Grad (Goričko)
Grad | |||
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Basisdaten | |||
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Staat | Slowenien | ||
Historische Region | Übermurgebiet / Prekmurje | ||
Statistische Region | Pomurska (Murgebiet) | ||
Koordinaten | 46° 48′ N, 16° 6′ O | ||
Fläche | 37,4 km² | ||
Einwohner | 2.302 (2002) | ||
Bevölkerungsdichte | 62 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl | 9264 | ||
Kfz-Kennzeichen | MS | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Gliederung | Gemeinde | ||
Bürgermeister: | Cvetka Ficko | ||
Website |
Grad (deutsch: Ober Limbach)[1] ist eine Gemeinde und eine Ortschaft in Goričko, dem hügeligen Teil der historischen Region Prekmurje in Slowenien. Oberhalb des Ortskerns, auf einem Hügel aus Basalttuff, steht das Schloss Oberlimbach (slowenisch Grad, vor 1952 auch Gornja Lendava, ungarisch Felsölendva).
Geografie
Die Kommune nimmt den nordwestlichen Bereich des Hügel- und Grabenlandes von Goričko ein. Das Gebiet der Gesamtgemeinde Grad erstreckt sich über eine Fläche von ca. 37,4 km² und grenzt an die Nachbargemeinden: im Norden an Kuzma, im Nordosten an Gornji Petrovci, im Osten und Süden an Puconci und im Westen an Rogašovci.
Der Gemeindebereich umfasst die Niederungen der vier in Nord-Süd-Richtung sich hinziehenden Bächläufe, des Lukaj-, Grački-, Spunika- und Bezjak-Baches mit Höhen um 250 m und die sich dazwischen hinstreckenden Höhenrücken mit bewaldeten Kuppen und Hügel. Die markantesten dieser Höhen sind: Križarka 413 m, Klemberg 376 m, Popošček 369 m und Gomila 335 m. Das gesamte Gemeindegebiet gehört dem Dreiländerpark Raab-Goričko-Őrség an.
Die Kommune zählt ca. 2400 Einwohner und setzt sich aus den folgenden sieben Ortschaften zusammen. Hinter den heutigen Ortsnamen sind die amtlichen ungarischen Exonyme von 1890 in Klammer angeführt.
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Ort
Die Ortschaft Grad (deutsch Oberlimbach, ungarisch Felsőlendva) ist mit 686 Einwohnern (2002) eine der größten Siedlungen im Hügelland von Goričko und trug bis zum Jahre 1952 den amtlichen Ortsnamen Gornja Lendava.[3] Der Ort besteht aus dem kleinen „Pörga“[4] genannten Zentrum, das sich um die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (sv. Marije vnebovzete) ausbreitet, und mehreren verstreuten Häusergruppen in den Niederungen und auf den Höhen um den Schlossbach (Graški potok).
Die Siedlung entwickelte sich um die mittelalterliche Burg, von der aus jahrhundertelang, das umfangreiche Herrschaftsgebiet in Goričko und teilweise in Ravensko verwaltet wurde. Im Jahre 1365 wird die Ansiedlung erstmals als „Waraliafolu“ urkundlich erwähnt und bereits 1478 als Markt bezeichnet, „opidum Lyndwa“, und 1499 wiederum, „oppidum Felsewlyndwa“.
Im Jahre 1890 wurde das Dorf amtlich Felsőlendva bezeichnet und hatte 809 Einwohner, davon bekannten sich 663 als Slowenen, 121 als Deutsche, 23 als Ungarn, 2 gaben eine andere Nationalität an. Der Ort gehörte zum Bezirk Muraszómbat (heute Murska Sobota) des Komitats Eisenburg/Vas.
Der Friedensvertrag von Trianon schlug das Dorf dem Königreich SHS zu. Für den nun amtlich Gornja Lendava genannten Ort wurden bei der Volkszählung am 31. Januar 1921 folgende Daten ermittelt: 1024 Slowenen, 20 Ungarn und 20 Deutsche, von diesen 1064 Bewohnern bekannten sich 976 zum katholischen und 82 zum evangelischen Glauben.
Bei der Zählung im Jahre 1931 wurden 1020 Einwohner ermittelt, im Jahre 1961 waren es 937 und für das Jahr 1971 sind folgende Zahlen bekannt: 920 Einwohner, 197 Häuser, 221 Haushalte und 702 Dorfbewohner, die von Einkünften aus der Landwirtschaft lebten.
Schloss
Das massige Schloss Grad steht oberhalb der Pfarrkirche und des Ortskerns auf einem nach drei Seiten steil abfallenden Basalttuffhügel. Das heutige Schlossgebäude entwickelte sich aus einer mittelalterlichen Burg, deren Existenz erstmals in Aufzeichnungen aus dem Jahr 1275 schriftlich dokumentiert ist. Archäologische Ausgrabungen belegen die Existenz eines Baus jedoch bereits im 11. Jahrhundert.[5]
Im Zeitraum von 1365 bis 1685 besaß die ungarische Adelsfamilie Széchy das Schloss. Unter ihrer Herrschaft wurde das Schloss umfangreich ausgebaut und erreichte im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts seine heutige Größe. Ab dem Jahr 1730 wurde das Schoss von österreichischen Adligen Franz Leopold von Nádasdy verwaltet, bevor es 1756 von Moritz von Dietrichstein erworben wurde. Im Anschluss wechselte das Bauwerk mehrfach den Besitzer.[5]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lag das Schloss im Gebiet der Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien und wurde von der Regierung verstaatlicht. Zwischen 1960 und 1995 wurde das Schloss dem Verfall überlassen, seit dem Jahre 1995 wird es jedoch aufwändig renoviert. Seit dem Jahre 2003 sind hier die Diensträume der Verwaltung des Naturparks Goričko untergebracht, ebenso ein Informationszentrum des Dreiländerparks Raab-Goričko-Őrség.[5]
Das Schlossgebäude, das der Legende nach vormals 365 Räume gehabt haben soll, ist das größte Barockschloss in Slowenien und wurde einst von einem großen Park im englischen Stil umgeben. Etliche der stattlichen Baumriesen haben die Nachkriegszeiten überstanden. Die majestätischen Tulpenbäume die hier wachsen, sind möglicherweise die Ältesten in Slowenien und teilen sich den Schlosspark mit Roteichen, Gleditschien, Schnurbäumen Platanen und anderen exotischen Gehölzarten.
Einige Räume im teilweise renovierten Erdgeschoss werden für Ausstellungszwecke, Seminare und Kulturveranstaltungen genutzt, in anderen wurden Werkstätten installiert, in denen die einst im Hügelland von Goričko traditionellen ländlichen Handwerksberufe der Töpfer, Weber, Wagner und Schmiede dargestellt werden. Eine Schnapsbrennerei, ein gewölbter Weinkeller und die gebietstypische Rauchküche runden die ethnologische Sammlung ab.
Laut einer Besucherbefragung mittels kognitiver Karten zählt das Schloss neben dem Sotinski breg und den Seen Ledavsko jezero und Bukovniško jezero zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Landschaftsparks Goričko.[6]
Wappen
Das derzeit verwendete Wappen der Gemeinde Grad wurde im Jahre 2016 eingeführt. Im Zentrum steht das Schloss Grad als Wahrzeichen der Gemeinde. Die darüber befindliche Krone symoblisierte die ungarische Adelsfamilie Széchy, unter der Herrschaft sich die Ortschaft um das Schloss entwickelte. Der grüne Halbkreis unter dem Schloss stellt die hügelige Landschaft der Region Goričko dar, das Kreuz steht für die Tradition des Christentums.[7]
Persönlichkeiten
- Johann Spech (1767–1836), Komponist und Musiker, verstarb hier am 24. November 1836.
- György Ede Almásy Graf von Zsadány und Törökszentmiklós (1867–1933), Ethnologe und Asienforscher, wurde hier am 11. August 1867 geboren.
Literatur
- Ivan Zelko, Historična Topografija Slovenije I. Prekmurje do leta 1500. Murska Sobota, 1982.
- Matija Slavič, Naše Prekmurje. Murska Sobota, 1999.
- Atlas Slovenije, Ljubljana 1985.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Repertorium locorum objectorumque in XII. tabulis Mappae regnorum ... - János Lipszky (báró) - 1808
- ↑ Slovenija na vojaškem zemljevidu 1763-1787: Sekcije I-6, I-7, I Vincenc Rajšp, Slovenska akademija - Ausg. 7 - 1995
- ↑ Priročni krajevni leksikon Slovenije, Ljubljana 1996, S. 364.
- ↑ Von dt.: Bürger.
- ↑ a b c Die Geschichte des Schlosses. Krajinski Park Goričko, abgerufen am 7. Juli 2022.
- ↑ Petra Gostinčar, Boštjan Jerebic, Jani Kozina, Barbara Lampič, Karmen Peternelj & Jernej Tiran: Krajinski Park Goričko: Omejitve in možnosti za razvoj zavarovanega območja. In: Tatjana Kikec (Hrsg.): 20. Zborovanje Slovenskih Geografov – Pomurje Trajnostni regionalni razvoj ob reki Muri, Murska Sobota 2009, S. 341–353 (slowenisch). Online-PDF, abgerufen am 26. Juni 2018.
- ↑ Mihaela Žökš: Simboli občine (dt.: Symoble der Gemeinde). Občina Grad, abgerufen am 7. Juli 2022 (slowenisch).