Komitat Sathmar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Komitat Szatmár)
Komitat Sathmar
Szatmár

(1216–1923, 1940–1950)
Wappen von Sathmar Szatmár
Verwaltungssitz: Nagykároly
Fläche: 6.287 km²
Bevölkerung: 396.632[1]
Volksgruppen: 68 % Ungarn
30 % Rumänen
2 % Deutsche[2]
Komitat Sathmar

Das Komitat Sathmar (ungarisch Szatmár vármegye, lateinisch comitatus Szathmariensis) war eine Verwaltungseinheit (Komitat/Gespanschaft) im Königreich Ungarn. Heute liegt der kleinere Teil (etwa 1/4 des Gebiets) im Nordosten Ungarns, der größere Teil (etwa 3/4 des Gebiets) im Nordwesten Rumäniens (im heutigen Kreis Satu Mare). Ein kleiner Teil um den Ort Welyka Palad (damals ungarisch Nagypalád) gehört heute zur Ukraine (in der Oblast Transkarpatien).

Lage

Karte des Komitats Sathmar um 1890

Das Komitat grenzte im Norden an das Komitat Bereg, im Nordosten an das Komitat Ugocsa, im Osten an das Komitat Máramaros, im Südosten an das Komitat Szolnok-Doboka, im Süden an die Komitate Bihar und Szilágy und im Westen an das Komitat Szabolcs.

Es lag südlich der Theiß und wurde vom Samosch (heute rumänisch Someș) durchflossen. 1910 hatte es 396.600 Einwohner auf einer Fläche von 6.287 km².

Geschichte

Das Komitat war bis 1918 Teil des Königreichs Ungarn und wurde dann zwischen Ungarn und Rumänien (in den Kreis Satu Mare eingegliedert) aufgeteilt. 1921 kam ein kleiner Teil um Welyka Palad durch einen Gebietstausch zur neu entstandenen Tschechoslowakei (als Teil der Karpatenukraine). Der bei Ungarn verbliebene Teil wurde 1923 mit den benachbarten Rumpfkomitaten zum Komitat Szatmár-Ugocsa-Bereg vereinigt. Aus diesem ging 1950 das Komitat Szabolcs-Szatmár hervor, das 1990 in Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg umbenannt wurde.

Infolge des Zweiten Wiener Schiedsspruchs kam das Gebiet 1940 wieder zu Ungarn, und das Komitat wurde mit der Hauptstadt Nagykároly wiedererrichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Vorkriegszustand wiederhergestellt, wobei der kleine tschechoslowakische Teil jedoch Teil der Sowjetunion (genauer der Ukrainischen SSR) wurde. Seit 1991 ist dieser Teil wiederum Teil der nunmehr unabhängigen Ukraine (hier in der Oblast Transkarpatien gelegen).

Szatmár, 1782–85

Bezirksunterteilung

Im frühen 20. Jahrhundert bestand folgende Verwaltungseinteilung:

Stuhlbezirke (járások)
Stuhlbezirk Verwaltungssitz
Nagykároly Nagykároly, heute Carei
Szatmárnémeti Szatmárnémeti, heute Satu Mare
Csenger Csenger
Fehérgyarmat Fehérgyarmat
Mátészalka Mátészalka
Szinérváralja Szinérváralja, heute Seini
Nagybánya Nagybánya, heute Baia Mare
Nagysomkút Nagysomkút, heute Șomcuta Mare
Erdőd Erdőd, heute Ardud
Stadtkreis (törvényhatósági jogú város)
Szatmárnémeti, heute Satu Mare
Stadtbezirke (rendezett tanácsú városok)
Nagykároly, heute Carei
Nagybánya, heute Baia Mare
Felsőbánya, heute Baia Sprie

Carei, Satu Mare, Seini, Baia Mare, Șomcuta Mare, Ardud und Baia Sprie liegen im heutigen Rumänien.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

  • Eintrag im Pallas-Lexikon (ungarisch)

Einzelnachweise