Karl-Heinz Röder

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Karl-Heinz Röder 1988

Karl-Heinz Röder (* 13. Juni 1935 in Schmalkalden; † 3. Januar 1991 in Berlin) war ein deutscher Staats- und Rechtstheoretiker sowie Politikwissenschaftler marxistisch-leninistischer Prägung. Er war Professor für Staats- und Rechtstheorie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und stellvertretender Direktor des Instituts für Theorie des Staates und des Rechts der Akademie der Wissenschaften der DDR.

Leben

Karl-Heinz Röder 1956

Karl-Heinz Röder wurde 1935 in Schmalkalden geboren. Von 1953 bis 1957 studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig. Von 1957 bis 1958 arbeitete Röder als Lektor im Deutschen Zentralverlag. Am 24. September 1957 wurde Röder als Geheimer Informator (GI) „IM Just“ für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR verpflichtet. Am 6. Mai 1958 wurde er durch Düsseldorfer Beamte des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen wegen des dringenden Tatverdachtes des Landesverrats festgenommen. Der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs beim Landgericht Essen (7 BJs 206/58) entließ Röder im Zuge eines Termins zur mündlichen Haftprüfung vom 6. Juni 1958 aus der Untersuchungshaft des Landgerichtsgefängnisses Krefeld.[1]

Von 1958 bis 1965 war Röder wissenschaftlicher Assistent, Oberassistent und Dozent an der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit Wirkung vom 15. November 1960 wurde er kommissarisch mit der Leitung des Instituts für westdeutsches und westeuropäisches Recht der Humboldt-Universität beauftragt[2]. Er promovierte 1962 an der juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit über das Godesberger Programm der SPD mit dem Prädikat „summa cum laude“ und wurde 1969 an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Potsdam-Babelsberg habilitiert.

Von 1965 bis 1972 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Wirtschaftsinstitut bzw. seit 1971 am Institut für Internationale Politik und Wirtschaft. Gleichzeitig fungierte er ab 1971 als Professor für Staats- und Rechtstheorie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, ein Jahr später wurde er Leiter des Bereichs „Analyse und Kritik des bürgerlichen Staates und Rechts und der bürgerlichen Staats- und Rechtsideologie“ sowie 1978 stellvertretender Direktor des Instituts für Theorie des Staates und des Rechts (ITSR) der Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) mit Sitz in Berlin-Mitte.

Mit Wirkung zum 1. Oktober 1975 wurde Röder durch den Präsidenten der AdW der DDR, Hermann Klare, zum Mitglied der Fachsektion Gesellschaftswissenschaften der UNESCO-Kommission der DDR berufen.

Von 1975 an war er Convenor von panel und papergiver auf den Weltkongressen der International Political Science Association (IPSA) in Edinburgh (1976), Moskau (1979),[3] Rio de Janeiro (1982), Paris (1985) und Washington, D.C. (1988). Karl-Heinz Röder war von 1979 bis 1982 Mitglied des Programmkomitees der IPSA. Seit 1984 war er Chairman der IPSA Study Group Theories of the State. 1985 wurde er Vorsitzender des Nationalkomitees für politische Wissenschaften der DDR[4]. Im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied des Exekutivkomitees der IPSA in Paris gewählt[5], die Wiederwahl erfolgte 1988 in Washington, D.C.[6] Er wurde am 16. Juni 1988 vom Plenum der Akademie der Wissenschaften der DDR zum Korrespondierenden Mitglied der Akademie gewählt. Er gehörte der Klasse Philosophie, Ökonomie, Geschichte, Staats- und Rechtswissenschaften der Akademie an. Am 1. Juli 1988 wurde Röder auf dem traditionellen Leibniz-Tag der Akademie als neu zugewähltes Korrespondierendes Mitglied durch Akademie-Präsident Werner Scheler vorgestellt und erhielt aus dessen Händen die Berufungsurkunde. Die Festsitzung fand im Plenarsaal (kleiner Saal) der ehemaligen Volkskammer der DDR im ehemaligen Palast der Republik in Berlin-Mitte statt. In Anwesenheit des für Wissenschaften zuständigen SED-Politbüromitgliedes Kurt Hager hielt Röder einen Kurzvortrag, in dem er Forschungsergebnisse zu den politischen Systemen der entwickelten kapitalistischen Länder vortrug[7].

Nach der friedlichen Revolution in der DDR wurde er im März 1990 zum Direktor des in Institut für Rechtswissenschaft umbenannten Instituts gewählt, das er zuvor bereits kommissarisch in Vertretung von Wolfgang Weichelt geleitet hatte. Er starb am 3. Januar 1991 in Berlin. Karl-Heinz Röder gehörte zu den wenigen DDR-Wissenschaftlern, die sich hartnäckig für die Etablierung der Politikwissenschaft als autonomer Disziplin einsetzten.[8]

Wirken

Röder beschäftigte sich mit marxistisch-leninistisch geprägten Ansätzen zur Staats- und Rechtstheorie. Schwerpunkt seiner Arbeiten war insbesondere die Untersuchung der politischen Systeme kapitalistischer Hauptländer. Markenzeichen seiner Staatstheorie war die Thematisierung der Staatsfrage als Klassenfrage und als entscheidende Frage der Staatspolitik.[9] Die Staatspolitik wiederum bewege sich im Rahmen des Widerspruchs zwischen dem zunehmenden Verlangen des Monopolkapitals nach Abbau der sozialen Zugeständnisse und dem Zwang, auch unter veränderten Bedingungen nicht völlig auf sozialpolitische Zugeständnisse zu verzichten.[10] Diese Position brachte Röder u. a. Kritik dahingehend ein, dass er die politischen und ideologischen Verhältnisse auf ihre Funktion als bloßem Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse reduziere.[11]

Röder war u. a. mit Hermann Klenner und Wolfgang Weichelt Mitglied einer Arbeitsgruppe „Staat-Recht-Verfassung“, die zur Untersuchung der bundesdeutschen Rechtsentwicklung gemäß einem Auftrag des Politbüros des ZK der SED vom 22. Februar 1966 geschaffen worden war. Diese unmittelbar der SED-Führung unterstellte Arbeitsgruppe wurde als Gegenkonzeption zu den Berichten des Forschungsbeirates für Fragen der Wiedervereinigung des Bonner Ministeriums für gesamtdeutsche Fragen gegründet.[12]

