Leezen (Mecklenburg)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 53° 40′ N, 11° 30′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Ludwigslust-Parchim | |
Amt: | Crivitz | |
Höhe: | 68 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,53 km2 | |
Einwohner: | 2207 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 83 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19067 | |
Vorwahl: | 03866 | |
Kfz-Kennzeichen: | LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 76 082 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Amtsstraße 5 19089 Crivitz | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Manuela Müller | |
Lage der Gemeinde Leezen im Landkreis Ludwigslust-Parchim | ||
Leezen ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wird vom Amt Crivitz mit Sitz in Crivitz verwaltet.
Geografie
Leezen liegt am Oststufer des Schweriner Sees (Innensee). Der Ortsteil Rampe liegt direkt am Paulsdamm, der den Schweriner See seit dem 19. Jahrhundert in zwei Hälften teilt. Das Ramper Moor ist ein bewaldetes Feuchtgebiet am Ufer des Sees und steht unter Naturschutz. Im Osten grenzt die Gemeinde an den Cambser See. Der größte Teil des Gemeindegebietes wird landwirtschaftlich genutzt. Außer dem Ramper Moor gibt es nur im Süden mit dem Hohen Holz größere Waldflächen. Im Süden befindet sich mit 85,5 m ü. NHN die höchste Anhöhe der Gemeinde.
Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Görslow, Leezen, Panstorf, Rampe und Zittow sowie die Wohnplätze Blumenberg, Görslow Ausbau, Görslow Siedlung, Neu Zittow, Sandhof, Silberhof, Uhlenhorst.[2]
Geschichte
Leezen wurde 1325 erstmals erwähnt. Der Ortsname wurde vermutlich vom altslawischen Wort „lêsŭ“ für „Wald“ abgeleitet und bedeutet „Waldort“.[3] Kavelmoor war Aufzeichnungen aus dem Jahre 1833 zufolge eine Büdnersiedlung. Das mecklenburgische Gut Leezen war mehrere Jahrhunderte im Besitz der Familie von Halberstadt. Wie die gesamte umliegende Gegend wurde Leezen durch den Dreißigjährigen Krieg in Mitleidenschaft gezogen. Vor 1790 gelangte der Grundbesitz an die Familie von Laffert. Weitere Besitzer waren die Familien Dessin, Otto von Hahn, Franz von Bülow und von Dorne. Von den von Dorne erwarb die Familie Evers das zunächst gepachtete Gut. Carl Detlef Evers ließ 1850 das neugotische Gutshaus Leezen bauen und einen Landschaftspark einrichten. Nach dem Tod von Carl Detlef Evers verkauften dessen Erben 1860 das Gut mit Schloss an Ludwig Wilhelm Christian Diestel; dessen Grabkapelle befindet sich auf dem Kirchfriedhof Langen Brütz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die letzten Besitzer enteignet und das Gut Leezen in eine LPG umgewandelt.[4]
Das Gebiet gehörte bis 1918 zum Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, danach zum Land Mecklenburg und dann von 1952 bis 1990 zum Bezirk Schwerin.
Rampe wurde 1171 erstmals urkundlich erwähnt. Das eingeschossige Gutshaus Rampe ist durch umbauten mehrfach überformt worden, war nach 1990 einige Jahre Hotel und ist heute (2016) ein diakonisches Heim für Behinderte.
Politik
Wappen
Blasonierung: „In Gold eine blaue Leiste; begleitet: oben von einem aus zwei Tragsteinen und einem Deckstein bestehenden roten Steingrab; unten von fünf (3:2) roten Pflugscharen.“[5] | |
Wappenbegründung: In dem Wappen soll die Leiste auf die Lage der Gemeinde am Schweriner See hindeuten. Das Steingrab repräsentiert die zahlreichen Großsteingräber rund um Leezen. Mit den Pflugscharen wird zum einen auf die Haupterwerbsquelle der Einwohner verwiesen, die Landwirtschaft, zum anderen von der Zahl her auf die Anzahl der Ortsteile.
Das Wappen wurde von dem Wismarer Roland Bornschein gestaltet. Es wurde am 5. Februar 1999 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 181 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. |
Flagge
Die Gemeinde verfügt über keine amtlich genehmigte Flagge.[6]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „• GEMEINDE LEEZEN • LANDKREIS LUDWIGSLUST-PARCHIM“.[6]
Öffentliche Einrichtungen
Im Ortsteil Rampe befindet sich das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern.
Die Außenstelle Schwerin des Bundesbeauftragten für die Unterlagen der Staatssicherheit der DDR befindet sich im Ortsteil Görslow. Das Gebäude war bis zur Wende eine Kaserne der Nationalen Volksarmee.
Sportvereine
In Leezen sind u. a. folgende Sportvereine ansässig:
- SpVgg Cambs-Leezen "Traktor" e.V. (von 2000) (Fußball)
- SG Banzkow-Leezen e.V. (Handball)
- Leezener Sportverein 06 e.V.
- FSV Leezen (von 2009) (Fußball)
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Leezen (Mecklenburg)
- Dorfkirche Zittow gebaut etwa 1230–1235
- Gutshaus Leezen aus dem Jahr 1850 von Carl Detlef Evers im neugotischen Stil
- spätklassizistische Dorfkirche Görslow mit Sternenhimmel in der Apsis
- Gedenktafel aus den 1960er Jahren am Haus Resthof 9 für den seit den 1920er Jahren hier wohnhaft gewesenen polnischen Landarbeiter Josef Molka, der wegen seiner Solidarität mit den polnischen Zwangsarbeitern während des Zweiten Weltkrieges 1945 in Bützow-Dreibergen ermordet wurde
Verkehr
Das Gemeindegebiet von Leezen liegt an der Bundesstraße 104 und wird durch die Trasse der Bundesautobahn 14 geteilt.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Paul Papenbroock (1894–1945), Politiker (NSDAP)
- Hedwig Diestel (1901–1991), Pädagogin und Dichterin
Quellen
Gedruckte Quellen
Ungedruckte Quellen
- Landeshauptarchiv Schwerin
- LHAS 5.12-4/3 Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Abt. Siedlungsamt Nr. 2372.
- LHAS 9.1-1 Reichskammergericht (1495–1806) Nr. 696
Weblinks
- Leezen auf den Seiten des Amtes Crivitz
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2021 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ § 1 der Hauptsatzung (Memento des Originals vom 7. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 105 kB) der Gemeinde
- ↑ Kühnel, P[aul].: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde, Band 46 (1881), S. 82.
- ↑ Hubertus Neuschäffer: Mecklenburgs Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 1993, ISBN 3-88042-534-5, S. 144–145
- ↑ Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 199/200.
- ↑ a b Hauptsatzung § 1 (PDF; 349 kB).