Töchterpensionat Wieler

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Zeitgenössische Ansichtspostkarte des Töchterpensionats Wieler, um 1925 – Die Fotografie zeigt links das am 1. Mai 1916 feierlich eingeweihte zweite Gebäude mit Säulenvorbau (heute unter Denkmalschutz), rechts das als Villa Seegarten bezeichnete Gebäude (inzw. abgerissen und 1992 durch Neubauten ersetzt)

Das Töchterpensionat Wieler, als Töchter-Erziehungsheim und Haushaltungsschule Wieler gegründet, war eine Höhere Töchterschule, eine weiterführende Schule, eine Ganztagsschule bzw. ein Internat in Konstanz am Bodensee, das von 1912 bis etwa 1933 auf dem Anwesen der Villa Seegarten bestand, das heute als Hebelhof bezeichnet wird.[1]

Bezeichnung

Unter der wechselnden Bezeichnung (teilweise: Internationales / Israelitisches / Jüdisches…)

  • Töchter-Erziehungsheim und Haushaltungsschule Wieler bzw.[2]
  • Töchter-Erziehungsheim und Haushaltungs-Institut Wieler,
  • Töchter-Pensionat und Haushaltungsschule Wieler bzw.[3]
  • Töchter-Pensionat und Haushaltungs-Institut Wieler[4][5][6]

firmierte die Privatschule ausweislich der veröffentlichten werblichen Inserate bis etwa Anfang der 1920er Jahre, danach erfolgte die Verkürzung der Bezeichnung auf Töchterpensionat Wieler. Ab etwa 1933/34 wurde das Anwesen der Villa Seegarten umgewidmet zur Familien-Pension Wieler, in der jedoch nebenbei weiterhin Hauswirtschaft gelehrt wurde.[7]

Gründerpersönlichkeiten

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Anna Wieler (links) halb auf der Stuhllehne ihrer Mutter Bertha (1854–1942) sitzend, ganz rechts Annas ältere Schwester Irma (1882–1942) mit deren Tochter Ruth (1909–1952), um 1924

Als Töchter-Erziehungsheim und Haushaltungsschule Wieler wurde das Internat im Jahr 1912 von Anna Wieler (1889–1941) und deren Mutter Bertha Wieler (geboren am 22. Dezember 1854 in Kappel bei Buchau; gestorben am 7. April 1942 in Konstanz), geborene Mayer, in der Villa Seegarten in der Konstanzer Hebelstraße 6 eröffnet und geleitet; erste Werbeanzeigen erschienen bereits 1911.[4][5][6]

Bertha Wieler, die vor 1924 auch den Israelitischen Frauenverein in Konstanz leitete,[8] brachte dazu Vermögen aus dem Erbe ein, das ihr verstorbener Ehemann, der Textil-Großhandelskaufmann Adolf Wieler (geboren am 8. Dezember 1840; gestorben am 24. November 1907), hinterlassen hatte.

Irma Hieber (1882–1942), geborene Wieler, löste ihre dann 62-jährige Mutter Bertha wohl 1916 als Vorsteherin ab, nachdem Irma Hieber von ihrem Ehemann, dem Konstanzer Mediziner Adolf Hieber, geschieden und die gemeinsame Tochter Ruth (1909–1952) eingeschult worden war.[9][10][11][12]

Etwa zur Zeit dieser Privatschulgründung entstanden im Deutschen Kaiserreich erste staatliche Lyceen für Mädchen, insbesondere ab 1908, nachdem sich das Königreich Preußen dazu verpflichtet hatte.[13] Bis zu einem flächendeckenden Angebot an weiterführenden Schulen bestand jedoch in vielen deutschen Regionen weiterhin eine Nachfrage nach privaten Bildungsangeboten für Mädchen und junge Frauen, um diesen durch den Abschluss der Reifeprüfung auch einen Zugang zu Universitäten zu ermöglichen.[14] Gleichwohl hatten die Eltern, die Geldgeber der schulischen Ausbildung, zumeist kein Studium ihrer Töchter im Sinn, sondern die Verbesserung ihrer Chancen auf dem Heiratsmarkt gehobener Kreise.

Anna Wieler und ihre Schwester Irma wurden während der Schoáh ermordet; ihre Mutter Bertha starb 87-jährig eines natürlichen Todes.[15][16][17][18][19][20][21][22]

Villa Seegarten

Das als Villa Seegarten bezeichnete Gebäude in der Konstanzer Hebelstraße 6 wurde 1910/11 in zweiter Reihe zum Seeufer errichtet, wovon sowohl die Schülerinnen als auch die Lehrkräfte und sonstigen Angestellten des Töchterpensionats Wieler profitierten. In der mit Superlativen (herrlichste, freundlichste, schönste, vornehmste, gesündeste, gewissenhafteste, herzlichste, …) angereicherten Selbstdarstellung des Töchter-Erziehungsheims wurde die Villa Seegarten wie folgt charakterisiert:

„Villa Seegarten liegt in schönster Umgebung, gleich am See und in unmittelbarer Nähe des Waldes, im vornehmsten und gesündesten Stadtteil, ruhig und frei in großem Garten. Die innere Einrichtung des Hauses entspricht allen Forderungen der Neuzeit. Die Zimmer sind hell, luftig und geräumig. Centralheizung, Warmwasserbereitung, Bäder, elektrisches Licht und elektrische Waschanlagen. […] Die herrliche staubfreie Seeluft, der ganz naheliegende Wald erhalten Haus und Garten selbst in den heißesten Tagen kühl. So wirkt die Lage der Villa überraschend günstig auf die Gesundheit der im Entwicklungsalter stehenden jungen Mädchen.“

Töchter-Erziehungsheim und Haushaltungsschule Wieler[1]