Röder war Mitglied des Rates für westdeutsche Fragen bei dem Staatssekretariat für westdeutsche Fragen der DDR,[13] im Wissenschaftlichen Rat für Imperialismusforschung der DDR,[14] im Zentralen wissenschaftlichen Rat für Grundfragen des ideologischen Kampfes zwischen Sozialismus und Imperialismus,[15] im Rat für staats- und rechtswissenschaftliche Forschung der DDR[16] und im Problemrat für USA-Forschung beim Wissenschaftlichen Rat für außenpolitische Forschung der DDR.[17]

Gastvorlesungen:

Studienreisen und Forschungsaufenthalte führten Röder u. a. an die Yale University, die Harvard University, an das Massachusetts Institute of Technology, die Stanford University, die University of Michigan in Ann Arbor sowie die Rand Corporation in Santa Monica, die Heritage Foundation, das American Enterprise Institute und die American Political Foundation in Washington, D.C. Im Rahmen einer Studienreise zu den US-Präsidentschaftswahlen 1980 wurde Röder u. a. von Marshall D. Shulman und Jeane Kirkpatrick empfangen und nahm als Gast am Nationalen Parteikonvent der Demokratischen Partei vom 11.-14. August 1980 im Madison Square Garden in New York City teil, auf dem die Delegierten zwischen den Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei Edward Moore Kennedy und Jimmy Carter zu entscheiden hatten.[18]

Karl-Heinz Röder war Mitglied des Redaktionskollegiums Handbuch der Deutschen Demokratischen Republik[19] und Redaktionsmitglied der Zeitschriften Staat und Recht und Neue Justiz sowie Mitglied im Advisory Board der International Political Science Review.

Karl-Heinz Röder gehörte 1977 neben dem Philosophen Wolfgang Eichhorn I, dem Politökonomen Dieter Klein, dem Sozialphilosophen Hermann Klenner und dem Wirtschaftswissenschaftler Harry Maier u. a. zu den offiziell vom Generalstaatsanwalt der DDR bestellten Gutachtern in dem Strafverfahren gegen Rudolf Bahro. Obgleich die Betreffenden ihre Gutachten an den Generalstaatsanwalt schickten, finden sich die Originale nicht zufällig in den MfS-Akten wieder.[20] Bahro wurde am 30. Juni 1978 in Ostberlin wegen „landesverräterischer Sammlung von Nachrichten“ und „Geheimnisverrats“ zu acht Jahren Freiheitsentzug verurteilt.[21]

Röder war ab Mai 1983 ehrenamtlich als Vorsitzender des Berliner Komitees der Liga für Völkerfreundschaft der DDR tätig. In dieser Funktion nahm er u. a. am 11. Dezember 1984 am Gründungskongress des Komitees Rom der Gesellschaft Italien–DDR im Palazzo Braschi in Rom teil.

Am 16. Mai 1985 war er Teilnehmer einer Konferenz des Freundschaftskomitees DDR-Großbritannien in Bradford zum Thema: „The Defeat of Fascism – 40 years after“.

Am 17. Mai 1985 vertrat er das Bezirkskomitee Berlin auf dem GDR-Sussex Round Table in Brighton.

Für sein Ehrenamt wurde Röder mit der Ehrennadel für „Verdienste um die Freundschaft der Völker“ in Gold durch das Präsidium der Liga für Völkerfreundschaft der DDR ausgezeichnet, die ihm Gerald Götting am 11. Dezember 1985 überreichte.[22]

Röder wurde am 7. Februar 1985 Mitglied im Komitee der DDR zum 750-jährigen Bestehen von Berlin,[23] den Vorsitz des Komitees hatte Erich Honecker inne.[24]

Im Zuge der sogenannten Flick-Affäre prangerte Karl-Heinz Röder propagandistisch „die Verflechtung und Verfilzung der Macht der Monopole mit der Macht des Staates als traditionelles Merkmal der Geschichte des deutschen Imperialismus“ an.[25]

Im Rahmen der Teilnahme Röders am 11. New Hampshire Symposium über die DDR im Juni 1985 führte dieser Gespräche mit dem dort ebenfalls anwesenden Mitarbeiter der politischen Abteilung der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin, Manfred Ackermann. Ackermann erwähnte dabei gegenüber Röder, dass er von einem Vertreter des schwedischen Nobelpreiskomitees wegen der möglichen Verleihung des Literatur-Nobel-Preises an Christa Wolf aufgesucht worden sei. Ackermann habe die Verleihung befürwortet, aber erklärt, dass Christa Wolf als DDR-Schriftstellerin und nicht schlechthin als deutsche Schriftstellerin ausgezeichnet werden sollte. Dies sei die einzige Chance, in späteren Jahren Günter Grass als bundesdeutschen Schriftsteller für den Nobel-Preis vorzuschlagen. Würde Christa Wolf schlechthin als deutsche Schriftstellerin ausgezeichnet, hätte für die nächsten Jahrzehnte kein Schriftsteller aus der Bundesrepublik Aussicht, den Nobel-Preis zu erhalten[26].

