Pat Stapleton

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kanada  Pat Stapleton
Geburtsdatum 4. Juli 1940
Geburtsort Sarnia, Ontario, Kanada
Todesdatum 8. April 2020
Sterbeort Strathroy, Ontario, Kanada
Spitzname Whitey
Größe 173 cm
Gewicht 82 kg
Position Verteidiger
Schusshand Links
Karrierestationen
1957–1958 Sarnia Legionnaires
1958–1960 St. Catharines Teepees
1960–1961 Sault Ste. Marie Thunderbirds
1961–1962 Boston Bruins
1962–1963 Kingston Frontenacs
1963–1965 Portland Buckaroos
1965–1973 Chicago Black Hawks
1973–1975 Chicago Cougars
1975–1977 Indianapolis Racers
1977–1978 Cincinnati Stingers

Patrick James „Pat“ Stapleton (* 4. Juli 1940 in Sarnia, Ontario; † 8. April 2020 in Strathroy, Ontario) war ein kanadischer Eishockeyspieler und -trainer. Der Verteidiger bestritt zwischen 1961 und 1973 über 600 Partien für die Boston Bruins und Chicago Black Hawks in der National Hockey League (NHL), wobei er die Black Hawks in der Saison 1969/70 als Mannschaftskapitän anführte. Zudem absolvierte er weitere 372 Spiele für die Chicago Cougars, Indianapolis Racers und Cincinnati Stingers in der World Hockey Association (WHA). Darüber hinaus war Stapleton Teil der kanadischen Nationalmannschaft, die sich bei der Summit Series 1972 gegen die UdSSR durchsetzte. Sein Sohn Mike Stapleton war ebenfalls Eishockeyspieler und über viele Jahre in der NHL aktiv.

Karriere

Stapleton im Jahre 2012

Als Junior spielte er gemeinsam mit Stan Mikita bei den St. Catharines Teepees in der Ontario Hockey Association. Hier war er mit seinen 1,72 m oft der kleinste Spieler im Kader. Sowohl die St. Catharines Teepees als auch sein nächstes Team, die Sault Ste. Marie Thunderbirds in der Eastern Professional Hockey League waren Farmteams der Chicago Black Hawks.

Im Intra-League Draft 1961, bei dem es den schwächeren Teams erlaubt war, Spieler der starken Teams zu verpflichten, die dort nur im Farmteam eingesetzt wurden, verpflichteten die Boston Bruins Stapleton.

Die Bruins gaben ihm einen Vertrag auf Probe für 18 Monate. Er spielte dort ab der Saison 1961/62 ordentlich, konnte sich aber in der National Hockey League nicht festsetzen und wurde zuerst wieder in die EPHL zu den Kingston Frontenacs und später in die Western Hockey League zu den Portland Buckaroos geschickt. In dieser Zeit spielte er oft als Center und zählte zu den Stars seiner Teams.

Die Toronto Maple Leafs holten ihn gemeinsam mit Andy Hebenton im Juni 1965 von den Bruins, um nur einen Tag später im Intra-League Draft 1965 zu den Chicago Black Hawks zu kommen. Er begann die Saison in der Central Professional Hockey League bei den St. Louis Braves, schaffte aber bald den Sprung in die NHL. Hier traf er auf einige Spieler, mit denen er bereits in seiner Juniorenzeit zusammen gespielt hatte.

Schon in seinem ersten Jahr bei den Hawks wurde er ins Second All-Star Team gewählt. Zusammen mit Bill White bildete er eines der besten Verteidigerduos seiner Zeit. Sie waren der Rückhalt der Hawks in den Jahren um 1970 und so spielten die beiden auch gemeinsam bei der Summit Series 1972. Stapleton war auch auf dem Eis, als Paul Henderson den Siegtreffer in der Serie erzielte.

Zur Saison 1973/74 wechselte er zusammen mit Ralph Backstrom in die World Hockey Association zu den Chicago Cougars. Dort fungierte er als Spielertrainer und wurde in seiner ersten Saison zum besten Verteidiger der Liga gewählt. Mit Frank Mahovlich und Paul Henderson war er einer von drei Spielern, die nach 1972 auch bei der Summit Series 1974 wieder mit dabei waren. Als in der Saison 1974/75 die Cougars vor dem finanziellen Aus standen, waren es Pat Stapleton, Dave Dryden und Ralph Backstrom, die das Team übernahmen. Es gelang ihnen jedoch nicht, das Team über das Saisonende am Leben zu erhalten. Er wechselte noch für zwei Spielzeiten zu den Indianapolis Racers, bevor er mit den Cincinnati Stingers die letzte Saison seiner Karriere spielte.

