Puria

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Puria
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Como (CO)
Gemeinde Valsolda
Koordinaten 46° 2′ N, 9° 3′ OKoordinaten: 46° 1′ 58″ N, 9° 3′ 26″ O
Höhe 504 m s.l.m.
Einwohner 309 (2001)
Demonym puriesi
Patron Assunzione di Maria
Kirchtag 15. August
Telefonvorwahl 0344 CAP 22010
Website Valsolda Offizielle Website

Puria liegt am Luganersee auf italienischem Boden, zehn Autominuten von der Schweizer Grenze entfernt.[1]

Puria von Castello aus gesehen

Geographie

Das Dorf hat 309 Einwohner und gehört zur Gemeinde Valsolda. Es gibt viele Ferienhäuser, der Tourismus ist das Hauptgeschäft. Puria ist von Lugano her mit dem Auto über eine Hauptstraße erreichbar.[2]

Seine grenzende Fraktionen an den Berghängen sind: Loggio, Drano, Dasio und Castello.

Geschichte

Im Ort wurde ein Schatzkästchen des Kaisers Maurizius gefunden mit byzantinischen Geldstücken vom Ende des 6. Jahrhunderts.

Die Gemeinde Puria, die als eine der Zwölf Terre des Valsolda aufgeführt wurde und somit der Jurisdiktion der Erzbischöfe von Mailand unterstand, hatte bereits im 13. Jahrhundert eigene Vertreter im Generalrat des Tals, wie aus dem Text der Statuten des Tals hervorgeht. Bereits in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ernannte die Gemeinde zwei ihrer Vertreter für den Talrat, wie aus einer öffentlichen Urkunde vom 20. Juli 1582 hervorgeht, die vom Notar Marco Antonio Bellino unterzeichnet wurde. Die Akte enthält das Protokoll des Rates der Gemeinden und Männer von Valsolda, an dem unter anderem Giovanni Angelo Muttonus und Pietro de Calegarijs teilnahmen, „ambo consiliarij comunis et hominum Purie“[3]

Während der spanischen Regierung (16. und 17. Jahrhundert) hatte es, wie alle anderen Dörfer im Tal, begrenzte Befugnisse bezüglich der praktischen Bedürfnisse des gewöhnlichen Lebens, die meisten öffentlichen Entscheidungen wurden jedoch gemeinsam vom Generalrat von Valsolda behandelt. Die Verwaltung der Gemeinde wurde, wie für alle Gemeinden in Valsolda, durch die Talstatuten geregelt. Insbesondere musste jeder Mann den Nachbarschaften und Räten beiwohnen, wenn er vom Diener des Tals oder seinem Boten vorgeladen wurde, unter Androhung einer Geldstrafe Die Gemeinde hatte einen console, „der die seiner Gemeinde zustehenden Abgaben einzieht und die in ihrem Gebiet begangenen Verbrechen feststellt“. Der Konsul musste seiner in einem speziellen Kapitel des Statuts genau festgelegten Verpflichtung zur Denunziation innerhalb von zehn Tagen nachkommen. Außerdem entsendet jede Gemeinde des Tals „einen oder zwei Ratsmitglieder, die alle die Universität vertreten, wie es ihre Statuten vorschreiben. Und sie wählen den Bürgermeister im Tal und schicken alles, was die Interessen der Universität betrifft“.

In napoleonischer Zeit wurde es mit seinen 188 Einwohnern gegen seinen Willen mit der Gemeinde Albogasio fusioniert (Dekret vom 8. Juni 1805). Die Wiederherstellung der Autonomie erfolgte 1816 nach der Gründung des Königreichs Lombardo-Venetien. 1853 bei der Einigung Italiens hatte das Dorf Puria 237 Einwohner, 240 im Jahr 1861, und die neue Gemeinde nahm 1862 den Namen Puria rechtmäßig wieder an.