Im Rahmen der Gastvorlesung Röders an der Universität Innsbruck, die er auf Einladung von Anton Pelinka im Herbstsemester 1986 hielt[27], traf Röder Bundeskanzler Bruno Kreisky, der am 15. November 1986 auf Einladung des Verbandes Sozialistischer Stundent/innen (VSStÖ) und des Renner-Instituts (RI) im Madonnen-Saal der Alten Universität Innsbruck (neben der Jesuitenkirche) einen Vortrag „Zur Lage“ hielt[28]. Kreisky, der im Frühjahr 1978 als erster westlicher Regierungschef die DDR besuchte[29], bat Röder, Staatschef Honecker herzliche Grüße auszurichten. Im Mittelpunkt der Vorlesung Röders stand das Verfassungssystem der DDR, insbesondere das Wahlsystem sowie ausgewählte Probleme des Gerichtssystems. Dabei ging Röder insbesondere darauf ein, dass es in der DDR keine Verfassungsgerichtsbarkeit gab und erläuterte insbesondere Artikel 89 Abs. 3 der Verfassung der DDR, in dem es hieß: "Über Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit von Rechtsvorschriften entscheidet die Volkskammer". Darüber hinaus referierte er den Umstand, dass auch eine Verwaltungsgerichtsbarkeit zu dem Zeitpunkt nicht existierte, die Zweckmäßigkeit der Einführung einer solchen jedoch in Forschung, Lehre und Praxis stark diskutiert würde, bis hierhin jedoch eine umfassende Regelung des Eingabenrechts Anwendung erfahre. Schließlich referierte Röder umfänglich zum Institut der Todesstrafe und der lebenslänglichen Freiheitsstrafe, die mit dem Strafgesetzbuch (StGB) von 1968 für Verbrechen gegen den Frieden und die Menschlichkeit sowie schwere Tötungsverbrechen Anwendung erfuhren, allerdings alternativ mit zeitiger Freiheitsstrafe und auch nicht mehr ausschließlich anwendbar. Röder verwandte nach dem erhalten gebliebenen Vorlesungsskript im Rahmen der Vorlesung keine Zahlen zur Verhängung der Todesstrafe bzw. lebenslänglichen Freiheitsstrafe[30]. Es gilt als nicht ausgeschlossen, dass Röder auf Fragen der Student/innen im Anschluss Zahlen und Einzelheiten erläuterte, da er generell, insbesondere bei Vorträgen im westlichen Ausland, als äußerst informiert zu internen Vorgängen auftrat. Hier kam Röder offensichtlich seine Jahrzehnte lange Freundschaft zu Harri Harrland, stellvertretender Generalstaatsanwalt der DDR und u. a. zuständig für Statistikfragen, zugute[31]. Tatsächlich wurden nach bisherigen Erkenntnissen zwischen dem 7. Oktober 1949 und dem Jahr 1981 in der DDR 231 Todesurteile verhängt, von den 160 vollstreckt wurden. 66 Urteile betrafen politische Delikte, 94 NS-Verbrechen (darunter die der Scheinverfahren 1950 in Waldheim) und 71 Taten der Allgemeinen Kriminalität. Das letzte Todesurteil wurde 1981 gegen den Hauptmann des Ministeriums für Staatssicherheit[32], Werner Teske, vollstreckt. Die Mehrzahl der Todesurteile wurde bis 1956 gefällt, in der Ära Honecker ab 1971 gab es 60 verkündete und 14 vollstreckte Todesurteile[33].

Im September 1988 wurde er gemeinsam mit Rolf Sieber auf Einladung und Vermittlung des International Researche Exchange Board (IREX) vom Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften Paul A. Samuelson (Massachusetts Institute of Technology/MIT) sowie vom US-Präsidentenberater und Ökonom John Kenneth Galbraith (Harvard University) zu einem jeweils umfänglichen wissenschaftlichen Meinungsaustausch empfangen.[34]

Karl-Heinz Röder wurde als Mitglied des Exekutivkomitees der Internationalen Vereinigung für Politische Wissenschaften (IPSA) auf Vermittlung der Amerikanischen Vereinigung für Politische Wissenschaften (APSA) im November 1988 mit seiner Ehefrau Ursula vom ehemaligen Präsidenten der USA, Jimmy Carter, und dessen Frau Rosalynn in deren Privathaus in Plains, Georgia, zu einem Gedankenaustausch empfangen.[35] Die Genehmigung für die Mitreise der Ehefrau Röders in diesem Fall wurde vom Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften der DDR Claus Grote als „Sonderantrag“ vom 29. September 1988 über den Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR und Minister für Wissenschaft und Technik Herbert Weiz erbeten, die Erteilung der Genehmigung erfolgte sodann durch Staatssekretär Harry Möbis in seiner Eigenschaft als Leiter der Arbeitsgruppe für Organisation und Inspektion des Ministerrates der DDR.[36] Eine solche selbst für die Verhältnisse innerhalb der SED-Nomenklatura ungewöhnliche Privilegierung der Ehefrau Röders kam bei politisch sensiblen Auslandsreisen Röders wiederholt vor, so zum Beispiel auch bei einer Festveranstaltung für Karl W. Deutsch, Präsident der Internationalen Vereinigung für Politische Wissenschaften (IPSA), die am 5. April 1986 vom Wissenschaftszentrum Berlin – WZB – veranstaltet wurde.[37][38] Valide erklärbar ist diese Genehmigungspraxis für Reisen von Mitgliedern des SED-Reisekaders in das westliche Ausland letztlich nur durch die exponierte Stellung von Karl-Heinz Röder innerhalb des Ostberliner Sicherheitsapparates. Nach der Wiedervereinigung wurde Röder durch Klaus von Beyme als Stasi-Offizier in den höchsten Rängen identifiziert.[39]

Mit anwaltlichem Schreiben des Berliner Rechtsanwalts Michael Stopp vom 15. Dezember 2020 bat der Sohn von Karl-Heinz Röder, Rechtsanwalt Mirko Röder, Klaus von Beyme um Auskunft, ob von Beyme bezüglich dieser Identifizierung Quellen oder ähnliches benennen könnte, da in der zugänglichen Akte des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit sein Vater jedenfalls nicht als Offizier oder gar General bezeichnet würde.[40] Klaus von Beyme antwortete am 11. Dezember 2020 gegenüber RA Stopp: „Ich hatte ein gutes Verhältnis zu Prof. Röder. Ich habe ihm erzählt, dass ich gelegentlich für den BRD-Verfassungsschutz auf dessen Anfragen über meine Erfahrungen in der DDR berichte. Prof. Röder und andere DDR-Kollegen bekannten die Stasi-Mitgliedschaft, die ich nicht anrüchig fand. Wir haben beide aus Patriotismus für unseren Staat gehandelt. Dass in der Stasi-Akte nichts gefunden wurde, wundert mich nicht. Als die DDR zusammenbrach, haben ich und andere DDR-Kollegen Röder empfohlen, die Akte zu vernichten. Ich bin froh, dass er dies getan hat.“[41] Schließlich teilt RA Stopp Klaus von Beyme am 22. Dezember 2020 Folgendes mit: „Nach den Informationen des Sohnes von Prof. Röder hat dieser keine Akte vernichtet. Tatsächlich ist ja auch die Akte des MfS über Prof. Röder erhalten, dort wird Prof. Röder als sog. GI geführt. Aus der Akte ergibt sich daher gerade nicht der von Ihnen behauptete Rang eines Generals bzw. hohen Offiziers (…). Es ist nach den uns vorliegenden Informationen sehr unwahrscheinlich, dass Prof. Röder Ihnen gegenüber persönlich behauptete, er habe bei dem Ministerium für Staatssicherheit den Rang eines hohen Offiziers inne. Schließlich irritiert eine weitere Aussage Ihrer Antwort auf meine Anfrage. Nach den von Ihnen vorliegenden Schriften hatten Sie in Bezug auf Ihre DDR-Kontakte dem BND berichtet und nicht dem BRD-Verfassungsschutz.“[42]