Im Jahre 2005 wurde er als Teil der Siegermannschaft der Summit Series 1972 in die Hall of Fame des kanadischen Sports aufgenommen, ebenso wie 2010 in die neu gegründete World Hockey Association Hall of Fame.

Stapleton verstarb am 8. April 2020 im Alter von 79 Jahren.[1]

Erfolge und Auszeichnungen

Rekorde

  • 6 Assists als Verteidiger in einem Spiel (30. März 1969; Chicago Black Hawks – Detroit Red Wings 9:5) (gemeinsam mit fünf weiteren Spielern)

Karrierestatistik

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1957/58 Sarnia Legionaires WOJHL 48 14 31 45 24
1958/59 St. Catharines Teepees OHA 49 10 26 36 18 7 0 0 0 6
1959/60 St. Catharines Teepees OHA 47 12 35 47 83 17 5 12 17 32
1959/60 Buffalo Bisons AHL 1 0 0 0 2
1960 St. Catharines Teepees Memorial Cup 14 5 9 14 37
1960/61 Sault Ste. Marie Thunderbirds EPHL 59 5 43 48 22 12 1 8 9 2
1961/62 Boston Bruins NHL 69 2 5 7 42
1962/63 Boston Bruins NHL 21 0 3 3 8
1962/63 Kingston Frontenacs EPHL 49 10 26 36 92 5 4 2 6 12
1963/64 Portland Buckaroos WHL 70 5 44 49 80 5 1 6 7 0
1964/65 Portland Buckaroos WHL 70 29 57 86 61 10 3 4 7 16
1965/66 Chicago Black Hawks NHL 55 4 30 34 52 6 2 3 5 4
1965/66 St. Louis Braves CPHL 14 2 4 6 6
1966/67 Chicago Black Hawks NHL 70 3 31 34 54 6 1 1 2 12
1967/68 Chicago Black Hawks NHL 67 4 34 38 34 11 0 4 4 4
1968/69 Chicago Black Hawks NHL 75 6 50 56 44
1969/70 Chicago Black Hawks NHL 49 4 38 42 28
1970/71 Chicago Black Hawks NHL 76 7 44 51 30 18 3 14 17 4
1971/72 Chicago Black Hawks NHL 78 3 38 41 47 8 2 2 4 4
1972/73 Chicago Black Hawks NHL 75 10 21 31 14 16 2 15 17 10
1973/74 Chicago Cougars WHA 78 6 52 58 44 12 0 13 13 36
1974/75 Chicago Cougars WHA 68 4 30 34 38
1975/76 Indianapolis Racers WHA 80 5 40 45 48 7 0 2 2 2
1976/77 Indianapolis Racers WHA 81 8 45 53 29 9 2 6 8 0
1977/78 Cincinnati Stingers WHA 65 4 45 49 28
OHA gesamt 96 22 61 83 101 24 5 12 17 38
EPHL gesamt 108 15 69 84 114 17 5 10 15 14
WHL gesamt 140 34 101 135 141 15 4 10 14 16
NHL gesamt 635 43 294 337 353 65 10 39 49 38
WHA gesamt 372 27 212 239 187 28 2 21 23 38

International

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
1972 Kanada Summit Series 1. Platz 7 0 0 0 6
1974 Kanada Summit Series 2. Platz 8 0 3 3 12
Herren gesamt 15 0 3 3 18

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

WHA-Trainerstatistik

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp S N U Pkt Platz Sp S N Resultat
1973/74 Chicago Cougars WHA 78 38 35 5 81 4., Eastern 18 8 10 Niederlage im Avco-World-Trophy-Finale
1974/75 Chicago Cougars WHA 78 30 47 1 61 3., Eastern nicht qualifiziert
1978/79 Indianapolis Racers WHA 25 5 18 2 12 7. Rückzug des Teams im Saisonverlauf
WHA gesamt 181 73 100 8 154 0 Divisionstitel 18 8 10 0 Avco World Trophies

(Legende zur Trainerstatistik: Sp oder GC = Spiele insgesamt; W oder S = erzielte Siege; L oder N = erzielte Niederlagen; T oder U = erzielte Unentschieden; OTL oder OTN = erzielte Niederlagen nach Overtime oder Shootout; Pts oder Pkt = erzielte Punkte; Pts% oder Pkt% = Punktquote; Win% = Siegquote; Resultat = erreichte Runde in den Play-offs)

Weblinks

Commons: Pat Stapleton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. RIP Pat Stapleton: Strathroy star, Team Canada '72 legend, puck-mystery master. lfpress.com, 8. April 2020, abgerufen am 10. April 2020 (englisch).