Serotonin (Roman)

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Serotonin[1] (franz. Originaltitel: Sérotonine) ist ein Roman von Michel Houellebecq, der 2019 in Deutschland und fast gleichzeitig im Original in Frankreich und auch in Italien und Spanien erschienen ist. Der Roman beschreibt die Entstehungsgeschichte einer sich aus privaten und beruflichen Gründen vertiefenden Depression des 46 Jahre alten Ich-Erzählers. Das dem Roman den Namen gebende Serotonin ist ein reales Hormon mit u. a. stimmungsaufhellender Wirkung, das in einem Antidepressivum mit dem erfundenen Namen Captorix enthalten sei.

Übersicht

In Form einer weit ausgreifenden, nicht-chronologischen Lebensbeschreibung erzählt der aus der oberen Mittelschicht stammende Agraringenieur Labrouste von seiner ihn auf das Leben gut vorbereitenden Kindheit und Jugend[2], seinem langen wissenschaftlichen Studium[3], seinen Träumen, der Welt anzugehören, zu leben, zu lieben und geliebt zu werden[4] – und dem privaten und beruflichen Scheitern aller Erwartungen. Der Ich-Erzähler sieht die Ursache in einer „Verkettung von Umständen“, dem „eigentlichen Gegenstand dieses Buches“, denen er sich allerdings bereitwillig als Spielball angeboten habe.[5] In einer letzten großen Initiative kündigt er schließlich seinen Arbeitsvertrag als Referent beim Landwirtschaftsministerium, verlässt kurzentschlossen seine letzte Partnerin und Wohnung und zieht sich nach mehreren Zwischenstationen in ein anonymes Pariser Hochhaus zurück. Hier schreibt er die Geschichte seiner Depression und plant seinen Selbstmord.

Houellebecq erzwingt sich durch die Verletzung mehrerer Tabus auch mit diesem Roman mediale Aufmerksamkeit.[6] So werden fast alle weiblichen Figuren irgendwann als „Schlampen“ bezeichnet (allerdings beschreibt sich die Hauptfigur ebenfalls mit deutlicher Abwertungen als „substanzloses Weichei“ und als „dahintreibendes Stück Scheiße“), er spielt mit der Klangähnlichkeit von „Feminizid“, „Insektizid“ und „Fungizid“, er möchte den Begriff der „Frau“ nur jenen Wesen zubilligen, die mit ihren „drei Löchern“ (Mund, Vagina, Anus) Männer befriedigen können, er lobt den spanischen Diktator Francisco Franco als Erfinder des Wohlfühl- und Massentourismus, er beschreibt Engländer, Japaner und Holländer mit nationalistisch-rassistischen Begriffen und er plant und übt die Ermordung des vierjährigen Kindes einer von ihm gestalkten früheren Geliebten.[7] Mit dieser Häufung der Verstöße gegen die political correctness bestätigt er sein Medienbild als ethischer Offroader; auf den zweiten Blick aber zeigen sich auch andere Seiten als die immer wieder erneuerte Selbst-Skandalisierung[8].