Die ab 1911 gebräuchliche Bezeichnung Villa Seegarten für das Hauptgebäude des Anwesens diente primär der Vermarktung der Privatschule, um das sie umgebende Grundstück mit Garten und die unmittelbare Nähe zum Ufer des Bodensees durch die Begriffskomposition Seegarten prägnant zum Ausdruck zu bringen und gleichzeitig das Schulgebäude durch den Terminus Villa aufzuwerten bzw. zu überhöhen, um den angenommenen Erwartungen der anspruchsvollen Klientel zu entsprechen.[1] Dieser marketingstrategische Kniff beinhaltete jedoch einen bedeutenden Schwachpunkt, denn um eine Villa handelte es sich bei diesem Gebäude nicht. Diese Klassifizierung traf de facto erst auf das am 1. Mai 1916 eingeweihte zweite Hauptgebäude des Anwesens zu,[3] das bis heute erhalten ist und inzwischen unter Denkmalschutz steht.[23] Dennoch wurden ab 1916 explizit zwei Villen auf dem Anwesen der Wielers in der Hebelstraße beworben;[3][1] beide konnten in der Folge gleichsam zum Gebäudekomplex Villa Seegarten verschmelzen und die anfänglich gewagte Bezeichnung des ersten Schulgebäudes als Villa gewissermaßen im Nachhinein legitimieren.

Konzeption und Entwicklung

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Werbliches Inserat in Der Gemeindebote – Beilage zur Allgemeinen Zeitung des Judentums (Berlin) vom 5. Januar und 11. Oktober 1912
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Inserat veröffentlicht in Das Jüdische Echo – Bayerische Blätter für die jüdischen Angelegenheiten (München) im Februar, März und Juni 1914
Inserat mit Hinweis auf neuerrichtete Villa und deren Einweihung am 1. Mai 1916 in Dr. Bloch’s Oesterreichische Wochenschrift (Wien), 18. Februar 1916
Tageseinteilung; Computergrafik nach einem zeitgenössischen Schulprospekt, um 1918
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Werbeanzeige in der Wochenzeitung Das Jüdische Echo (München), 2. und 9. Juni 1922
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Töchterheim Wieler: Heranbildung lebenstüchtiger Menschen m. ausgezeichn. Allgemeinbildung; Erziehung zu praktischen Hausfrauen – Israelitisches Familienblatt (Frankfurt am Main), 1929
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Werbeanzeige in der C.V.-Zeitung – Blätter für Deutschtum und Judentum (Berlin) vom 12. Februar 1932

Die Privatschule fokussierte von Anfang an auf den Unterricht und die Erziehung von Töchtern aus (groß-)bürgerlichen Elternhäusern, die sich den Aufenthalt ihrer Töchter in einem Internat leisten konnten und wollten. Ziel der Eltern dieser Schülerinnen war es, ihre Töchter zu einer „guten Partie“ für tendenziell gut situierte Ehemänner zu erziehen bzw. erziehen zu lassen.[1]

„Das Pensionat Wieler nimmt eine beschränkte Anzahl Töchter aus guten Familien auf, welche sich auf wissenschaftlichem, praktischem und gesellschaftlichem Gebiete vervollständigen und vervollkommnen sollen [!]. Es ist das Bestreben der Leitung, der Pflege des geistigen Lebens und der Bildung des Charakters eine ausgiebige und individuelle Fürsorge zuzuwenden. […] Die Umgangssprache ist französisch und englisch (wochenweise abwechselnd). […] Es steht den Eltern frei, diejenigen Unterrichtszweige zu bestimmen, an denen ihre Kinder teilnehmen sollen.“

Töchter-Erziehungsheim und Haushaltungsschule Wieler[1]

Intention des Internats war der Unterricht von bis zu 65 Mädchen und jungen Frauen je Schuljahr in der deutschen, französischen und englischen Sprache (Grammatik, Aufsatz, Diktat, Stil, Konversation, Geschichte und Literatur) sowie Geographie, Kunstgeschichte, Pädagogik, ausgewählte Lektüre, Musikgeschichte und Rezitation.[1][10] Der Prospekt des Töchter-Erziehungsheims und Haushaltungsschule Wieler gibt abseits des eigentlichen Lehrplans preis, dass auch die italienische Sprache unterrichtet wurde.[1] Insgesamt schloss ein solchermaßen reduziertes Portfolio neben dem altsprachlichen Unterricht auch die Naturwissenschaften und die Mathematik aus und somit die schulischen Grundlagen für eine ganze Reihe möglicher Berufe. Übrig blieb lediglich die Basis für seinerzeit gesellschaftlich akzeptierte Frauentätigkeiten wie Sprach-, Kunst- oder Musiklehrerin, Pianistin, Violinistin, Sängerin, Tänzerin, Kunsthandwerkerin, ggf. Künstlerin, „Kinderfräulein“ bzw. Gouvernante, Köchin, Beiköchin, Dienstmädchen, Näherin, Wäscherin, Büglerin etc., Mutter und Hausfrau (hier insbesondere: „Dame des Hauses“ inkl. der Oberaufsicht über die Hausangestellten).

Als entlarvend erweist sich im o. g. Zitat ein einzelner Buchstabe: „[…] Töchter aus guten Familien […], welche sich […] vervollständigen und vervollkommnen sollen“. Sollen (!), nicht wollen. Maßstab dieser Privatschulpädagogen war der Wille der zahlenden Eltern der Pensionatsschülerinnen.

Die Privatschule überließ den Eltern der Schülerinnen gar die Option, frei darüber zu bestimmen, auf welche Auswahl von Fächern der Unterricht ihrer Tochter (weiter) begrenzt werden sollte.[1] Eine breit angelegte schulisch vermittelte Allgemeinbildung mit einer entsprechenden Vielfalt individueller Entwicklungsmöglichkeiten und späterer beruflicher Optionen stand nicht im Fokus dieses Töchterpensionats.