Röder und von Beyme trafen erstmalig Anfang April 1976 in Moskau am dortigen Institut für Staat und Recht der Akademie der Wissenschaften der UdSSR anlässlich eines unter der Ägide von Georgi Schachnasarow durchgeführten internationalen wissenschaftlichen Symposiums zum Thema „Friedliche Koexistenz und sozial-politische Entwicklung“ zu einem Meinungsaustausch zusammen.[43] Röder rezensierte in der Dezember-Ausgabe von 1976 der Zeitschrift Staat und Recht[44] das gerade erschienene Buch von Beymes: Ökonomie und Politik im Sozialismus. Ein Vergleich der Entwicklung in den sozialistischen Ländern. Er konstatierte zusammen mit Rüdiger Rosenfeldt, dass von Beyme den Sozialismus nicht verstanden habe: „Entgegen seiner Ankündigung die Kriterien zur Beurteilung des Sozialismus nicht von außen herantragen zu wollen, sind es doch letztlich die Institutionen und Denkmuster der kapitalistischen Gesellschaft, an denen von Beyme die sozialistische Entwicklung misst.“ Trotz dieser fundamentalen Einwände neigt die Rezension eher zum Wohlwollen – so gestehen die Autoren von Beyme etwa zu, den Sozialismus ernst zu nehmen.[45] Röders Kritik war keinesfalls alleinstehend, so verfasste Peter Christian Ludz einen wahren Verriss über von Beymes Buch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zwar teilte Ludz die These, „daß die vergleichende politikwissenschaftlich-soziologische und -ökonomische Analyse die Zukunft der Politikwissenschaft überhaupt ist“, aber von Beymes Buch gleiche einem „Abenteuer“, er schreibe als „optimistischer Sozialist“ und durch „die rosarote Brille“ über die sozialistischen Gesellschaften und ihre Sozialpolitik.[46] Auch der CSU-Vorsitzende Franz Josef Strauß bemängelte in einer Parlamentsrede im Deutschen Bundestag, die normative Vergessenheit bei den der Sozialdemokratie nahestehenden Wissenschaftlern – so auch bei Klaus von Beyme: „Er beschäftigt sich […] mit der Unlust der öffentlichen Meinung in den europäischen Ländern im Hinblick auf den Sozialismus. Die mangelnde Leistungs- und Erfinderkraft in den sozialistischen Ländern würde sich in dem Augenblick zu Gunsten des Sozialismus ändern, in dem – ich zitiere – der Druck eines kapitalistischen Systems, das im wirtschaftlichen Effizenzbereichs erfolgreicher erscheint, nachlässt.“[47]. Von Beyme selbst ließ es sich nicht nehmen, die Kritik Röders in seinen Lebenserinnerungen noch einmal anzusprechen, indem er die zitierte Rezension in Staat und Recht so zusammenfasste: „Tenor: Der Herr von Beyme bemüht sich aufrichtig, den Sozialismus zu verstehen, das heißt aber nicht, dass ihm das wirklich gelingt.“[48]

Wissenschaftspolitisch und privat verstanden sich der Ost-Berliner Einheitssozialist und der Heidelberger Sozialdemokrat nach Quellenlage offensichtlich gut. Von Beyme schreibt in seinen Erinnerungen u. a. wie folgt: „Selbst die Vertreter der DDR-Wissenschaft vom Institut für Staat und Recht an der Akademie in Ost-Berlin schlugen mich als IPSA-Vorsitzenden vor.“[49] Röder schreibt in seinem Bericht über den Weltkongress der IPSA in Paris 1985, auf dem er unter der Ägide von Klaus von Beyme in das Exekutivkomitee der IPSA gewählt wurde, an Kurt Hager und zitiert dabei von Beyme, der sich unmittelbar nach der Wahl Röders wie folgt geäußert habe: „Klaus von Beyme (BRD), bisheriger Präsident der IPSA: ‚Das ist der Durchbruch der DDR in der internationalen Anerkennung auf dem Gebiete der politischen Wissenschaften‘“. Hager schickte diesen Bericht am 12. August 1985 als Hausmitteilung an Erich Honecker, der am gleichen Tage handschriftlich verfügte, dass der Bericht Röders an die Mitglieder und Kandidaten des Politbüros geschickt werden sollte.[50] Unter dem 21. August 1985 schreibt von Beyme an Karl-Heinz Röder, um sich für die Übersendung des Buches Das politische System der BRD zu bedanken: „Lieber Karl Heinz, vielen Dank für das Buch, ich werde Dir demnächst meine Anregungen für Veränderungen zukommen lassen. Spätestens um Weihnachten herum werden wir uns wohl zur ersten Exekutiv-Komitee-Sitzung treffen. Mit freundlichen Grüßen Klaus von Beyme.“[51] Am 2. Mai 1990 äußert von Beyme gegenüber Röder folgende Bitte: „Bist Du bereit, noch einmal nach Korea zu fahren? Ich habe Dich gerade vorgeschlagen für eine internationale Konferenz in Seoul, wo ich nach DDR-Interessenten gefragt wurde. Mit freundlichen Grüßen, Klaus von Beyme.“[52]

Röder war am 10. September 1989 Mitglied einer ostdeutschen Delegation, die sich in Ostberlin zu einem hochrangig besetzten Verhandlungsgespräch mit Vertretern aus Bonn – Auswärtiges Amt – traf. Dieses Treffen kam in Folge eines Angebots aus Bonn zustande, über politische und juristische Möglichkeiten einer Vereinigung zu verhandeln, da die Voraussetzungen der Konferenz von Jalta u. a. offensichtlich entfallen waren.[53]

