Verkehrsverbund Mittelsachsen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS)

Rechtsform GmbH
Gründung 5. November 1997
Sitz Chemnitz
Leitung Harald Neuhaus (Geschäftsführer)
Branche ÖPNV
Website www.vms.de

Die Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH (VMS) ist ein Verkehrsverbund des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) im Großraum Chemnitz.

Verbundgebiet

SPNV-Liniennetz (2014)

Der VMS erstreckt sich über die kreisfreie Stadt Chemnitz sowie die Landkreise Erzgebirgskreis, Zwickau und Mittelsachsen. Diese genannten Landkreise sowie die Städte Chemnitz und Zwickau sind Mitglieder des Zweckverbands Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS), welcher sich zur Aufgabenerfüllung seit dem 1. Juni 2004 der Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH bedient. Das Verbundgebiet umfasst eine Fläche von 5.115 km², in der 1,23 Mio. Menschen leben.[1]

Entstehung

Nachdem es bereits 1990 erste Überlegungen zu einem Gemeinschaftstarif gab[2], bereiteten die Verkehrsunternehmen ab 1995 die Gründung eines Verkehrsverbundes vor, die am 5. November 1997 erfolgte. Das erste Produkt des VMS war der gemeinsame Verbundfahrplan, gültig ab 24. Mai 1998. Seit dem 1. Dezember 1998 ist der von den oben genannten Gebietskörperschaften gebildete Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen (ZVMS) Aufgabenträger im Schienenpersonennahverkehr und übernahm damit die zuvor vom Land über die Landesverkehrsgesellschaft Sachsen wahrgenommenen Funktionen. Am 1. Januar 2002 wurde der gemeinsame Verbundtarif – ein Flächenzonentarif – eingeführt, der seitdem im Verbundraum bis auf wenige touristisch orientierte Sonderlinien für alle Eisenbahn-, Straßenbahn- und Buslinien gilt. Bei den Städtischen Verkehrsbetrieben Zwickau (SVZ) gilt der gemeinsame Tarif erst seit dem 1. November 2004. Vorher galt bei den SVZ deren Haustarif, der VMS-Tarif kam nur im Regionalverkehr zur Anwendung.[3]

Zwischen 2004 und 2014 wurden jährlich zunächst drei, später sechs Ausgaben der Kundenzeitschrift „vms mobil“ herausgegeben.[4] Für aktuelle Informationen stehen nun die Kundenzeitschriften der jeweiligen Bahnunternehmen zur Verfügung, außerdem erscheint seit Herbst 2013 dreimal jährlich das Freizeitmagazin „Entdeckertage“.[5]

Im Juni 2018 gab der VMS bekannt, mit seinen Partnerunternehmen die Lieferung des ITCS (Intermodal Control System) beauftragt zu haben, welches mit dem bestehenden ITCS der CVAG verknüpft werden soll. Rund 1.000 Busse und 100 Straßenbahnen werden mit neuen Bordrechnern ausgestattet, sodass unter anderem eine automatische, unternehmensübergreifende Anschlusssicherung und eine einheitliche Echtzeitauskunft möglich werden. Die Kosten von rund 12 Millionen Euro bis 2020 werden zu 75 Prozent vom Freistaat Sachsen gefördert.[6]

Aufgaben

Neben der Koordination des SPNV, der Vereinheitlichung der Tarife und Steuerung des ÖPNV, ist die hoheitliche Aufgabe der Schülerbeförderung für die Landkreise Zwickau, Mittelsachsen und den Erzgebirgskreis, jedoch nicht in der kreisfreien Stadt Chemnitz, seit dem 1. Januar 2011 auf den ZVMS übergegangen. Dazu wurde am 24. Mai 2011 durch die Verbandsversammlung die Schülerbeförderungssatzung beschlossen, welche am 10. Juni 2011 in Kraft getreten ist.