Textur der Motive

Sehnsucht ohne Hoffnung

Trotz seiner Frauenverachtung[9] ist der Roman über weite Strecken die Geschichte der Liebe des Ich-Erzählers zu Camille, die er zum ersten Mal auf Seite 15 und zum letzten Mal auf Seite 326 erwähnt. Er enttäuscht Camille durch einen Seitensprung, trauert ihr aber den Rest seines Lebens nach.[10] Sowohl mit Camille wie vorher in seiner ersten großen Liebe zu Kate hatte er sich ein erfülltes Liebes- und Eheleben vorstellen können: „Wir hätten die Welt retten können (...) ich habe die Liebe betrogen“ und: „Ich habe das Glück erlebt, ich weiß, was es bedeutet.“[11] Sein Hunger nach sexuellen Abenteuern, die wiederholte Gleichsetzung oder Verwechselung von Liebe und Sex zerstören seine Visionen des Glücks. Auf der letzten Seite des Romans formuliert er für sich und alle ähnlich denkenden Männer das Resümee seines Lebens: „Sind wir Illusionen von individueller Freiheit, von einem offenen Leben, von unbegrenzten Möglichkeiten erlegen? Das mag sein, diese Gedanken entsprachen dem Zeitgeist; (...) wir haben uns damit zufrieden gegeben, uns ihnen anzupassen, uns von ihnen zerstören zu lassen und dann sehr lange darunter zu leiden.“[12] Neben seine Frauenverachtung tritt daher eine tief empfundene Sehnsucht und Trauer über das selbstverschuldete Scheitern der Liebe. Aber mehr als diesen Hinweis auf einen vagen sexistischen „Zeitgeist“ und die Schilderung eines enormen Sexkonsums im sozialen Umfeld seiner letzten Partnerin[13] erfährt man nicht über die kulturellen Verhältnisse, die die Beziehungskompetenzen der Männer deformieren.[14]

Er resümiert, „dass die Gesellschaft eine Maschine zur Zerstörung der Liebe“ ist[15], aber entgegen dieser Feststellung und ohne Reflexion seiner eigenen Erfahrung und damit der Ursachen seines Scheiterns behauptet er, der Rückzug in eine Partnerschaft sei die einzige Möglichkeit einer erfüllten Existenz.[16] Dieser Widerspruch wird vom Ich-Erzähler nicht aufgelöst[17], das Hauptthema des Romans bleibt somit unausgeleuchtet und die für eine Untersuchung von Beziehungen wesentlichen Standpunktwechsel finden nicht statt – der Bericht des Ich-Erzählers hat nur ein reduziertes, alle anderen Personen verdrängendes Thema: ihn selbst.[18] Diese Themenverschiebung aber verkürzt sein wichtigstes Anliegen, die Untersuchung der Glücksmöglichkeiten unserer Gesellschaft.[19]

Arbeit ohne Sinn

Ein zweiter, immer wieder aufgenommener Faden seiner Erzählung ist die Geschichte seiner Berufstätigkeit: „Frauen sind Schlampen, wenn man so will, man kann es so betrachten, aber das Arbeitsleben ist eine noch viel gehörigere Schlampe, die einem dabei nicht einmal Lust bereitet.“[20] Nach dem Studium an der Landwirtschaftlichen Hochschule („die einzige glückliche Zeit, die einzige Zeit, in der die Zukunft offen erscheint, in der alles möglich erscheint“) beginnt für ihn das Arbeitsleben, „ein langsames, fortschreitendes Versanden“[21], in dem die Hoffnungen enttäuscht und die Individuen „besiegt“ oder sogar vernichtet werden.[22] Der Erzähler arbeitet zunächst bei Monsanto, deren unternehmerische Ethik er mit der der CIA vergleicht[23], später in der Vermarktung bestimmter französischer Käsesorten und schließlich als freier Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums.[24] Er befürwortet eine ökologisch orientierte Landwirtschaftspolitik mit Blick auf die Auswirkungen von Marktveränderungen auf die kleinen Landwirte.[25] Daher ist er gegen transnationale Agrarkonzerne, verachtet aber eine politisch naive „grüne“ Position aus bloß linkem Konformismus.[26] Er betrachtet sich in seinem Beruf zwar als zeitweilig erfolgreich[27], aber auch als zunehmend wirkungslos gegenüber den Ideologen des Freihandels: „Ich begriff, dass die Welt nicht zu den Dingen gehörte, die ich ändern könnte“, „die Arschlöcher waren die Stärkeren“.[28] Wer die „Arschlöcher“ sind, „die bereit waren, für die Handelsfreiheit zu sterben“[29], und in wessen Interesse hier gekämpft wird, bleibt bis zum Ende dunkel.[30]