Karl-Heinz Röder weilte mit Eberhard Poppe u. a. vom 16. Oktober bis 3. November 1989 zu einem Studienaufenthalt in den USA.[54][55] Die Reise kam durch Vermittlung des damaligen Botschafters der USA in Ostberlin, Richard Clark Barkley, auf Einladung der United States Information Agency (USIA) zustande.[56] Röder und Poppe wurden u. a. vom ehemaligen Präsidenten (Chief Justice) des US Supreme Court, Warren E. Burger, der Politikwissenschaftlerin Catherine Rudder und dem damaligen Gouverneur von Arkansas und späterem US-Präsidenten Bill Clinton empfangen, der beiden Rechtswissenschaftlern den Ehrentitel eines „Arkansas Traveler“ verlieh, womit ihnen die Ehre zuteilwurde, als Botschafter des guten Willens des US-Bundesstaates Arkansas aufzutreten.[56] Röder und Poppe gaben der Arkansas Gazette ein Interview zur Frage der sich unmittelbar abzeichnenden friedlichen Revolution in der DDR. Vom Chefredakteur der Tageszeitung Arkansas Gazette John Hanchette befragt, ob eine andere Person als Egon Krenz zum Nachfolger Erich Honeckers hätte bestimmt werden sollen – eventuell eine liberaler denkende Persönlichkeit –, antwortete Röder, „dass natürlich auch er sich einen anderen Politiker oder eine andere Führungspersönlichkeit der DDR vorstellen könne, die diese Aufgabe besser meistern würde als Krenz“.[57]

Schriften

Bücher
  • SPD und Bonner Staat: Eine Auseinandersetzung mit den Staatsauffassungen rechter SPD-Führer. Berlin 1964
  • USA: Aufstieg und Verfall bürgerlicher Demokratie. Berlin 1976
  • Das politische System Grossbritanniens: Von der englischen bürgerlichen Revolution bis zur Gegenwart. Berlin 1982 (Lizenzausgabe Köln 1982, russische Ausgabe Moskau 1984)
  • Das politische System der USA: Geschichte und Gegenwart. Berlin 1980, 1982, 1987 (Lizenzausgabe Köln 1980, 1982, 1987, bulgarische Ausgabe Sofia 1983)
  • Das politische System der BRD: Geschichte und Gegenwart. Berlin 1985 (u. a. mit Beiträgen von Ekkehard Lieberam, Roland Meister, Wolfgang Menzel, Rolf Reißig, Gerhard Riege)
  • Der politische Mechanismus der EG. Berlin 1986 (Herausgeber)
  • Das politische System Frankreichs: Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart. Berlin 1989
Broschüren
  • Die Formel von der "sozialen Demokratie", in: Zur Kritik der bürgerlichen Ideologie (58), herausgegeben von Manfred Buhr, Berlin 1975
  • Bürgerliches politisches System und Systemtheorie Widersprüche und Tendenzen, W.J. Gulijew, B.P. Löwe, K.-H. Röder, in: Zur Kritik der Bürgerlichen Ideologie (85), herausgegeben von Manfred Buhr, Berlin 1978
  • Karl Marx und die politische Theorie der Gegenwart (Herausgeber und Autor), 1.,2. und 3. Auflage, Berlin 1983 (u. a. mit Beiträgen von Wolfgang Eichhorn I, Manfred Kossok und Eberhard Poppe)
  • The future of the state (Herausgeber und Autor), Sage Publications, Beverly Hills, California, 1985
  • Politische Theorie und sozialer Fortschritt (Herausgeber und Autor), Berlin 1986 (u. a. mit Beiträgen von Uwe-Jens Heuer und Werner Kalweit)
  • Die bürgerlichen Verfassungen der Gegenwart (Herausgeber und Autor), Berlin 1986
  • Der Frieden und die politische Theorie der Gegenwart (Herausgeber und Autor), Berlin 1988 (u. a. mit Beiträgen von Anatoli A. Gromyko, Erich Hahn, Herbert Hörz, Hermann Klare und Hermann Klenner)
  • Verbände und Verbändetheorien im staatsmonopolistischen Kapitalismus (Herausgeber und Autor), Berlin 1989
  • Vergleichende Verfassungsentwicklung entwickelter kapitalistischer Industrieländer (Sitzungsberichte der AdW der DDR), Berlin 1989
Aufsätze
  • Monopole - Staat - Staatsideologie, in: Staat - Recht - Wirtschaft. Beiträge der juristischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1966/9 (B2), Halle (Saale) 1966, S. 226 ff.
  • Die Wesensmerkmale des staatsmonopolistischen Lenkungs- und Machtapparates, in: Otto Reinhold et al.: Imperialismus heute, Dietz Verlag Ost-Berlin 1967, 4. Auflage, S. 199 ff.
