Unwort des Jahres (Deutschland)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Unwort des Jahres ist eine zivilgesellschaftliche, sprachkritische Aktion, die in Deutschland 1991 von dem Frankfurter Sprachwissenschaftler Horst Dieter Schlosser ins Leben gerufen wurde. Bis 1994 wurde das „Unwort des Jahres“ von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) gewählt. Nach einem Konflikt mit dem Vorstand der GfdS machte sich die Jury als „Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres“ selbständig.[1][2]

Für das Jahr 2020 entschied sich die Jury zum ersten Mal für zwei Unwörter.

Ziele und Auswahl

Die Aktion „möchte auf öffentliche Formen des Sprachgebrauchs aufmerksam machen und dadurch das Sprachbewusstsein und die Sprachsensibilität in der Bevölkerung fördern. Sie lenkt daher den sprachkritischen Blick auf Wörter und Formulierungen in allen Feldern der öffentlichen Kommunikation, die gegen sachliche Angemessenheit oder Humanität verstoßen.“ Die Benennung der Unwörter des Jahres soll „in erster Linie als Anregung zu mehr sprachkritischer Reflexion“ dienen.[3]

Alle Bürger können Vorschläge zum Unwort des Jahres mit Angabe einer Quelle des sprachlichen Missgriffs einreichen. „Für das Auswahlverfahren eines Jahres können bis 31. Dezember des betreffenden Jahres Vorschläge gemacht werden, die den Grundsätzen der Unwort-Aktion entsprechen. In der ersten Januarhälfte des Folgejahres wählt eine Jury aus allen Vorschlägen und auf der Basis einer ausführlichen inhaltlichen Diskussion das ‚Unwort des Jahres‘, ggf. weitere Unwörter aus.“[4] Die Entscheidung ist nicht abhängig von der Zahl der Unterstützer eines Vorschlags.[3]

„Unwortverdächtig“ sind Wörter oder Formulierungen, die beispielsweise[3]

  • gegen das Prinzip der Menschenwürde verstoßen (z. B. Geschwätz des Augenblicks für Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche),
  • gegen Prinzipien der Demokratie verstoßen (z. B. alternativlos als Haltung/Position in der politischen Diskussion, um eine solche zu vermeiden und sich der Argumentationspflicht zu entziehen),
  • einzelne gesellschaftliche Gruppen diskriminieren (z. B. durch unangemessene Vereinfachung oder Pauschalverurteilung, wie etwa Wohlstandsmüll als Umschreibung für arbeitsunwillige ebenso wie arbeitsunfähige Menschen),
  • euphemistisch, verschleiernd oder irreführend sind (z. B. freiwillige Ausreise als Behördenterminus für die nur bedingt oder gar nicht freiwillige Rückkehr von Asylbewerbern in ihre Heimatländer aus Abschiebehaftanstalten).

Wesentlich für die Auswahl ist neben der Aktualität auch die durch Quellennachweis belegte öffentliche Äußerung des Wortes oder der Formulierung.[3][4]

Kritik und Rezeption

Viele Entscheidungen für „Unwörter“ standen unter massiver Kritik. Entlassungsproduktivität (insgesamt tauchte das Wort 2005 nur fünfmal in der überregionalen Presse auf) und sozialverträgliches Frühableben oder Opfer-Abo[5] wurde nach Aussage der Kritiker nahezu nicht benutzt, Humankapital[6][7] und Ich-AG seien bewusst falsch verstanden worden.

Juli Zeh kritisierte die Wahl von „Klimahysterie“ zum Unwort 2019, weil man sich durch „Bewertung einer Haltung in einer kontroversen und sehr, sehr aktuellen politischen Diskussion“ auf eine Seite stelle. Wenn es darum ginge, von beiden Seiten eine sachliche Diskussionsebene einzufordern, hätte man z. B. sowohl „Klimahysterie“ als auch „Klimaleugner“ als Unwörter klassifizieren können.[8] Gerrit Kloss warf 2013 in der FAZ der Jury vor, dass diese entgegen ihrem eigenen Anspruch[9] Unwörter „kreiere“, indem sie bei der Begründung zum Unwort des Jahres 2012 eine Bedeutung angegeben habe, die nicht derjenigen entspreche, die das Wort im Originalkontext habe.[10] Peter Hahne bezeichnete in seinem Buch Seid ihr noch ganz bei Trost! Schluss mit Sprachpolizei und Bürokraten-Terror von 2020 die jährliche Unwort-Kür als angebliches Paradebeispiel für Sprachpolizei.[11]

Der Comic Überraschung (2020) von Katz & Goldt handelt von einer fiktiven Gala „Unwort des Jahres“ mit Anke Engelke.[12] Max Goldt veröffentlichte das Comic-Skript in seinem Hörbuch Genieß deinen Starrsinn an der Biegung des Flusses (2021).[13]

Jury

Bis 1994 wurde das „Unwort des Jahres“ im Rahmen der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) gewählt. Nach einem Konflikt mit dem Vorstand der GfdS machte sich die Jury als „Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres“ institutionell unabhängig.[1][2] Sie besteht seit 2011 aus fünf ständigen Mitgliedern, davon vier Sprachwissenschaftler und ein Journalist, sowie einem in jährlichem Wechsel kooptierten Mitglied. Die aktuell fünf festen Mitglieder sind seit 2021 Constanze Spieß, Kristin Kuck, Martin Reisigl, David Römer (alle Sprachwissenschaftler) und Alexandra-Katharina Kütemeyer (Journalistin). Constanze Spieß ist Sprecherin der Jury. Kooptierte Mitglieder waren Heiner Geißler (2011), Ralph Caspers (2012), Ingo Schulze (2013), Christine Westermann (2014), Georg Schramm (2015), Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (2016)[14] und die Streetart-Künstlerin Barbara (2017)[15].