Hölle der Gesellschaft

Seine eigene Niederlage ist ihm nur Beispiel allgemeiner Vorgänge: „Die Leute stellen selbst den Mechanismus ihres eigenen Unglücks her, sie ziehen ihn mit einem Schlüssel bis zum Anschlag auf, und dann läuft er immer weiter, unausweichlich (...) bis zur letzten Sekunde.“ „Dennoch machen sie beharrlich weiter, und das ist ein bewegendes Schauspiel.“[31] Bei der Rückkehr nach Paris „hatte ich jedes Mal das starke Gefühl gehabt, in die Hölle zurückzukehren, und zwar in eine von den Menschen nach ihren Wünschen gebaute Hölle.“[32] Daran kann auch ein von ihm beobachteter bewaffneter Widerstand von Kleinbauern[33] nichts ändern, die eine Autobahn zu sperren versuchen und von der Polizei zusammengeschossen werden.[34] Der Ich-Erzähler sieht seiner Gesellschaft beim Sinnverlust zu, er beschreibt ausschließlich Wirkungen, keine Ursachen. So verhält er sich letztlich konformistisch gegenüber den Verhältnissen, an deren zerstörenden Mechanismen er zugrunde zu gehen scheint.[35] Gegen Ende seines Lebensberichts bekennt sich der Erzähler sogar zu religiösem Mystizismus: Gott bzw. Christus würde sich zwar bis zum letzten Augenblick um uns kümmern, aber die französischen Bauern seien zum Untergang „schlicht verdammt“[36], eine spiritistische Weltsicht, die der Ich-Erzähler bei seiner Lektüre von Geschichten Sir Arthur Canon Doyles entdeckt.[37]

Widersprüche im Management von Unfähigkeit und Vereinsamung

Auf der inhaltlichen Ebene beschreibt der Ich-Erzähler zwar rückblickend seinen Auszug aus der Gesellschaft und behauptet den durch sein Antidepressivum verursachten Verlust aller Initiative, aber bis zur letzten Seite beweist er seine kompositorische Souveränität: Den „roten Faden“ der in 43 Abschnitten nicht-chronologischen, verschlungenen Erzählung findet er immer wieder in der auf sechzehn Quadratmetern in seinem Eremitenzimmer ausgebreiteten Bilderwand mit eintausend Fotos aus seinem Leben, die er aus dreitausend vorhandenen ausgewählt hat.[38] Hiermit zeigt er bis zum Schluss eine ungebrochene narrative Kompetenz und bleibt im Gegensatz zur früh eingeführten Spielball-Metapher[39] der Herr seiner Komposition.

Der Roman bildet kein Tagebuch ab, sondern wird im Gestus eines Monologs vor einem großen und sozial mehrschichtigen Auditorium präsentiert und ist in einer „eigentlichen“ Sprache mit wenigen Metaphern und einfacher Satzstruktur geschrieben. Gregor Dotzauer hat im Tagesspiegel den Eindruck einer „misanthropischen Riesenkolumne“ im Stil eines „allgemeinen Parlando.“ Für seine unterschiedlich leseerfahrenen Leser bietet Houellebecq Transparenz im Plauderton: er schlägt eine Vereinfachung vor, weist auf zurückliegende Erläuterungen oder zukünftig zu behandelnde Themen hin, kündigt Exkurse an, ergänzt einmal eine „Erklärung für meine Unterschichtleser“, ein anderes Mal eine für einen „ungewöhnlich aufmerksamen Leser“.[40] So zeigt er sich als meisterhafter Arrangeur der Episoden, die nicht als Vermächtnis eines Eremiten gedacht sind, sondern als Statements für eine große Leserschaft – der Rückzug aus der Gesellschaft wird zum Auftritt auf einer Bühne. Die angeblich zunehmend schwächelnde Konstitution des seine Selbstauslöschung planenden Erzählers und die Art und Weise des Erzählens sind nicht konsistent: sein Management von Unfähigkeit und Vereinsamung ist ein performativer Widerspruch.[41] Wie zuverlässig ist dieser Ich-Erzähler? An einer Stelle berichtet er davon, dass er seine Geschichte um einer bestimmten Wirkung Willen frisiert habe, an zwei anderen rühmt er sich als praktizierender Lügner.[42] Sascha Seiler meint in seiner Rezension in literaturkritik.de, dass es vielen Lesern schwerfalle, die Maske und ihren Hintergrund zu unterscheiden,[43] Jürgen Ritte nennt die Provokationen im Deutschlandfunk „nur noch Pose“[44], Gregor Dotzauer äußert im Tagesspiegel den Verdacht, die Passagen der (Selbst-)Verspottung seien „nicht wirklich ernst gemeint“.[45]

