Orihuela
Gemeinde Orihuela | ||
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Im Stadtzentrum von Orihuela | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Valencia | |
Provinz: | Alicante | |
Comarca: | Vega Baja del Segura | |
Koordinaten | 38° 5′ N, 0° 56′ W | |
Höhe: | 23,6 msnm | |
Fläche: | 365,44 km² | |
Einwohner: | 77.414 (1. Jan. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 212 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 03300, 03189, 03310 bis 03318 | |
Gemeindenummer (INE): | 03099 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Monserrate Guillén | |
Website: | www.aytoorihuela.es |
Orihuela (katal.: Oriola) ist eine spanische Mittelstadt in der Provinz Alicante. Sie hat auf einer Ausdehnung von 365,4 km² eine Bevölkerung von 77.414 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019). Der Fluss Segura fließt durch die Stadt. Orihuela ist der Sitz des Bistums Orihuela-Alicante und die Hauptstadt des Verwaltungsbezirks Vega Baja del Segura.
Lage
Orihuelas Gebiet reicht von den Bergen im Hinterland bis zur Küste, die 30 Kilometer vom Zentrum entfernt liegt. Orihuela gehört zum spanischen Sprachgebiet. Die Küstenregion ist in den letzten Jahren auf 30.000 Wohneinheiten angewachsen und ist in ihrer Ausdehnung inzwischen größer als die alte Bischofsstadt. Die Küstensiedlung trägt den Namen Orihuela Costa oder auch Playas de Orihuela. Orihuela Costa umfasst 57 Wohngebiete. Die wichtigsten davon sind: Dehesa de Campoamor, Cabo Roig, Playa Flamenca, La Zenia, La Regia, Las Mimosas, Los Dolses und Villamartín.
Geschichte
Orihuela war Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und des gleichnamigen Königreiches. Seine erste Erwähnung findet sich aus dem Jahre 576, als Orihuela Hauptstadt der römischen Provinz Aurariola genannt wird, für die sie auch den Namen stiftet. Am 5. April 713 wird der westgotische Heerführer Theodomir zum König von Todmir ernannt. 788 wird das Reich Todmir Provinz des Ummayyaden-Emirats von Córdoba mit der Hauptstadt Murcia. 1037 geht die Provinz an das Emirat von Valencia, bevor es nur 16 Jahre später an das als Fürstentum Murcia an das Königreich von Dénia fällt und 1086 wieder seine Unabhängigkeit erlang. 1212 wird aus dem Fürstentum das Königreich Murcia. 1304 liegt Orihuela direkt an der Grenze zwischen den Königreichen Kastilien und Aragón.
1366 wird die Stadt Teil des Königreiches von Aragón. Vierzehn Jahre später wird Orihuela Hauptstadt des Interior de Orihuela, das zwei Drittel der heutigen Fläche der Provinz erreichte. Am 11. September 1437 wird Orihuela erstmals als Stadt bezeichnet. 1707 erhebt König Karl V. Orihuela zur Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. 1737 werden Alicante, Elche, Monforte del Cid, Xixona, Villajoyosa, Agost, Busot, San Juan und Muchamiel von der Provinz Orihuela unabhängig und bilden die Provinz Alicante. 1799 wird auch Orihuela Teil der Provinz Alicante.
1810 wird die Stadt unter Napoleon Bonaparte Teil der neuen Provinz Río Segura mit der Hauptstadt Murcia. Zwölf Jahre später erfolgt eine weitere Gebietsveränderung und Orihuela wird Teil der Provinz Murcia. 1833 geht die Stadt zurück in die Provinz Alicante. 1920 gibt es nationalistische Bewegungen in Orihuela, die eine Rückkehr der Stadt zur Provinz Murcia fordern. Von 1988 bis 2006 zeigen unterschiedliche Studien der Universitäten von Andalusien, Kastilien und Murcia, dass Orihuela seit jeher eine engere Verbindung zu Murcia als zu Valencia hat: Dies betrifft u. a. die gesprochene Sprache (Aussprache, Wortschatz und Sprachgewohnheiten), Architektur, Landwirtschaft, Folklore, musikalische Feiern, Instrumente und Gastronomie.
Das neue Autonomiestatut vom 11. April 2006 der Valencianischen Gemeinschaft, das die Region Orihuela dialectalmente aufhebt, verstärkt die nationalistische Bewegung und führt zu einem neuen Mangel an Einheit mit dem Rest der Valencianer. Die zentralistische Politik der valencianischen Regierung, zum Beispiel bei Gesundheitsinvestitionen, gibt einigen politischen Initiativen des antivalencianischen Nationalismus Auftrieb.
Im September 2019 wurde Orihuela von einem starken Unwetter heimgesucht. Innerhalb von drei Tagen fielen 500 mm Niederschlag, der höchste Wert seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Trinidad Huerta (1804–1875), Gitarrist
- Joaquin Agrasot (1836–1919), Maler
- Francisco Simón y Ródenas (1849–1914), Ordensgeistlicher, Bischof von Santa Marta in Kolumbien
- Miguel Hernández (1910–1942), Dichter und Dramatiker
- Bernardo Ruiz (* 1925), Radrennfahrer
- Eva Ortiz Vilella (* 1975), Politikerin
- Elena López Riera (* 1982), Filmregisseurin und Künstlerin
- Jesús Noguera (* 1990), Dartspieler
- Paula Soria Gutiérrez (* 1993), Beachvolleyballspielerin
Persönlichkeiten, die in der Stadt gewirkt haben
- Gabriel Miró (1879–1930), spanischer Dichter, besuchte die Schule in Orihuela
- José García y Goldaraz (1893–1973), Bischof von Orihuela (1944–1953)
- Pablo Barrachina Estevan (1912–2008), Bischof von Orihuela (1954–1989)
- Francisco Álvarez Martínez (1925–2022), Bischof von Orihuela (1989–1995)
- Victorio Oliver Domingo * (1929), Bischof von Orihuela (1996–2005)
- Rafael Palmero Ramos (1936–2021), Bischof von Orihuela (2005–2012)
- Jesús Murgui Soriano (* 1946), Bischof von Orihuela (seit 2012)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
Weblinks
- Stadtführer und Neuigkeiten
- Die Küstenregion von Orihuela
- Website von Orihuela (Memento vom 15. September 2005 im Internet Archive)