Horst Dieter Schlosser war von 1991 bis 2011 Sprecher der Jury.[16]

Unwörter des Jahres

Jahr Unwort des Jahres[17] Begründung
1991 ausländerfrei fremdenfeindliche Parole in Hoyerswerda, siehe Ausschreitungen in Hoyerswerda
1992 ethnische Säuberung Propagandaformel im Jugoslawienkrieg
1993 Überfremdung Scheinargument gegen Zuzug von Ausländern
1994 Peanuts abschätziger Bankerjargon; Hilmar Kopper
1995 Diätenanpassung Beschönigung der Diätenerhöhung im Bundestag
1996 Rentnerschwemme falsches, angstauslösendes Naturbild für einen sozialpolitischen Sachverhalt
1997 Wohlstandsmüll Umschreibung arbeitsunwilliger wie arbeitsunfähiger Menschen; Helmut Maucher, Nestlé.
1998 sozialverträgliches Frühableben In einer öffentlichen Erklärung zynisch wirkende Ironisierung; Karsten Vilmar.
1999 Kollateralschaden Verharmlosung der Tötung Unschuldiger als Nebensächlichkeit; NATO-offizieller Terminus im Kosovokrieg.
2000 national befreite Zone Zynisch heroisierende Umschreibung einer Region, die von Rechtsextremisten terrorisiert wird, damit sie „ausländerfrei“ wird.
2001 Gotteskrieger Selbst- und Fremdbezeichnung der Taliban und al-Qaida-Terroristen.
2002 Ich-AG Reduzierung von Individuen auf sprachliches Börsenniveau.
2003 Tätervolk Grundsätzlich inakzeptabler Kollektivschuldvorwurf; als möglicher Vorwurf gegen Juden von Martin Hohmann gebraucht.
2004 Humankapital Der Begriff „degradiert nicht nur Arbeitskräfte in Betrieben, sondern Menschen überhaupt zu nur noch ökonomisch interessanten Größen“.[18]
2005 Entlassungsproduktivität Gewinne aus Produktionsleistungen eines Unternehmens, nachdem zuvor zahlreiche für „überflüssig“ befundene Mitarbeiter entlassen wurden.
2006 freiwillige Ausreise Bezieht sich darauf, dass viele abgelehnte Asylbewerber vor einer drohenden Abschiebung „freiwillig“ in ihre Heimat zurückkehren. Tatsächlich hätten sie aber keine andere Wahl.[19]
2007 Herdprämie Abwertende Bezeichnung für Geld, das Eltern erhalten sollen, die ihre Kinder zuhause selbst auf- und erziehen und nicht in einer Kindertagesstätte betreuen lassen wollen – als negativer Gegensatz zur Berufstätigkeit statt alleiniger Kindererziehung.
2008 notleidende Banken Der Begriff stelle das Verhältnis von Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise auf den Kopf. Während die Volkswirtschaften in ärgste Bedrängnis geraten seien und die Steuerzahler Milliardenkredite mittragen müssten, würden die Banken, durch deren Finanzpolitik die Krise verursacht worden sei, zu Opfern stilisiert.[20]
2009 betriebsratsverseucht Die Wahrnehmung von Arbeitnehmerinteressen störe zwar viele Unternehmen; Betriebsräte als Seuche zu bezeichnen, sei indes „ein sprachlicher Tiefpunkt im Umgang mit Lohnabhängigen“.[21] (Bekannt wurde der Begriff durch seine Verwendung in der ARD. Nach Angaben eines Mitarbeiters der Baumarktkette Bauhaus wird er von Abteilungsleitern der Baumarktkette gebraucht, wenn Mitarbeiter aus einer der drei Filialen mit einem Betriebsrat in eine ohne wechseln wollen.)[22][23]
2010 alternativlos Das Wort suggeriere sachlich unangemessen, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe. Behauptungen dieser Art seien 2010 zu oft aufgestellt worden, sie drohten, die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung zu verstärken.[24] Der Begriff wurde ab 2009 insbesondere von Angela Merkel und der damaligen Bundesregierung benutzt.
2011 Döner-Morde Der Ausdruck stehe prototypisch dafür, dass die politische Dimension der Mordserie jahrelang verkannt oder willentlich ignoriert wurde. Durch die Reduktion auf ein Imbissgericht würden die Opfer der Morde in höchstem Maße diskriminiert und ganze Bevölkerungsschichten aufgrund ihrer Herkunft ausgegrenzt.[25][26]
2012 Opfer-Abo Jörg Kachelmann äußerte anderthalb Jahre nach seinem Freispruch im Kachelmann-Prozess die Ansicht, dass Frauen in der Gesellschaft ein „Opfer-Abo“ hätten. Die Wortschöpfung selbst stammt hingegen von seiner Frau.[27] Die Jury kritisierte den Begriff dafür, dass er Frauen „pauschal und in inakzeptabler Weise“ unter den Verdacht stelle, sexuelle Gewalt zu erfinden und damit selbst Täter zu sein.