Fahrplanbereiche

Im Verkehrsverbund Mittelsachsen erscheinen jährlich vier Fahrplanbücher:

  • Landkreis Mittelsachsen
  • Erzgebirgskreis
  • Landkreis Zwickau
  • Stadt Chemnitz und Umland

PlusBus

Zum 17. August 2019 führte der Verkehrsverbund Mittelsachsen PlusBus-Linien ein. Sie verkehren montags bis freitags im Stundentakt, in der Schulzeit wie auch in den Ferien einheitlich im Takt, am Wochenende und an Feiertagen mindestens im festen Zweistundentakt sowie sind mit dem Bahnverkehr und optimal mit weiteren Buslinien verknüpft.[7]

Stand: 13. Dezember 2020
Linie Endpunkte Verlauf Verkehrsunternehmen
129 Zwickau ↔ Zwickau KönigswaldeWerdauSteinpleis Regionalverkehr Westsachsen
136 Zwickau ↔ Bärenwalde Wilkau-HaßlauCulitzschKirchbergHartmannsdorf Regionalverkehr Westsachsen
207 ChemnitzOlbernhau GornauZschopauHohndorfMarienberg Regionalverkehr Erzgebirge
210 Chemnitz ↔ Annaberg-Buchholz BurkhardtsdorfThumEhrenfriedersdorf Regionalverkehr Erzgebirge
342 SchwarzenbergZwönitz BeierfeldGrünhain Regionalverkehr Erzgebirge
383 Chemnitz ↔ Aue Aue – Schwarzenberg – Schneeberg Regionalverkehr Erzgebirge
526 Chemnitz ↔ Limbach-Oberfrohna Regionalverkehr Westsachsen
650 Chemnitz ↔ Penig RöhrsdorfHartmannsdorfMühlauTauscha Regiobus Mittelsachsen
657 Mittweida ↔ Limbach-Oberfrohna MarkersdorfBurgstädtHartmannsdorf Regiobus Mittelsachsen
750 FreibergDöbeln GroßvoigtsbergNossenRoßweinNiederstriegis Regiobus Mittelsachsen

Verkehrsunternehmen

Im VMS kooperierende Partnerunternehmen sind[8]:

Weitere im Verbundgebiet fahrende Verkehrsunternehmen sind[9]:

Sonstiges

Der VMS hatte vom Februar 2003[10] bis zum August 2017[11] einen Fahrgastbeirat. Stattdessen finden nun ein- bis zweimal jährlich an unterschiedlichen Orten Fahrgastforen des VMS statt.[11]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Verkehrsverbund Mittelsachsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Verbundgebiet des VMS. Verkehrsverbund Mittelsachsen, abgerufen am 29. Juni 2018.
  2. Heiner Matthes: Auf Achse – 110 Jahre Straßenbahnen und Omnibusse in Chemnitz. Chemnitz 1990, S. 83
  3. Wir über uns – Verbundgebiet. (Nicht mehr online verfügbar.) Verkehrsverbund Mittelsachsen, archiviert vom Original am 5. August 2011; abgerufen am 22. Februar 2009 (spätere Version).
  4. VMS-Information. Verkehrsverbund Mittelsachsen, abgerufen am 29. Juni 2018.
  5. Entdeckertage. Verkehrsverbund Mittelsachsen, abgerufen am 29. Juni 2018.
  6. VMS hat neues System »ITCS Mittelsachsen« für Bus und Bahn beauftragt. Pressemitteilung Verkehrsverbund Mittelsachsen, 12. Juni 2018, abgerufen am 29. Juni 2018.
  7. PlusBus – Start in den Landkreisen Zwickau und Mittelsachsen Jetzt kommt der Bus mit dem »+«! Verkehrsverbund Mittelsachsen, abgerufen am 21. August 2019.
  8. Partner im VMS. Verkehrsverbund Mittelsachsen, abgerufen am 29. Juni 2018.
  9. Weitere Verkehrsunternehmen, die im Verbundgebiet fahren. Verkehrsverbund Mittelsachsen, abgerufen am 29. Juni 2018.
  10. VMS-Fahrgastbeirat. (Nicht mehr online verfügbar.) In: vms.de. Archiviert vom Original am 6. Juni 2017; abgerufen am 7. September 2017.
  11. a b matu: Mitspracherecht - Fahrgastbeirat des VMS aufgelöst. In: freiepresse.de. 18. August 2017, abgerufen am 15. Oktober 2017.