Valfitz
Valfitz Gemeinde Kuhfelde Koordinaten: 52° 45′ 54″ N, 11° 7′ 10″ O
| ||
---|---|---|
Höhe: | 30 m | |
Fläche: | 7,17 km² | |
Einwohner: | 99 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Juli 2009 | |
Postleitzahl: | 29416 | |
Vorwahl: | 039035 | |
Lage von Valfitz in Sachsen-Anhalt | ||
Dorfkirche Valfitz
|
Valfitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Kuhfelde im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geografie
Das altmärkische Valfitz, ein Straßendorf mit Kirche,[2] liegt zwei Kilometer südlich von Kuhfelde und 11 Kilometer südlich der Kreisstadt Salzwedel. Von dort kann man es über die B 248 und die Kreisstraßen 1382 und 1402 erreichen. Im Westen fließen die Schleege und die Jeetze.[3]
Geschichte
Im Jahre 1290 wurde Volmarus de Velevisz erwähnt.[4] Valfitz wurde im Jahre 1318 erstmals als Velevitze[2] oder Veleuitze[5] genannt. Im Jahre 1320 war Joannes Veleuitz ein Ratsherr der Neustadt Salzwedel.
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf in den drei Schreibweisen Velvitze, Velsithe und Velfische aufgeführt.[6] Er gehörte dem Kloster Dambeck. Im Jahre 1801 wurde das Dorf Valwitz genannt.[7]
Der Wohnplatz Große Mühle mit einer Wassermahlmühle liegt 1,5 Kilometer nordöstlich des Dorfes an der Jeetze und wurde schon 1801 genannt.[7] Die Mühle wurde in den Jahren 1864 Großemühle, 1868 Grossemühle und 1871 Grossmühle genannt[2] und steht heute unter Denkmalschutz.
Der Historiker Peter P. Rohrlach[2] weist darauf hin, dass die von Hermes und Weigelt[8] genannte Schenkung des Ortes im Jahre 1261 von der Gräfin Oda von Dannenberg an das Kloster Dambeck nicht zu belegen ist.
Im Jahre 1953 wurde die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Neues Leben“ Valfitz-Schieben, gegründet. Sie wurde 1955 an die LPG „Glückliche Zukunft“ in Altensalzwedel angeschlossen.[2]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Schieben aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Valfitz eingemeindet.[9] Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Valfitz aus dem Landkreis Salzwedel in den Kreis Salzwedel umgegliedert. Am 1. Juli 1994 kam Valfitz zum Altmarkkreis Salzwedel.[10]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag haben die Gemeinderäte der Gemeinden Kuhfelde (am 2. Dezember 2008), Siedenlangenbeck (am 8. Dezember 2008), Valfitz (am 10. Dezember 2008) und Püggen (am 2. Dezember 2008) beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Kuhfelde vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Juli 2009 in Kraft.[11][12] Die Gemeinde Valfitz gehörte zur Verwaltungsgemeinschaft Salzwedel-Land.
Die Ortsteile Valfitz und Schieben gehören nun seit dem 1. Juli 2009 zur Gemeinde Kuhfelde.
Einwohnerentwicklung
|
|
|
|
|
Quelle bis 2006, wenn nicht angegeben:[2]
Religion
Die evangelischen Christen aus Valfitz gehören zur evangelischen Kirchengemeinde Kuhfelde, die früher zur Pfarrei Kuhfelde gehörte.[15] Heute gehört die Kirchengemeinde zum Kirchspiel Kuhfelde im Pfarrbereich Salzwedel–St. Katharinen des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]
Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[17]
Politik
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Wolfgerd Behrends von der CDU.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die evangelische Dorfkirche Valfitz wurde im Jahre 1911 als Feldsteinbau anstelle des mittelalterlichen Vorgängers errichtet.[18] Sie ist eine Filialkirche der Kirche in Kuhfelde.[19]
- Der Friedhof liegt im Norden des Dorfes.
Vereine
- Förderverein der Freiwilligen Feuerwehren Kuhfelde-Siedenlangenbeck-Valfitz e.V.
Wirtschaft
- Biohof mit Ackerbau und Damwildgehege
- Agrargesellschaft Gischau mit Rinderhaltung
Literatur
- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2282–2285, doi:10.35998/9783830522355.
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 138.
- J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 348 (Digitalisat ).
Weblinks
- Valfitz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b c Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ a b c d e f Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2282–2285, doi:10.35998/9783830522355.
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 440 (Digitalisat).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 373 (Digitalisat).
- ↑ Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 404 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
- ↑ a b Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Berlin 1804, S. 387 (Digitalisat ).
- ↑ J. A. F. Hermes, M. J. Weigelt: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Topographischer Teil. Hrsg.: Verlag Heinrichshofen. Band 2, 1842, S. 348 (Digitalisat ).
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 350, 362.
- ↑ Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag über die Bildung einer neuen Gemeinde aus den Gemeinden Kuhfelde, Siedenlangenbeck, Valfitz und Püggen zum 1. Juli 2009 mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 21. Januar 2009. In: Amtsblatt für den Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 2, 18. Februar 2009, S. 28–30 (PDF [abgerufen am 19. August 2021]).
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 138.
- ↑ a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 98 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Salzwedel–St. Katharinen. Abgerufen am 11. März 2018.
- ↑ Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 19. August 2021.
- ↑ Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 506.
- ↑ Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 398.