2013 Sozialtourismus Mit dem Schlagwort „wurde von einigen Politikern und Medien gezielt Stimmung gegen unerwünschte Zuwanderer, insbesondere aus Osteuropa, gemacht“. Der Ausdruck reihe sich ein in ein Netz weiterer Unwörter, die diese Stimmung befördern […] wie etwa „Armutszuwanderung“ oder „Freizügigkeitsmissbrauch.“[28][29]
2014 Lügenpresse Die Tatsache, dass die sprachgeschichtliche Aufladung des Ausdrucks (Erster Weltkrieg, Nationalsozialismus) einem Großteil derjenigen, die ihn als „besorgte Bürger“ skandieren und auf Transparenten tragen, nicht bewusst sein dürfte, macht ihn zu einem besonders perfiden Mittel derjenigen, die ihn gezielt einsetzen;[30] Verwendung des Begriffs insbesondere durch Pegida.
2015 Gutmensch Als „Gutmenschen“ wurden insbesondere diejenigen beschimpft, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren oder die sich gegen Angriffe auf Flüchtlingsheime stellen. Mit dem Vorwurf „Gutmensch“, „Gutbürger“ oder „Gutmenschentum“ werden Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm und weltfremd, als Helfersyndrom oder moralischer Imperialismus diffamiert.[31]
2016 Volksverräter Als „Volksverräter“ wurden von verschiedenen Gruppen insbesondere demokratisch (= vom Volk) gewählte Politiker (= Volksvertreter) in Parlamentarier- oder Amtspositionen beschimpft.[32]
2017 alternative Fakten Bei dem Begriff „alternative Fakten“ handele es sich um einen „verschleiernde[n] und irreführende[n] Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen.“[33]
2018 Anti-Abschiebe-Industrie Von Alexander Dobrindt im Mai 2018 verwendeter Begriff. Laut Jury unterstellt der Ausdruck denjenigen, die abgelehnte Asylbewerber rechtlich unterstützen und Abschiebungen auf dem Rechtsweg prüfen, die Absicht, auch kriminell gewordene Flüchtlinge schützen und damit in großem Maßstab Geld verdienen zu wollen. Der Ausdruck Industrie suggeriere außerdem, es würden dadurch überhaupt erst Asylbewerber „produziert“.[34]
2019 Klimahysterie Mit dem Wort „Klimahysterie“ würden Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung diffamiert und wichtige Debatten zum Klimaschutz diskreditiert. Der Ausdruck wurde 2019 von vielen in Politik, Wirtschaft und Medien verwendet, vom Deutschen Städte- und Gemeindebund,[35] der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über Unternehmer bis hin zu AfD-Politikern.[36]
2020 Rückführungspatenschaften Mit „Rückführungspatenschaften“ wurde von der EU-Kommission ein neuer Mechanismus der Migrationspolitik bezeichnet. Dieser Begriff sei zynisch und beschönigend und zudem Ergebnis einer seit Jahren moralisch enthemmten Diskussion über Flucht und Migration.[37]
Corona-Diktatur Das Wort „Corona-Diktatur“ werde insbesondere von rechtsextremen Protagonisten gebraucht, um regierungspolitische Maßnahmen der COVID-19-Pandemie zu diskreditieren.[37]
2021 Pushback Das Zurückdrängen von Migranten von den Grenzen ihres Ziel- oder Transitlandes. Dies wird in vielen Fällen als illegal betrachtet. Während der Migrationskrise 2021 an der Grenze zwischen Belarus und der Europäischen Union führten polnische Grenzbeamte Flüchtlinge, die die Grenze übertreten hatten, auf die belarussische Seite zurück. „Die »Unwort«-Jury kritisiert die Verwendung des Ausdrucks, weil mit ihm »ein menschenfeindlicher Prozess beschönigt wird«, der den Menschen auf der Flucht die Möglichkeit nehme, das Asylrecht wahrzunehmen. Der Einsatz des Fremdwortes trage zur Verschleierung des Verstoßes gegen die Menschenrechte und das Grundrecht auf Asyl bei. Mit dem Gebrauch des Ausdrucks werde zudem die Gewalt, die mit dem Akt des Zurückdrängens verbunden sein könne, verschwiegen. Die Jury kritisiert ausdrücklich »die in den Medien unreflektierte Nutzung dieses Wortes auch bei Kritiker:innen der Maßnahmen«.“[38]