  • Zur Auseinandersetzung mit den rechtssozialdemokratischen Staatsauffassungen, in: Illusion und Wirklichkeit des Rechtsstaates. Zur Funktion der bürgerlichen Staatsideologien in der formierten Gesellschaft des staatsmonopolistischen Kapitalismus in Westdeutschland. Deutsche Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft der DDR "Walter Ulbricht", Potsdam-Babelsberg, Staatsverlag Ost-Berlin 1968, S. 73–80
  • Entwicklungstendenzen des politischen Herrschaftssystems, in: Otto Reinhold et al.: Der Imperialismus der BRD, Dietz Verlag Ost-Berlin 1971, S. 201 ff.
  • Ernst Forsthoffs Anpassung an den Imperialismus der siebziger Jahre, in: Staat und Recht, 7/1971
  • On the process of research planning in the GDR, in: Evaluation et controle du financement de la recherche scientifique, Bruxelles 1977
  • Quelques questions sur l'ethique marxiste et son effet sur le travail scientifique, in: Ethiques contexte politique criteres de choix de la science, Mons 1977
  • Politik und Ideologie - zur marxistisch-leninistischen Theorie des bürgerlichen Staates, in: Ideologie und Politik. Zur Kritik der imperialistischen Politik und bürgerlichen Theorie, Akademie-Verlag, Ostberlin, 1979, Seite 9 ff. (u. a. mit weiteren Beiträgen von Radovan Richta und Zdenek Ceska)
  • The Problemacy of the Realization of Scientific - Technological Progress within a Developed Socialist Industrial Country, in: The Controls of Technocracy, Rio de Janeiro 1979
  • Das großbürgerliche Zweiparteiensystem und der Wahlkampf 1980 in den USA, in: Horizont 44/1980
  • Zum konservativen Konzept des Ausbaus der Präsidialgewalt in den USA, in: Neue Justiz, 5/1981
  • German Democratic Republic, Karl-Heinz Röder und Jörg Franke, in: International Handbook of Political Science, edited by William G. Andrews, Westport, Connecticut 1982
  • Auf der Suche nach friedlichen Wegen des gesellschaftlichen Fortschritts - Bericht über den XII. Weltkongress der Internationalen Vereinigung für Politische Wissenschaft (IPSA) in Rio de Janeiro vom 06.-15.08.1982 -; Karl-Heinz Röder und Wolfgang Weichelt, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 2/1983
  • Politische Wissenschaften in der Klassenauseinandersetzung, Neue Justiz, 5/1984
  • Briefwechsel zwischen Karl-Heinz Röder und Jürgen Kuczynski, in: Jürgen Kuczynski, Gesellschaften im Untergang, Berlin 1984
  • Das antikommunistische Demokratiekonzept der Reagan-Administration, in: Demokratie und Frieden, Dietz Verlag, Ost-Berlin 1984, Seite 45ff. (mit Beiträgen u. a. von Gregor Schirmer und Wolfgang Weichelt)
  • The Perception of the United States in GDR Policy and Society: Preconditions and Possibilities for a Dialogue, in: Studies in GDR Culture and Society, edited by Margy Gerber, New York: University Press of America, 1986, Seite 31–36
  • Der Beitrag Karl Polaks zur Analyse und Kritik bürgerlicher Staatlichkeit, in: Eberhard Poppe, Wolfgang Weichelt: Karl Polaks Beitrag zur Herausbildung einer marxistisch-leninistischen Staats- und Rechtswissenschaft in der DDR, Akademieverlag, Ost-Berlin 1987, ISBN 3-05-000456-8
  • Staatstheorie, in: Enzyklopädie zur bürgerlichen Philosophie im 19. und 20. Jahrhundert, Manfred Buhr (Hrsg.), Leipzig 1988
  • Über Wahlen in den USA, in: Einheit (SED-Zeitschrift), 8/1988
  • Absage an konfrontative Doktrinen: Bericht vom XIV. Weltkongress der Politischen Wissenschaften in Washington, D.C., in: Neues Deutschland vom 17./18. September 1988
  • Wahlfinanzierung in den USA, in: Neue Justiz, 10/1988
  • Sozialistische Verfassungstheorie und sozialistisches Verfassungsrecht im Dialog und im Streit der Ideologien, in: Staat und Recht, 6/1989
  • Political Science in the German Democratic Republic, in: PS: Political Science and Politics, Washington, D.C., September 1989
  • Künftigen gesamteuropäischen Rechtsraum aktiv mitgestalten, in: Neues Deutschland vom 13./14. Januar 1990
  • Knochenerweichung der Rechtswissenschaft wodurch?, in: Staat und Recht, 4/1990
  • Zukunftsweisendes im Entwurf des Runden Tisches, in: Neues Deutschland vom 28./29. Juli 1990
  • Staatstheoretische Anmerkungen zur Jakobinerherrschaft, in: Die Französische Revolution von 1789 und ihre weltgeschichtliche Bedeutung (Sitzungsberichte der AdW der DDR), 1990

