Portugiesische Streitkräfte

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Flag of Portugal.svg Portugiesische Streitkräfte
Forças Armadas Portuguesas
Military flag of Portugal.svg
Führung
Oberbefehlshaber: Staatspräsident Portugals
Verteidigungsminister: Helena Carreiras
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 30.000 (2019)[1]
Wehrpflicht: ausgesetzt (2003)
Wehrtauglichkeitsalter: 18. Lebensjahr
Haushalt
Militärbudget: 2,928 Milliarden Euro (2019)[1]
Anteil am Bruttoinlandsprodukt: 1,41 % (2019)[1]
Geschichte

Die Portugiesischen Streitkräfte (portugiesisch: Forças Armadas Portuguesas) unterstehen dem Verteidigungsministerium der Republik Portugal und bestehen aus den Teilstreitkräften:

Der Präsident, der alle fünf Jahre direkt in allgemeinen Wahlen bestimmt wird, ist Oberkommandierender der Streitkräfte.

Die bis 2003 herrschende allgemeine Wehrpflicht ist ausgesetzt. Die Dienstzeit betrug:

  • 4–8 Monate Landstreitkräfte
  • 4–12 Monate See- bzw. Luftstreitkräfte

Geschichte

Gedenktafel am Praça dos Templários in Maubisse (Osttimor) für portugiesische Fallschirmspringer

Portugal hatte als führende Kolonialmacht seit dem Mittelalter eine bezogen auf die Größe des Landes relativ starke Armee, vor allem aber eine sehr starke Marine. Die allgemeine Schwäche des Landes, wirtschaftliche Probleme (Staatsbankrott 1891) und zunehmende republikanische Aufstände führten 1910 zur Ausrufung der Republik. Im März 1916 trat das Land auf Seiten der Entente in den Ersten Weltkrieg ein. Portugal mobilisierte ein Expeditionskorps mit bis zu 100.000 Soldaten, von denen etwa 7.000 bis zum Ende des Krieges fielen. Im Zweiten Weltkrieg war das Land neutral, obwohl Japan Macau und Portugiesisch-Timor besetzte (siehe Schlacht um Timor). Portugal ist seit 1949 Mitglied der NATO. Ab 1960 begann der Kolonialkrieg, der besonders in Afrika (Angola, Mosambik, Guinea-Bissau) mit großer Härte geführt wurde, aber von Portugal trotz des Einsatzes von bis zu 150.000 Mann an Kolonialtruppen, Siedlermilizen, einheimischen Hilfsoldaten und südafrikanischen bzw. südrhodesischen Söldnern nicht gewonnen werden konnte. Mit der Nelkenrevolution beendete 1974 ein unblutiger Militärputsch die jahrzehntelange Diktatur des Estado Novo. Nach demokratischen Wahlen 1975 zog sich das Militär langsam aus der Politik zurück. Portugal verfügt heute über eine zwar kleine, aber relativ moderne Marine.[2]

Beim Zweiten Golfkrieg war Portugal Mitglied der von den USA geführten Koalition gegen den Irak. Ab 1999 waren die portugiesischen Streitkräfte bei den Internationalen Streitkräften Osttimor (INTERFET) und International Stabilization Force (ISF) in Osttimor beteiligt, seit 2001 auch in der International Security Assistance Force (ISAF) in Afghanistan.

Mannschaftszahlen und Ausrüstung

Frontansicht der Baptista de Andrade
Datei:Atsabe B.jpg
Koloniale Kavallerie in Portugiesisch-Timor

Mannschaftszahlen

  • Heer: ca. 17.800
  • Marine: ca. 8.600
  • Luftwaffe: ca. 6.600

Quelle: [3]

Ausrüstung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c „Defence Expenditure of NATO Countries (2012-2019)“, Press Release Communique PR/CP(2019)069, NATO Public Diplomacy Division, 29. Juni 2019 (PDF, 128kB)
  2. International Institute for Strategic Studies: The Military Balance (2002)
  3. Organização – As Forças Armadas. In: emgfa.pt. Estado-Maior-General das Forças Armadas. Abgerufen am 20. Januar 2017.

Weblinks

Commons: Portugiesische Streitkräfte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien