Effektive Klimaklassifikation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Savannenklima)

Eine effektive Klimaklassifikation ist die Gliederung der Erde in Regionen mit vergleichbaren Klimaverhältnissen, indem lokal ermittelte Daten verschiedener Klimaelemente (vor allem langjährig gemittelte Werte für Lufttemperaturen und Niederschläge) und maßgeblich vom Klima beeinflussten Eigenschaften (z.B. Vegetation, Bodenbeschaffenheit, Wasserhaushalt) verwendet werden. Somit stehen die Wirkungen (Effekte) des Klimas im Mittelpunkt und die einzelnen Klimaregionen werden quantitativ über ähnliche Muster benachbarter Stationen abgeleitet.[1] Im Gegensatz dazu werden die einzelnen Klimaregionen für die genetische Klimaklassifikation ursächlich von den großen Klimasystemen abgeleitet. Moderne integrative Ansätze vermitteln zwischen beiden Methoden.

Um die Klimatypen genauer abgrenzen zu können, ist neben dem Thermoisoplethendiagramm nach Troll auch das System der Klimadiagramme nach Walter und Lieth zu nennen, die übersichtlich bestimmten Klimaten und lokalen Variationen zugeordnet werden können.

Aus den örtlichen Klimaprofilen und den weiteren Eigenschaften wird demnach ein charakteristisches Merkmalsprofil erarbeitet: So werden ähnliche Profile – etwa im Abgleich mit gleichartigen Vegetationsformen beziehungsweise Pflanzenformationen – zu einem Klimatyp mit genau definierten klimatischen Mittel-, Andauer-, Grenz- und Schwellenwerten von Wärme- und Niederschlagsbilanzen zusammengefasst. Sie werden dann zu größeren Räumen aggregiert, die innerhalb der definierten Parameter liegen und damit ungefähr das gleiche Klima aufweisen. Die kleinsträumigen Unterschiede müssen hierbei den großen Regelhaftigkeiten der Klimate weichen. Dass die meisten effektiven Modelle die natürliche Vegetation als „Maßstab“ verwenden, gilt heute als weiterer Nachteil, da nur noch vergleichsweise wenige Räume eine nicht anthropogen beeinflusste Vegetation haben.[A 1]

Die so entstehenden Klimakarten aus effektiven Modellen weisen durch den Bezug zum Pflanzenkleid der Erde große Ähnlichkeiten zu den Karten der Vegetationszonen auf; Klimaklassifikationen basieren jedoch mehr auf Messwerten als auf Beobachtungsdaten.[2][3]

Um die Hauptklassen genauer abgrenzen zu können und das Klima möglichst detailliert darzustellen, werden oftmals noch weitere Kriterien wie etwa Humidität/Aridität, jahreszeitliche Besonderheiten oder Gebirgsklimate in die Betrachtung einbezogen.

Da die verschiedenen Autoren effektiver Klimaklassifikationen ganz unterschiedliche Messdaten verwendet haben, kam es bei jedem neuen Modell in der Fachwelt zu heftigen Diskussionen über dessen Zuverlässigkeit und Zweckmäßigkeit.[4]

Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger

Diese frühe effektive Klimaklassifikation wurde von Wladimir Peter Köppen bis 1918 entwickelt und von Rudolf Geiger ab den 1930ern bis 1961 weitergeführt. Sie orientiert sich an den klimatisch definierten Vegetationsgebieten der Erde – nach der Grundthese, dass die Pflanzenformationen der Erde durch Wärme- und Wassermangelgrenzen gegliedert werden können[4] – und verzichtet daher im Gegensatz zu anderen Modellen in der obersten Gliederungsebene auf die vier klassischen, weltumspannenden Klimazonen (Tropen, Subtropen, Mittelbreiten und Polargebiete). Stattdessen werden fünf Klimaklassen definiert, die nicht nur thermische, sondern bereits hygrische Klimaelemente enthalten.[5]