Inserate des Töchterpensionats Wieler warben demgegenüber von Beginn an explizit mit einer schulischen Bildung „in allen Wissenschaften“,[4][5][6][24][25][26] offenbar abhängig von konkreter Nachfrage seitens der Eltern, denn die im Schulprospekt aufgelisteten internen und externen Lehrkräfte deckten das pauschal offerierte schulische Angebot einer Bildung „in allen Wissenschaften“ ebenso wenig ab wie der gelistete Fächerkanon der Privatschule.[1]

Die „gesellschaftliche Ausbildung“ der jungen Damen umfasste den „Tanz- und Anstandsunterricht“, Musik- und Leseabende, Teeabende mit kleinen geselligen Veranstaltungen, den Besuch von Konzerten, Theateraufführungen, „Vorlesungen über literarische oder wissenschaftliche Gegenstände“ und „reger Verkehr in großem gebildeten Freundeskreis“.[1]

Die Haushaltungsschule der Wielers war eine vom wissenschaftlichen Schulbetrieb getrennte Einrichtung, die jedoch fakultativ im Anschluss an den wissenschaftlichen Schulunterricht besucht werden konnte. Gelehrt wurde dort das „Kochen, die einfache und feine Küche, Backen, Konservieren und Einmachen, Zimmerdienst, Behandlung der Wäsche und Bügeln, Tischdecken und Servieren, Handarbeiten aller Art, Flicken und Stopfen, Theoretischer Unterricht und Anleitung zur Führung von Haushaltsbüchern“.[1]

Die initiale Schulbezeichnung und der Lehrplan verdeutlichen, dass es primär darum ging, den jungen „Fräulein aus gutem Hause“ Kenntnisse und Fertigkeiten in der Hauswirtschaft, in der Erziehung ihrer späteren Kinder, auf künstlerischem Gebiet (Dichtung, Malerei, Tanz, Musizieren) und für eine gehobene bis anspruchsvolle Konversation in gesellschaftlicher Runde zu vermitteln. Dazu bedurfte es entsprechender Lehrkräfte, die bei den Fremdsprachen unter Muttersprachlern ausgewählt wurden und somit für eine angemessene Intonation bzw. Prosodie und eine der jeweiligen Sprache entsprechenden Formulation und Diktion (bzw. Stil) Sorge tragen konnten. Die schuleigene Bibliothek enthielt die zeittypisch klassische deutsch-, französisch- und englischsprachige Literatur sowie die wesentlichen Nachschlagewerke, Lexika, Wörterbücher und Atlanten.[1]

Eine musikalische Ausbildung gehörte je nach individueller Begabung hinzu,[27][28][1] um einer künftigen „Dame des Hauses“ in gehobenen Kreisen den gewünschten bzw. gefragten Feinschliff zu verleihen, war aber offenbar primär auf das Klavier, die Violine und den Gesang beschränkt. Eine Sozialkompetenz wurde nach zeitgenössischer Prägung anerzogen, die zumindest anfangs der wilhelminischen Ära entstammte. Auf dem Anwesen der Villa Seegarten fanden Lesungen bzw. Rezitationen, Theaterproben und -aufführungen, Tanzbälle und Kammerkonzerte statt.[10][1]

Der Bruch dieser Konzeption setzte bereits im zweiten Jahr nach der Schulgründung ein, als der Erste Weltkrieg ausbrach. Das Anwesen der Bertha Wieler in der Konstanzer Hebelstraße 6 wurde während der Zeitspanne vom 14. November 1914 bis 31. März 1916 als Lazarett zur Rekonvaleszenz von Soldaten des XIV. Preußischen (hier: Badischen) Armee-Korps bereitgestellt, die schwerverletzt von der Westfront kamen.[29][30] Dies legt eine patriotische Einstellung der Wielers nahe; ein Grundvertrauen in die kaiserlichen Streitkräfte hingegen verdeutlicht ein Bauvorhaben während des Krieges, trotz der relativen Nähe zur Westfront:

Für ihr privates Erziehungsheim ließen die Gründerinnen Bertha und Anna Wieler 1915/16 ein zweites Hauptgebäude in der Konstanzer Hebelstraße (heute: Hausnummer 8) errichten, eine Villa mit säulengetragenem halbrunden Vorbau, Lisenen und geschweiftem Giebel nach Entwürfen des Konstanzer Architekturbüros Ganter & Picard.[31] Die Bauzeit fiel demzufolge in die Zeitspanne, in der Villa Seegarten als Lazarett diente. Das neue zweite Hauptgebäude wurde am 1. Mai 1916 feierlich eingeweiht,[3] während das als Villa Seegarten bezeichnete ab April 1916 von der Nutzung als Lazarett wieder in ein schulisch nutzbares Haus zurückverwandelt werden musste, ganz sicher mit Modifikationen gegenüber den ersten beiden Jahren, zumal ja jetzt ein zweites Gebäude für räumliche Entlastung bzw. Erweiterung sorgte.

Die Privatschule verfügte u. a. über eine Liegeterrasse, einen verglasten und überdachten Übergang, als Glasveranda bezeichnet, der beide Hauptgebäude miteinander verband, über Klassenzimmer, eine Lehrküche, eine Bibliothek, ein Malatelier und ein Musikzimmer, das mit einem Blüthner-Flügel ausgestattet wurde. In einem Probenraum stand zudem ein Klavier.[11][1][27] Ein an die so bezeichnete Glasveranda anschließender eigener Tennisplatz im teils als Park bezeichneten Garten des Anwesens diente neben Gymnastik und Turnen dem sportlichen Ausgleich und der Freizeitbeschäftigung.[26] Zusätzlich wurde für den Sommer mit Wassersportarten wie Schwimmen und Rudern, Ausflügen und Exkursionen rund um den Bodensee, an den Rhein und in die Schweiz sowie für die kalte Jahreszeit mit Wintersportarten wie Rodeln, Skifahren und Schlittschuhlaufen geworben.[4][5]

