Siedenlangenbeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Siedenlangenbeck
Gemeinde Kuhfelde
Koordinaten: 52° 45′ 3″ N, 11° 5′ 21″ O
Höhe: 28 m
Fläche: 18,55 km²
Einwohner: 138 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 7 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 2009
Postleitzahl: 29416
Vorwahl: 039035
Siedenlangenbeck (Sachsen-Anhalt)

Lage von Siedenlangenbeck in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Siedenlangenbeck

Siedenlangenbeck ist ein Ortsteil der Gemeinde Kuhfelde im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie

Das altmärkische Dorf Siedenlangenbeck, ein Angerdorf mit Kirche,[2] liegt etwa 12 km südwestlich der Kreisstadt Salzwedel und 20 km östlich bzw. südlich der niedersächsischen Landesgrenze.

Der Ortsteil umfasst eine Fläche von 18,55 km² und liegt naturräumlich am Übergang von der Mildeniederung im Osten in die Jeetze-Dumme-Lehmplatte im Westen. Es erstreckt sich von der Jeetze und der Hartau im Osten (ca. 25 m ü. NHN) langsam ansteigend bis an den Rand des Waldgebietes Bierstedter Holz im Westen, wo mit 89 m die höchste Erhebung von Siedenlangenbeck erreicht wird. Im äußeren Nordosten des Ortsteils wird am Hüttenberg Kies abgebaut.

Geschichte

Im Jahre 1112 wurde ein Ort namens Langebecke (Langenbeck) genannt. Dem Kloster Hamersleben gehörten dort fünf Höfe.[3] Im Jahre 1178 wurde ein Ort namens lungebike (Langenbeck) genannt, der Kloster Hamersleben gehörte.[4]

Ob obiges Langenbeck in den Urkunden für Siedenlangenbeck oder Hohenlangenbeck steht, lässt sich nicht genau sagen, da sind sich die Historiker heute einig.[2][5]

Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 werden bereits beide Langenbecks aufgeführt: Langebeke und Wendischen Langebeke, die beide dem Kloster Dambeck gehören.[6]

Obiges Langebeke wurde später Deüdsche Langebegk, Teutschen Langebeck,[2] 1775 Nieder- oder Sieden-Langenbeck[7] und 1804 Sieden- oder Deutsch Langenbeck[8] genannt.

Eingemeindungen

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Wöpel aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Siedenlangenbeck eingemeindet.[9] Am selben Tag erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Hohenlangenbeck und Leetze aus dem Landkreis Salzwedel zur neuen Gemeinde Heidberg. Am 1. März 1973 wurde diese Gemeinde Heidberg aus dem Kreis Salzwedel eingemeindet.[10]

Bereits bei der Auflösung des Gutsbezirks Tylsen am 30. September 1928 war das Vorwerk Wötz mit der Landgemeinde Leetze vereinigt worden.[11] Der Ortsteil Wötz kam demnach am 30. September 1928 von Tylsen zu Leetze, am 20. Juli 1950 dann zu Heidberg und am 1. März 1973 zu Siedenlangenbeck.

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Kuhfelde (am 2. Dezember 2008), Siedenlangenbeck (am 8. Dezember 2008), Valfitz (am 10. Dezember 2008) und Püggen (am 2. Dezember 2008), dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Kuhfelde vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Juli 2009 in Kraft.[12][13] Seit 2011 gehört die Gemeinde Kuhfelde mit ihren Mitgliedsgemeinden zur Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf mit Sitz in Beetzendorf.