Trotz einiger fachlicher Unzulänglichkeiten hat sich die Klimakarte von Köppen & Geiger in der Klimageographie aufgrund ihres prägnanten, logischen Aufbaus mit nur 30 Klimatypen und ihrer klaren Abgrenzung nach Schwellenwerten und Andauerzeiten der Temperatur- und Niederschläge weltweit etabliert. Sie ist nach Siegmund (2006) „ein gutes Hilfsmittel zur groben Orientierung über die klimatischen Verhältnisse eines Raumes“. Ihre Nachteile liegen vor allem im hohen Alter der Arbeit (Die räumliche Verteilung der Pflanzenformationen – ein grundlegendes Kriterium des Modelles – bezieht sich auf den Zustand von 1928) und in der Gleichsetzung von tropischen Höhenklimaten mit ähnlichen Tieflandklimaten der mittleren Breiten (Während etwa die kalte Periode im Jahreszeitenklima von Dortmund ein halbes Jahr dauert, gibt es zum Beispiel im Tageszeitenklima in Jimma im äthiopischen Hochland – beide werden dem Cfb-Klima zugeordnet – ganzjährig nur kalte Nächte und keinen Winter). Diese beiden Nachteile – die auch noch auf die modernen, digitalisierten Überarbeitungen zutreffen – machen das Modell für andere Naturwissenschaften ungeeignet,[A 2] sodass etwa in der Ökologie häufiger auf Troll & Paffen oder die ökophysiologische Klassifikationen von Lauer, Frankenberg und Rafiqpoor zurückgegriffen wird.

Übersicht

Klimakarte der Erde nach Köppen-Geiger-Klassifikation, Legende:
  • Af
  • Am
  • Aw/As
  • BWh
  • BWk
  • BSh
  • BSk
  • Csa
  • Csb
  • Csc
  • Cwa
  • Cwb
  • Cwc
  • Cfa
  • Cfb
  • Cfc
  • Dsa
  • Dsb
  • Dsc
  • Dsd
  • Dwa
  • Dwb
  • Dwc
  • Dwd
  • Dfa
  • Dfb
  • Dfc
  • Dfd
  • ET
  • EF
  • Klimaklasse A B C D E
    Klimatyp f,m,w,s W, S f,w,s T,F
    Klimauntertyp h,k a,b,c,d

    Nach diesem System ist etwa das europäische atlantische Klima vom Typ Cfb (Buchenklima), die kontinental beeinflussten Gebiete von Mittel- und Osteuropa Dfb (Eichenklima), die nordischen Nadelwälder werden als Dfc (Birkenklima) typisiert und das Mittelmeerklima Csa oder Csb (vgl. Beispiel Troll & Paffen).

    Hauptgruppen

    A-Klimate

    tropisches Regenklima. Der kälteste Monat eines Jahres ist wärmer als 18 °C.

    B-Klimate

    Trockenklimate. Es wird zwischen Wüsten- und Steppenklimaten unterschieden
    • BW (Wüstenklima): Der numerische Wert des Jahresniederschlags (in cm) ist (bei vorwiegendem Winterregen) kleiner als derjenige des Jahresmittels der Temperatur (in °C). Liegt beispielsweise die Jahresmitteltemperatur bei 20 °C, so hat bei Winterregen die Station dann Wüstenklima, wenn weniger als 20 cm (200 mm) im Jahr fallen. Bei gleichmäßig verteiltem Regen muss zur Temperatur 7 addiert werden, bei vorherrschendem Sommerregen wird 14 addiert. Es gibt drei Isothermen zur Abgrenzung zwischen heißem und kaltem Wüstenklima. Die eine liegt darin, dass die Jahresmitteltemperatur unter oder über 18 °C beträgt, bei den anderen beiden hängt der Unterschied vom kältesten Monat ab, und zwar entweder bei 0 °C oder –3 °C.
    • Beispiele:
    • BS (Steppenklima): Die Berechnung ist ähnlich, nur wird die Temperatur (und die je nach Verteilung der Niederschläge addierte Zahl) verdoppelt. Eine Station mit einer Jahresmitteltemperatur von 20 °C würde bei Winterregen von unter 40 cm (400 mm) Steppenklima haben.
    • Beispiele:

    C-Klimate

    Warmgemäßigte Regenklimate (gemeinhin sind „warmgemäßigte Klimate“ ausschließlich identisch mit den Subtropen. Nach dieser Definition liegen C-Klimate jedoch zum Teil auch in den humiden Bereichen der kühlgemäßigten Zone). Der kälteste Monat weist eine Mitteltemperatur zwischen 18 °C und −3 °C auf, der wärmste Monat hat eine Temperatur über 10 °C. Die jährliche Niederschlagssumme liegt höher als die beim Steppenklima BS berechnete Trockengrenze.
    • Cwa/Cfa (subtropisches „Ostseiten“-Klima): Die Sommer sind heiß und schwül, der wärmste Monat liegt im Mittel über 22 °C. Bei Cwa-Klima hat der feuchteste Sommermonat mindestens zehnmal so viele Niederschläge wie der trockenste Wintermonat
    • Beispiele:
    • Cs (Mittelmeerklima): Der feuchteste Monat des Winters ist dreimal so niederschlagsreich wie der trockenste des Sommers. Beträgt die mittlere Temperatur des wärmsten Monats mehr als 22 °C, spricht man von einem Csa-Klima; wenn dies nicht der Fall ist und trotzdem noch mindestens vier Monate im Mittel über 10 °C liegen, hingegen von einem Csb-Klima. Wenn nur ein bis drei Monate über der 10 °C-Marke liegen, ist von einem Csc-Klima die Rede, welches allerdings im Vergleich zu den anderen beiden Typen nur sehr selten vorkommt.
    • Beispiele:
    • Cw (subtropisches Gebirgsklima): Dieses Klima ist überwiegend in Gebirgsregionen tropischer und subtropischer Gebiete zu finden. Man bezeichnet es auch als „kalttropisch“. Normalerweise sind die Tagesschwankungen in Gebieten mit diesen Klimaten stärker als die Jahresschwankungen. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge des feuchtesten Sommermonats beträgt durch den starken Monsuneinfluss mindestens der zehnfachen des trockensten Wintermonats. Das Mittel des wärmsten Monats liegt unter 22 °C. Wenn mindestens vier Monate über dem 10 °C-Mittel liegen, herrscht ein Cwb-Typ, andernfalls ein Cwc-Typ.
    • Beispiele:
    • Cf (Ozeanklima): Das Cfb-Klima ist einer der am häufigsten anzutreffenden Klimatypen, vor allem in Mittel- und Westeuropa. Die Niederschläge sind relativ gleichmäßig verteilt. Im Cfb-Klima liegt die Temperatur der vier wärmsten Monate über dem 10 °C-Mittel, der wärmste hingegen unter der 22 °C-Marke. Der kälteste Monat liegt im Mittel über dem Gefrierpunkt. Beim Cfc-Klima, welches auch als subpolares Ozeanklima bezeichnet wird, da es vor allem an den Küstengebieten der subpolaren Zone zu finden ist, betragen nur ein bis drei Monate im Mittel 10 °C oder mehr.
    • Beispiele:

    D-Klimate

    Boreale oder Schneewaldklimate
    Diese Klimate gibt es – von kleinen Gebieten auf der Südostseite der Neuseeländischen Alpen abgesehen – nur auf der Nordhalbkugel. Der kälteste Monat hat eine Temperatur von weniger als 0 °C bzw. −3 °C (abhängig davon, welche Isotherme benutzt wird), der wärmste Monat liegt über 10 °C.

    E-Klimate

    Schneeklimate, kalte Klimate jenseits der Baumgrenze (polare, wie als auch Höhenbaumgrenze), mit häufig vorkommenden tundrenartigen Dauerfrostböden. Der wärmste Monat ist kälter als 10 °C. Es wird hier noch zwischen ET (Tundrenklima) und EF (Dauerfrostklima) unterschieden. Bei Letzterem liegt auch die Mitteltemperatur des wärmsten Monats unter dem Gefrierpunkt.

