Villars (Dordogne)
Villars Vilars | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
Arrondissement | Nontron | |
Kanton | Brantôme en Périgord | |
Gemeindeverband | Dronne et Belle | |
Koordinaten | 45° 25′ N, 0° 45′ O | |
Höhe | 125–240 m | |
Fläche | 27,67 km² | |
Einwohner | 454 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 16 Einw./km² | |
Postleitzahl | 24530 | |
INSEE-Code | 24582 | |
Ortskern von Villars |
Villars (okzitanisch Vilars) ist eine französische Gemeinde mit 454 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Nordosten des Départements Dordogne, Region Aquitanien. Sie ist Grenzgemeinde zum Regionalen Naturpark Périgord-Limousin.
Geographie
Villars liegt 10 Kilometer nordöstlich von Brantôme und 13 Kilometer westlich von Thiviers (Luftlinie). Die Gemeinde wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:
- Milhac-de-Nontron im Norden
- Saint-Martin-de-Fressengeas im Nordosten
- Saint-Jean-de-Côle im Osten
- Saint-Pierre-de-Côle im Südosten
- La Chapelle-Faucher im Süden
- Champagnac-de-Belair im Südwesten
- Quinsac im Westen
- Saint-Front-la-Rivière im Nordwesten
Neben dem Ortskern besteht die Gemeinde aus folgenden Weilern, Gehöften, einer (mittlerweile verfallenen) Abtei und einem Schloss:
Bionac, Bironnaud, Boschaud, Chabaneau, Château de Puyguilhem, Cirier-Bossu, Gaillarde, La Barbinie, La Barde, La Chaboussie, La Croix des Jarthes, La Gerbonnie, La Gorce, La Gourelle, La Peyzie, La Privadie, La Puychardie, Lafarge, Laschenaud, Lasmanas, Lavergne, Le Brandeau, Le Chatenet, Le Cheyroux, Le Cluzeau, Le Lumeyrac, Le Petit Chatenet, Le Pré du Pontau, Les Boussarias, Les Peycharias, Les Rebières, Les Sablières, Les Thomas, Les Vergnes, Maison Grande, Maison Neuve, Murat, Piche-Sèvre, Pressillac, Puy Chaud, Puyfavard, Puyjaloux, Puyruffet, Sefon und Tranchillon.
Die Gemeinde Villars wird in etwa mittig vom Trincou in südsüdwestlicher Richtung entwässert. Kurz vor dem Ortskern nimmt der Trincou als linken Seitenarm den aus Nordosten kommenden Bach Étang Rompu auf. Ein nach Westsüdwest verlaufendes Trockental bildet die Südgrenze der Gemeinde mit La Chapelle-Faucher, dieses mündet dann linksseitig in den Trincou (bereits im Gemeindegebiet von Champagnac-de-Belair). Im Ortskern nimmt der Trincou ferner einen kleinen, von Nordwesten kommenden, rechtsseitigen Seitenbach auf, der am Schloss Puyguilhem vorbeifließt.
Der topographisch tiefste Punkt im Gemeindegebiet mit 125 Meter liegt im Südwesten in der Nähe von La Gorce; hier verlässt der Trincou die Gemeinde in südwestlicher Richtung. Der höchste Punkt mit 240 Meter befindet sich bei Piche-Sèvre an der Ostgrenze.
Geologie
Das Gemeindegebiet von Villars wird vollständig von flachliegenden Sedimentgesteinen des nordöstlichen Aquitanischen Beckens unterlagert. Die ältesten Schichtfolgen stammen aus dem Dogger, genauer aus dem Oberen Bajocium. Abgelagert wurden Oolithkalke, zu sehen bei Le Cluzeau und an der Villars-Höhle. Hierauf folgen kryptokristalline Kalke, bioklastische Kalke und teils Lignit-führende Tonsteine des Unteren Bathoniums (Vorkommen bei Maison Neuve); dessen Kalke können stellenweise auch rekristallisiert vorliegen. Der Dogger endet mit kryptokristallinen Kalken von teils kreidigem Charakter und grobdetritischen Kalken des Oberbathons (bei Les Thomas). Über den Dogger transgredierte sodann das Cenomanium hinweg. Das Cenoman besteht aus grünen, Austern-führenden Mergeln, Feinsanden und sandigen Alveolinenkalken. Es unterlagert den Ortskern und säumt oberhalb vom Ort die linke Talseite des Trincou und die linke Talseite des Étang Rompu. Auf das Cenomanium folgt konkordant das Turonium mit den Kreidekalken des Ligérien (Villars-Formation) und den Rudistenkalken des Angoumien. Die oberste Schichtstufe besteht aus harten, kristallinen Kalken des Coniaciums, zu sehen im Süden bei La Gorce.