Rezeption

Doris Akrap von der taz sieht im Roman „große Erzählkunst“, deren lakonischer Ton „einem vor Lachen und Tristesse die Tränen in die Augen“ treibe. Der Ich-Erzähler sei eine Figur, „die der Puritanisierung der Gesellschaft und der EU die Mitschuld an der eigenen Misere“ gebe. Bei der ungeschminkten Beschreibung von Geschlechtsteilen könne es sich sogar um einen „feministischen Ansatz“ handeln und nicht nur um Provokationen. Gleichzeitig spiele Houellebecq aber auch mit Paraphrasen der 11. Feuerbachthese von Karl Marx („Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert. Es kommt darauf an, sie zu verändern.“) und mit PaulusKorintherbrief („Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei...“).[46]

Dirk Fuhrig sieht in Deutschlandfunk Kultur in dem Roman ein „bittersüßes, tieftrauriges und humoristisches Roadmovie“, geschrieben in einem „außergewöhnlichen Stil, der zwischen schreiender Komik und abgrundtiefer Melancholie wechselt.“[47]

Laut der Zeit ist der Roman ein „typisches Houellebecq-Werk“, in welchem sich der Schriftsteller mit seinem wiederkehrenden Thema beschäftige, den Konsequenzen einer von der globalen Wirtschaft bestimmten Welt. Neu sei aber die Hymne an die romantische Liebe.[48]

Alex Rühle sieht in seiner Rezension in der Süddeutschen Zeitung im Roman einen „Houellebecq-Generator“ am Werk, der leider auf den ersten 160 Seiten nur einen „gealterten Textsack“ produziert habe. Aber auch auf den folgenden Seiten wirke nur eines noch echt: der Lebensschmerz, alles andere werde nicht wirklich ernsthaft erzählt.[49]

Für Sascha Seiler (Literaturkritik.de) wird Houellebecq „langsam zum Hausschriftsteller der Neuen Rechten“ mit ihrem „tief sitzenden Zweifel an der Moderne“, deren Ursachen oder Perspektiven der Autor aber nicht erfasse, da er sich nur als Spiegel des gegenwärtigen moralischen Verfalls betrachte.[50]

Thomas Hanke registriert im Handelsblatt eine sehr geschickte Vermarktung des Romans, den er als Test sieht, wie weit der Autor die Banalisierung treiben könne, ohne seine Leser zu verlieren. Houellebecq, selbst Agrarwissenschaftler, hätte die von ihm im Roman angesprochenen Zusammenhänge literarisch verarbeiten können, habe aber nur ein Minimalprogramm nah an den Thesen des Front National gewählt. Es gehe ihm nur darum, „die Sau rauszulassen“ und gleichzeitig systemkritisch zu erscheinen.[51]

Jürgen Ritte versteht im Deutschlandfunk seine Feuilleton-Kollegen nicht, die den Provokateur in höchsten Tönen lobten, während für ihn die Provokation nur noch Pose und schlechtes Kabarett sei und nach den ersten sechzig Seiten die Langeweile beginne.[52]

Gregor Dotzauer notiert im Tagesspiegel, der Roman sei eine „gigantische Wiederaufbereitungsanlage von Ideen“, die der Autor in bisher sechs Romanen veröffentlicht habe. Serotonin arbeite mit „kulturellen Fertigteilen“, einer „Formel H⟨ouellebecq⟩“. „Etwas Kränkeres hat Houellebecq nie erfunden.“[53]

Im Perlentaucher finden sich weitere Rezensionen.[54]

Auszeichnungen

Die englischsprachige Übersetzung von Shaun Whiteside gelangte 2020 auf die Longlist des International Booker Prize.[55]

Ausgaben

  • Michel Houellebecq: Sérotonine. Flammarion, Paris 2019, ISBN 978-2-08-147175-7.
  • Michel Houellebecq: Serotonin. Englische Übersetzung von Shaun Whiteside, William Heinemann, London 2019, ISBN 978-1-78515-223-8.
  • Michel Houellebecq: Serotonin. Roman, Aus dem Französischen von Stephan Kleiner, DuMont, Köln 2019, ISBN 978-3-8321-8388-2.

