranges, dessen in der Historia Britonum überlieferten „Taten“ in späteren Nacherzählungen teils auf Merlin, teils auf Artus übertragen wurden. Auch Enniauns Sohn Owain Ddantgwyn könnte man nach manchen Quellen als einen „historischen Artus“ bezeichnen.

Camelot – Identifikationsversuche

Camelot ist der Hof von König Artus. Wo Camelot gelegen hat, wird spekuliert, einige vermuten den Hof in Tintagel in Cornwall (es gibt dort in der Tat archäologische Funde aus der Spätantike, die heute sichtbare Burgruine stammt jedoch erst aus dem 12. Jahrhundert) oder in Caerleon (heute: Gwent in Wales, das römische Isca Silurum). A. Jackson meinte 1959, mit sprachwissenschaftlichen Methoden Cadbury Castle in Somerset als Camelot identifizieren zu können. Die Reste der keltischen Festungsanlage aus dem 5. Jahrhundert auf dem Glastonbury Tor werden ebenfalls mit König Artus in Verbindung gebracht.

Datei:RemainsofTintagel.jpg
Heutige Überreste von Tintagel Castle.

Das Schwert aus dem Stein

Das Motiv des in den Boden gerammten und dann später aus dem Stein gezogenen Schwertes als Gottesurteil zur Erlangung der Königswürde steht nach Ansicht mancher Forscher möglicherweise in Verbindung mit dem Einsatz schwerer sarmatischer Lanzenreiter in römischen Diensten. Ammianus Marcellinus berichtet im späten vierten Jahrhundert nicht nur, dass die Sarmaten für ihre Schmiedekunst berühmt gewesen seien, sondern schildert auch am Beispiel der mit den Sarmaten verwandten Alanen die religiösen Bräuche dieser iranischen Reitervölker:

„Bei ihnen sieht man keine Tempel und kein Heiligtum; nicht einmal eine mit Schilf gedeckte Hütte kann man bei ihnen irgendwo erblicken; vielmehr wird ein entblößtes Schwert in den Boden gestoßen, und durch dieses verehren sie sehr gläubig den Kriegsgott und Beschützer der Gebiete, die sie bewohnen. (Amm. 31,2).“

Manche Forscher haben überdies vorgeschlagen, den sarmatischen Teilstamm der Kalyben, deren Schmiedekunst als einzigartig galt, mit dem Namen Caliburn bzw. Excalibur in Verbindung zu bringen, doch ist dies etymologisch problematisch. Fest steht nur, dass die Sarmaten und Alanen in römischen Diensten nach ihrer Entlassung traditionell in einer Veteranensiedlung beim heutigen Ribchester (Bremetennacum Veteranorum) angesiedelt wurden; sarmatische Veteranen sind in Ribchester noch im späten 4. Jahrhundert belegt. Alles Weitere muss Spekulation bleiben.

Die Sage vom Schwert aus dem Stein, das oft mit Excalibur gleichgesetzt wird (also dem Schwert, mit dem Artus der Sage nach in seinem letzten Kampf seinen Neffen, nach einer anderen Version seinen eigenen Sohn Mordred tötete), ist aber vielleicht auch auf einen Übersetzungsfehler zurückzuführen: Frühmittelalterliche Schreiber ließen oft Nasale aus, die stattdessen mit einem Querstrich über dem Vokal angedeutet wurden. Daher wäre es möglich, dass dieses Schwert nicht „aus einem Stein“ (ex Saxo), sondern von einem Sachsen (ex Saxone) stammt. Dafür spräche vielleicht auch eine jütische Sage, nach der ein sächsischer Krieger das Wunderschwert des Schmieds Wieland, welches aus Sterneneisen geschmiedet war, an einen großen britischen König verloren haben soll. Besagtes Schwert dürfte aus Meteoreisen bestanden haben, das sowohl von keltischen als auch germanischen Schmieden als wunderkräftiges – weil vom Himmel gefallenes – Metall betrachtet wurde, das den Träger eines Schwertes aus diesem Material unbesiegbar machen sollte.

Falls es übrigens jemals wirklich ein Excalibur gab, so ist zumindest die populäre Vorstellung von dieser Waffe als einer Art hochmittelalterliches Kreuzfahrerschwert mit Sicherheit falsch, da es derlei weder bei den Römern und Kelten noch in der Völkerwanderungszeit gab. Viel eher dürfte es sich um den Schwerttyp gehandelt haben, den die römischen Legionäre nach Germanien und Britannien mitbrachten, den Gladius, oder wahrscheinlicher noch die zur Zeit Artus’ übliche spätrömische Schwertform, die Spatha (75–110 cm lang und 5 cm breit).

Zur keltischen „Geschichtsschreibung“

Einen klaren und nachweisbaren historischen Kontext herzustellen, ist (nicht zuletzt aufgrund der Abneigung der Kelten gegen das geschriebene Wort) schwer bis unmöglich. Anstelle schriftlicher Aufzeichnungen lernten die als Wahrer von Tradition und Geschichte zuständigen Barden oder Druiden während ihrer „Ausbildungszeit“ (laut Caesar und Strabo etwa 20 Jahre) alles überlieferte Wissen ohne schriftliche Unterstützung auswendig und erzählten es dann weiter – Erzählen aus dem Gedächtnis war auch in späteren Jahrhunderten noch eine angesehene Kunst. Dabei pflegten sie stets Historie mit Mythologie zu verweben und umgekehrt. Wichtig war nicht der präzise historische Ablauf von Ereignissen, sondern deren historische, ethische und nicht zuletzt mythologische Bedeutung.

