Yamaha RD 350 YPVS

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Yamaha
RD350 YPVS 31K.jpg
RD 350 YPVS 31K (1983)
Yamaha RD 350 YPVS
Hersteller Yamaha Motor
Produktionszeitraum 1983 bis 1995
Klasse Motorrad
Bauart Sporttourer
Motordaten
2 Zylinder, wassergekühlt, Zweitaktmotor
Hubraum (cm³) 347
Leistung (kW/PS) 43/59 bei 9.200 min−1 (20/27, 37/50, 46/63)
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 189
Getriebe 6-Gang, Mehrscheibenkupplung im Ölbad
Antrieb Kettenantrieb mit offener Rollenkette
Bremsen Vorne: Doppelscheibenbremse Ø 267 mm / Hinten: Scheibenbremse Ø 267 mm
Radstand (mm) 1355
Sitzhöhe (cm) ca. 80 cm
Leergewicht (kg) 142
Vorgängermodell RD 350 LC (4L0)

Die Yamaha RD 350 YPVS ist ein Motorrad mit wassergekühltem Zweizylinder-Zweitaktmotor des japanischen Herstellers Yamaha Motor, das von 1983 bis 1995 produziert wurde.[1]

Geschichte

Insgesamt konnte Yamaha von der RD 350 auf dem deutschen Markt mehr als 22.000 Stück absetzen, davon entfällt etwa die Hälfte auf die YPVS-Modelle.[2] Der erste Typ 31K der YPVS-Reihe wurde von 1983 bis 1984 gebaut. Die RD 350 YPVS unterscheidet sich vom Vorgängermodell RD 350 LC durch eine Walzensteuerung am Auslasskanal (Yamaha Power Valve System, kurz YPVS), ein stehendes Federbein, eine Scheibenbremse am Hinterrad, eine Lenkerverkleidung und einen Motorspoiler. Dieses Modell war nur in der Motorvariante mit 43 kW (59 PS) erhältlich.

Im Rahmen der Modellpflege wurden 1985 die RD 350 N und RD 350 F vorgestellt. Die RD 350 N hat als Naked-Bike-Variante keine Verkleidung, die RD 350 F hingegen eine Vollverkleidung. Die Leistung des Motors wurde auf 46 kW (63 PS) gesteigert und war nun auch in den gedrosselten Varianten mit 37 kW (50 PS) oder 20 kW (27 PS) erhältlich. Diese beiden Modelle wurden bis 1989 gebaut. Danach stellte Yamaha aufgrund der zunehmend strengeren Abgasgesetzgebung den Vertrieb der großen Zweitaktmotorräder in Deutschland ein.

Neben Deutschland wurde in vielen Ländern ebenfalls wegen der Abgasbestimmungen der Verkauf beendet, zuerst Ende 1985 in den USA. Nach 1990 war das Modell RD 350 R (4CD) mit serienmäßiger Vollverkleidung und Doppelscheinwerfer nur noch in Brasilien, Italien, Spanien und Großbritannien erhältlich. Die RD 350 R wurde zuletzt bis 1995 in Großbritannien verkauft.

Technik

Fahrwerk

Die Bremsscheiben der RD 350 YPVS vorn wie auch hinten sind gelocht und bieten damit bei gleicher Größe ein besseres Bremsverhalten als bei den Vorgängermodellen.

Die Vorderradgabel von Showa ist luftdruckunterstützt und lässt sich bei Bedarf straffer einstellen. Die Schwinge, ein Kritikpunkt der Vorgängermodelle, ist nicht mehr als Rohrschwinge, sondern als Kastenschwinge ausgeführt. Ab Werk wird die Schwinge in Bronzebuchsen gelagert.

Trotz der Verbesserungen des Fahrwerks neigt die RD 350 YPVS des Typs 31K immer noch zum Hochgeschwindigkeitspendeln.[3]

Motor

Motorblock der RD 350 YPVS 31K

Im Einlassbereich befinden sich zwei 26 mm Mikuni-Rundschiebervergaser, welche die Zylinder durch eine Metallmembran mit Kraftstoff versorgen. Bei der Gemischbildung wird über das Autolube-Schmiersystem lastabhängig Motoröl aus dem 1,6 Liter fassenden Ölbehälter zugeführt. Die Menge an Motoröl sorgt für eine Reichweite von über 1000 km.

Eine wichtige Neuerung bei der RD 350 YPVS ist die variable Auslasssteuerung mit elektrisch verstellbaren Walzen (YPVS), die für eine gleichmäßigere Leistungsentfaltung im unteren und mittleren Drehzahlbereich sowie eine höhere Leistung im oberen Drehzahlbereich sorgen.

Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen mit Unterbrecherkontakt verfügt die RD 350 YPVS über eine kontaktlose Zündung (CDI). Das Steuergerät der CDI steuert auch den Stellmotor für das YPVS.

Gestartet wird der Motor durch einen Kickstarter. Das niedrige Leergewicht von 142 kg und die hohe Leistung des Zweitaktmotors von 43 kW (59 PS) ergeben ein Leistungsgewicht von 3,3 kg/kW. Damit ist eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,9 Sekunden möglich.[4]

Modelle

Name Modell Bauzeitraum Absatzmarkt
RD 350 LC2 31K 1983–1984 Europa
RZ 350 LC2 33E 1983–1984 Kanada
RZ 350 35G 1983–1984 Australien
RZ 350 R 29K 1983 Japan
RZ 350 48H/1EL 1984–1985 USA
RD 350 N 1JF 1984–1985 Europa
RD 350 F 57V 1984–1985 Europa
RZ 350 R 1AG 1985 Kanada
RZ 350 R 1AH 1985 Australien
RZ 350 RR 52Y 1984–1985 Japan
RD 350 N2 1UA/1XA/1XE 1986–1989 Europa
RD 350 F2 1WT/1WW/1WX/1WU 1986–1989 Europa
RZ 350 F 1WY 1986 Australien
RZ 350 1WV 1986–1987 Kanada
RD 350 1YH 1986–1990 Brasilien
RD 350 3FB 1988–1989 Kanada
RD 350 F2 2UA 1988–1990 Italien
RD 350 F2 2UA 1990 Spanien
RD 350 R 4CD 1991–1992 Brasilien, Italien, Spanien
RD 350 R 4CD 1992–1995 Großbritannien

Literatur

  • Joachim Kuch, Jürgen Gaßebner: Yamaha: Motorräder ab 1955. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-02280-X, Seite 93–94.

Weblinks

  • Jens Schultze: Yamaha RD 350 LC. In: News. Nippon Classic, 11. November 2016, abgerufen am 14. Juli 2021: „Renntechnik für die Straße“

Einzelnachweise

  1. Hermann Novak: Yamaha RD. Abgerufen am 13. Juli 2021: „Die (fast) vollständige RD-Modell Auflistung“
  2. Michael Allner: Gebrauchtmotorräder - 100 beliebte Maschinen unter der Lupe. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01778-4, S. 196 ff.
  3. Michael Pfeiffer: Yamaha RD 350 YPVS. 26. März 2009, abgerufen am 13. Juli 2021: „Räääängbrabbelbrabbel“
  4. Werner Koch: Impression Yamaha RD 350 YPVS. 13. März 2000, abgerufen am 16. Juli 2021: „Schall & Rauch“