Unterlegene Kandidaten

Neben den Unwörtern des Jahres veröffentlicht die Jury auch weitere Kandidaten für dieses Unwort oder zweit- und drittplatzierte Unwörter.

Jahr Kandidaten zum Unwort des Jahres[17] Begründung der Jury
1991 durchrasste Gesellschaft Mischung der Deutschen mit Ausländern; aus einem Interview mit Edmund Stoiber
1991 intelligente Waffensysteme aus der Golfkriegsberichterstattung
1991 Personalentsorgung für Entlassungen
1991 Warteschleife Phase sozialer Unsicherheit von Arbeitskräften in den östlichen Bundesländern
1992 weiche Ziele militärsprachliche Umschreibung für ungepanzerte Ziele, oft aber auch für Menschen (fehl-)verwendet
1992 auf-/abklatschen tätliche und tödliche Angriffe auf Ausländer
1992 aufenthaltsbeendende Maßnahmen Abschiebungen im sog. Asylkompromiss; GG Art. 16a
1992 Beileidstourismus für Trauerkundgebungen anlässlich der Morde von Mölln
1993 kollektiver Freizeitpark Unterstellung einer sozialpolitischen Wunschvorstellung; Helmut Kohl
1993 Sozialleichen Verstorbene, die aus völliger Verelendung stammen; Objekte für Auto-Crashtests
1993 schlanke Produktion/Lean Production (mit weiteren Varianten) Unternehmensstrategie mit Arbeitsplatzvernichtung
1993 Selektionsrest Für schwerstbehinderte Kinder, die nicht in „Normalklassen“ integriert werden können
1994 Besserverdienende Pseudodefinition für neue staatliche Einnahmequellen
1994 Dunkeldeutschland Ironismus für östliche Bundesländer1
1994 Buschzulage Gehaltszulage für sog. Aufbauhelfer in den östlichen Bundesländern1
1994 Freisetzungen für Entlassungen1
1995 Altenplage Beleidigung der älteren Generation
1995 biologischer Abbau Zynismus für Ausscheiden aus dem Arbeitsleben
1995 sozialverträglicher Stellen-/Arbeitsplatzabbau schönfärberische Umschreibung für Entlassungen
1995 abfackeln (von Sachen und Menschen) jugendsprachliche zynische Gleichsetzung
1996 Flexibilisierung Bezeichnung für eine betriebswirtschaftliche Strategie, die den Wert aktiver individueller „Flexibilität“ leugnet, diesen Begriff aber schönfärberisch ausbeutet
1996 Outsourcing Imponierwort, das der Auslagerung von Arbeitsplätzen einen seriösen Anstrich zu geben versucht
1996 Umbau des Sozialstaats missbräuchliche Verwendung einer [Auf-]Baumetapher.
1996 Gesundheitsreform missbräuchliche Verwendung des positiv besetzten Begriffs „Reform“
1996 Sozialhygiene höchst problematische Anwendung von Hygienevorstellungen auf soziale Sachverhalte; vgl. „Rassenhygiene“, „ethnische Säuberungen“
1997 Organspende Pervertierung der Begriffe „Spende/spenden“ in der Transplantationsmedizin
1997 Blockadepolitik/-politiker diffamierende Unterstellung einer argumentationslosen Verweigerungshaltung
1997 neue Beelterung bürokratische Umschreibung neuer Erziehungsberechtigter, die an die Stelle der leiblichen Eltern treten sollen
2000 überkapazitäre Mitarbeiter Reduzierung von zu entlassenden Arbeitnehmern auf rein betriebswirtschaftliche Größen
2000 Separatorenfleisch seriös klingende, bei BSE-Verdacht besonders unangemessene Bezeichnung von Schlachtabfällen
2000 „Dreck weg!“ CDU-Parole in Darmstadt, die sich auch gegen „missliebige“ Menschen richtete
2000 Belegschaftsaltlasten Abfallmetapher für Mitarbeiter, die ein Betrieb gern wieder loswerden möchte
2000 Humankapital als Bezeichnung von Kindern
2000 Moralkeule Fatale Koppelung von „Moral“ und einem Totschlaginstrument; Martin Walser
2000 Nachinformation Euphemismus der Hessen-CDU bezüglich des verspäteten Einräumens von weiteren Details in der CDU-Spendenaffäre, die zuvor vehement bestritten worden waren
2001 Kreuzzug pseudoreligiöse Verbrämung kriegerischer Vergeltungsmaßnahmen; US-Präsident George W. Bush
2001 Topterrorist verharmlosende und positivierende Benennung von Osama bin Laden
2001 therapeutisches Klonen zweifelhafte Wortzusammenstellung, um Manipulationen am menschlichen Erbgut gegen Krankheiten bzw. für Therapien in nicht absehbarer Zeit zu rechtfertigen
2001 Gewinnwarnung von Aktionären verwendeter sachlich falscher Begriff, der vor geringeren Gewinnen als erwartet warnt
2002 Ausreisezentrum Behördenterminus für Sammellager, aus denen abgewiesene Asylbewerber abgeschoben werden
2002 Zellhaufen sprachliche Verdinglichung von Biotechnikern für einen menschlichen Embryo
2003 Angebotsoptimierung Beschönigung von Dienstleistungsminderungen, etwa Stilllegung von Bahnstrecken; ähnlich „Briefkastenoptimierung“
