Rosenbach (Adelsgeschlecht)
Die Familie von Rosenbach war ein fränkisches niederadliges uradeliges Geschlecht. Der Stammsitz war die Burg Rosenbach, im Weiler Rosenbach bei Hainstadt gelegen, zur damaligen Grafschaft Wertheim in der Herrschaft Breuberg gehörig. Das Geschlecht war in der Grafschaft Erbach begütert.
Geschichte
Die Familie von Rosenbach hatte ihren Ursprung innerhalb der Herrschaft Breuberg.[1] Nach Franken zogen die von Rosenbach erst relativ spät. Die Familie hatte mindestens fünf Linien, die sich nur durch den unteren Teil des Wappens unterschieden:[2]
- die Bach von Nalsbach (auch Clebi(t)ze von Nalsbach) – eine heutige Wüstung nordwestlich des Umstädter Stadtteiles Wiebelsbach,
- die Bach von Neustadt[3],
- die Bache von Raypach[4]
- die Bach von Rosenbach, sowie
- die Bach von Waschenbach.
Im Hochstift Würzburg finden sich zahlreiche Namensträger im Domkapitel und in verwaltenden Positionen. Auch im Johanniterorden finden sich ab Anfang des 17. Jahrhunderts beispielsweise mit dem Großprior Wiprecht von Rosenbach auch Mitglieder derer von Rosenbach. Mit Johann Hartmann von Rosenbach stellten sie einen Würzburger Fürstbischof.
Als Teil der fränkischen reichsfreien Ritterschaft war die Familie im Kanton Odenwald und Baunach organisiert. Die Familie starb 1806 aus. Nach Wagner sind bei Erscheinen seines Buches 1862 die Rosenbach als einziger Zweig noch nicht erloschen.[2]
Ein Zweig der Familie ließ sich im 16. und 17. Jahrhundert auch am Oberrhein nieder.[5]
Besitzungen
- bis 1273 zwei Güter in Wiebelsbach (dann an das Kloster Höchst verkauft)
- bis 1282 Güter zu Breitenbrunn
- 1397 durch die Grafen von Wertheim mit Gütern zu Raibach (heute Teil von Rai-Breitenbach) belehnt
- 1425 Burglehn in Michelstadt durch die Schenken zu Erbach
- 1477 den Zehnten von Sandbach des Klosters Höchst als Pfand erhalten
- Güter um Michelstadt (Wiesen und Äcker)
- Haus und Hof als Burglehn im damaligen Städtchen Neustadt durch die Grafen von Wertheim
- einen Hof in Hainstadt, wohl das um 1500 genannte Dorf Rosenbach, das schon damals zu Hainstadt gehörte und wohl Namensgeber der Familie ist
- eine Hube in Lauerbach
- Erbacher Lehen in Mümling-Grumbach
- der halbe Zehnte von Kirch-Beerfurth[6]
- 1587 Bau des Schlosses Stammheim in Florstadt und bis 1699 im Besitz
- als Ganerben im 16. und 17. Jahrhundert im Teilbesitz der Burg Lindheim im Wetteraukreis
- Herren von Thundorf in Unterfranken mit dem dortigen Wasserschloss (vormals im Besitz derer von Schaumburg)
Wappen
Der Wappenschild ist silbern-schwarz geteilt, oben wachsend ein schwarzer Löwe, rot gezungt, meist golden gekrönt; teils mit doppeltem, teils mit einfachem Schweif. Die Helmzier derer von Rosenbach ist ein wachsender, gekrönter Löwe zwischen zwei von Silber und Schwarz geteilten Büffelhörnern. Die Helmdecken sind schwarz-silbern. In Johann Siebmachers Wappenbuch findet sich unter der hessischen Ritterschaft ein Rosenbach-Wappen, welches sich in Farben und dem Motiv unterscheidet, aber auch Übereinstimmungen aufweist.
Persönlichkeiten
- Johann Hartmann von Rosenbach, Fürstbischof von Würzburg (1673–1675)
- Wiprecht von Rosenbach, Fürst von Heitersheim und Großprior des Johanniterordens (1601–1607)
Literatur
- Alfred F. Wolfert: Wappengruppen des Adels im Odenwald-Spessart-Raum. In: Winfried Wackerfuß (Hrsg.): Beiträge zur Erforschung des Odenwalds und seiner Randlandschaften II. Festschrift für Hans H. Weber. Breuberg-Bund, Breuberg-Neustadt 1977, S. 325–406, hier S. 346.
Weblinks
- Carl Alexander von Heideloff, August Johann Ludolf von Eye: Deutsches Fürsten- und Ritter-Album der Marianischen Ritterkapelle in Haßfurt, Stuttgart 1868, Verlag: Ebner; Online: bavarica.digitale-sammlungen.de Rosenbach, S. 19
- Wappen der Familie von Rosenbach in der fränkischen Wappenrolle
- Heraldik-Webseite Bernhard Peter Stift Haug: Bild und Wappenbeschreibung: Fürstbischof Johann Hartmann von Rosenbach (1673–1675)
Einzelnachweise
- ↑ Geschichtsportal Bayerischer Untermain. Abgerufen am 23. Januar 2013.
- ↑ a b G. W. J. Wagner: Die Wüstungen im Großherzogthum Hessen, Darmstadt 1862.
- ↑ hier ist Nuwenstat, der heutige Obernburger Stadtteil Neustädterhof und nicht das Neustadt unterhalb der Burg Breuberg gemeint
- ↑ G. Simon: Die Geschichte der Dynasten und Grafen zur Erbach und ihres Landes, Frankfurt a. Main 1858, S. 206
- ↑ siehe Julius Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch. Band 3: M–R. Heidelberg 1919, S. 619 (online auf: diglit.ub.uni-heidelberg.de) (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ G. Simon: Die Geschichte der Dynasten und Grafen zur Erbach und ihres Landes, Frankfurt a. Main 1858, S. 126.