Oskar Atzinger
Oskar Atzinger (* 30. Juli 1963 in Passau) ist ein deutscher Politiker (seit 2013 AfD, zuvor von 1993 bis 2008 REP). Seit Februar 2022 ist er Abgeordneter im Bayerischen Landtag.
Leben
Atzinger absolvierte 1982 sein Abitur am Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasium Grafenau und leistete anschließend Wehrdienst in Murnau am Staffelsee und Freyung. Er studierte von 1983 bis 1989 Zahnmedizin in München und Würzburg. Daraufhin praktizierte bis 1992 als Stabsarzt in Bogen, Braunschweig und Regensburg. Anschließend eröffnete er eine Zahnarztpraxis in Passau. Später arbeitete er als angestellter Zahnarzt, bis ihm im Zuge der COVID-19-Pandemie gekündigt wurde, weil er eine Impfung gegen das Virus verweigerte.[1] Er ist Oberfeldarzt der Reserve.
Atzinger ist Mitglied der Pennalen Burschenschaft Normannia Winterberg zu Passau.[2]
Politik
Atzinger gehörte ab 1993 den Republikanern an und war zeitweise auch Passauer Kreisvorsitzender der Partei. Er kandidierte im März 2008 als Landrat im Landkreis Passau und erhielt drei Prozent der Stimmen. Von 2008 bis 2014 war er Mitglied des Kreistages des Landkreises Passau. Im Mai 2008 wurde er nach einem Urteil des Bundesschiedsgerichtes der Republikaner aus der Partei ausgeschlossen. Der Ausschluss wurde dadurch begründet, dass Atzinger in eklatanter Weise gegen die strikten Abgrenzungsbeschlüsse hinsichtlich der NPD verstoßen habe; unter anderem habe er beispielsweise Wahlabsprachen mit der NPD getroffen und eine Gedenkfeier unter Beteiligung von NPD-Mitgliedern veranstaltet. Zudem habe Atzinger das Bundespräsidiumsmitglied der Republikaner Dieter Hübing tätlich angegriffen.[3]
Atzinger war 2013 an der Gründung der Wählervereinigung Alternative für Passau beteiligt[4], die weniger später in Pro Passau umbenannt wurde.[5] Für Pro Passau zog er 2014 in den Passauer Stadtrat ein.[6] Nach der Auflösung von Pro Passau Anfang 2018 kündigte er an, sein Stadtratsmandat künftig für die AfD wahrnehmen zu wollen.[7] Ende Januar 2020 legte er sein Stadtratsmandat nieder, da er seinen Zweitwohnsitz in der Stadt Passau aufgab.[8]
Bei der Landtagswahl in Bayern 2018 kandidierte er für die AfD im Stimmkreis Passau-West, verpasste jedoch zunächst den Einzug in den Landtag. Am 28. Februar 2022 rückte er für den verstorbenen Josef Seidl in den Bayerischen Landtag nach. Er übte sein Mandat zunächst als fraktionsloser Abgeordneter aus und wurde am 30. März 2022 in die AfD-Fraktion aufgenommen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Oskar Atzinger (AfD) rückt in den Landtag nach
- ↑ Die pennale Burschenschaft Normannia Winterberg zu Passau: Völkisch-nationalistische „NPD“-Schülerschaft strukturiert sich neu in Passau. Abgerufen am 25. März 2022.
- ↑ Karin Mertl: REP schließen Oskar Atzinger aus der Partei aus. In: Passauer Neue Presse vom 1. Mai 2008 (S. 27)
- ↑ PNP: Neue Wählervereinigung Alternative für Passau. In: Passauer Neue Presse vom 23. November 2013 (S. 19)
- ↑ PNP: Pro Passau versteht sich „patriotisch und sozial“. In: Passauer Neue Presse vom 30. Dezember 2013 (S. 21)
- ↑ Franz Danninger: Das sind die elf neuen Stadträte. In: Passauer Neue Presse vom 18. März 2014 (S. 21)
- ↑ Thomas Seider: AfD will durch die Hintertür in den Stadtrat. In: Passauer Neue Presse vom 12. Januar 2018 (S. 17)
- ↑ Thomas Seider: Nach 24 Jahren wieder im Stadtrat. In: Passauer Neue Presse vom 31. Januar 2030 (S. 17)
Personendaten | |
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NAME | Atzinger, Oskar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (AfD), MdL |
GEBURTSDATUM | 30. Juli 1963 |
GEBURTSORT | Passau |