Creez

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Creez
Gemeinde Hummeltal
Koordinaten: 49° 52′ 53″ N, 11° 30′ 5″ O
Höhe: 413 (409–439) m ü. NHN
Einwohner: 129 (1. Jan. 2019)[1]
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 95503
Vorwahl: 09201
Der Hummeltaler Ortsteil Creez

Creez ist ein fränkisches Dorf, das zur Gemeinde Hummeltal gehört.

Geografie

Das Dorf im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist einer von 20 amtlich benannten Gemeindeteilen der Gemeinde Hummeltal im südöstlichen Teil von Oberfranken.[2] Der auf 413 m ü. NHN gelegene Ort ist etwa einen Kilometer von dem nordöstlich liegenden Ortszentrum von Pettendorf entfernt, in dem die Hummeltaler Gemeindeverwaltung ihren Sitz hat.[3]

Geschichte

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unterstand Creez der Landeshoheit des Fürstentums Bayreuth.[4][5][6] Die für die Landeshoheit im fränkischen Raum maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft übte dabei das Stadtvogteiamt Bayreuth in seiner Funktion als Vogteiamt aus.[7][8] Die Hochgerichtsbarkeit über den Ort nahm dieses Amt in seiner Rolle als Fraischamt ebenfalls wahr.[9][10]

1791/1792 verzichtete der letzte Markgraf aus der Linie der Fränkischen Zollern, Karl Alexander, gegen eine Leibrente auf seine Herrschaftsgebiete und übergab sie an die in Berlin regierende königliche Hauptlinie der Hohenzollern. Diese gliederten diese Gebiete in das preußische Königreich ein und fassten sie als Ansbach-Bayreuth zusammen. Die Verwaltung wurde dem in Ansbach residierenden Gouverneur Karl August von Hardenberg übertragen. Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde Creez zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[11] Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum käuflich erworben hatte, wurde Creez bayerisch.[12]

Durch die Verwaltungsreformen im Königreich Bayern zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Creez mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 eine Landgemeinde, zu der noch die Orte Altenhimmel, Bärnreuth, Eichen, Gubitzmoos, Hohenreuth, Hundshof, Lenz, Neß, Obere Culm, Rosengarten, Schobertsberg, Schobertsreuth, Untere Culm und Voitsreuth gehörten.[13] Später kamen noch die vier Einöden Laimen, Moosing, Röthelbach und Schützenmühle dazu.[14] Altenhimmel wurde nach 1885 nach Glashütten umgemeindet. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Creez aufgeteilt und Creez zusammen mit weiteren neun Gemeindeteilen am 1. April 1971 zu einem Bestandteil der neu gebildeten Flächengemeinde Hummeltal.[15] Die anderen acht Gemeindeteile kamen zu Mistelgau.[16] Im Jahr 2019 zählte das Dorf 129 Einwohner.[1]

Verkehr

Die aus dem Nordosten von Pettendorf kommende Staatsstraße St 2163 durchquert den Ort und führt weiter nach Bärnreuth. Gemeindeverbindungsstraßen verbinden den Ort zudem mit Gubitzmoos, Röthelbach und Schützenmühle. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 397 des VGN. Der nächstgelegene Bahnhof liegt in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth und der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof Bayreuth.

Literatur

Weblinks

Commons: Creez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Einwohnerzahl von Creez auf der Website der Gemeinde Hummeltal, abgerufen am 31. Mai 2020
  2. Creez in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 31. Mai 2020.
  3. Geografische Lage von Creez im BayernAtlas, abgerufen am 31. Mai 2020
  4. Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66, Karte „Die territoriale Differenzierung der Fränkischen Schweiz am Ende des Alten Reiches (1792)“.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  6. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
  7. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Dorf- und Gemeindeherrschaft und Vogteirechte 1792“.
  8. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 348.
  9. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtsbezirke 1792“.
  10. Johann Kaspar Bundschuh: Creez. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 553 (Digitalisat).
  11. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 529.
  12. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 530.
  13. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 467–468.
  14. Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 468.
  15. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 674.
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S. 89–90, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Landkreis Bayreuth; Fußnote 18).