Seit dem 1. Juli 2009 gehören also der neue Ortsteil Siedenlangenbeck und die früheren Ortsteile der Gemeinde Siedenlangenbeck – das sind Hohenlangenbeck, Leetze, Wöpel und Wötz zur Gemeinde Kuhfelde.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734 114
1774 126
1789 109
1798 120
1801 110
1818 130
Jahr Einwohner
1840 204
1864 230
1871 225
1885 212
1892 [00]244[14]
1895 226
Jahr Einwohner
1900 [00]255[14]
1905 266
1910 [00]293[14]
1925 275
1939 259
1946 443
Jahr Einwohner
1964 364
1971 332
1981 496
1993 438
2006 466
2007 464
Jahr Einwohner
2015 [00]149[15]
2018 [00]142[15]
2020 [0]143[1]
2021 [0]138[1]

Quelle bis 2006, wenn nicht angegeben:[2]

Religion

Die evangelischen Christen aus Siedenlangenbeck gehören zur Kirchengemeinde Kuhfelde, die zur Pfarrei Kuhfelde gehörte.[16] Heute gehört die Kirchengemeinde zum Kirchspiel Kuhfelde und zum Pfarrbereich Salzwedel–St. Katharinen[17] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Politik

Wappen

Blasonierung: „In Grün eine silberne Windmühle mit 6 (3:3) pfahlweise gestellten schwarzen Fensteröffnungen und goldenen Flügeln, begleitet von je einer silbernen Pflugschar, im goldenen Schildfuß ein blauer Wellenbalken.“

Das Wappen wurde vom Heraldiker Uwe Reipert gestaltet.

Flagge

Die Flagge der Gemeinde ist Grün – Weiß – Grün gestreift und auf dem breiteren weißen Mittelstreifen mit dem Gemeindewappen belegt. (Hissflagge: Streifen von oben nach unten, Querflagge: Streifen von links nach rechts verlaufend)

Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Dorfkirche in Siedenlangenbeck ist ein mittelalterlicher Feldsteinbau mit einem Fachwerkturm über dem Westteil und einer ornamental bemalten Balkendecke.[18] Sie ist ein Filialkirche der Kirche in Kuhfelde.[19]
  • In Wöpel steht eine größtenteils spätmittelalterliche Feldstein-Saalkirche mit halbkreisförmigem Ostschluss, die 1796 renoviert wurde.
  • Das Rundplatzdorf Hohenlangenbeck verfügt ebenfalls über eine Feldstein-Saalkirche mit halbkreisförmigem Ostschluss aus dem 15. Jahrhundert.[20]

Verkehrsanbindung

Das Dorf ist im Gegensatz zu den meisten Gebieten der Altmark verkehrstechnisch gut erschlossen. Es liegt unmittelbar östlich der Bundesstraße 248, die das Gemeindegebiet von Südwesten nach Nordosten durchquert und von Rohrberg nach Salzwedel führt. Die durch Siedenlangenbeck führende Bahnstrecke von Kusey nach Salzwedel ist stillgelegt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  2. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1321–1325, doi:10.35998/9783830522355.
  3. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 393 (Digitalisat).
  4. Johann Georg Leuckfeld: Antiquitates Michaelsteinenses et Amelunxbornenses, das ist historische Beschreibung derer vormahls berühmten Cistercienser-Abteyen Michaelstein und Amelunxborn… Freytag, Wolffenbüttel 1710, S. 37 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10006631~SZ%3D00053~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  5. Kai Zuber: Jubiläum soll mit Kuhfeldes Gemeindefest gefeiert werden. Hohenlangenbecks Alter ungewiss. In: Altmark Zeitung. 6. Februar 2012 (az-online.de).
  6. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 404 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
  7. Anton Friedrich Büsching: Vollständige Topographie der Mark Brandenburg. Verlag der Buchhandlung der Realschule, Berlin 1775, S. 153 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A11062208~SZ%3D00231~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Berlin 1804, S. 380 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000737~SZ%3D00408~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 360, 362, 363.
  11. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 217.
  12. Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag über die Bildung einer neuen Gemeinde aus den Gemeinden Kuhfelde, Siedenlangenbeck, Valfitz und Püggen zum 1. Juli 2009 mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 21. Januar 2009. In: Amtsblatt für den Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2, 18. Februar 2009, S. 28–30 (PDF [abgerufen am 19. August 2021]).
  13. StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009
  14. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 138.
  15. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  16. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 98 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Salzwedel–St. Katharinen. Abgerufen am 11. März 2018.
  18. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 448 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  19. Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 397–398.
  20. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt 1. Deutscher Kunstverlag, München 2002.