Während die diplomierte und staatlich geprüfte Pädagogin Anna Wieler die wissenschaftliche Leitung des Bildungsinstituts für Mädchen übernahm,[1] war zunächst ihre Mutter Bertha, ab 1916 Anna Wielers ältere Schwester Irma vorrangig für dessen ökonomische Leitung zuständig.[32][10][11] Irma Hieber hielt als pädagogisch nicht ausgebildete Hilfslehrkraft auch Vorträge innerhalb des Töchterpensionats und wurde um 1918 bei den schulinternen Lehrkräften aufgelistet, die um externe ergänzt wurden. Die Lehrkräfte kamen aus Deutschland und Großbritannien, entweder aus der Italienischen Schweiz oder aus Italien und aus der Romandie.[1]

Für jede Schülerin hatten deren Eltern 1916 einen „Pensionspreis“ von 1800 Mark je Schuljahr zu entrichten (zur groben Orientierung: entspricht heute etwa 5.580 EUR).[33] Die Geldentwertung als Begleiterscheinung und Folge des Krieges hatte zu dieser Zeit bereits eingesetzt.[34][35] Für Einzelzimmer bzw. Zimmer mit Balkon und fließendem Wasser wurde ein Aufschlag berechnet. Weitere Zuzahlungen waren erforderlich für Klavier-, Gesangs- und Geigenunterricht, für die Benutzung des Klaviers oder Flügels, für den Tanz- und Schwimmunterricht, für das Waschen der Kleidung und Bettwäsche, für das Haarewaschen, für Bäder in der Badewanne, für Bücher, Schreibmaterialien, „schwedisches Turn- und Tennisspielen“, Versicherungen sowie anfallende Trinkgelder für das Dienstpersonal anlässlich Weihnachten und beim endgültigen Verlassen des Töchterpensionats.[1]

Während der Novemberrevolution und der Weimarer Republik musste sich das schulische Konzept an die neuen gesellschaftlichen Realitäten anpassen; es erfolgte eine Lockerung der anfangs eher strengen Regeln und Unterrichtsmethodik. Der überwiegend verwendete Begriff Pensionat sollte den Eltern vermutlich eine stärkere Behütung und umfassendere Versorgung der Mädchen und jungen Frauen suggerieren, als es der teils auch benutzte Begriff Erziehungsheim oder die gängigen Begriffe Internat oder Alumnat (Alumneum) zu emittieren schienen. Dazu gehörte es offensichtlich, keine nicht-jüdischen Schülerinnen aufzunehmen und eine von Antisemitismus weitgehend freie schulische Exklave zu offerieren. Retrospektiv fällt auf, dass das Pensionat einerseits ganz gezielt überregional in jüdischen Zeitungen um potenzielle Schülerinnen warb,[3][36][37][38][39] darunter im Zentralorgan der zionistischen Bewegung in Wien,[5][6] nur in einem Teil dieser werblichen Inserate den Zusatz israelitisch benutzt hat,[25][40][3][26][36][37] eher selten den Zusatz jüdisch,[41] andererseits jedoch keine religiös geprägten Unterrichtsinhalte anbot.[1] Die Fokussierung auf Töchter wohlhabender Bürgerfamilien bedingte eine gleichzeitige Orientierung an assimilierten Juden, die entweder agnostisch, säkular und/oder liberal ausgerichtet waren. Die Inserate hoben den Standort Konstanz am Bodensee hervor; neben der reinen Ortsbezeichnung wurde damit gleichzeitig auf den lagebedingten Standortvorteil verwiesen, um eine potenzielle Klientel vor allem überregional zu interessieren. So war das vom Pensionat fußläufig zu erreichende Ufer des Bodensees ein Hauptargument, um die Höhere Töchterschule der Wielers erfolgreich zu bewerben.

Die Hyperinflation ab 1923 sorgte für Turbulenzen; das Haushalten in der Privatschule wurde ebenso problematisch wie die Zahlung des Schulgeldes durch die Eltern der Schülerinnen. Die Privatschule spendete u. a. während der Rosch ha-Schana-Aktion für den Fonds Keren Kayemeth LeIsrael, um den zionistischen Aufbau im Mandatsgebiet Palästina zu fördern.[42] Die Weltwirtschaftskrise machte sich ab Herbst 1929 nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb des Internats bemerkbar, wenn beispielsweise Eltern erhebliche finanzielle Einbußen erlitten, ihre Unternehmung oder den Arbeitsplatz verloren hatten. Um 1930 wurden spezielle Kurse für „schulmüde“ Mädchen angeboten, um diesen Lehrinhalte „leichtfaßlich“ zu vermitteln – Förderunterricht.[43]

Umwidmung zur Familienpension, Arisierung, Restitution

Inseratwerbung für die Familienpension Wieler, Israelitisches Familienblatt (Hamburg), 37. Jahrg. (1935), Nr. 19, 9. Mai 1935, Seite 8
Inseratwerbung für die Familienpension Wieler, Jüdische Rundschau (Berlin), 42. Jahrg. (1937), Nr. 68, 27. August 1937, Seite 15, Spalte 5

Das Töchterpensionat Wieler wurde bis etwa zum Jahr 1933 betrieben, belegt durch eine Werbeanzeige aus dem Jahr 1932, dann jedoch von Anna Wieler und Irma Hieber, geb. Wieler, in die Familien-Pension Wieler umgewidmet,[44][45] immer in Absprache mit ihrer weiterhin präsenten und mental mobilen Mutter Bertha Wieler.[46]

Es liegt nahe, den Grund für die Umwidmung in dem von den Nationalsozialisten ausgeübten Einfluss nach dem 30. Januar 1933 zu suchen; Belege dafür fehlen bislang. Außer Familien wurden auch einzelne Kinder bzw. Kindergruppen zwischen 6 und 15 Jahren für Ferienaufenthalte beherbergt, betreut und versorgt,[47][48] Knaben jedoch nur bis zum Alter von 13 Jahren.[49] Außerdem wurden mindestens zeitweise „Haustöchter“ in Hauswirtschaft ausgebildet.[50]

