Red Wings Airlines

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Red Wings Airlines
Logo der Red Wings Airlines
Tupolew Tu-204-100 der Red Wings Airlines
IATA-Code: WZ
ICAO-Code: RWZ
Rufzeichen: AIR RED
Gründung: 1999
Sitz: Moskau, Russland Russland
Heimatflughafen: Moskau-Wnukowo
Leitung: Evgeny Klyucharev[1]
Fluggastaufkommen: 1,62 Mio. (2017)[2]
Flottenstärke: 31
Ziele: national und international
Website: www.flyredwings.com

Red Wings Airlines ist eine russische Fluggesellschaft mit Sitz in Moskau und Basis auf dem Flughafen Moskau-Wnukowo.

Geschichte

Red Wings wurde 1999 unter dem Namen VARZ-400 gegründet. VARZ bedeutete übersetzt Vnukovo Luftfahrt-Reparatur-Betrieb. 2001 wurde sie in Airlines 400 umbenannt, bevor sie 2007 ihren heutigen Namen erhielt. Sie befand sich im Besitz des Tycoons Alexander Lebedew.

2008 plante das Unternehmen, mit neuen Airbus A320-200 und möglicherweise auch Airbus A321-200 ihre Tu-204-Flotte zu ergänzen.[3] Die Umsetzung der 2010 verkündeten Bestellung über insgesamt 40 Tu-204SM blieb aus.[4] Lediglich eine neunte Tu-204 (Luftfahrzeugkennzeichen RA-64017), die vormals von Orenair betrieben wurde, wurde im Sommer 2012 in die Flotte integriert.

Am 1. Februar 2013 – einige Wochen nach dem Unfall von Red-Wings-Airlines-Flug 9268 – entzog die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija Red Wings ihre Betriebslizenz mit Wirkung zum 4. Februar 2013, offiziell begründet wurde dies mit finanziellen Problemen.[5] Hinzu kamen Anschuldigungen hinsichtlich einer mangelhaften Ausbildung der Piloten, was vom Eigentümer zurückgewiesen wurde.[6] Die Gesellschaft wechselte für einen symbolischen Rubel den Eigentümer, wobei die Flugzeuge stets der Ilyushin Finance Corporation gehörten. Im Juni 2013 erhielt Red Wings eine neue Betriebsgenehmigung und nahm den regulären Betrieb wieder auf.[7]

Red Wings Airlines musste im Mai 2016 ihre Flotte von fünf Suchoi Superjet 100 ausmustern. Jeweils zwei Flugzeuge gingen an Sukhoi Civil Aircraft und drei an die State Transport Leasing zurück. Zuvor hatte der Hersteller Sukhoi mehrere Gerichtsverfahren angestrebt, weil Leasinggebühren nicht bezahlt worden waren.[8]

Da Red Wings komplett der Ilyushin Finance Corporation gehört, welche wiederum eine Tochterfirma des Herstellers der Suchoi Superjet 100 ist, soll die Fluggesellschaft auf Geheiß der Regierung komplett auf russische Flugzeuge, sprich vorerst Suchoi Superjet 100, umgestellt werden. Am 11. September 2020 wurde die erste Maschine übernommen, bis Jahresende sollen weitere sieben Maschinen übernommen werden und bis 2024 sämtliche bereit stehenden 60 Flugzeuge.[9] Damit wurde die von der russischen Regierung Anfangs 2020 angekündigte staatliche Regionalfluglinie[10] auf Basis der Red Wings geschaffen.[11][12]

Flugziele

Red Wings Airlines bot sowohl Linienflüge für Passagiere und Fracht als auch Charterflüge zu verschiedenen Zielen im Mittelmeerraum an. Antalya stellte dabei die wichtigste Destination dar.

Mit dem staatlichen Auftrag ab 2020 wurde mit den neu zur Flotte stoßenden Superjets mit einer Dezentralisierung begonnen; die Flugzeuge werden auf mehreren russischen Airports stationiert und führen vom Staat subventionierte Flüge aus.[1]

Flotte

Ehemalige Suchoi Superjet 100 (Kennzeichen RA-89001) der Red Wings

Mit Stand Juni 2022 besteht die Flotte der Red Wings Airlines aus 31 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 11,3 Jahren:[13]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt[14] Anmerkungen Sitzplätze Durchschnittsalter
Airbus A320-200 02 zwei inaktiv 180 18,6 Jahre
Airbus A321-200 08 alle inaktiv 220 18,9 Jahre
Boeing 777-200 03 412 24,8 Jahre
Irkut MC-21-300 16[15] - offen -
Suchoi Superjet 100 17 56 100 3,4 Jahre
Tupolev Tu-204-100 01 210 28,1 Jahre
Gesamt 31 11,3 Jahre

In der Vergangenheit betrieb Red Wings unter anderen Flugzeuge des Typs Tupolev Tu-214.

Zwischenfälle

  • Am 29. Dezember 2012 schoss eine Tupolew Tu-204-100 der Red Wings Airlines (RA-64047) bei der Landung auf dem Moskauer Flughafen Wnukowo über das Landebahnende hinaus, zerbrach, fing Feuer und kam teilweise auf einer angrenzenden Schnellstraße zum Liegen. Bei dem Unfall kamen fünf der Besatzungsmitglieder ums Leben, drei weitere wurden schwer verletzt. Nach vorläufigen Ermittlungen könnte ein defektes Bremssystem das Unglück ausgelöst haben (siehe auch Red-Wings-Airlines-Flug 9268).[16]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Red Wings Airlines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Red Wings übernimmt den ersten von 60 Superjets, abgerufen am 1. November 2020
  2. Russische Luftfahrtagentur: Passagierstatistik russischer Fluglinien 2016/2017. (PDF, 236 kB) Abgerufen am 30. Januar 2018 (russisch).
  3. Red Wings considers A321s as suitable A320s prove elusive, in Flight International, abgerufen 24. August 2008
  4. Tu-204SM struggles as key supporter backs away in FlightGlobal (englisch), abgerufen am 14. November 2012
  5. Behörden entziehen Red Wings die Lizenz in aero.de, abgerufen am 1. Februar 2013
  6. aerotelegraph.com – Harte Vorwürfe gegen Red Wings 16. Februar 2013
  7. aero.de: Red Wings darf wieder fliegen, abgerufen am 23. Juni 2013
  8. Red Wings to cease SSJ100 operations (englisch), abgerufen am 8. Mai 2016
  9. Rostec hat herausgefunden, wo Dutzende von nicht beanspruchten SSJ100 angebracht werden können, Wedomosti, 15. Mai 2020
  10. Der Präsident gab den Auftrag zur Bildung einer Fluggesellschaft für Flüge im Fernen Osten, Nowaja Gaseta, 15. Januar 2020
  11. Red Wings has to take over 60 Superjets, Aerotelegraph, 20. Mai 2020
  12. Auf der Grundlage von Red Wings wird eine Fluggesellschaft gegründet, die SSJ 100 und MC-21 kauft, Kommersant, 18. Mai 2020
  13. Red Wings Fleet Details and History. In: planespotters.net. 25. Juni 2022, abgerufen am 2. Juli 2022 (englisch).
  14. Red Wings instructed to acquire 60 Superjet 100s by 2024. In: Russian Aviation Insider. 25. Juni 2022, abgerufen am 2. Juli 2022 (englisch).
  15. Red Wings ordered 16 aircraft Irkut MC-21-300. In: wingsherald.com. 18. Juli 2017, abgerufen am 14. Januar 2021 (englisch).
  16. Unfallbericht Tu-204 RA-64047, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 27. September 2020.