    Unterteilung nach dem Mengenverhältnis der Niederschläge

    • w = wintertrocken:
      • Bei den C- und D-Klimaten fällt im regenreichsten Monat der wärmeren Jahreszeit mehr als zehnmal so viel Niederschlag wie im regenärmsten Monat der kälteren Jahreszeit.
      • Bei A-Klimaten muss in der kälteren Jahreszeit mindestens ein Monat mit weniger als 60 mm Niederschlag vorkommen um ein Aw-Klima zu bekommen.
    • s = sommertrocken:
      • Bei den C- und D-Klimaten muss der regenreichste Monat der kalten Jahreszeit hierfür mindestens dreimal so viel Niederschlag aufweisen wie der regenärmste Monat der warmen Jahreszeit. Die Mittelmeerklimate fallen beispielsweise in diese Gruppe (Cs).
    • f = vollfeucht (
      fully humid
      ):
    Alle Monate sind feucht; der trockenste Monat im A-Klima hat mindestens 60 mm Niederschlagsmenge
    • m = Monsun (
      monsoon
      ):
    Mittelform zwischen f und w im Bereich des tropischen Monsunklimas. Eine Trockenzeit ist zwar vorhanden aber nur kurz und wenig effektiv. So wächst in diesen Klimaten trotz Trockenzeit ein Regenwald.

    Differenzierung der Sommerwärme und Winterkälte

    • Gruppe für die C- und D-Klimate:
      • a = Die Temperatur des wärmsten Monats liegt über 22 °C und mindestens 4 Monate wärmer als 10 °C.
      • b = Alle Monate liegen unter 22 °C, es gibt aber noch mindestens 4 Monate, die wärmer als 10 °C sind.
      • c = Nur 1 bis 3 Monate sind wärmer als 10 °C, der kälteste Monat liegt nicht unter −38 °C.
      • d = Nur 1 bis 3 Monate sind wärmer als 10 °C, der kälteste Monat weist eine Mitteltemperatur von unter –38 °C auf (nur für D-Klimate möglich).
    • Gruppe für die B-Klimate:
      • h = heiß (Die Jahresmitteltemperatur liegt über 18 °C.)
      • k = winterkalt (Die Jahresmitteltemperatur liegt unter 18 °C, aber der wärmste Monat über 18 °C.)
      • k' = wie k, jedoch auch der wärmste Monat ist in diesem Klima kälter als 18 °C.
    • Dritte Gruppe:
      • l = lau (Alle Monate liegen zwischen 10 °C und 22 °C.)
      • i = isotherm (Die Differenz zwischen dem wärmsten und dem kältesten Monat liegt unter 5 °C.)

    Aktualisierte Weltkarte der Köppen-Geiger Klimaklassifikation

    Basierend auf neuesten Datensätzen des Climatic Research Unit (CRU) der Universität von East Anglia und des Weltzentrums für Niederschlagsklimatologie (WZN) am Deutschen Wetterdienst wurde eine neue digitale Köppen-Geiger-Weltkarte für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts erstellt.[8]

    Karten der Regionen nach Köppen-Geiger-Klassifikation

    Alle Karten verwenden die Definition ≥0 °C für gemäßigte Klimaklassen und den Schwellenwert von 18 °C Jahresmitteltemperatur zur Unterscheidung zwischen heißem und kaltem, trockenem Klima.

    Klimaklassifikation nach Troll und Paffen

    Ein anderes Schema verwendet die jüngere Gemeinschaftsarbeit von Carl Troll und Karlheinz Paffen, die als „Karte der Jahreszeitenklimate“ 1964 erstmals veröffentlicht wurde.[9]

    Dieses System wird als Grundlage für zahlreiche geographische Fragestellungen herangezogen und ist insbesondere in der Ökologie (so etwa die Ökozonen nach Schultz) und deren Anwendung in Land- und Forstwirtschaft verbreitet, da sie nach Siegmund (2006) auf einer „differenzierten Darstellung des jahreszeitlichen Wechsels der klimatischen Verhältnisse auf der Erde“ beruht.