Nachdem die Behörden Juden den Zugang zu wesentlichen Einrichtungen am See, z. B. Parkanlagen, Sitzbänken, Cafés, Restaurants, Strandbädern, spätestens ab 1936 untersagt hatten,[51][52][10] wurde diesen die Anreise und der Aufenthalt unattraktiv gestaltet, für eine Familienpension wie die der Geschwister Anna Wieler und Irma Hieber, geb. Wieler, ein stetig wachsendes ökonomisches Problem. Die Familien-Pension Wieler bestand bis 1938 auf dem Anwesen der Villa Seegarten; während der „Entjudung“ wurden Anwesen und Gebäude der Wielers in der Hebelstraße 6 ebenso wie deren Wohn- und Geschäftshaus in der Oberen Laube 20 (heute: Hausnummer 64) weit unter Wert „arisiert“, wohl erst 1940/41 unter Bürgermeister Leopold Mager (1895–1966) und dem städtischen Rechtsrat Franz-Wilhelm Knapp.[53][10][11][12]

1947 gab der ehemalige Konstanzer Oberbürgermeister Albert Herrmann (NSDAP) gegenüber dem Untersuchungsausschuss des Stadtkreises Konstanz schriftlich an, NSDAP-Kreisleiter Wilhelm Sandritter (* 7. Juli 1894 in Schatthausen; † 14. Juni 1953), ein Pädagoge,[54][55] ab 1938 Bezirksschulrat in Pforzheim, habe 1938 anlässlich der Pogrome der „Reichskristallnacht“ eine Zerstörung von Gebäuden gefordert, die in jüdischem Besitz seien, darunter explizit die von der Familien-Pension Wieler genutzte Villa Seegarten. Dies habe Herrmann jedoch durch eine gegenteilige Weisung unterbunden, weil er in der Nähe des Seeufers keine Ruinen hätte haben wollen. An dieser ansonsten unbelegten Darstellung zur Entlastung Herrmanns im Entnazifizierungsverfahren bestehen Zweifel.[56]

Die noch bestehende Villa der Wielers mit Säulenvorbau steht heute unter Denkmalschutz; anstelle des ursprünglich als Villa Seegarten bezeichneten Gebäudes jedoch wurden in der ersten Hälfte der 1990er Jahre Neubauten errichtet. Der ehemalige umzäunte Tennisplatz auf der Gartenseite der als Übergang zwischen den Gebäuden errichteten Glasveranda besteht nicht mehr.[23]

Das nach der so bezeichneten Wiedergutmachung seitens Wieler-Nachfahren 1955 an die Spitalstiftung Konstanz veräußerte Anwesen der Villa Seegarten wurde in der Folge als Altersheim Hebelhof genutzt.[12][57] In diesem Altersheim wurde ab Mai 1967 für wenige Monate der deutsche Literat und Jurist Jacob Picard betreut und gepflegt.[58] Heute besteht auf dem Anwesen des ehemaligen Töchterpensionats Wieler die Wohnanlage Hebelhof für betreute Senioren,[57] außerdem das Walter Trier-Archiv.[59][60]

Veröffentlichungen

Ehemalige Lehrkräfte

Jeweilige Anrede gemäß Originalbeleg;[1] Vornamen teils hinzugefügt, soweit ermittelbar:

Interne Lehrkräfte

Externe Lehrkräfte

Ehemalige Schülerinnen

Weblinks

Commons: Töchterpensionat Wieler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Prospekt Töchter-Erziehungsheim und Haushaltungsschule Wieler, Heinrich Schatz Buchdruckerei, Konstanz um 1918 (Datierung der Publikation auf ca. 1913 durch die Monacensia bzw. die Bayerische Staatsbibliothek korrigiert, da ein im Prospekt abgebildetes Gebäude erst nach dieser geschätzten Datierung errichtet und im Mai 1916 eingeweiht wurde). In: Bayerische Staatsbibliothek München, Signatur BVO21021402.
  2. Töchter-Erziehungsheim und Haushaltungsschule „Wieler“ (Prospekt, 23 S.) In: Bayerische StaatsBibliothek, auf: bsb-muenchen.de
  3. a b c d e f Inserat Israelitisches Töchterpensionat u. Haushaltungsschule Wieler. In: Dr. Bloch’s Oesterreichische Wochenschrift (Wien), XXXIII. Jahrg., Nr. 8, 18. Februar 1916, S. 132, Spalte 2.
  4. a b c d Inserat Internationales Töchter-Pensionat u. Haushaltungs-Institut. In: Israelitisches Familienblatt (Hamburg), 13. Jahrg. (1911), Nr. 48, 30. November 1911, Seite 18, Spalte 4–5.
  5. a b c d e Inserat Internationales Töchter-Pensionat und Haushaltungs-Institut. In: Die Welt – Zentralorgan der zionistischen Bewegung (Wien), 15. Jahrg. (1911), Nr. 50, 15. Dezember 1911.
  6. a b c d Inserat Internationales Töchter-Pensionat und Haushaltungs-Institut. In: Die Welt – Zentralorgan der zionistischen Bewegung (Wien), 15. Jahrg. (1911), Nr. 52, 29. Dezember 1911.
  7. Inserat Familienpension Wieler. In: Jüdische Rundschau (Berlin), 42. Jahrg. (1937), Nr. 68, 27. August 1937, Seite 15, Spalte 5.
  8. Central-Verein-Zeitung – Blätter für Deutschtum und Judentum, XIII. Jahrg. (1934), Nr. 51, 20. Dezember 1934, Rubrik Aus den Familien, Spalte 4.
  9. Dr. Raffael Wieler-Bloch: Richard Liebermann – Der gehörlose Porträt- und Landschaftsmaler 1900–1966. Hrsg. Prof. Dr. Dr. Erhard Roy Wiehn. Hartung-Gorre, Konstanz 2010. ISBN 978-3-86628-300-8, OCLC 699662253, S. 251.
  10. a b c d e f Birgit Lockheimer: Anna Wieler, 1889–1941 (?). In: Stolpersteine Konstanz, auf: stolpersteine-konstanz.de
  11. a b c d Birgit Lockheimer: Irma Wieler, 1882–1942 (?). In: Stolpersteine Konstanz, auf: stolpersteine-konstanz.de
  12. a b c Restitutionsverfahren Ruth Araten, geb. Hieber. In: Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg. Bestand Landgericht Konstanz, Signatur: F 167/2 Nr. 220, Archivischer Identifikator 5-2202909, auf: landesarchiv-bw.de
  13. Prof. Dr. Bernd Zymek: Der Strukturwandel des Mädchenschulsystems in Preußen 1908–1941 (PDF-Datei; 1,0 MB). In: Zeitschrift für Pädagogik, 34 (1988) 2, S. 191–203.
  14. Prof. Dr. Angelika Schaser: Helene Lange und Gertrud Bäumer – Eine politische Lebensgemeinschaft. Böhlau, Köln 2000. 2., durchges. u. aktual. Auflage 2010. ISBN 978-3-412-09100-2, S. 120–129.
  15. Wieler, Anna. In: Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945, auf: bundesarchiv.de
  16. Wieler, Anna. In: Yad Vashem, auf: yadvashem.org
  17. Am 1. Dezember 1941 begann der Holocaust für die Juden in Württemberg und Hohenzollern (PDF-Datei; 80,6 kB, S. 20, hier: falsches Geburtsjahr 1890 für Anna Wieler angegeben). In: Gedenkstätten in Baden-Württemberg, auf: gedenkstaetten-bw.de
  18. Wieler, Anna. In: Arolsen Archives, Deportierten-Liste 1.2.1.1/11201207, 11201212, auf: arolsen-archives.org
  19. Wieler, Irma. In: Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933–1945, auf: bundesarchiv.de
  20. Wieler, Irma. In: Yad Vashem, auf: yadvashem.org
  21. Nr. 77 – Irma Sara Wieler. In: Deportiertenliste Konstanz, Ostern 1942 abgeschoben nach dem Osten, auf: statistik-des-holocaust.de
  22. Irma Wieler (PDF-Datei; 15,5 MB; Print S. 12 bzw. PDF S. 17). Gemeinden Baden – Deportation: Listen der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), 1941–1942. In: Center for Jewish History, auf: cjh.org
  23. a b Leitfaden »Musikerviertel« (PDF-Datei; 9,0 MB, S. 24, 25), Stand Februar 2018 (Die Villa Seegarten wird auf S. 24 durch Markierung gemäß Farblegende fälschlich auf einen Entstehungszeitraum zwischen 1930 bis 1945 kategorisiert). In: Stadt Konstanz, auf: konstanz.de
  24. Inserat Internationales Töchter-Pensionat und Haushaltungs-Institut. In: Der Gemeindebote – Beilage zur Allgemeinen Zeitung des Judentums (Berlin), 76. Jahrg., Nr. 1 (1912), 5. Januar 1912, S. 10, Spalte 2.
  25. a b Inserat Isr. Töchter-Pensionat Konstanz a. B. 107. In: Das Jüdische Echo – Bayerische Blätter für die jüdischen Angelegenheiten (München), Nr. 2 (1914), Februar 1914, S. 22, Spalte 2.
  26. a b c Inserat Israelitisches Töchterpensionat u. Haushaltungsschule Wieler, Konstanz a. B. In: Ostjuden (= Süddeutsche Monatshefte, 13/1916, H. 5), Februar 1916, S. VII bzw. 669.
  27. a b Personenakte Hieber/Wieler, Irma. In: Staatsarchiv Freiburg, Signatur F 196/1, Nr. 4301, Archivischer Identifikator 5-697642.
  28. Personenakte Wieler, Berthold. In: Staatsarchiv Freiburg, Signatur F 196/1, Nr. 4098, Archivischer Identifikator 5-697644.