2003 Abweichler Diskriminierung von Bundestagsabgeordneten, die Gewissensentscheidung über Fraktions- bzw. Koalitionszwang stellten
2004 Begrüßungszentren sprachliche Verniedlichung von Auffanglagern für afrikanische Flüchtlinge; diese Wortbildung ist kongenial zu dem schon offiziellen Namen „Ausreisezentrum“ für Abschiebehaftanstalten
2004 Luftverschmutzungsrechte nicht nur ökologisches Unding, das Wort trägt vielmehr auch dazu bei, „Treibhausgasemissionen“ für unbedenklich zu halten, weil ihr Handel rechtlich geregelt wird
2005 Ehrenmord inakzeptable Berufung auf eine archaische „Familienehre“ zur Rechtfertigung der Ermordung eines meist weiblichen Familienmitglieds
2005 Bombenholocaust umstrittene, meist von Rechtsextremen genutzte Umschreibung der Luftangriffe auf Dresden, die Bezug auf den Holocaust nimmt
2005 Langlebigkeitsrisiko unsensibler Fachterminus für das Versicherungsrisiko, das dadurch entsteht, dass Versicherte länger leben als kalkuliert, vgl. auch „Todesfallbonus“
2006 Konsumopfer Umschreibung von Models, die durch Abmagern einem Schönheitsideal der Konsumgesellschaft gerecht werden müssen.
2006 Neiddebatte Diffamierung der öffentlichen Diskussion um übertriebene Managergehälter
2007 klimaneutral Kritisiert wird der Versuch, mit diesem Begriff für eine Ausweitung des Flugverkehrs oder eine Steigerung anderer CO2-haltiger Techniken zu werben, ohne dass dabei deutlich wird, wie diese Klimabelastungen „neutralisiert“ werden sollen.
2007 entarten Umschreibung für Entwicklung von moderner Kunst und Kultur ohne religiöse Bindung, begriffliche Nähe zum Begriff Entartete Kunst im Nationalsozialismus; Kardinal Joachim Meisner
2008 Rentnerdemokratie Der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog malte damit ein Schreckenszenario, in dem „die Alten die Jungen ausplündern“ würden.
2008 Karlsruhe-Touristen Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft Rainer Wendt bezeichnete im Zusammenhang der Diskussion der BKA-Gesetzesnovelle damit Bürger, die aufgrund von Zweifeln an der Verfassungsmäßigkeit von Gesetzen vor das Bundesverfassungsgericht gehen. Dies wurde als ein bedenkliches Verständnis der Grundrechte gesehen.
2009 Flüchtlingsbekämpfung Bundeskanzlerin Angela Merkel benutzte auf einem Bürgerforum den Ausdruck, um damit die Abwehr von Flüchtlingen an den Grenzen Europas zu bezeichnen. Die Jury sagte dazu: „Es ist zu hoffen, dass damit nicht tatsächlich militärische Aktionen gemeint sind. In jedem Fall ist die Gleichsetzung einer Menschengruppe mit einem negativen und deshalb zu bekämpfenden Sachverhalt ein dramatischer sprachlicher Fehlgriff.“
2009 intelligente Wirksysteme Der Begriff sei laut der Jury verharmlosend, da damit „ausschließlich [eine] technologisch hochentwickelte Munitionsart“ gemeint ist.
2010 Integrationsverweigerer Das vom damaligen Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) in Umlauf gebrachte Wort unterstelle, viele Migranten verweigerten ihre Integration. In den Debatten um das Thema werde meist ausgeblendet, dass für eine solche Behauptung eine sichere Datenbasis fehle und der Staat für die Integration noch zu wenig tue.
2010 Geschwätz des Augenblicks Angelo Sodano, der Dekan des Kardinalskollegiums, hatte diese Formulierung in der Ostermesse des Papstes benutzt. Damit sei versucht worden, die massiven Vorwürfe sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche beiseitezuschieben.
2011 Gutmensch Insbesondere in Internet-Foren werde der demokratisch geprägte Ausdruck abwertend gebraucht, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren. Obgleich schon seit über 20 Jahren in dieser Form gebraucht, sei er 2011 einflussreicher geworden und habe somit ein verstärktes Potenzial als Kampfbegriff entfaltet.[25]
2011 marktkonforme Demokratie Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel stammende Formulierung relativiere die Unvereinbarkeit der absoluten Norm Demokratie mit einer Konformität gegenüber jedweder Instanz. Auch wenn der Begriff gegenwärtig kritisch verwendet werde, stehe er für eine bedenkliche Entwicklung der politischen Kultur.[25]
2012 Pleite-Griechen Der Begriff „diffamiere ein ganzes Volk in ‚unangemessener und unqualifizierter Weise‘“
2012 Lebensleistungsrente Der Begriff sei eine „irreführende bis zynische Bezeichnung für ein Vorhaben, bei dem unter sehr restriktiven Bedingungen eine geringfügige Zusatzleistung des Staates versprochen wird“