Die Gemeinde Puria mit ihren 267 Einwohnern wurde im Jahr 1927 gegen ihren Willen mit den Gemeinden Albogasio, Cressogno, Dasio, Drano und Castello (Valsolda) fusioniert; sie bilden die neue Gemeinde Valsolda.[4]

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche Santa Maria Assunta[5]
  • Oratorium San Pietro
  • Altarchitektonisches Waschhaus

Persönlichkeiten

  • Künstlerfamilie Pellegrini
    • Pellegrino Tibaldi, (* 1527 oder 1532 in Púria; † 1592 oder 27. Mai 1596 in Mailand), eigentlich Pellegrino di Tibaldo de’ Pellegrini, Maler, Architekt[6][7][8]
  • Künstlerfamilie Pozzi
    • Francesco Pozzi (* 1566 in Puria; † circa 1615 ebenda), Maler, tätig in der Kirche Santa Croce in Riva San Vitale, im Palazzo Della Croce, heute Houck und in der Kirche San Rocco in Lugano[9][10][11]
    • Giovan Pietro Pozzi (* um 1568 in Puria; † nach 1622 ebenda), Maler, tätig in der Kirche Santa Croce in Riva San Vitale, im Palazzo Della Croce, heute Houck und in der Kirche San Rocco in Lugano[12][13]
    • Marco Antonio Pozzi (* um 1568 in Puria; † nach 1615 ebenda), Maler, tätig in der Kirche Santa Croce in Riva San Vitale, im Palazzo Della Croce, heute Houck und in der Kirche San Rocco in Lugano[14][15]
    • Salvatore Pozzi (* 1595 in Puria; † 1681 ebenda), Maler[16]
  • Pietro Gilardoni (* 1763 in Puria; † 24. Mai 1839 in Mailand), Architekt[17]

Literatur

  • Romano Amerio: Introduzione alla Valsolda. Fondazione Ticino Nostro, Lugano 1970.
  • Giorgio Mollisi: I Pozzi a Bellinzona e Morbio. Da Santa Maria delle Grazie a Bellinzona alla cappella della Madonna del Santuario di Morbio nuove attribuzioni ai fratelli Pozzi di Valsolda. In: Arte&Storia. Edizioni Ticino Management, 7. Jahrgang, Nummer 31, Lugano 2006, S. 40–51.
  • Vishal Arora: Un ciclo di affreschi in casa Houck, già Della Croce, a Riva San Vitale: committenza e fonti iconografiche. In: «Archivio Storico Ticinese», Serie II, Nummer 160, Bellinzona, Istituto grafico Casagrande SA, dicembre 2016, S. 4–23, ISSN 0004-0371.

Weblinks

Commons: Puria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Pro Loco Valsolda auf prolocovalsolda.info
  • Puria (italienisch) auf lombardiabeniculturali.it/istituzioni/toponimi

Einzelnachweise

  1. Puria (italienisch) auf lombardiabeniculturali.it/istituzioni
  2. Puria auf hikr.org
  3. Carlo Barrera: Storia della Valsolda. Pinerolo 1864, S. 18, 42, 320, 366–404.
  4. Carlo Barrera: Storia della Valsolda. Pinerolo 1864.
  5. Kirche Santa Maria Assunta auf lombardiabeniculturali.it
  6. Tibaldi, Pellegrino di. In: Alexander Müller, Hermann Singer: Allgemeines Künstlerlexikon. Frankfurt am Main 1921, Band 4, S. 416 Textarchiv – Internet Archive.
  7. Pellegrino Tibaldi (italienisch) auf treccani.it/enciclopedia (abgerufen am 10. Dezember 2016)
  8. Ursula Stevens: Pellegrino Tibaldi. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 19. November 2016.
  9. Francesco Pozzi. In: Sikart, abgerufen am 17. Januar 2016.
  10. Ursula Stevens: Francesco Pozzi. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 19. November 2016.
  11. Vishal Arora: Un ciclo di affreschi in casa Houck... Bellinzona, dicembre 2016, S. 4–23.
  12. Giovan Pietro Pozzi. In: Sikart, abgerufen am 17. Januar 2016.
  13. Ursula Stevens: Giovan Pietro Pozzi. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 19. November 2016.
  14. Marco Antonio Pozzi. In: Sikart, abgerufen am 17. Januar 2016.
  15. Ursula Stevens: Marco Antonio Pozzi. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. 2016, abgerufen am 19. November 2016.
  16. Salvatore Pozzi tätig in San Mamete
  17. Gilardoni, Pietro. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 12 (Textarchiv – Internet Archive).