Matthias Miersch

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Matthias Miersch (2014)
Datei:Miersch, Matthias.webm
Video-Vorstellung (2014)

Matthias Miersch (* 19. Dezember 1968 in Hannover) ist ein deutscher Politiker der SPD und Rechtsanwalt. Er ist seit 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages und seit Juli 2015 Sprecher der Parlamentarischen Linken der SPD-Bundestagsfraktion. Zudem ist er seit dem 4. Dezember 2017 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion für die Bereiche Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit; Energie; Ernährung und Landwirtschaft sowie Tourismus.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur 1988 an der Albert-Einstein-Schule in Laatzen begann Miersch ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Hannover, welches er 1993 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Von 1988 bis 1995 leistete er einen Wehrersatzdienst bei der Johanniter-Unfallhilfe ab. Nach dem Referendariat, in dem er auch ein einsemestriges Ergänzungsstudium an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer absolvierte, bestand er 1997 das zweite Staatsexamen. Seine Promotion zum Dr. jur. erfolgte 1999 an der Universität Hannover mit der Arbeit Der sogenannte référé législatif – eine Untersuchung zum Verhältnis Gesetzgeber, Gesetz und Richteramt seit dem 18. Jahrhundert.

Miersch ist seit 1997 als Rechtsanwalt zugelassen und seit 2000 Fachanwalt für Strafrecht. Miersch lebt in einer eingetragenen Partnerschaft.[1] Er ist evangelisch-lutherischer Konfession.[2]

Partei

Miersch wurde 1990 Mitglied der SPD. Ab 2000 war er stellvertretender Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Hannover-Land, von 2005 bis 2009 des Unterbezirks Region Hannover. Im März 2009 wurde Miersch als Nachfolger Heinrich Allers zum Vorsitzenden des Unterbezirks gewählt. Das Amt hatte er bis April 2019 inne. Seit 2019 ist er Vorsitzender des SPD-Bezirks Hannover. Seit 2013 ist er Mitglied des SPD-Parteivorstands.

Abgeordneter

Miersch gehörte von 1991 bis 2018 dem Rat seiner Heimatstadt Laatzen an und war dort von 1995 bis 2005 Vorsitzender der SPD-Fraktion.

Seit 2005 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Hannover-Land II in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2005 gewann er den Wahlkreis mit 51,5 Prozent der Erststimmen und verteidigte sein Mandat 2009 mit 40,4 Prozent, 2013 mit 43,4 Prozent und 2017 mit 37,0 Prozent.[3] 2021 gewann er das Direktmandat erneut mit 40,7 % vor dem CDU-Kandidaten, dem Vorsitzenden der Jungen Union, Tilman Kuban mit 25,5 %.[4]

Miersch war ab 2005 Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, welcher nach der Bundestagswahl 2013 um den Bereich „Bau“ erweitert wurde. Von 2009 bis 2017 war er umweltpolitischer Sprecher seiner Fraktion.[5] Am 30. Juni 2015 wurde er zum Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD-Bundestagsfraktion gewählt[6] und wurde in diesem Amt am 20. März 2018 bestätigt.[7]

Von 2014 bis 2016 war er darüber hinaus – als Mitglied des Deutschen Bundestages – ordentliches Kommissionsmitglied in der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe (Endlagerkommission) gemäß § 3 Standortauswahlgesetz.[8]

Im 19. Deutschen Bundestag gehört er zudem als stellvertretendes Mitglied dem Gemeinsamen Ausschuss, dem Ausschuss für Wirtschaft und Energie, dem Tourismusausschuss, dem Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz, dem Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, dem Vermittlungsausschuss, sowie dem Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit an.[9]

Trivia

Als Rechtsanwalt verhinderte Miersch Ende der 1990er-Jahre die Abschiebung der Familie von Adis Ahmetovic, seines späteren Fraktionskollegen.[10]

Weblinks

Commons: Matthias Miersch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Private Website
  2. Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 29. September 2020.
  3. Ergebnis und Wahlsieger im Wahlkreis 47 - 2017. In: welt.de. 25. September 2017, abgerufen am 12. Januar 2018.
  4. Ergebnis und Wahlsieger im Wahlkreis 47 - 2021. Abgerufen am 20. Oktober 2021.
  5. Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. (Memento vom 30. September 2016 im Internet Archive) In: Bundestag.de, abgerufen am 15. August 2015.
  6. Matthias Miersch ist neuer Sprecher der Parlamentarischen Linken parlamentarische-linke.de, 30. Juni 2015.
  7. Neuwahl des PL-Vorstandes - Parlamentarische Linke. In: Parlamentarische Linke. 20. März 2018 (parlamentarische-linke.de [abgerufen am 20. April 2018]).
  8. ABSCHLUSSBERICHTder Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe, Seite 550.
  9. Deutscher Bundestag - Abgeordnete. Abgerufen am 29. September 2020.
  10. Für die SPD Hannover im Bundestag: Was Ahmetovic und Miersch verbindet. Abgerufen am 26. Oktober 2021.