2012 Schlecker-Frauen Dieser allgemein favorisierte Begriff erinnert an das Wort Trümmerfrauen und wurde im Rahmen der monatelangen Berichterstattung zu einer insolventen Drogeriekette und den um ihre Jobs bangenden Mitarbeiterinnen geprägt.
2014 erweiterte Verhörmethoden Der Ausdruck „ist ein Euphemismus, der unmenschliches Handeln, nämlich Folter, legitimieren soll.“
2014 Russlandversteher Der Begriff kritisiere andere als „Versteher“, sei damit unsachlich und könne die inhaltliche Diskussion nicht ersetzen. Ein ganzes Volk zudem pauschal für eine politische Richtung haftbar zu machen und es mit dem Ausdruck „Putin-Versteher“ auf einen Autokraten zu reduzieren, zeuge von mangelnder Sprachreflexion oder aber gezielter Diffamierung.
2015 Hausaufgaben Das Wort wurde in der Diskussion um den Umgang mit Griechenland in der EU und die nicht umgesetzten aber eingeforderten Reformen der griechischen Regierung als „nicht gemachte Hausaufgaben“ verwendet. „In diesem Kontext degradiert das Wort souveräne Staaten bzw. deren demokratisch gewählte Regierungen zu unmündigen Schulkindern“ und verstoße deshalb gegen die „Prinzipien eines demokratischen Zusammenlebens in Europa“.
2015 Verschwulung Das Wort erschien im Buchtitel des Autors Akif Pirinçci, das 2015 veröffentlicht wurde. Von der Online-Zeitschrift Männer und ihren Lesern wurde es zum „Schwulen Unwort 2015“ gekürt. Die Jury von Unwort des Jahres schloss sich der Ansicht der Zeitschrift an, dass der Begriff „eine explizite Diffamierung Homosexueller darstellt“.
2017 Shuttle-Service Der Ausdruck wurde von Stephan Mayer verwendet, dem innenpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundesfraktion, als er sich im Sommer 2017 zu den Seenotrettungseinsätzen von Nichtregierungsorganisationen im Mittelmeer äußerte. Mit dem Ausdruck „werden sowohl die flüchtenden Menschen als auch vor allem diejenigen diffamiert, die ihnen humanitäre Hilfe leisten. Diese Hilfe wird mit dem Ausdruck „Shuttle-Service“ als eine Dienstleistung dargestellt, die Flüchtlinge erst zur lebensgefährlichen Flucht über das Mittelmeer ermuntere.“
2017 Genderwahn Der Ausdruck diffamiert pauschal „Bemühungen um Geschlechtergerechtigkeit“.
2018 Menschenrechtsfundamentalismus Vom Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer im Zusammenhang mit der Flüchtlingsdebatte verwendeter Begriff. Der Ausdruck zeige laut Jury in erschreckender Weise, dass es in Deutschland diskutabel geworden zu sein scheint, ob ertrinkende Menschen gerettet werden sollen oder nicht. Menschenrechte seien aber fundamentale Rechte, die zu verteidigen mehr als eine bloße Gesinnung sei. Boris Palmer wies darauf hin, dass er den Ausdruck nicht auf die Rettung der Menschen bezog, sondern auf die Beförderung der Geretteten nach Europa anstatt Afrika.[39]
2018 Ankerzentrum Der aus dem Koalitionsvertrag der Großen Koalition stammende Ausdruck bezeichnet besondere Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge, die dort eine „Bleibeverpflichtung“ haben, bis sie auf die Kommunen verteilt oder abgeschoben werden oder freiwillig in ihre Heimat zurückkehren. Während es sich ursprünglich um eine Abkürzung handelt (AnKER steht eigentlich für Ankunft, Entscheidung, kommunale Verteilung bzw. Rückführung), wird der Ausdruck durch die inzwischen fast durchgängige Klein- und Zusammenschreibung (= Ankerzentrum) zu einem aus der Sicht der Jury unangemessenen Euphemismus, der die komplizierten Prüfverfahren in diesen Zentren und zudem die strikte Aufenthaltspflicht für Flüchtlinge verschleiert, indem die positiven Assoziationen des Ausdrucks Anker (u. a. Festmachen in einem Hafen, Sicherheit, zudem christliches Symbol der Hoffnung) gezielt ausgenutzt werden.
2019
2020
2021 Sprachpolizei Terminus für wahrgenommene oder tatsächliche Beschneidung von verwendeter Sprache; häufig als Kampfbegriff in Diskussionen um geschlechtergerechte Sprache verwendet, bei der dem Gegenüber eine Reglementierung der verwendeten Sprache vorgeworfen wird. "Die Jury bewertet ihn als »irreführend, weil er suggeriert, dass es eine exekutive Instanz gäbe, die über die Einhaltung von Sprachregeln ›wacht‹ und bei ›Nichteinhaltung‹ Bestrafungen vorsieht oder Bestrafungen durchsetzt«."[40]
1 Ausdrücklich mit Blick auf besondere Aktualität in den östlichen Bundesländern als Belege „sprachlicher Demütigung“ gewählt.