So lässt sich erklären, wie in keltischen Sagen Göttergestalten als Menschen agieren, historische Personen hingegen zu Halbgöttern werden können. Auch war es nicht unüblich, mehrere Personen und Zeitgeschehen in ein und derselben dramaturgischen Person (Protagonist) zusammenzufassen. Der Barde und Zauberer Merlin – der in der Artussage eine zentrale Rolle spielt, aber auch in eigenständigen und anderen Sagenkreisen auftaucht – ist hierfür ein gutes Beispiel.

Trivia

Es existieren viele Filme, die König Artus, Excalibur oder Camelot zum Thema haben; die Übersicht findet sich im Artikel Liste von Bearbeitungen des Artus-Stoffs. Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels (2597) Arthur wurde nach ihm benannt.[16]

Siehe auch

Literatur

  • Geoffrey Ashe: König Arthur, Die Entdeckung von Avalon. Econ, Düsseldorf 1986, ISBN 3-430-11081-5.
  • Stephanie L. Barczewski: Myth and national identity in nineteenth-century Britain: the legends of King Arthur and Robin Hood. Oxford University Press, Oxford 2000, ISBN 0-19-820728-X.
  • Helmut Birkhan: Keltische Erzählungen vom Kaiser Arthur. Teil 1, Lit-Verlag, Wien 2004, ISBN 3-8258-7562-8.
  • Helmut Birkhan: Keltische Erzählungen vom Kaiser Arthur. Teil 2, Lit-Verlag, Wien 2004, ISBN 3-8258-7563-6.
  • David Day: The search for King Arthur. De Agostini, New York 1995, ISBN 0-8160-3370-6.
  • Wolfgang Golther: Parzival und der Gral in der Dichtung des Mittelalters und der Neuzeit. Stuttgart 1925.
  • Norma Lorre Goodrich: Die Ritter von Camelot – König Artus, der Gral und die Entschlüsselung einer Legende. Beck, München 1994, ISBN 3-406-38171-5.
  • Guy Halsall: Worlds of Arthur: Facts and Fictions of the Dark Ages. Oxford University Press, Oxford 2013.
  • Nicholas J. Higham: King Arthur. Myth-Making and History. Routledge, New York 2002
  • Edmund Jacoby: Wer war König Artus? Verlagshaus Jacoby & Stuart, Berlin 2008, ISBN 978-3-941087-09-5.
  • Volker Mertens: Artus. In: Volker Mertens, Ulrich Müller (Hrsg.): Epische Stoffe des Mittelalters. Kröner, Stuttgart 1984, ISBN 978-3-520-48301-0, S. 290–340.
  • Graham Phillips, Martin Keatman: Artus, die Wahrheit über den legendären König der Kelten. (Titel der Originalausgabe: King Asthur). Heyne, München 1992, ISBN 3-453-14775-8.
  • Jürgen Wolf: Auf der Suche nach König Artus. Mythos und Wahrheit. Primus Verlag, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-89678-657-9.
  • C. Scott Littleton, Linda A. Malcor: From Scythia to Camelot: A Radical Reassessment of the Legends of King Arthur, the Knights of the Round Table, and the Holy Grail (Arthurian Characters and Themes), Routledge, 2. Auflage, 2000, ISBN 978-0-8153-3566-5

Weblinks

Commons: Artus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Tobias Birzer: Mittelalter: König Artus – Sage oder Wirklichkeit. Focus online, 25. Januar 2010 (abgerufen am 30. April 2013).
  2. Wolfgang Meid: Die Kelten. Reclams Universal-Bibliothek, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-15-017053-3, S. 226.
  3. a b c Oliver James Padel: Arthur, in: Oxford Dictionary of National Biography (ODNB), Bd. 2 (2004), S. 529–543, hier: S. 530.
  4. Charles Francis Keary: Arthur, in: Dictionary of National Biography (DNB), Bd. 2 (1885), S. 126–129, hier: S. 127.
  5. Badon, Schlacht vom Berg, in: Rudolf Simek: Artus-Lexikon, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-15-010858-1, S. 35.
  6. R. R. Bezzola: Artus. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1. Artemis & Winkler, München/Zürich 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 1075 f.
  7. Oliver James Padel: Arthur, ODNB, Bd. 2, S. 530 f.
  8. King Arthur tales 'penned in Oxford chapel’. BBC News, 28. April 2013 (abgerufen am 29. April 2013).
  9. K. Gamerschlag (Hrsg.): Moderne Artus-Rezeption, 18.–20. Jahrhundert. Kümmerle Verlag, Göppingen 1991 (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik. Band 548), ISBN 3-87452-789-1.
  10. Sophus Bugge: Studien über die Entstehung der nordischen Götter- und Heldensagen, München 1899, S. 192–196.
  11. Paul Lehfeldt und Georg Voss: Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens, 1. Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach, Verwaltungsbezirk Eisenach, Die Wartburg (Heft 41), Jena 1917, S. 375.
  12. Johann Gottfried Biedermann: Genealogie der hohen Fürstenhäuser im Fränkischen Crayse, Kulmbach 1746, Taf. XXXIV.
  13. Eine sehr gute, sehr skeptische Zusammenfassung bietet Guy Halsall: Worlds of Arthur. Oxford 2013, S. 137 ff.
  14. CIL 3, 1919
  15. Zimmer, Stefan (2009), The Name of Arthur — A New Etymology, Journal of Celtic Linguistics (University of Wales Press) 13 (1): 131–136.
  16. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 978-3-540-29925-7, S. 186 (englisch, 992 S., link.springer.com [ONLINE; abgerufen am 24. August 2019] Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1980 PN. Discovered 1980 Aug. 8 by E. Bowell at Anderson Mesa.”