Eine starke Primzahl (vom englischen strong prime) ist eine ganze Zahl
mit gewissen Eigenschaften, die allerdings je nach Betrachtungsweise in der Kryptographie bzw. in der Zahlentheorie unterschiedlich sind.
Definition in der Zahlentheorie
In der Zahlentheorie ist eine starke Primzahl im zahlentheoretischen Sinn eine ganze Zahl
, welche größer ist als das arithmetische Mittel ihrer nächstkleineren Primzahl
und ihrer nächstgrößeren Primzahl
. Mit anderen Worten:
.
Beispiele
- Die Primzahl
ist die siebente Primzahl. Die nächstkleinere, die sechste Primzahl, ist
, die nächstgrößere, die achte Primzahl, ist
. Das arithmetische Mittel von
und
ist
. Es ist offensichtlich
, somit ist
eine starke Primzahl.
- Die kleinsten starken Primzahlen im zahlentheoretischen Sinn sind die folgenden:
- 11, 17, 29, 37, 41, 59, 67, 71, 79, 97, 101, 107, 127, 137, 149, 163, 179, 191, 197, 223, 227, 239, 251, 269, 277, 281, 307, 311, 331, 347, 367, 379, 397, 419, 431, 439, 457, 461, 479, 487, 499, 521, 541, 557, 569, 587, 599, … (Folge A051634 in OEIS)
Eigenschaften
- Eine starke Primzahl im zahlentheoretischen Sinn liegt näher an der nächsthöheren Primzahl als an der nächstkleineren Primzahl.
- Beweis:
- Diese Eigenschaft resultiert aus der Definition, dass eine starke Primzahl größer sein muss als das arithmetische Mittel ihrer primen Nachbarn.

- Bei Primzahlzwillingen
mit
gilt:
ist eine starke Primzahl.
- Beweis:
- Es gibt keine Primzahldrillinge der Form
, weil die Zahl
mindestens einen dieser drei Zahlen teilen muss. Wenn
und
Primzahlen sind, muss
die Zahl
teilen. Somit ist
nicht prim. Somit ist die nächstkleinere Primzahl von
nicht
, sondern maximal
. Für das arithmetische Mittel der Primnachbarn von
gilt also
, womit die Definition für starke Primzahlen erfüllt ist. 
- Die einzigen Primzahlzwillinge
, bei denen
keine starke Primzahl ist, sind die Paare
und
(resultiert aus oberer Eigenschaft).
Definition in der Kryptographie
In der Kryptographie ist eine starke Primzahl im kryptographischen Sinn eine ganze Zahl
, wenn sie folgende Eigenschaften erfüllt:[1]
Mit anderen Worten soll eine starke Primzahl im kryptographischen Sinn folgende Bedingungen erfüllen:
ist ausreichend groß, damit man sie in der Kryptographie verwenden kann. Kryptoanalysten sollten wegen der „Größe“ von
nicht in der Lage sein, sie zu faktorisieren (sie also in ihre Primteiler zu zerlegen).
hat „große“ Primfaktoren.
- Das heißt,
mit
und einer großen Primzahl
.
hat „große“ Primfaktoren.
- Das heißt,
mit
und einer großen Primzahl
.
hat „große“ Primfaktoren.
- Das heißt,
mit
und einer großen Primzahl
.
Anwendung in der Kryptographie
Bei der Schlüsselerzeugung in RSA-Kryptosystemen sollte der Modul
als Produkt von zwei starken Primzahlen
und
verwendet werden (siehe Erzeugung des öffentlichen und privaten Schlüssels). Diese Methode macht die Faktorisierung der so erhaltenen zusammengesetzten Zahl
zum Beispiel mit der Pollard-p-1-Methode undurchführbar.[1][2]
Beispiel für eine starke Primzahl im zahlentheoretischen und kryptographischen Sinn
Es gibt starke Primzahlen, die beide Definitionen, also die im zahlentheoretischen Sinn und die im kryptographischen Sinn erfüllen. Die folgende Zahl erfüllt beide Definitionen:[1]

Die nächstkleinere Primzahl ist

Die nächstgrößere Primzahl ist

Somit gilt für das arithmetische Mittel

Die Zahl
ist um
größer als das arithmetische Mittel ihrer primen Nachbarn
und
, somit erfüllt sie die zahlentheoretische Definition von starken Primzahlen.
Die Primfaktorisierung der Zahl
lautet:

Es ist wie verlangt
mit
und ausreichend großem
Die Primfaktorisierung der Zahl
lautet:

Es ist wie verlangt
mit
und ausreichend großem
Die Primfaktorisierung der Zahl
lautet:

Es ist wie verlangt
mit
und ausreichend großem
Somit erfüllt die Zahl
auch die kryptographische Definition von starken Primzahlen.
Wohlgemerkt: diese in beiden Definitionen starke Primzahl
erfüllt die kryptographische Definition, wenn man Faktorisierungsalgorithmen erlaubt, die durchaus fortschrittlicher sein dürfen als die Probedivision, solange man mit der Hand rechnet. Moderne Computeralgebrasysteme faktorisieren obige Zahlen in Sekundenbruchteilen. Eine momentan starke Primzahl im kryptographischen Sinn (en) muss viel größer sein als obige Zahl
.
Bezeichnungen
Vergleicht man eine Primzahl
mit dem arithmetischen Mittel
ihrer Primnachbarn
und
, so erhält man folgende Typen:
- Ist
, so nennt man
starke Primzahl.
- Sie liegt näher an der nächsten Primzahl
als an der vorherigen Primzahl
.
- Ist
, so nennt man
ausbalancierte Primzahl (vom englischen balanced prime).
- Sie liegt exakt zwischen der nächsten Primzahl
und der vorherigen Primzahl
.
- Ist
, so nennt man
schwache Primzahl (vom englischen weak prime, nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen Begriff „schwache Primzahl“ (vom englischen weakly prime number)).
- Sie liegt näher an der vorherigen Primzahl
als an der nächsten Primzahl
.
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
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Doppelte Mersenne (22p − 1 − 1) |
Fakultät (n! ± 1) |
Fermat (22n + 1) |
Kubisch (x3 − y3)/(x − y) |
Kynea ((2n + 1)2 − 2) |
Leyland (xy + yx) |
Mersenne (2p − 1) |
Mills (A3n) |
Pierpont (2u⋅3v + 1) |
Primorial (pn# ± 1) |
Proth (k⋅2n + 1) |
Pythagoreisch (4n + 1) |
Quartisch (x4 + y4) |
Thabit (3⋅2n − 1) |
Wagstaff ((2p + 1)/3) |
Williams ((b-1)⋅bn − 1) |
Woodall (n⋅2n − 1)
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Primzahlfolgen
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Strobogrammatisch |
Tetradisch |
Trunkierbar |
Zirkular
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basierend auf Tupel
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Ausbalanciert (p − n, p, p + n) |
Chen |
Cousin (p, p + 4) |
Cunningham (p, 2p ± 1, …) |
Drilling (p, p + 2 oder p + 4, p + 6) |
Konstellation |
Sexy (p, p + 6) |
Sichere (p, (p − 1)/2) |
Sophie Germain (p, 2p + 1) |
Vierling (p, p + 2, p + 6, p + 8) |
Zwilling (p, p + 2) |
Zwillings-Bi-Kette (n ± 1, 2n ± 1, …)
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nach Größe
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Titanisch (1.000+ Stellen) |
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Mega (1.000.000+ Stellen) |
Beva (1.000.000.000+ Stellen)
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