Weiglathal

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Weiglathal
Gemeinde Hummeltal
Koordinaten: 49° 50′ 41″ N, 11° 30′ 40″ O
Höhe: 538 (529–552) m ü. NHN
Einwohner: 25 (1. Jan. 2019)[1]
Postleitzahl: 95503
Vorwahl: 09246
Der Hummeltaler Ortsteil Weiglathal

Weiglathal ist ein fränkischer Weiler, der zur Gemeinde Hummeltal gehört.

Geografie

Der Weiler im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist einer von 20 amtlich benannten Gemeindeteilen der Gemeinde Hummeltal im südöstlichen Teil von Oberfranken.[2] Der auf einer Höhe von 538 m ü. NHN gelegene Ort ist etwa fünf Kilometer von dem nördlich gelegenen Dorf Pettendorf entfernt, in dem die Hummeltaler Gemeindeverwaltung ihren Sitz hat.[3]

Geschichte

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unterstand Weiglathal der Landeshoheit des Fürstentums Bayreuth.[4][5][6] Die für die Landeshoheit im fränkischen Raum maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft übte dabei das Stadtvogteiamt Bayreuth in seiner Funktion als Vogteiamt aus.[7][8] Die Hochgerichtsbarkeit über den Ort nahm dieses Amt in seiner Rolle als Fraischamt ebenfalls wahr.[9][10]

1791/1792 verzichtete der letzte Markgraf aus der Linie der Fränkischen Zollern, Karl Alexander, gegen eine Leibrente auf seine Herrschaftsgebiete und übergab sie an die in Berlin regierende königliche Hauptlinie der Hohenzollern. Diese gliederten diese Gebiete in das preußische Königreich ein und fassten sie als Ansbach-Bayreuth zusammen. Die Verwaltung wurde dem in Ansbach residierenden Gouverneur Karl August von Hardenberg übertragen. Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde Weiglathal zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[11] Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum käuflich erworben hatte, wurde Weiglathal bayerisch.[12]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Weiglathal mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 zum Bestandteil der eigenständigen Landgemeinde Hinterkleebach, zu der noch die Dörfer Moritzreuth und Muthmannsreuth sowie die beiden Einöden Moritzmühle und Neumühle gehörten.[13] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren wurde Weiglathal zusammen mit der Gemeinde Hinterkleebach am 1. Mai 1978 in die 1971 neu gebildete Flächengemeinde Hummeltal eingegliedert.[14] Im Jahr 2019 hatte Weiglathal 25 Einwohner.[1]

Verkehr

Die aus dem Norden von der Kreisstraße BT 5 kommende Kreisstraße BT 43 läuft am westlichen Ortsrand vorbei und führt südwärts weiter zur Staatsstraße St 2184, in die sie bei der östlich von Trockau gelegenen Anschlussstelle der Bundesautobahn 9 einmündet. Der ÖPNV bedient den Weiler an einer Haltestelle der Buslinie 372 des VGN. Der am schnellsten erreichbare Bahnhof befindet sich in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth und der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.

Literatur

Weblinks

Commons: Weiglathal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Einwohnerzahl von Weiglathal auf der Website der Gemeinde Hummeltal, abgerufen am 26. Juni 2020
  2. Weiglathal in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 26. Juni 2020.
  3. Geografische Lage von Weiglathal im BayernAtlas, abgerufen am 26. Juni 2020
  4. Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66, Karte „Die territoriale Differenzierung der Fränkischen Schweiz am Ende des Alten Reiches (1792)“.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  6. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  7. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Dorf- und Gemeindeherrschaft und Vogteirechte 1792“.
  8. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 397.
  9. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtsbezirke 1792“.
  10. Johann Kaspar Bundschuh: Weiglathal. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 124 (Digitalisat).
  11. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 529.
  12. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 530.
  13. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 474.
  14. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676.