Unwort des Jahrhunderts

Jahrhundert Unwort des Jahrhunderts Begründung
20. Jahrhundert Menschenmaterial Der Mensch wird damit lediglich als Sache betrachtet, was insbesondere im Rahmen des Ersten und des Zweiten Weltkriegs zum Ausdruck kam, als sehr viele Menschen für die Kriegsführung eingesetzt wurden.

Börsenunwort des Jahres

Seit 2001 ermittelt die Börse Düsseldorf das Börsenunwort des Jahres:[41]

Siehe auch: Börsenunwort des Jahres (Österreich)

Jahr Börsenunwort des Jahres[41] Begründung der Jury
2001 Gewinnwarnung Abgekürzte Bezeichnung für eine Gewinnzielverfehlungswarnung
2002 Enronitis Enronitis setzt Verfehlungen einiger weniger an der Börse mit einem seuchenartigen Krankheitsverlauf wie einer Epidemie gleich – eine glatte Fehlbesetzung. Entstanden ist der Begriff aus dem Bilanzfälschungsskandal des amerikanischen Energiehändlers Enron, der im Februar 2002 die Börsen überraschte. Als im Zuge verschärfter Kontrollen weitere Fälle bekannt wurden, kursierte bald darauf das Wort Enronitis als Synonym für den Vertrauensverlust der Anleger.“
2003 bester Preis
2004 Seitwärtsbewegung Das Wort sei völlig unsinnig. Denn eine „Seitwärtsbewegung“ an der Börse „findet immer dann statt, wenn sich gerade nichts bewegt“, gemeint ist also de facto Stagnation. Geprägt worden sei der Begriff von Charttechnikern, vermutlich um dem Stillstand noch etwas Dynamik abzugewinnen.
2005 Heuschrecken Der Satz von SPD-Chef Franz Müntefering von „anonymen Finanzinvestoren, die wie Heuschreckenschwärme über Unternehmen herfallen, sie abgrasen und weiterziehen“ prägt ein völlig falsches Bild dieser Investorengruppe.
2006 Börsenguru „Erstens ist der Begriff an sich irreführend, da es an der Börse prinzipiell keine Gurus geben kann. Im ursprünglichen Wortsinn, begründet in der hinduistischen Lehre, wirken Gurus als allwissende Propheten, die zu mehr Erleuchtung führen sollen – das widerspricht dem Wesen der Börse.“
2007 Subprime Subprime heißt übersetzt „unterhalb der Spitze“ und ist somit ein Euphemismus für risikobeladene Anlegerprodukte. Im Sommer 2007 kam es in Verbindung zum Immobilienmarkt zur Subprime-Krise.
2008 Leerverkauf Ist irreführend, weil er befürchten lasse, dass Leerverkäufe ohne jeden „Inhalt“ vonstattengehen könnten. Jeder Verkäufer aber müsse das Wertpapier, ggf. ein ausgeliehenes, im Depot haben, weil er am Kassamarkt binnen zweier Tage seiner Lieferverpflichtung gegenüber dem Käufer nachkommen müsse.
2009 Bad Bank Es sei für das Publikum schwer nachvollziehbar, dass eine offenbar schlechte Bank eine weitere Bad Bank gründet und dies eine gute Lösung für Probleme der Finanzkrise sein soll.
2010 Euro-Rettungsschirm Richtiger wäre gewesen, von einer Notkreditlinie auf Zeit für bis über die Ohren verschuldete Staaten zu sprechen.
2011 Euro-Gipfel Bemängelt werden insbesondere die geringen Auswirkungen der Einzel-Gipfel als auch deren Vielzahl, konträr zu den Eigenschaften eines Berggipfels.[42]
2012 freiwilliger Schuldenschnitt Kritisiert wurde, dass der Schuldenschnitt von Griechenland viele Privatanleger mehr oder weniger enteignete, obwohl diese bei den Verhandlungen ausgeschlossen waren.[43]
2013 billiges Geld Bemängelt wird die Verbindung eines werthaltigen Substantivs mit einem abwertenden Adjektiv.
2014 Guthabengebühr Der Begriff solle den Kunden etwas Positives suggerieren, tatsächlich bedeutet er nichts anderes als Strafzins.[44]
2015 Zinswende Investoren warten seit Jahren auf die Zinswende, die regelmäßig angekündigt wird. Vollzogen wurde dieses Manöver bisher allerdings nicht.[45]
2016 Anlagenotstand Klassische Anlagemodelle versprechen kaum noch Zinsrenditen. Moniert wird die negative Konnotation des Grundwortes Notstand.[46]
2017 Bitcoin Boom Dieser Begriff habe bei Börsianern im vergangenen Jahr oft ungläubiges Kopfschütteln ausgelöst, ebenso wie die Reizwörter Bitcoin, Blockchain, Krypto oder „Initial Coin Offering“.[47]
2018 America first „Dieser nationale Egoismus stimulierte zwar im zurückliegenden Jahr zeitweise die US-amerikanische Konjunktur, wirbelte aber gleichzeitig die bisherige Weltwirtschaftsordnung gehörig durcheinander. Errungenschaften des Freihandels und der Globalisierung wurden durch eine zunehmende Unsicherheit abgelöst“.[48]
2019 Finanztransaktionssteuer „In dem Begriff sehen die Börsen-Makler, Wertpapier-Händler und Handelsplatz-Mitarbeiter einen klassischen Etikettenschwindel. Bei dem vom Bundesfinanzminister im letzten Jahr forcierten Projekt zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer handelt es sich bei näherer Betrachtung vielmehr um eine Strafabgabe auf Aktiengeschäfte in europäischen Blue-Chip-Werten. […]“.[49]
2020 Corona-Gewinner „Der Begriff Corona-Gewinner wurde an der Börse schnell gängig für die Krisen-Profiteure etwa in den Geschäftsfeldern Lieferdienste, Videokonferenzen, oder Streaming/Gaming […] Der Erfolg sei allen gegönnt, die mit der richtigen Idee, zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Doch gefeiert zu werden als Profiteure eines externen Ereignisses mit so weitreichenden Folgen für Wirtschaft, Gesellschaft und Gesundheit, erscheint mindestens zynisch.“[50]