Weblinks

Doris Akrap: Gekränkte Männlichkeit, in: Die Tageszeitung vom 6. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2022 [1]

Stefan Brändle: Michel Houellebecq. Der Prophet der ´Gelbwesten´, in: Frankfurter Rundschau vom 1. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2022 [2]

Gregor Dotzauer: Die letzte Karte spielen. Bekenntnisse eines impotenten Erotomanen: Michel Houellebecq und sein Roman ´Serotonin´, in: Der Tagesspiegel am 4. Januar 2919, abgerufen am 20. Januar 2022 [3]

Dirk Fuhrig: Die Depression des alten, weißen Mannes, in: Deutschlandfunk Kultur am 5. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2022 [4]

Thomas Hanke: Michel Houellebecq neuer Roman ´Serotonin´- Freibrief zum Saurauslassen, in: Handelsblatt am 18. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2022 [5]

Ohne Autor: Michel Houellebecq: Glückshormone statt Provokation, in: Zeit Online am 6. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2022 [6]

Jürgen Ritte: Michel Houellebecq: ´Serotonin´/ Schlechtes Kabarett, in: Deutschlandfunk am 27. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2022 [7]

Alex Rühle: Der Prophet des Untergangs, in: Süddeutsche Zeitung vom 4. Januar 2019, abgerufen am 20. Januar 2022 [8]

Sacha Seiler: Zwischen Hass und Nostalgie, in: Literaturkritik.de Nr. 2 im Februar 2019, abgerufen am 20. Januar 2022 [9]

