Wassilkowo (Kaliningrad, Selenogradsk)

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Siedlung
Wassilkowo
Kirschnehnen

Васильково
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1379
Frühere Namen Kirsneydin (nach 1379),
Kirschneiden (nach 1540),
Kirschkehnen (um 1785),
Kirschnehnen (bis 1946)
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238553
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 802 002
Geographische Lage
Koordinaten 54° 53′ N, 20° 24′ OKoordinaten: 54° 53′ 27″ N, 20° 23′ 47″ O
Wassilkowo (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Wassilkowo (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Wassilkowo (russisch Васильково, deutsch Kirschnehnen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Geographische Lage

Wassilkowo liegt 20 Kilometer nördlich von Kaliningrad (Königsberg) und neun Kilometer südwestlich von Selenogradsk an der Kommunalstraße 27K-179 von Cholmogorowka (Fuchsberg) nach Kowrowo (Nautzau). Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Das einst Kirschnehnen[1] genannte Gutsdorf wurde 1379 gegründet. Am 13. Juni 1874 wurde der Ort namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk[2], der bis 1945 bestand und zum Landkreis Fischhausen, 1939 bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte Im Jahre 1910 zählte Kirschnehnen 163 Einwohner[3].

Am 30. September 1928 schlossen sich der Gutsbezirk Kirschnehnen und die Nachbarorte (Königlich) Dollkeim (russisch: Kowrowo), Adlig Dollkeim (Kowrowo), Nadrau (Nisowka), Saßlauken (nicht mehr existent) und Sergitten (Serjoschkino, nicht mehr existent) zu neuen Landgemeinde Kirschnehnen zusammen. Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 490 und betrug 1939 noch 489[4].

Im Jahre 1945 kam Kirschnehnen in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Der Ort erhielt im Jahr 1947 die russische Bezeichnung Wassilkowo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Melnikowski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[5] Später gelangte der Ort in den Wischnjowski selski Sowet. Von 2005 bis 2015 gehörte Wassilkowo zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Amtsbezirk Kirschnehnen (1874–1945)

Zwischen 1874 und 1945 bestand der Amtsbezirk Kirschnehnen, in den anfangs sechs Kommunen eingegliedert waren[6]:

Name Russischer Name Bemerkungen
Adlig Dollkeim Kowrowo
(Königlich) Dollkeim Kowrowo
Kirschnehnen Wassilkowo Alle sechs Orte wurden im Jahre 1928 zur Land-
Nadrau Nisowka gemeinde Kirschnehnen zusammengeschlossen
Saßlauken
Sergitten Serjoschkino

Am 1. Januar 1945 bildete lediglich noch die Landgemeinde Kirschnehnen den gleichnamigen Amtsbezirk.

Kirche

Die Bevölkerung Kirschnehnens war vor 1945 mehrheitlich evangelischer Konfession und gehörte zum Kirchspiel Rudau (heute russisch: Melnikowo) im Kirchenkreis Königsberg-Land II in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.

Heute liegt Wassilkowo im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Selenogradsk (Cranz). Sie ist eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Kirschnehnen
  2. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kirschnehnen
  3. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  4. Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  6. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kirschnehnen (wie oben)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)