Die jurassisch-kretazische Schichtfolge wird auf Höhenlagen großteils von tertiären Hüllsedimenten verdeckt, beginnend mit wahrscheinlich aus dem Eozän stammendem Kolluvium (umgelagert während des Pleistozäns), das seinerseits von altpleistozänem Alluvium (Flussschotter, Zungen bei La Peyzie, Puy Chaud, Puyfavard und Tranchillon) überlagert wird. Südlich des Ortskerns befindet sich am Trincou eine würmzeitliche Schotterterrasse. Hangschuttlagen entlang des Trincou und des Étang-Rompu gehen ebenfalls in die letzte Eiszeit zurück.
Mehrere kleinere Störungen queren den Schichtverband. Der Ortskern wird beispielsweise mittels NO- und O-streichender Störungen horstartig angehoben und auch der Südwesten bei Pressillac und Cirier-Bossu ist ein strukturelles Hoch, welches von zwei SO-streichenden Verwerfungen begrenzt wird.
Geschichte
Die Anwesenheit des Menschen lässt sich anhand von Tierdarstellungen in der Villars-Höhle bis ins Untere Magdalenien zurückverfolgen (circa 17.000–15.000 Jahre BP). Die romanische Kirche Saint-Martial wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Im Jahr 1154 gründeten die Zisterzienser die Abtei Boschaud, welche aber im Verlauf des 16. Jahrhunderts während der französischen Religionskriege und im 17. Jahrhundert während der Fronde wieder zerstört wurde. Das Schloss Puyguilhem wurde im 16. Jahrhundert errichtet.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung in Villars | ||||
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Jahr | Einwohner |
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1962 | 802 | |||
1968 | 735 | |||
1975 | 647 | |||
1982 | 586 | |||
1990 | 568 | |||
1999 | 526 | |||
2008 | 479 | |||
2016 | 467 |
Quelle: INSEE[1]
Die Bevölkerung ist in Villars seit 1962 ständig rückläufig, der Verfall hat sich aber seit 1982 etwas abgebremst.
Sehenswürdigkeiten
- Romanische Wehrkirche Saint-Martial
- Zisterzienserabtei Boschaud
- Schloss Puyguilhem, seit 1992 als Monument historique geschützt
- Villars-Höhle
Verkehrsanbindung
Den Ortskern erreicht die von Nordosten kommende D 82, die an die D 707 von Saint-Pardoux-la-Rivière nach Thiviers anbindet. Die D 82 E führt durchs Trincoutal von Milhac-de-Nontron nach Villars. Im Ortskern treffen ferner die D 3 aus Nontron und die D 68 aus Saint-Pierre-de-Côle ein. Die D 3 verläuft anschließend weiter durchs südliche Trincoutal in Richtung La Chapelle-Faucher. Im Ostteil der Gemeinde zweigt die D 98 in östlicher Richtung von der D 86 nach Saint-Jean-de-Côle ab. Dieselbe D 98 verlässt hinter dem Schloss Puyguilhem die D 3 nach Westen und biegt Richtung Quinsac ab.
Fernwanderweg
Der von Saint-Jean-de-Côle kommende Fernwanderweg GR 436 durchquert die Gemeinde von Ost nach West und führt weiter in Richtung Champagnac-de-Belair und Brantôme.¨
Einzelnachweise
Literatur
- P.-L. Guillot et al.: Feuille Thiviers. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.
- Dominique Richard (Hrsg.): Le Guide Dordogne-Périgord. Fanlac, Périgueux 1993, ISBN 2-86577-162-8.