Einzelnachweise

  1. Michel Houellebecq: Serotonin. Roman. Aus dem Französischen von Stephan Kleiner. 1. Auflage. DuMont, Köln 2019, ISBN 978-3-8321-8388-2, S. 335.
  2. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 6, 40, 42 f., 290.
  3. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 143, 330.
  4. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 334.
  5. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 6 f.
  6. Jürgen Ritte im Deutschlandfunk: ein gewaltiges Blätterrauschen. Dirk Fuhrig vermutet im Deutschlandfunk Kultur, Houellebecq sei es auch um seinen "die Auflagen hochtreibenden Ruf des Provokateurs" gegangen. (Siehe Weblinks).
  7. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 11, 28 ff., 35 ff., 50, 52, 69, 92, 97, 136, 196, 218, 239, 248, 288 ff.
  8. Jürgen Ritte im Deutschlandfunk: typische Provokationen.
  9. Die "penetrante Frauenverachtung" werde in den französischen Medien kaum erwähnt, meint Thomas Hanke (siehe Weblinks).
  10. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 176; 163, 177, 215, 277, 301.
  11. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 95, 153; 160.
  12. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 335.
  13. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 47 ff.
  14. Gregor Dotzauer fragt sich im Tagesspiegel, ob das eine "angeblich schicksalhafte Gewalt sein (solle), die Paare auseinanderreißt." Sacha Seiler meint in Literaturkritik.de, "die emotionalen Defizite eines westlichen Durchschnittsmanns" seien "fast schon plakativ gestaltet." (Siehe Weblinks.)
  15. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 167.
  16. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 153, 160, 173, 248.
  17. Stefan Brändle kritisiert in der Frankfurter Rundschau, dass in den Rezensionen kaum auf die Widersprüche im Roman eingegangen werde (siehe Weblinks).
  18. Michel Houellebecq, Serotonin: „Kommen wir auf mein Thema zurück, das ich selbst bin, nicht, dass das besonders interessant wäre, aber es ist nun einmal mein Thema.“ (S. 174.)
  19. Sascha Seiler sieht in Literaturkritik.de die Hauptfigur bestimmt von der "Sehnsucht nach einem jederzeit möglich gewesenen und nun unwiderruflich verlorenen besseren, erfüllten Leben." Seine Unglücksmitverantwortung wird vom Ich-Erzähler nicht untersucht. (Siehe Weblinks.)
  20. Michel Houellebecq, Serotonin, S. 136. Diese negative Assoziation von Arbeit und Un-Lust ebendort auch S. 248 und S. 298.
  21. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 143.
  22. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 27, 143; 132.
  23. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 103.
  24. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 107 ff.; 19, 25 f., 56 f., 239.
  25. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 25, 29 f., 57, 104, 162, 238.
  26. Michel Houellebecq, Serotonin, S. 105: „Ich hatte ein Ideal gehabt, und ich war im Begriff, es zu verraten.“ Kritik an den "Grünen" hier S. 44, 104, 137.
  27. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 26, 134, 142, 174, 240.
  28. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 175, 316.
  29. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 239, 241.
  30. Nach Thomas Hanke im Handelsblatt liefert Houellebecq nur "Verschwörungstheorien" und "dunkle Mächte". Für Stefan Brändle in der Frankfurter Rundschau beschäftigt sich Houellebecq mit der Marktliberalisierung nur "im Allgemeinen". (Siehe Weblinks.)
  31. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 214, 227.
  32. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 214, 227; 42.
  33. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 242 ff.
  34. In Rezensionen wird mehrfach eine Verbindung zwischen diesem Teil der Erzählung und den Gelbwesten in Frankreich hergestellt, obgleich das Skript vor Beginn der Bewegung zum Druck fertig gemacht wurde. Stefan Brändle zitiert in der Frankfurter Rundschau französische Zeitungen, die Houellebecq für einen "Visionär" halten. (Siehe Weblinks.)
  35. Sasche Seiler konstatiert in literaturkritik.de eine „affirmative Haltung“ und unklare Richtung der Kritik (siehe Weblinks).
  36. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 175.
  37. Serotonin, S. 324 f., 335. Gregor Dotzauer verbindet im Tagesspiegel diese Wendung mit der katholischen Erneuerung in Frankreich und zitiert Houellebecq mit den Worten: "Ich bin katholisch in dem Sinn, in dem ich den Schrecken einer Welt ohne Gott zeige." (Siehe Weblinks.)
  38. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 326.
  39. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 7.
  40. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 11, 16, 18 f., 43, 66, 73, 148, 180, 279.
  41. Lassen sich Sinnverlust und Einsamkeit inhaltlich und formal konsistent erzählen? Ein Beispiel ist Virginia Woolfs Roman Die Wellen, an dessen Ende eine der Stimmen die Existenzfrage stellt: "Es gibt immer etwas, das man als nächstes tun muss. Dienstag folgt auf Montag; Mittwoch auf Dienstag. (...) Es geht weiter; aber warum?" (Virginia Woolf, Die Wellen, Fischer Verlag, F. a. M. 1991, S. 200, 204, 211) Das ist Verzweiflung und nicht Schaulust, wie bei Houellebecq, Serotonin, S. 227.
  42. Michel Houellebecq: Serotonin. 2019, S. 121; 116, 215.
  43. Siehe Weblinks.
  44. Siehe Weblinks.
  45. Siehe Weblinks.
  46. Siehe Weblinks.
  47. Siehe Weblinks.
  48. Siehe Weblinks.
  49. Siehe Weblinks.
  50. Siehe Weblinks.
  51. Siehe Weblinks.
  52. Siehe Weblinks.
  53. Siehe Weblinks.
  54. Michel Houellebecq: Serotonin. Roman. In: Perlentaucher. Abgerufen am 8. Oktober 2019.
  55. 2020 International Booker Prize Longlist Announced bei thebookerprizes.com, 27. Februar 2020 (abgerufen am 4. März 2020).