  29. Kriegssanitätsbericht des Vereinslazaretts Töchterpensionat Wieler Konstanz. Laufzeit 1914 Nov. 14 – 1916 März 31. In: Generallandesarchiv Karlsruhe, Bestand Sanitätsamt, Signatur 456 F 113 Nr. 316, Archivischer Identifikator 4-46185.
  30. Kriegssanitätsbericht des Vereinslazaretts Töchterpensionat Wieler Konstanz. Laufzeit 1914 Nov. 14 – 1916 März 31. In: Generallandesarchiv Karlsruhe, Bestand Sanitätsamt, Signatur, Archivischer Identifikator 4-46216.
  31. Charakterisierung der Villa Seegarten: „Zweigeschossiges, villenartiges Wohnhaus mit Verbindungsgang zum benachbarten Altbau; erbaut 1914 nach Entwurf des Konstanzer Architekturbüros Ganter & Picard [Hermann Ganter (1875–1946), Joseph Picard (1879–1946)] für das Pensionat Wieler. Der unmittelbar vor dem Ersten Weltkrieg errichtete Bau [entgegen dieser Einschätzung nachweislich eingeweiht am 1. Mai 1916] veranschaulicht einen der Endpunkte der Wilhelminischen Wohnarchitektur und liefert gleichzeitig einige Anknüpfungspunkte für die Architektur in der Weimarer Republik. Charakteristisch ist die Rückbesinnung auf die schlichte Architektur der Zeit um 1800, mit einem blockhaften verputzten Baukörper und voluminösem Dach. – Diese Grundelemente werden nach dem Krieg aufgenommen und weiterentwickelt. An die Stelle der reichen dekorativen Gliederung mit Lisenen, säulengetragenem Vorbau und mit geschweiftem Giebel tritt dagegen nach dem Krieg eine zunehmende Vereinfachung und Versachlichung der Formen.“ – Zitiert nach: Abteilung Denkmalpflege im Baurechts- und Denkmalamt der Stadt Konstanz, schriftlich übermittelt durch Christiane Heynen, 8. Februar 2022.
  32. Stadtarchiv Konstanz, Bestand X CXXI Semi Moos.
  33. Kaufkraftäquivalente historischer Beträge in deutschen Währungen, Stand Januar 2021. In: Deutsche Bundesbank, auf: bundesbank.de
  34. Prof. Dr. Carl-Ludwig Holtfrerich: Die deutsche Inflation 1914–1923. Ursachen und Folgen in internationaler Sicht. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1980. ISBN 3-11-008318-3.
  35. Prof. Dr. Gerald D. Feldman: The Great Disorder – Politics, Economics, and Society in the German Inflation, 1914–1924. Oxford University Press, New York / Oxford 1993. ISBN 0-19-503791-X.
  36. a b Israelit. Töchterpensionat Wieler (Inserat, einspaltig). In: Das Jüdische Echo – Bayerische Blätter für die jüdischen Angelegenheiten (München), 8. Jahrg., Ausg. A, Nr. 22 vom 2. Juni 1922, S. 287, Spalte 2.
  37. a b Israelit. Töchterpensionat Wieler (Inserat, einspaltig). In: Das Jüdische Echo – Bayerische Blätter für die jüdischen Angelegenheiten (München), 8. Jahrg., Ausg. A, Nr. 23 vom 9. Juni 1922, S. 299, Spalte 2.
  38. Töchterpensionat Wieler (Inserat, einspaltig). In: Breslauer Jüdisches Gemeindeblatt. Amtliches Blatt der Synagogengemeinde zu Breslau, 3. Jahrg., Nr. 3, 19. März 1926, S. 46, Spalte 3.
  39. Töchterpensionat Wieler (Inserat, einspaltig). In: Central-Verein-Zeitung – Blätter für Deutschtum und Judentum (Berlin). Organ des Central-Vereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens e.V., Berlin, XI. Jahrg., Nr. 7, 12. Februar 1932, S. 64, Spalte 4.
  40. Inserat Israel. Töchter-Pensionat und Haushaltungs-Institut Wieler. In: Israelitisches Familienblatt (Hamburg), 18. Jahrg. (1916), Nr. 2, 13. Januar 1916, Seite 8, Spalte 4–5.
  41. Inserat Töchterpensionat Wieler (Jüdisches Erziehungsheim). In: Israelitisches Familienblatt (Frankfurt am Main), 31. Jahrg. (1929), Nr. 5, 31. Januar 1929.
  42. Pensionat Wieler. In: Spender- bzw. Spendenverzeichnis der Juedischen Rundschau, XXXIII. Jahrg. (1928), Nr. 83, 19. Oktober 1928, S. 584.
  43. Inserat Töchterpensionat Wieler. In: Central-Verein-Zeitung – Blätter für Deutschtum und Judentum, 9. Jahrg. (1930), Nr. 19, 9. Mai 1930, S. 252.
  44. Inserat Frühling am Bodensee und Pessach der Pension Wieler, Konstanz. In: Central-Verein-Zeitung – Blätter für Deutschtum und Judentum, XV. Jahrg. (1936), Nr. 14, 2. April 1936.
  45. Inserat Wohin reisen Sie Pfingsten? der Familien-Pension Wieler, Konstanz. In: Central-Verein-Zeitung – Blätter für Deutschtum und Judentum, XV. Jahrg. (1936), Nr. 19, 7. Mai 1936.
  46. Zeitungsmeldung der Rubrik Aus den Familien. In: Central-Verein-Zeitung – Blätter für Deutschtum und Judentum, XIII. Jahrg. (1934), Nr. 51, 20. Dezember 1934, Spalte 4, Rubrik Aus den Familien, ohne Seitennummerierung.
  47. Inserat Familienpension Wieler Konstanz. In: Israelitisches Familienblatt (Hamburg), 37. Jahrg. (1935), Nr. 19, 9. Mai 1935, Seite 8, Spalte 4.
  48. Inserat Familien-Pension Konstanz/B. In: Jüdische Rundschau (Berlin), 42. Jahrg. (1937), Nr. 50, 25. Juni 1937, Seite 15.
  49. Inserat Ferienheim Wieler Konstanz-B Villa Seegarten. In: Jüdische Rundschau (Berlin), 42. Jahrg. (1937), Nr. 50, 25. Juni 1937, Seite 16.
  50. Inserat Familien-Pension Wieler. In: Jüdische Rundschau (Berlin), 42. Jahrg. (1937), Nr. 68, 27. August 1937, Seite 15, Spalte 5.