    Die sehr detaillierte Klassifikation bezieht sich primär auf der Vegetationsgliederung der Erde (Vegetationszonen und Wuchsgebiete, Phänologie usw.), die als Ergebnis der Wechselwirkungen der drei klimatischen Hauptelemente Beleuchtung, Temperatur und Niederschlag im Verlauf der Jahreszeiten betrachtet wird.[10] Die Karte ist deutlich näher an den realen Verhältnissen als die Arbeit von Köppen & Geiger.[4]

    Da bei Troll & Paffen nicht die mathematisch-statistisch exakte Abgrenzung einzelner Klimate im Vordergrund steht, sondern die Wechselwirkungen der verschiedenen Faktoren bewusst berücksichtigt werden, kommt es bei der Definition einzelner Klimatypen zu Überschneidungen der Grenz- und Schwellenwerte. Dies erschwert die Vergleichbarkeit mit anderen Modellen und ist didaktisch weniger für den Schulunterricht geeignet.[A 3]

    Übersicht

    Das erste Unterscheidungskriterium sind fünf (größtenteils weltumspannende) Zonen, die ausschließlich durch thermische Andauer- und Schwellenwerte[A 3] – indirekt über die zugeordneten Klimatypen[10] und ihre Vegetation (hier vor allem Gehölze)[11] – definiert werden:

    I Polare- und subpolare Zonen
    II Kaltgemäßigte boreale Zone
    III Kühlgemäßigte Zone
    IV Warmgemäßigte Subtropenzone
    V Tropische Zone

    Für die weitere Untergliederung der Zonen werden die Mitteltemperaturen des wärmsten (W) und des kältesten Monats (K), die Jahresamplitude der Temperatur (A – Unterschied zwischen der höchsten und niedrigsten Durchschnittstemperatur), die Vegetationsdauer (V) sowie die Anzahl der humiden Monate (h – Niederschlag/Feuchteangebot) verwendet. Auf diese Weise werden die Klimazonen in insgesamt 36 verschiedene Klimatypen und -varietäten untergliedert.[12]

    Die Lage von extrazonalen Höhenklimaten wird mit schwarzen Balken dargestellt, jedoch ohne nähere Beschreibung.

    Nach Troll & Paffen (vgl. Beispiel Köppen & Geiger) gehört das europäische atlantische Klima zum Typ III2 (Ozeanisches Waldklima der kühlgemäßigten Zone), Mitteleuropa – im Norden über Südschweden bis zur norwegischen Küste am Polarkreis und im Süden einschließlich Nordmazedonien und Bulgarien – zu III3 (Kühlgemäßigte Subozeanische Waldklimate), während Osteuropa als III4 (Kühlgemäßigte Subkontinentale Waldklimate) klassifiziert wird. Die nordischen Nadelwälder werden als II2 (Kontinentale Borealklimate der kaltgemäßigten Zone) typisiert und das Mittelmeerklima einheitlich als IV1 (Winterfeucht-sommertrockene Mediterranklimate der warmgemäßigten Subtropenzone).

    Nach Trolls Klassifikation muss beispielsweise das ozeanische Borealklima (II1, z. B. auf den Lofoten) eine Vegetationsdauer von 120 bis 180 Tagen aufweisen, die Mitteltemperatur des wärmsten Monats muss zwischen +10 und +15 Grad Celsius und die Mitteltemperatur des kältesten Monats zwischen +2 und −3 Grad Celsius liegen, sodass ozeanisch feuchte Nadelwälder wachsen können; während etwa Winterkalte Feuchtsteppenklimate (III9a, z. B. Zentral-Anatolien) nur durch die beiden Wertebereiche K (Mitteltemperatur des kältesten Monats) unter 0 Grad Celsius und h (Anzahl der humiden Monate) 6 und mehr sowie eine kraut- und staudenreiche Hochgrassteppen-Vegetation bestimmt werden.

    USDA-Winterhärte-Zonen

    Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (

    US Department of Agriculture, USDA

    ) entwickelte eine Klimaklassifikation, die

    (‚Winterhärte-Zonen‘), die Gebiete nur anhand der durchschnittlichen kältesten Jahrestemperatur klassifiziert. Sie ist mit 11 Zonen und etlichen Unterzonen recht fein eingeteilt und dient primär dazu, die nördliche Verbreitungsgrenze von Pflanzen festzustellen.[13]

    Literatur

    Köppen-Geiger:

    • W. Köppen: Die Wärmezonen der Erde, nach der Dauer der heißen, gemäßigten und kalten Zeit und nach der Wirkung der Wärme auf die organische Welt betrachtet. In: Meteorologische Zeitschrift 1, 1884, S. 215–226 (The thermal zones of the Earth according to the duration of hot, moderate and cold periods and to the impact of heat on the organic world. transl., ed. E. Volken, S. Brönnimann, Meteorologische Zeitschrift 20, 2011, S. 351–360, doi:10.1127/0941-2948/2011/105)
    • W. Köppen: Klassification der Klimate nach Temperatur, Niederschlag and Jahreslauf. In: Petermanns Geog. Mitt., Band 64, 1918, S. 193–203 u. 243–248.
    • W. Köppen, G. Geiger (Hrsg.): Handbuch der Klimatologie. 5 Bände, Gebrüder Borntraeger, Berlin 1930–1939.
    • G. Geiger: Überarbeitete Neuausgabe von Geiger, R.: Koppen-Geiger / Klima der Erde. Wandkarte 1:16 Mill., Klett-Perthes, Gotha 1961 (finale Version der Klassifikation)

    Troll-Paffen:

    Weblinks

    Köppen-Geiger:

    Commons: Köppen-Geiger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Troll-Paffen:

    Hardiness Zones:

    Einzelnachweise

    1. dwd.de: „Klimaklassifikation – effektive“, Eintrag im Wetter- und Klimalexikon des deutschen Wetterdienstes, abgerufen am 7. Januar 2022.
    2. Richard Pott: Allgemeine Geobotanik. Springer, Berlin / Heidelberg 2005, ISBN 3-540-23058-0.
    3. Dieter Heinrich, Manfred Hergt: dtv-Atlas zur Ökologie. 3. Aufl., Dt. Taschenbuch-Verlag (dtv), 3228, München 1994, ISBN 3-423-03228-6.
    4. a b c Heinz Nolzen (Hrsg.): Handbuch des Geographieunterrichts. Bd. 12/I, Geozonen, Aulis Verlag Deubner & Co. KG, Köln 1995, ISBN 3-7614-1618-0. S. 18–19, 25.
    5. W. Köppen: Das geographische System der Klimate in H. Geiger (Hrsg.): Handbuch der Klimatologie (in fünf Bänden), Band 1, Teil C, Gebrüder Borntraeger, Berlin 1936, pdf, S. C14.
    6. Climate classification of São Paulo state. Instituto Agronômico de Campinas. Abgerufen am 22. März 2014.
    7. Statistics for AUS QLD.Brisbane RMY. In: energy.gov. U.S. Department of Energy, EnergyPlus, 2012, archiviert vom Original am 15. Mai 2012; abgerufen am 11. April 2022.
    8. koeppen-geiger.vu-wien.ac.at
    9. siehe Literatur: Carl Troll, Karlheinz Paffen.
    10. a b Wilhelm Lauer, Daud Rafiqpoor u. Peter Frankenberg: Die Klimate der Erde. Eine Klassifikation auf ökophysiologischer Grundlage der realen Vegetation, in Erdkunde, Band 50, Heft 4, Boss, Kleve 1996, pdf, abgerufen am 22. Dezember 2021, S. 276–277 sowie Beilage V (10 Kartenseiten).
    11. Carl Troll u. Karlheinz Paffen: Karte der Jahreszeiten-Klimate der Erde, in Erdkunde, Band 18, Heft 1, Dümmler, Bonn 1964, pdf, abgerufen am 25. Juni 2022, S. 17, 20, 25.
    12. Matthias Forkel: Effektive Klimaklassifikation nach Troll und Paffen, auf klett.de: TERASSE online, 23. September 2019, abgerufen am 30. Juni 2022 – geringfügig angepasst.
    13. Weather Underground: New USDA Plant Hardiness Zone Map for gardeners shows a warming climate, abgerufen am 7. September 2020.
    A) Sascha Leufke (Autor), Michael Hemmer, Gabriele Schrüfer, Jan Christoph Schubert (Hrsg.): Klimazonen im Geographieunterricht – Fachliche Vorstellungen und Schülervorstellungen im Vergleich in Münsteraner Arbeiten zur Geographiedidaktik, Band 02, 2011, PDF.
    1. Leufke S. 21.
    2. Leufke S. 24.
    3. a b Leufke S. 24–26.