La Coquille

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La Coquille
La Coquille (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Dordogne (24)
Arrondissement Nontron
Kanton Thiviers
Gemeindeverband Périgord-Limousin
Koordinaten 45° 33′ N, 0° 59′ OKoordinaten: 45° 33′ N, 0° 59′ O
Höhe 259–432 m
Fläche 22,37 km²
Einwohner 1.276 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 57 Einw./km²
Postleitzahl 24450
INSEE-Code

Kirche und Kirchplatz von La Coquille

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La Coquille, okzitanisch La Coquilha, ist eine französische Gemeinde mit 1.276 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Nordosten des Départements Dordogne, Region Nouvelle-Aquitaine. Sie ist integraler Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.

Etymologie

Der Ortsname La Coquille, die Muschel, ist eine Anspielung auf die Jakobsmuschel – sie wurde den Pilgern des Jakobswegs hier überreicht.

Geographie

La Coquille liegt zwölf Kilometer südlich von Châlus und 14 Kilometer nordnordöstlich von Thiviers (Luftlinie). Die Gemeinde wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben: Firbeix im Norden, Saint-Pierre-de-Frugie im Nordosten, Saint-Priest-les-Fougères im Osten, Saint-Paul-la-Roche im Südosten, Chalais im Südwesten sowie Mialet im Westen und Nordwesten.

Neben dem Ortskern besteht die Gemeinde aus folgenden Weilern, Gehöften, Mühlen und einem Schloss: Bonhur, Champ Baillard, Chantecor, Château de la Meynardie, Chaurieux, Chevalerie, Curmont, Fardoux, La Barde, La Combe, La Monnerie, La Rebeyrolie, La Roche, La Roussie, La Serve de la Bergère, La Tuillère, Le Clos-Neuf, Le Coderc, Le Meygnaud, Le Moulin Neuf, Les Charbonnières, Les Neyroux, Les Peyrières, Les Rivailles, Magondeau, Moulin de Margaud, Piangaud, Puy Roux, Puyroux, Raty, Ruafon und Sainte-Marie-de-Frugie.

Die von Norden kommende Côle fließt am Nordwestrand der Gemeinde in generell südwestliche Richtung; sie legt dabei anfangs die Grenze zu Firbeix und später dann zu Mialet fest. Die Ostgrenze des Gemeindegebiets zu Saint-Pierre-de-Frugie und Saint-Priest-les-Fougères wird von der Valouse gebildet, die nach Südsüdwest entwässert. Südwestlich vom Ortskern entspringt der Ruisseau de la Pouyade, wie der Oberlauf des Touroulet hier genannt wird. Auch dieser Bach zieht nach Südwesten.

Der topographisch tiefste Punkt im Gemeindegebiet von La Coquille mit 259 Metern liegt südlich von Piangaud an der Valouse, die hier die Gemeinde verlässt. Der höchste Punkt mit 432 Metern befindet sich nördlich von Le Meygnaud im äußersten Norden.

Geologie

Die Gemeinde La Coquille liegt vollständig auf dem metamorphen Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central. Die anstehenden Gesteine bilden Teil der Unteren Gneisdecke. Vorwiegend handelt es sich hier um Paragneise, glimmerschiefrige Paragneise, Leptynite und leptynitische Augengneise. Die Paragneise sind wahrscheinlich aus neoproterozoischen Grauwacken hervorgegangen, die mehr glimmerschiefrigen Paragneise aus tonreichen Grauwacken. Die Augengneise werden als ehemalige kambrische Leukogranite angesehen. Die Leptynite haben granitische bzw. rhyolithische Zusammensetzung und ordovizisches Alter.

All diese Gesteine wurden im Devon von einer teils hochgradigen, regionalen Metamorphose erfasst – im Gebiet von La Coquille hat sie die Disthen- und die Sillimanitzone (Sillimanit-Muskovit-Subzone) erreicht. Die Metamorphite streichen im Gegensatz zur sonst üblichen Südostrichtung in der Gemeinde La Coquille Nordost. Dieses Umbiegen der Foliation ist auf die La Coquille-Störung zurückzuführen – ein System mehrerer parallel verlaufender, Nordost-streichender Störungen. Diese gestaffelt angeordneten, steilstehenden Störungen reichen teils sehr tief, zu erkennen beispielsweise an einem eingeschleppten Serpentinitkörper. Assoziiert sind ebenfalls massive Quarz- und Pegmatitkörper.

Die Grundgebirgsgesteine werden auf Höhenlagen weitgehend von Hüllsedimenten bedeckt – tertiäres Kolluvium (umgelagerte Sande aus Gneisen und Graniten, teils äolische Schluffe, oft auch vermischt mit Alluvium) und stellenweise darüber pliozänes/pleistozänes Alluvium (Flussschotter mit bis zu 30 Zentimeter großen Quarzgeröllen, Zunge bei Les Rivailles).

Geschichte

Die Gemeinde La Coquille trug bis 1856 noch die Bezeichnung Sainte-Marie-de-Frugie und der Dorfkern war früher der jetzige Weiler Saint-Marie-la-Barde. Das Dorf wurde im 19. Jahrhundert ins heutige La Coquille verschoben, wo mit dem Bau der Nationalstraße, der Post und der Eisenbahn Modernität Einzug hielt[1]. Erwähnenswert ist, dass die alte Kirche in Saint-Marie abgerissen wurde, womöglich um die Bewohner zum Wegzug zu bewegen[2].

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2016
Einwohner 1531 1556 1692 1575 1515 1489 1364 1348
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Château de la Meynardie aus dem 16. Jahrhundert (nicht zu besichtigen)[3]
  • Der Weiler (Saint-Marie-) La Barde mit seinem Zen-buddhistischen Kloster Kanshoji
  • Der Étang de la Barde mit seiner ehemaligen Schmiede, welche zum Zentrum des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin umgewandelt wurde.
  • Kirche Saint-Joseph aus dem Jahr 1873

Verkehrsanbindung

Durch La Coquille führt die von Norden kommende Hauptverkehrsader N 21 von Châlus nach Thiviers. Parallel hierzu verläuft die Bahnstrecke von Limoges nach Thiviers (und weiter nach Périgueux), mit Halt in La Coquille. Von Osten quert den Ort die D 79, die von Jumilhac-le-Grand kommend in westliche Richtung nach Mialet weiterzieht. Etwas nordöstlich des Ortskerns trifft die D 67 auf die 79; sie geht von Bussière-Galant (Département Haute-Vienne) im Nordnordosten aus und quert auf ihrem Weg Saint-Pierre-de-Frugie. Hinter La Coquille setzt sie sich dann nach Saint-Paul-la-Roche im Südsüdosten fort. Über Kommunalstraßen werden ferner auch Chalais und Saint-Jory-de-Chalais erreicht.

Literatur

  • Briand, B.: Feuille Châlus. In: Carte géologique de la France à 1/50 000. BRGM.
  • Guillot, P.-L.: Feuille Thiviers. In: Carte géologique de la France à 1/50 000. BRGM.

Weblinks

Commons: La Coquille – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Site officiel du Pays de Jumilhac – La Coquille. Abgerufen am 8. Oktober 2019.
  2. Laut Ortsansässigen soll die alte Kirche gleich bei der Abzweigung zum Étang de la Barde gestanden haben.
  3. Accueil. Abgerufen am 8. Oktober 2019 (französisch).