Weitere Wörter des Jahres

Staat / Provinz Wort Unwort
Deutschland Deutschland Wort des Jahres (Deutschland) Unwort des Jahres (Deutschland)
Liechtenstein Liechtenstein Wort des Jahres (Liechtenstein) Unwort des Jahres (Liechtenstein)
Osterreich Österreich Österreichisches Wort des Jahres Österreichisches Unwort des Jahres
Schweiz Schweiz Wort des Jahres (Schweiz) Unwort des Jahres (Schweiz)
Sudtirol Südtirol Wort des Jahres (Südtirol) Unwort des Jahres (Südtirol)

Literatur

  • Gesellschaft für deutsche Sprache (Hrsg.): Wörter und Unwörter. Sinniges und Unsinniges der deutschen Gegenwartssprache. Falken-Verlag, Niedernhausen 1993, ISBN 3-8068-1401-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Klaus Jeziorkowski: Feine Gesellschaft. Kohldeutsch: Unwürdiges nach des Kanzlers Unwort. In: Die Zeit. 11. März 1994, abgerufen am 12. Januar 2015.
  2. a b Heinz-Jörg Graf: Die Unwort-Rüge. Deutschlandradio Kultur, 24. Januar 2007, abgerufen am 12. Januar 2015.
  3. a b c d Grundsätze. unwortdesjahres.net, abgerufen am 12. Januar 2015 (Sprachkritische Aktion „Unwort des Jahres“).
  4. a b Das Auswahlverfahren der Unwörter. unwortdesjahres.net, abgerufen am 12. Januar 2015 (Sprachkritische Aktion „Unwort des Jahres“).
  5. Unwort des Jahres: „Opfer-Abo“? Findet Kachelmann gut. In: Spiegel online. Abgerufen am 15. Januar 2013.
  6. Pressemitteilung „Unwahl des Jahres 2005“.
  7. Universität des Saarlandes: Prof. Christian Scholz zur Wahl des Wortes „Humankapital“ zum Unwort 2004. Presseinformation vom 20. Januar 2005.
  8. Beitrag im Deutschlandfunk am 21. Januar 2020, wiedergegeben in der Neuen Zürcher Zeitung am 23. Januar 2020, www.nzz.ch.
  9. Startseite der Sprachkritischen Aktion Unwort des Jahres.
  10. Gerrit Kloss: Hat Jörg Kachelmann das „Opfer-Abo“ erfunden? In: FAZ. 23. Januar 2013, Ressort: Natur und Wissenschaft, S. N5.
  11. Peter Hahne: Seid ihr noch ganz bei Trost! Schluss mit Sprachpolizei und Bürokraten-Terror. Quadriga 2020, S. 120, ISBN 978-3-86995-096-9.
  12. Katz & Goldt | Überraschung. Abgerufen am 9. August 2022.
  13. Max Goldt: „Überraschung“, in: Genieß deinen Starrsinn an der Biegung des Flusses, HörbuchHamburg 2021, ISBN 978-3-8449-2854-9, CD 1, Track 1.
  14. Die Geschichte der Unwort-Aktion: Die Jurymitglieder, online auf der Seite unwortdesjahres.net.
  15. „Alternative Fakten“ ist das Unwort des Jahres 2017. In: Süddeutsche Zeitung. 16. Januar 2018, abgerufen am 16. Januar 2018.
  16. Keine Bange vor bösen Mails. In: Frankfurter Rundschau. 4. März 2011.
  17. a b Die bisher gekürten Unwörter. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 12. März 2016; abgerufen am 14. Januar 2020.
  18. Humankapital, Unwort des Jahres.
  19. stern.de, Unwort des Jahres, 19. Januar 2007.
  20. Tagesschau.de, „Notleidende Banken“ ist „Unwort des Jahres“. (Memento vom 21. Januar 2009 im Internet Archive) 20. Januar 2009.
  21. Süddeutsche Zeitung, Tiefpunkt in einem Baumarkt, 19. Januar 2010.
  22. Financial Times Deutschland (Memento vom 18. Juni 2010 im Internet Archive)
  23. Monitor-Beitrag vom 14. Mai 2009, in dem der Begriff erstmals genannt wurde. (Memento vom 22. Mai 2009 im Internet Archive)
  24. „Alternativlos“ ist das Unwort des Jahres. (Memento vom 20. Januar 2011 im Internet Archive) In: Tagesschau. 18. Januar 2011.
  25. a b c Pressemitteilung: Unwort des Jahres 2011. (Memento vom 21. September 2013 im Internet Archive) (PDF; 458 kB). 17. Januar 2012.
  26. Diskriminierende Bezeichnung: Wie der Begriff „Döner-Morde“ entstand. In: Spiegel online. 4. Juli 2012. Abgerufen am 4. Juli 2012.
  27. twitter.com
  28. „Sozialtourismus“ ist das Unwort des Jahres. In: Süddeutsche.de. 14. Januar 2014, abgerufen am 12. Januar 2016.
  29. Florian Rötzer: „Sozialtourismus“ als Unwort des Jahres 2013. In: Telepolis. 15. Januar 2014, abgerufen am 12. Januar 2016.
  30. Sprachkritik: „Lügenpresse“ ist Unwort des Jahres. In: Spiegel online. 13. Januar 2015, abgerufen am 12. Januar 2016.
  31. Sprachkritik: „Gutmensch“ ist Unwort des Jahres. In: Spiegel online. 12. Januar 2016, abgerufen am 12. Januar 2016.
  32. Sprachkritik: „Volksverräter“ ist Unwort des Jahres. In: Spiegel online. 10. Januar 2017, abgerufen am 10. Januar 2017.
  33. „Alternative Fakten“ ist das Unwort des Jahres 2017. In: Süddeutsche Zeitung. 16. Januar 2018, abgerufen am 16. Januar 2018.
  34. unwortdesjahres.net
  35. Städte- und Gemeindebund warnt vor „Klimahysterie“
  36. www.unwortdesjahres.net (PDF; 200 kB).
  37. a b Unwort des Jahres 2020, abgerufen am 12. Januar 2021 (PDF; 222 kB).
  38. Spiegel Online: »Pushback« ist das Unwort des Jahres
  39. Boris Palmer prägt ein „Unwort des Jahres“ und ist verärgert. In: Welt Online. 15. Januar 2019, abgerufen am 15. Januar 2019.
  40. Spiegel Online: »Pushback« ist das Unwort des Jahres
  41. a b Börsen-Unwort 2017: „Bitcoin Boom“. Boerse Düsseldorf, 16. Januar 2018, abgerufen am 16. Januar 2018 (Bisherige Börsen-Unwörter: „Anlagenotstand“ (2016), „Zinswende“ (2015), „Guthabengebühr“ (2014), „Billiges Geld“ (2013), „Freiwilliger Schuldenschnitt“ (2012), „Euro-Gipfel“ (2011), „Euro-Rettungsschirm“ (2010), „Bad Bank“ (2009), „Leerverkauf“ (2008), „Subprime“ (2007), „Börsen-Guru“ (2006), „Heuschrecken“ (2005), „Seitwärtsbewegung“ (2004), „Bester Preis“ (2003), „Enronitis“ (2002), „Gewinnwarnung“ (2001)).
  42. Pressemitteilung: Börsen-Unwort 2011 – „Euro-Gipfel“, 17. Januar 2012.
  43. Börsen-Unwort des Jahres: „Freiwilliger Schuldenschnitt“ ist Börsenunwort 2012. wallstreet-online.de, abgerufen am 20. Januar 2013.
  44. Börsen-Unwort 2014: „Guthabengebühr“ – Pressemitteilungen. In: Boerse-duesseldorf.de Börse Düsseldorf. 8. Januar 2015, abgerufen am 13. Januar 2015.
  45. Börsen-Unwort 2015: „Zinswende“. Börse Düsseldorf, 12. Januar 2016, abgerufen am 12. Januar 2016 (Pressemitteilung).
  46. Börsen-Unwort 2016: „Anlagenotstand“. Börse Düsseldorf, 10. Januar 2017, abgerufen am 6. Juni 2017 (Pressemitteilung).
  47. „Bitcoin Boom“ ist das Börsen-Unwort des Jahres. Börse Düsseldorf, 10. Januar 2018, abgerufen am 6. Januar 2018 (Pressemitteilung).
  48. „America first“ ist Börsen-Unwort des Jahres 2018. (Nicht mehr online verfügbar.) Börse Düsseldorf, 15. Januar 2019, archiviert vom Original am 27. Januar 2019; abgerufen am 25. März 2019 (Pressemitteilung).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.boerse-duesseldorf.de
  49. 'Finanztransaktionssteuer' ist Börsen-Unwort des Jahres 2019. Börse Düsseldorf, 14. Januar 2020, abgerufen am 30. Januar 2020 (Pressemitteilung).
  50. Börse Düsseldorf: „Corona-Gewinner“ ist Börsen-Unwort 2020. (PDF; 85 kB) Börse Düsseldorf, 12. Januar 2021, abgerufen am 13. Januar 2021 (Pressemitteilung).