  51. Schreiben des Oberbürgermeisters der Stadt Konstanz, Albert Herrmann (NSDAP), an die Familien-Pension Wieler vom 3. Juni 1936. In: Stadtarchiv Konstanz, Signatur: StadtA Konstanz S II 16147. – Zitiert nach: Prof. Dr. Jürgen Klöckler: Selbstbehauptung durch Selbstgleichschaltung – Die Konstanzer Stadtverwaltung im Nationalsozialismus (= Konstanzer Geschichts- und Rechtsquellen, Bd. XLIII, Hrsg. Stadtarchiv Konstanz). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2012. ISBN 978-3-7995-6843-2, OCLC 942263978, S. 303.
  52. Schreiben der Anna Wieler (Briefkopf der Familien-Pension Wieler) vom 2. Mai 1936 an den Oberbürgermeister der Stadt Konstanz. In: Stolpersteine Konstanz, auf: konstanz.de
  53. Thomas Engelsing: Das jüdische Konstanz – Blütezeit und Vernichtung. Südverlag, Konstanz 2015. ISBN 978-3-87800-072-3, S. 89f.
  54. Sandritter, Wilhelm (Personenakte). In: Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, Signatur: 456 E Nr. 10106, Archivischer Identifikator 4-1422831, auf: landesarchiv-bw.de
  55. Sandritter, Wilhelm (Lehrer-Personalakte). In: Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, Signatur: 235-1 Nr. 5984, Archivischer Identifikator 4-3621840, auf: landesarchiv-bw.de
  56. Anlage I des Schreibens von Albert Herrmann an den Untersuchungsausschuss des Stadtkreises Konstanz vom 2. Juni 1947. In: Staatsarchiv Freiburg, Signatur: StaatsA Freiburg D 180/2, Nr. 188728. – Zitiert nach: Prof. Dr. Jürgen Klöckler: Selbstbehauptung durch Selbstgleichschaltung – Die Konstanzer Stadtverwaltung im Nationalsozialismus (= Konstanzer Geschichts- und Rechtsquellen, Bd. XLIII, Hrsg. Stadtarchiv Konstanz). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2012. ISBN 978-3-7995-6843-2, OCLC 942263978, S. 327.
  57. a b Schriftliche Auskunft durch die Abteilung Liegenschaften der Spitalstiftung Konstanz, Michael Oppe, 18. Februar 2022.
  58. Manfred Bosch (Hrsg. u. Nachwort): Jacob Picard – Werke. 2. unveränd. Nachdruck der zweibändigen Erstausgabe. Libelle Verlag, Lengwil 1996, ISBN 3-909081-48-7, S. 310–311 (Für den freundlichen und kooperativen Hinweis herzlichen Dank an den Konstanzer Historiker Helmut Fidler).
  59. Manfred Bosch: Konstanz literarisch (= Kleine Schriftenreihe des Stadtarchivs Konstanz, Band 20). UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2019. ISBN 978-3-86764-890-5.
  60. Anna de Novembris: Der Meister des Grotesken Realismus. In: seemoz, 9. November 2021, auf: seemoz.de
  61. Liste der Schülerinnen und Schüler des Stern’schen Konservatoriums (1850–1936), Buchstaben I bis K (PDF-Datei; 594 kB, S. 93.) In: Universität der Künste Berlin, auf: udk-berlin.de
  62. Cordula Heymann-Wentzel: Das Stern’sche Konservatorium der Musik in Berlin – Rekonstruktion einer verdrängten Geschichte (PDF-Datei; 11,1 MB). Dissertation, Universität der Künste, Berlin 2014. Print S. 307, PDF S. 154; Print S. 308, PDF S. 155.
  63. a b Bienert bzw. Bienert-Boserup. In: Zeitschrift für Musik (ZfM), 88. Jahrg. (1921). Steingräber-Verlag Leipzig 1921, S. 93, Spalte 2; S. 399, Spalte 1; S. 421, Spalte 1; S. 456, Spalte 1.
  64. Sinfonischer Chor Konstanz (Hrsg.): ChorNachrichten, 66. Jahrg. (2018) Nr. 4 (PDF-Datei; 5,6 MB), S. 13, 15, 16.
  65. Erich Hermann Müller von Asow (Hrsg.): Bienert, Karl. In: Deutsches Musiker-Lexikon. Wilhelm Limpert-Verlag, Dresden 1929. OCLC 7349080, S. 102–103.
  66. Annette Boserup. In: Taufregister Freerslev, Sjælland, Dänemark, 1881, Nr. 2, Geburtsdatum 16. Februar 1881, Taufdatum 8. Juni 1881, Konfirmationsdatum 4. Oktober 1896 in Haslev, Sorø, Sjælland. Vater: Dr. med. Otto Kristian Haaber Boserup, Mutter: Anna Thomine Faaborg.
  67. Erich Hermann Müller von Asow (Hrsg.): Bienert-Boserup, Annette. In: Deutsches Musiker-Lexikon. Wilhelm Limpert-Verlag, Dresden 1929. OCLC 7349080, S. 103 (korrektes Geburtsjahr: 1881).
  68. In den zeitgenöss. Nachschlagewerken wird das Geburtsjahr der Sängerin mit 1884 angegeben, ihr Geburtsort mit Kopenhagen. Beides ist gem. dänischer Original-Geburtsurkunde unrichtig. Die dänische Hauptstadt wurde vermutlich als in Deutschland einfacher auszusprechen und leichter zuzuordnen eingeschätzt; das erleichterte die Konversation und machte tiefergehende Erläuterungen weitgehend obsolet. Das angegebene unzutreffende Geburtsjahr der Ehefrau dürfte weniger auf Eitelkeit der Sängerin zurückzuführen sein, sondern sich am Geburtsjahr des Ehemannes orientiert haben, weil es als unschicklich galt, wenn die Ehefrau älter als der Ehemann war.
  69. Landsberg, Erika. In: Deutsche Nationalbibliothek, auf: d-nb.info
  70. Crossman-Landsberg, Erika. In: Deutsche Nationalbibliothek, auf: d-nb.info
  71. Nachlass Erika Landsberg. In: Deutsche Nationalbibliothek, auf: d-nb.info
  72. Korrespondenz Gustav Wyneken – Erika Susanna Landsberg. In: Gustav Wyneken-Archiv, Archiv der deutschen Jugendbewegung, Burg Ludwigstein, Witzenhausen, Hessen.
  73. Schülerverzeichnis der Freien Schulgemeinde in Wickersdorf bei Saalfeld/Saale. In: Archiv der deutschen Jugendbewegung, Burg Ludwigstein, Witzenhausen, Hessen.
  74. Zitiert nach: Forschungsergebnisse v. Prof. Dr. Peter Dudek, gem. Mitteilung v. 7. Dezember 2021.
  75. Schriftl. Angaben von Kora Dalager (* 1941), geb. Sieber, der Tochter der Erika Susanna Landsberg (1906–1979), gegenüber Prof. Dr. Peter Dudek aus dem Jahr 2010.