Literatur

  • Röder, Karl-Heinz. In: Werner Hartkopf: Die Berliner Akademie der Wissenschaften. Ihre Mitglieder und Preisträger 1700–1990. Akademie Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-05-002153-5, S. 301.
  • Wilhelm Bleek: Geschichte der Politikwissenschaft in Deutschland, C.H. Beck, München 2001, Seite 429
  • Gerhard Lehmbruch: Die Politikwissenschaft im Prozess der deutschen Vereinigung, in Jürgen W. Falter, Felix W. Wurm (Hrsg.): Politikwissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland, 50 Jahre DVPW, Wiesbaden 2003, Seite 186 ff.
  • Philip Alexander Matthes: Puppet Regime vs. Lead Nation. Der lange Weg zur Anerkennung der DDR durch die USA. Inauguraldissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät der Universität zu Bonn, Bonn 2010, Seite 359
  • Michael Stolleis: Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Vierter Band, Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in West und Ost 1945–1990, C.H.Beck München, 2012, Seiten 596, 599
  • Eckhard Jesse und Sebastian Liebold (Hrsg.): Deutsche Politikwissenschaftler - Werk und Wirkung. Von Abendroth bis Zellentin, Nomos, Baden-Baden 2014, Seite 82

Weblinks

Einzelnachweise

  1. BStU, Archiv der Zentralstelle, MfS-HA XXII, Nr. 20503, Reg.Nr. MfS/6013/60 „Just“, Archiv-Nr.: 1548/72, Band 1, S. BStU 017, 018, 038, 049
  2. Vorlage über die Aufgaben des Institutes für westdeutsches und westeuropäisches Recht vom 9. Mai 1961, Seite 5 in: Humboldt-Universität zu Berlin, Universitätsarchiv, Juristische Fakultät, Institut für westdeutsches und westeuropäisches Recht, Lehre und Forschung, Laufzeit 1960-1962, Nr. 311
  3. Karl-Heinz Röder, Wolfgang Weichelt: Meinungsstreit vor großem Forum. BZ-Gespräch über den X. Weltkongress der Internationalen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Berliner Zeitung, 2. Oktober 1976, S. 16
    Peter Christian Ludz: Die DDR auf dem XI. Weltkongreß für Politische Wissenschaft. Deutschland Archiv, 10/1979, S. 1077 ff.
    Karl-Heinz Röder: Das Hauptthema heißt: Die Politik des Friedens. ND-Gespräch zum XI. Weltkongress der Internationalen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Neues Deutschland, 16./17. Juni 1979, S. 10
  4. Schreiben von Claus Grote, Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften der DDR, an Karl-Heinz Röder vom 18. November 1985, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin
  5. Abschluss des Weltkongresses für politische Wissenschaften. DDR-Vertreter wurde in das Exekutivkomitee gewählt, von Reiner Oschmann, in: Neues Deutschland vom 22. Juli 1985
  6. Politikwissenschaftler wählten Leitungsgremium, in: Neues Deutschland, 1. September 1988, S. 7
  7. Informationen, in: Neue Justiz 8/1988, Seite 307
  8. Gerhard Lehmbruch: In Memoriam Karl-Heinz Röder. Partizipation Spring / Printemps 1991, Band. 15, Nr. 1, S. 4
  9. Jochen Dötsch, Ekkehard Lieberam, Mirko Röder: Profunde Gegnerkunde. Er stritt für eine marxistische Politikwissenschaft in der DDR und sezierte die politischen Systeme der imperialistischen Staaten. Zum 85. Geburtstag von Karl-Heinz Röder. In: Junge Welt, 12. Juni 2020, Seite 12–13.
  10. Ekkehard Lieberam, Karl-Heinz Röder: Imperialistische Herrschaftssicherung auf autoritärem Kurs. In: Einheit 3/1980, Seite 258; Manfred Kerner: Die Imperialismusforschung der DDR in den Jahren 1966-1982. Band II, Pahl-Rugenstein Verlag, Köln 1989, Seite 679.
  11. Martin Schraven: Rezension zu: Manfred Buhr (Hrsg.), Enzyklopädie zur bürgerlichen Philosophie im 19. und 20. Jahrhundert, Leipzig (VEB Bibliographisches Institut) und Köln (Pahl-Rugenstein Verlag) 1988. In: Widerspruch Nr. 16/17 (Ich - Subjekt - Individuum, 1989), Seite 160-175.
  12. Karl A. Mollnau: Recht und Juristen im Spiegel der Beschlüsse des Politbüros und Sekretariats des Zentralkomitees der SED. In: Heinz Mohnhaupt (Hrsg.): Normdurchsetzung in osteuropäischen Nachkriegsgesellschaften (1944–1989). Einführung in die Rechtsentwicklung mit Quellendokumentationen. Band 5: DDR (1958–1989). 1. Halbband, Frankfurt am Main 2003, S. 237, Rn. 126.
  13. Schreiben von Joachim Herrmann, Staatssekretär für westdeutsche Fragen der DDR, an Karl-Heinz Röder vom 4. Oktober 1967, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin.
  14. Schreiben von Max Schmidt, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rates für Imperialismusforschung der DDR, vom 27. März 1986 an Karl-Heinz Röder mit anliegender Berufungsurkunde, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin.
  15. Schreiben von Hermann Klare, Präsident der Akademie der Wissenschaften der DDR, vom 17. Oktober 1975 an Karl-Heinz Röder, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin.
  16. Schreiben von Hermann Klare, Präsident der Akademie der Wissenschaften der DDR an Karl-Heinz Röder, vom 19. April 1973, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin; Helmut Kintzel: Gründung des Rates für staats- und rechtswissenschaftliche Forschung an der Akademie der Wissenschaften der DDR. In: Staat und Recht 7/1973, S. 1183 ff.
  17. Jürgen Große: Amerikapolitik und Amerikabild der DDR 1974-1989. Bouvier Verlag, Bonn 1999, S. 185 ff.
  18. Reisebericht von Karl-Heinz Röder über eine dienstliche Ausreise zum Studienaufenthalt in den USA vom 24. Mai 1980, in: BStU Archiv der Zentralstelle MfS - HA II Nr. 37088.
  19. Handbuch der Deutschen Demokratischen Republik, hrsg. vom Deutschen Institut für Zeitgeschichte in Verbindung mit dem Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Staatsverlag Ost-Berlin 1964.
  20. BStU, MfS 6890/82, Band 2, Seite 0124–0157.
  21. Guntolf Herzberg, Kurt Seifert: Rudolf Bahro – Glaube an das Veränderbare. Eine Biographie. Linksverlag, Berlin 2002, S. 239–243.
  22. Gerhard Kasper, Bernhard Köcher: Die Liga für Völkerfreundschaft der DDR 1961-1990. AGEF, Berlin 2003, Seite 180.
  23. 750 Jahre Berlin. Konstituierung des Komitees der Deutschen Demokratischen Republik zum 750jährigen Bestehen von Berlin am 7. Februar 1984, Dietz Verlag, Ost-Berlin 1985, Seite 85.
  24. SAPMO-BArch, DY30/JIV 2/2A, 2723, Protokoll des Politbüros 3/85, 22. Januar 1985, „Maßnahmen zur Vorbereitung und Durchführung des 750. Jahrestages Berlins“.
  25. Karl-Heinz Röder: Das politische System der Bundesrepublik Deutschland. Geschichte und Gegenwart. Staatsverlag, Ostberlin 1985, S. 10 ff.; vgl. auch derselbe: Ein Lehrstück über den staatsmonopolistischen Kapitalismus. In: Einheit 12/84, S. 1070 ff.
  26. Karl-Heinz Röder: Bericht über die Reise in die USA vom 19.-26.06.1985 zur Teilnahme am 11. New Hampshire Symposium über die DDR, in: BStU Archiv der Zentralstelle, MfS AP 50928/92, Seite 103ff.; Heinz Rudolf Kunze und Egon Krenz im Gespräch. Ich will hier nicht das letzte Wort, Neues Leben 2016, Seite 110–111
  27. Schreiben (Einladung) von Anton Pelinka, Institut für Politikwissenschaft, Universität Innsbruck, vom 19. November 1985 an Karl-Heinz Röder, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin
  28. Einladung des Renner-Instituts zum Vortrag von Bundeskanzler Bruno Kreisky für den 15. November 1986, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin
  29. Friedrich Bauer, Enrico Seewald: Bruno Kreisky in Ost-Berlin 1978. Ein Besuch der besonderen Art. Reihe: Bruno Kreisky International, Studies 7, StudienVerlag, Innsbruck 2011
  30. Vorlesungsmanuskript Karl-Heinz Röder Herbstsemester Universität Innsbruck 1986, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin
  31. vgl. u. a. auch: Harri Harrland: Gedanken zur Entwicklung der Kriminalitätsvorbeugung in der DDR, in: Neue Justiz 11/1977; Dr. Harri Harrland, in: Erich Buchholz. Festschrift zum 80. Geburtstag, hrsg. v. Freundeskreis, Kai Homilius Verlag, 2007, Seite 90
  32. Volkmar Schöneburg: Rechtspolitik und Menschenwürde. Reden, Aufsätze, und Interviews zu Geschichte, Verfassung und Strafvollzug. WeltTrends, Potsdam 2014, Seite 201 ff.; Falco Werkentin: "Souverän ist, wer über den Tod entscheidet". Die SED-Führung als Richter und Gradeninstanz bei Todesentscheidungen, in: Roger Engelmann/Clemens Vollnhals (Hrsg.), Justiz im Dienste der Parteiherrschaft, Berlin 1999, Seite 189 ff.
  33. Gunter Lange: Der Nahschuss. Leben und Hinrichtung des Stasi-Offiziers Werner Teske, Ch. Links Verlag, Berlin 2021, Seite 192
  34. Rolf Sieber: Ein Zeitzeuge berichtet. In: Schriften zur internationalen Politik, Heft 42, Berlin 2013, Seite 99–103.
  35. BStU-Archive der Zentralstelle. MfS-HA XVIII Nr. 18179, Seite 0167 ff.
  36. Schreiben (Sonderantrag) von Prof. Dr. habil. C. Grote an: Ministerrat der DDR. Leiter der Arbeitsgruppe Organisation und Inspektion. Genossen Staatssekretär Dr. H. Möbis über den Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR und Minister für Wissenschaft und Technik Genossen Dr. H. Weiz, vom 29. September 1988 (Journal-Nr.: 1241/88). In: BStU Archiv der Zentralstelle MfS AP 50928/92, S. 000056 ff.
  37. Schreiben von Prof. Dr. habil. C. Grote vom 1. April 1986 (Journal-Nr.: 379/86) an: Leiter der Arbeitsgruppe für Organisation und Inspektion beim Ministerrat der DDR Genossen Staatssekretär Dr. H. Möbis in: BStU Archiv der Zentralstelle MfS AP 50928/92, S. 000050.
  38. Sofortbericht Karl-Heinz Röder zur Teilnahme an einer Veranstaltung des Wissenschaftszentrums Berlin (West), BStU Archiv der Zentralstelle MfS AP 50928/92, S. 000037 ff.
  39. Klaus von Beyme: Bruchstücke der Erinnerung eines Sozialwissenschaftlers. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, S. 182; vgl. auch: Klaus von Beyme: Die DVPW und die International Political Science Association. In: Jürgen W. Falter, Felix W. Wurm (Hrsg.): Politikwissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland. 50 Jahre DVPW. Wiesbaden 2003, S. 70 ff.
  40. E-Mail RA Michael Stopp an Klaus von Beyme vom 16. Dezember 2020, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin.
  41. E-Mail von Klaus von Beyme vom 11. Dezember 2020 an RA Michael Stopp, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin.
  42. E-Mail RA Stopp vom 22. Dezember 2020 an Klaus von Beyme, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin; Klaus von Beyme: Bruchstücke der Erinnerung eines Sozialwissenschaftlers. Wiesbaden 2016, Seite 77.
  43. Karl-Heinz Röder: Internationales wissenschaftliches Symposium zum Thema „Friedliche Koexistenz und sozial-politische Entwicklung“. In: Wissenschaftliches Leben, Staat und Recht 7/1976, Seite 760 ff.
  44. Karl-Heinz Röder, Rüdiger Rosenfeldt: Klaus von Beyme: Ökonomie und Politik im Sozialismus. Ein Vergleich der Entwicklung in den sozialistischen Ländern, R. Piper & Co. Verlag, München/Zürich 1975. In: Staat und Recht 11/1976, Seite 1219–1222.
  45. Isabelle-Christine Panreck: Denken in den Koordinaten des Kalten Krieges. Wie die Blockkonfrontation die Rezeption des Buches „Ökonomie und Politik im Sozialismus“ von Klaus von Beyme prägte. In: von haitblog, 10. März 2021; Karl-Heinz Röder, Rüdiger Rosenfeldt: Klaus von Beyme: Ökonomie und Politik im Sozialismus. Ein Vergleich der Entwicklung in den sozialistischen Ländern. R. Piper & Co. Verlag, München/Zürich 1975. In: Staat und Recht 11/1976, Seite 1220.
  46. Peter Christian Ludz: Ökonomie und Politik im Sozialismus. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. April 1976, Seite 6.
  47. Deutscher Bundestag (Hrsg.), Stenographischer Bericht 240. Sitzung. Bonn, den 11. Mai 1976, Seite 16832-16843, 16838.
  48. Klaus von Beyme: Bruchstücke der Erinnerung eines Sozialwissenschaftlers, Wiesbaden 2016, S. 182.
  49. Klaus von Beyme: Bruchstücke der Erinnerung eines Sozialwissenschaftlers. Wiesbaden 2016, Seite 178.
  50. Brief von Kurt Hager an Erich Honecker nebst Anlagen vom 12. August 1985 (Diktatzeichen: 1378/85), in: BA/DY 30 8126, insb. Seite 23.
  51. Schreiben Klaus von Beyme an Karl-Heinz Röder vom 21. August 1985, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin.
  52. Schreiben Klaus von Beyme an Karl-Heiz Röder vom 2. Mai 1990, Privatarchiv RA Mirko Röder, Berlin.
  53. Ekkehard Lieberam: Kooperation statt Vereinigung. In: Junge Welt, 29. August 2019, S. 12–13
  54. Informationen. In: Neue Justiz 1/1990, Seite 37.
  55. Karl A. Mollnau: Recht und Juristen im Spiegel der Beschlüsse des Politbüros und Sekretariats des Zentralkomitees der SED. In: Heinz Mohnhaupt (Hrsg.): Normdurchsetzung in osteuropäischen Nachkriegsgesellschaften (1944–1989). Einführung in die Rechtsentwicklung mit Quellendokumentationen. Band 5: DDR (1958–1989). 1. Halbband, Frankfurt am Main 2003, S. 713.
  56. a b Eberhard Poppe: Das Rechtssystem der USA – Impressionen von einer Studienreise. In: Neue Justiz 3/1990, S. 119 ff.
  57. Arkansas Gazette, 29. Oktober 1989, 5C-6C, zitiert nach Rudi Beckert: Glücklicher Sklave. Eine Justizkarriere in der DDR. Metropol Verlag, Berlin 2011, S. 133 ff.